Mich hat dein post auch sehr angesprochen, weil mir doch sehr vieles bekannt vorkam. Wie dein Klingelchen. Mir ging das immer so nach der Arbeit, wenn ich wußte ich habe den nächsten Tag frei oder zumindest Spätdienst, so als "ich muß mich belohnen für das was ich leiste". Manchmal war es aber auch nur Langeweile, oder jemand war doof zu mir, Trinkgründe fand ich für mich selbst eigendlich immer. Mir fehlte dann auch die Bremse nach ein paar Bier. Ging spät noch in Kneipen, habe mich oft echt beschissen aufgeführt, das ist auch ein wichtiger Grund für mich. Mir war das alles irgendwann mal zuwider. Ich war mir selbst zuwider, ich hatte es so satt !
Und da kommt jetzt das ins Spiel :
ZitatIch hoffen nur, daß ich endlich den Dreh hinkrige mich, meine wahre Persönlichkeit und mein Leben so zu leben, wie es trocken sein kann und mir entspricht. Denn viele meiner Verhaltensweisen, das bin nicht ich das ist Alktina die sich damit verschleiert und so an sich vorbeilebt. Das ist dann wie eine Mauer davor.
.... genau so empfand ich das auch. In seinem alkoholnebligem Kopf hatte ich immer eine Idee von mir selbst, wie ich mir zu sein wünschte, aber meine Tage sahen ganz anders aus, wegen des Klingelchens. Ich hatte auch dieses irgendwie "2 Leben" leben so satt, das ich mich einfach nicht stimmig fühlte. Dann hat es endlich "klick" gemacht und ich mich auf in eine SHG. Seitdem geht es mir sehr gut, ich habe keinen (erstaunlicherweise) Saufdruck eben weil ich so zufrieden bin. Und ob du es glaubst oder nicht - ich konnte mir das nämlich auch nicht vorstellen - man verändert sich immer mehr in die Richtung, wie man betrunken so gerne sein wollte. Das kommt langsam, weil einem der Alkohol auch rationales Denken versperrt, und den "normalen" Umgang mit Emotionen. Wir tranken ja auch weil wir irgendwelche angenehmen oder unangenehmen Emotionen so nicht haben wollten. Aber das legt und normalisiert sich, wie gesagt, ich glaubte das auch nicht. Und es ist soooo schön !
Deine Bedenken in eine SHG zu gehen kenne ich auch, ich hatte auch die Befürchtung dort jemanden zu kennen. Ich kenne da auch 2 aus meinen früheren häufigen Kneipengängen. Na und ? Sie sind auch da wegen dem gleichen Problem. Anscheinend gibt es doch nur 2 Möglichkeiten, entweder man hört auf und sucht sich Hilfe oder man versackt komplett und das hat schwere körperliche Folgen. Diese 2 Richtungen sehe ich immer wieder bei ehemaligen Saufkumpanen. Ich kenne auch einen bereits toten Kneipenhocker (mit 36, Bauchspeicheldrüse). Auch das mußt du dir klar vor Augen halten. Aber ich denke das Allerwichtigste ist deine Zufriedenheit und endlich, endlich mal stimmig mir dir selbst zu sein. Geb dir diese Chance, auch wenn es anfänglich schwer sein wird, du wirst dich verändern. Und ich hoffe sehr für dich das es dir gefällt.
Liebe Grüße Bea
Biene
(
gelöscht
)
Beiträge:
06.06.2003 10:47
#17 RE: Mir reicht es mal wieder gründlich mit mir selber
Hallo tina, wie bekannt mir Dein Posting vorkommt. Mehr oder minder heimliches Trinhken,die Kante geben,allein sein mit dem Alk...oder allein mit Dir selber??? Etwas weiter unten schreibsr du,Deine Mutter hätte das gleiche gemacht.Da ist bei mir der Groschen gefallen. Auch meine Mutter hat auf die gleiche Art getrunken wie ich.
Wir kopieren unsere Mütter und geben unseren Kindern die gleiche Kindheit die wir selbst leben "durften".Vielleicht nur um uns vorzugaukeln,das sei doch alles nicht sooo schlimm gewesen. Vielleicht erinnern wir uns auch gar nicht mehr bewusst an die Gefühle,die wir damals hatten.Ich bemerke bei mir immer mehr das Bedürfnis die Sucht meiner Mutter übertrumpfen zu wollen,bzw.,das wollte ich(seit 9 Monaten trocken). So ganz schlüssig,wie das alles zusammenhängt,bin ich mir auch noch nicht,aber um das rauszufinden,bin ich ja hier UND in einer ambulanten Reha.