Ich erzähl mal wie es bei mir war. Ich habe ca. das erste halbe Jahr alle Massenveranstaltungen-besäufnisse gemieden, genauso wie größere Partys. Ich war mir einfach zu unsicher. Ich nahm mir früher das Selbstbewußtsein auf solchen Festlichkeiten souverän aufzutreten vom Alkohol. Darum hatte ich da irgendwie Schiß. Mittlerweile ist es normal geworden keinen Alkoholzu trinken, ich habe mich verändert in der Art wie es Biene beschreibt , stärker, unabhängiger und es macht mir nichts aus mit Wasser dazusitzen. Es kommen auch keinerlei Bemerkungen, ich habe festgestellt, das außer mir auch andere Menschen keinen Alkohol trinken, nur hab ich mich zu Trinkzeiten nicht in deren Nähe aufgehalten. Sondern natürlich bei denen, die auch trinken. Und es gibt auch noch einen Unterschied beim Trinken, es gibt Menschen, die können eben mit Alkohol umgehen, für die ist nach 2-3 Bier Schluß und sie gehen heim, nicht wie ich bis zum Abwinken herumhängend und lamentierend. Und daran halte ich mich eben, ich gehe wenn der Promillespiegel unangenehm steigt und nur noch lallender, sich ständig wiederholender Blödsinn gesprochen wird. Komisch, früher gehörte ich da wohl dazu .
Ich denke auch du wirst da ein Mittelmaß finden, du wirst merken was dir wichtig ist und was nicht. Und wie Simone wollte ich das alles für viele Bierfässer nicht mehr "opfern" wollen.
Hi rüsselfish wie gesagt ich will dir keine Angst machen... ich will dir nur zur Vorsicht raten.
Vielleicht soviel, es gibt diesen schleichenden Saufdruck, der macht sich durch Verharmlosung breit und fängt meist mit dem Wort eigentlich an und geht mitdem Wort vielleicht weiter: "... eigentlich bin doch kein Alkoholiker, vielleicht hat das Päuschen ja gereicht um mich wieder zum `normalen´ Quantum zurück zu dimmen ..." nahja so in dieser Richtung halt und gegen dieses Gedankengift hilft auch keine KinderLiebe
du siehst an den anderen Beiträgen, es gibt ganz unterschiedliche Beiträge und du mußt dir das deine herausfinden
ZitatGepostet von Gitti Kann jemannd eigendlich einen vernünftigen Grund angeben warum man wieder trinken soll?
Hu hu Gitti ,
also: ich sehe für mich weder einen vernünftigen noch einen unvernünftigen ... ... ... "Grund" .
Ach übrigens: ich freue mich schon richtig auf diese unsäglich trüben, verregneten Herbsttage . Da kann man so herrlich ... wie soll ich das blos beschreiben ... 'abhängen' - gemütlich auf dem Sofa, und 'The Osbornes' schauen .
ja klar, The Osbornes muss einfach sein , heute wieder 22.00 auf MTV . Wenn Ozzy durch's Haus wankt/schleicht/brüllt/jammert und nach seiner Frau schreit ... ... das motiviert doch ungemein, die Hände von Drogen jeglicher Art zu lassen. Ausserdem ist's Real Comedy Pur .
in der ersten Zeit, in der man ja schon genug mit sich selbst und dem Trockenbleiben zu tun hat, sollte man sich nicht unbedingt Dinge antun, denen man sich eventuell noch nicht gewachsen fühlt. Ich persönlich war nie eine große Partygängerin, ich habe lieber für mich allein Party gemacht, aber einigen Anlässen kann man dann irgendwann nicht mehr ständig aus dem Weg gehen. Zu Anfang haben mir Partys komischerweise nicht so viel ausgemacht, wie jetzt. Ich war noch euphorisch, und ich hatte das Gefühl, eine Glanzleistung vollbracht zu haben, wenn ich nüchtern nach Hause fuhr. Meinem Nichtrinken wurde auch noch nicht so eine große Bedeutung beigemessen. Das ist jetzt anders. Ich errege mittlerweile Argwohn, weil ich jedesmal nüchtern nach Hause fahre. Die Leute checken erst jetzt richtig, wie ernst es mir ist. Das macht manchen Angst und verunsichert sie. Und verunsicherte Menschen reagieren oft komisch - besonders, wenn mit ihrem eigenen Trinkverhalten etwas nicht stimmt. Von daher empfinde ich es momentan etwas nervig, auf Partys zu gehen. Und ich sehe ja auch gar nicht ein, jedem auf die Nase zu binden, warum ich nichts mehr trinke. Wenn man aber längere Zeit trocken ist, dann werden andere Dinge wichtig - wichtiger als Partys. Das Leben beginnt, sich langsam zu füllen - so daß Partys nicht mehr das Ereignis sind, das sie vielleicht mal für einen waren. Es ist nicht immer leicht, damit umzugehen. Daran wirst Du Dich wohl gewöhnen müssen. Ich halte das zur Zeit so, daß ich so lange auf einer Party bleibe, wie ich mich gut unterhalten kann. Komischerweise kann ich das jetzt sogar besser, als früher mit Alk, weil mein Interesse an anderen Personen einfach auch ehrlicher ist. Meistens sind auf einer Party immer ein bis zwei Leute, auf die ich mich freue - darauf konzentriere ich mich, versuche Spaß zu haben, und wenn es dann irgendwann zu lallig wird, dann verabschiede ich mich. Irgendwann kommen auch neue Freunde in Dein Leben - Menschen, die auch nicht oder nur wenig trinken. Gibt Dir Zeit und verlange nicht alles auf einem Mal. Mutproben hast Du nicht nötig - Du mußt Dir nicht mit Gewalt beweisen, wie stark Du bist. Du bist schon so stark genug.
Zitat von Dir: Ich schreib dir das deswegen so ausführlich, weil mir etwas aufgefallen ist: (Es hat was mit meiner eigenen Erfahrung zu tun) - nämlich: mein Wille war nicht genug. Du kennst sicher den Spruch, vom willigen Geist und dem schwachen Fleisch. Ich wußte das ich Alkoholiker bin und das mit dem aufhören war für mich auch gar nicht so schwer, ich hab halt nur immer wieder hingelangt.
Das interessiert mich, genauso ist es bei mir, ich weiß genau, daß ich süchtig bin, ich zweifle schon lange nicht mehr daran, aber werde immer wieder rückfällig. Irgendwie stimmt die Verbindung zwischen Kopf und Bauch nicht,oder?
Andere können mich auch nicht zum Trinken überreden, wenn ich saufen will, entscheide ich das ganz alleine.
Ich glaube, so Leute, die immer wieder nachfragen, sind entweder einfach nur penetrant neugierig oder haben selbst ein Problem!
Wie lange hast Du denn jetzt schon nicht mehr "hingelangt"? Und wie hast Du das geschafft? Ist Dein Wille stärker geworden?