Eine kleine Geschichte zum Thema Sucht, Alkohol spielte keine Rolle mehr...
Am Tag 2 saß ich draußen auf einer Bank, rauchte meine Marlboro-Menthol.
Heranrollerte ein Mann in einem Rollstuhl, der Herr M. sah sehr krank aus, der Mann war wohl zwischen 50 und 60 Jahre alt, ich habe nicht nachgefragt...
Wir kamen ins Gespräch, der Mann schaute auf meine Kippen, er bat um eine Marlboro-Menthol. Dann bat der Mann mich um eine Schachtel dieser Kippen, bisserl später drückte Herr M. mir 50,-€ in die Hand, ich sollte dem Herrn M. eine Stange Marlboro-Menthol besorgen.
Ich habe dann den Stationsarzt gefragt, ob ich die Stange Zigaretten für den Herrn M. kaufen darf...? Antwort: "Herr M. hat nichts mehr, kaufen Sie ihm die Stange Zigaretten, darauf kommt es nicht mehr an..."
Herr M. war überglücklich über die 10 Schachteln Marlboro-Menthol, rauchte Kette und erzählte mir was...
Gedächtnisprotokoll: Michel, die Sauferei ist bei mir schon lange gestorben, ich habe Lungenkrebs im Endstadium, das letze Bier habe ich vor 3 Jahren getrunken, ich werde durch eine Sonde flüssig ernährt, ich wurde so oft bestrahlt, die Ärzte haben mir nicht nur 2/3 meiner Lungen weggegrillt, auch meine Speiseröhre existiert fast nicht mehr, seit über 2 Jahren habe ich nichts festes gekaut, mir wird nur Brei eingegeben.
Herr M. rollerte jeden Abend auf die Terasse, die Ärzte gaben dem Mann noch 3-6 Monate, eine Chemo hat Herr M. verweigert...
Ich erinnere seine Worte: "Ein eiskaltes Bier und ne Schachtel Kippen, das wärs!"
Tage später bin ich dem Herrn M. aus dem Weg gegangen, dieses todhustende Elend konnte ich nicht mehr ertragen, ich schäm mich für dieses Feigheit, ich habe mich verpisst, wie ein feiger Hund, weggeschlichen...
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