Ich mag Euch zwar nicht langweilen, aber ich muss doch loswerden, dass ich am 10.2.04 mein viermonatiges Trockenheitsjubiläum gefeiert habe - mit einer Kanne Kaffee . Diese Zeit gibt mir zwar keinen echten Schutz vor einem Rückfall - noch lange nicht - aber mit jeder Woche geniesse ich mehr die Früchte meiner Abstinenz. Eigentlich zähle ich die Tage nicht mehr, aber da das Datum so einprägsam ist, komme ich kaum dran vorbei, wenigstens die einzelnen Monate bewusst wahrzunehmen. In den letzten 2 Wochen habe ich sehr selten an Alk gedacht, schliesslich hatte ich etwas Stress in der Firma und auch sonst einiges um die Ohren. Das hat mich leider auch davon abgehalten, öfters hier reinzulesen.
Aber ich bin weiterhin standhaft und wünsche Euch allen, dass Ihr es auch bleibt.
herzlichen Glückwunsch zu vier Monaten Trockenheit !
Diese lange Zeit garantiert zwar nicht, dass Du irgendwann einen Rückfall bekommen könntest, aber die Wahrscheinlichkeit dafür wird von Tag zu Tag geringer.
ich bin auch gerade auf dem Weg zum Viermonatigen und möchte dir schon mal zuwinken!
Jeden Tag dieses gute Gefühl dieser klare Kopf dieses pure Leben und die enormen Explosionen frischer Gehirnzellen - dass lassen wir uns doch nicht mehr nehmen!
Zuerst mal ein *BIG SORRY*, weil ich so lange nichts von mir hören liess. Aber die Gründe sind nicht bei Euch zu suchen, sondern bei mir. Mein Vater leidet schon seit vergangenem Herbst an den Nachwirkungen eines Schlaganfalls, und seit einiger Zeit ist auch meine Mutter im Spital. So bin ich natürlich einigermassen eingesetzt, um alle zu betreuen und auch auf die Wohnung meiner Eltern zu achten, da mein Vater jetzt vorübergehend in einem Pflegeheim untergebracht wird. Nebenbei habe ich es mir in den Kopf gesetzt, mir meine Zähne total herrichten zu lassen - trotz absolutem Zahnarzt-Horror.
So, das waren die schlechten Nachrichten, die guten sind einfach gesagt: Obwohl die Verlockung in letzter Zeit sehr stark war, bin ich trocken geblieben und werde alles daran setzen, nicht schwach zu werden! Diese harte Zeit wird hoffentlich mal vorübergehen und ich werde noch immer trocken sein! Das ist mein Vorsatz!
Ich möchte Euch auch von einem veränderten Gedankengang berichten, der meine Sicht von mir selbst beschreibt: Bis vor einiger Zeit sah ich mich als Trinker, der eine Trinkpause macht, mittlerweile sehe ich mich als Nichttrinker, der es auch bleiben will. Ich weiss jetzt nicht, ob das meine Gedanken so gut beschreibt, dass Ihr Euch auskennt, aber ich denke schon .
Ich wünsche Euch noch einen schönen, sonnigen und trockenen Sonntag --> Ich komme wieder
Nun, zum Glück hat niemand in der Zwischenzeit hier geschrieben, deswegen antworte ich mir mal selber
Meine Mutter kommt in ein paar Tagen aus dem Spital - es geht ihr schon recht gut - bei meinem Vater ist der Antrag auf Kurzzeitpflege bereits gestellt. Ich habe also jetzt viel Druck weg von mir, deshalb fühle ich mich auch wieder besser . Das wichtigste hier ist aber, dass ich keinen Rückfall gebaut habe. Das ist für mich selbst sehr wichtig, ausserdem kann man diese ganzen Behördenwege, Spitalbesuche etc. auch ohne Kater besser managen. Jetzt muss ich nur noch meinen Zahnarzttermin am 8. April hinter mich bringen - ich lasse mir gleich 4 Zähne in Vollnarkose reparieren. Sobald ich wieder gerade schauen kann, hab ich dann auch schon die ersten 6 Monate ohne Alk hinter mir. Es ist verdammt viel passiert in dieser Zeit, und ich bin froh, dass ich trocken bin
Danke für die aufbauenden Worte Da ich ein richtiger Angsthase bin, was den Zahndoc betrifft, ist die Vollnarkose der beste Weg für mich Der Anstoss war, das bei einem Stockzahn, der vor hunderten Jahren wurzelbehandelt wurde, ein Teil abgebrochen ist. Früher hätte ich das wohl so sein lassen, denn Schmerzen hab ich keine. Geld fürn Zahnarzt - nein, besser ein paar Kisten Bier. Aber heute finde ich die Kraft, mir mein Gebiss sanieren zu lassen, obwohl mir das einige weisse Haare mehr bringt.
Ich hab auch immer höllische Angst vorm Zahnarzt, fühle mich wie aufm Schaffot, einhergehend mit heftiger Atemnot.
Mittlerweile sage ich schon vorher, dass ich alle 5 Minuten eine kurze Pause brauche und bespreche vorher mit dem, der da diese grässlichen Instrumente und Maschinen vor meinem Auge beängstigend hin und her bewegt klar meine Handzeichen und in meinem Kopf läuft dann immer der Film in Endlosschlaufe ab:
"Rosalie, es tut nicht weh, es tut nicht weh, es tut nicht weh, es tut nicht weh, es tut eigentlich gar nicht weh, jetzt tuts aber doch ein wenig weh, irgendwie tut es jetzt doch mehr weh, scheiss... ich halts nicht aus, ich bring Dich um, nein lieber doch nicht, ich kann noch durchhalten, warum tut der mir das an, dieser Sadist?... es tut nicht weh, es tut doch weh..., er ist ja eigentlich ein netter Kerl, aber warum hört er nicht endlich auf???... und so weiter...
Ich hab auch schon öfters mal einer Zahnarztgehilfin beim Absaugen auf die Finger gebissen vor lauter Schmerz...
Das fanden die irgendwie nicht so toll. Kann ich ja verstehen!
Also, ich möchte mich selbst nicht als Zahnarzt als Patient haben, ich würde Rosalie wahrscheinlich achtkantig vom Stuhl und aus der Praxis schmeissen...
hallo Ritsch und Rosalie, wie schön war es da doch im Mittelalter. Da hatten sie Ketten zum festbinden, eiserne Zangen (die vom Knecht vorher kurz zu entrosten waren), dann der Holzhammer von hinten auf die Birne, Ärmel hoch und frisch ins Maul geschaut. Den Begriff Holzhammernarkose kennen wir ja heute immer noch, ähnlich dem gepuderten Klammerbeutel. Wohlan denn, und nicht weiter gezittert!! Max
Ich lach mich weg..... Es war nicht der gepuderte Klammerbeutel, sondern das "mit dem Klammerbeutel Pudern" :-)
Aber was den Zahnarzt anbelangt, hatte ich früher auch viel Angst davor und wollte lieber sterben, bevor ich da wieder hin ging.
Und dann hatte ich einen supernetten Zahnarzt, der etwas dicker war, er kam bei der Behandlung immer so richtig kuschelig dicht ran. In dem Moment habe ich mir alles gefallen lassen *g*.
hallo Jutta, das mit dem gepuderten Klammeraffen lag natürlich an meiner Duplizität von siamesischer Schizophrenie, das hast du richtig erkannt!! Gruß Max
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. Diese Zeit gibt mir zwar keinen echten Schutz vor einem Rückfall - noch lange nicht - aber mit jeder Woche geniesse ich mehr die Früchte meiner Abstinenz. Eigentlich zähle ich die Tage nicht mehr, aber da das Datum so einprägsam ist, komme ich kaum dran vorbei, wenigstens die einzelnen Monate bewusst wahrzunehmen.
dieser klare Kopf
dieses pure Leben 
und die enormen Explosionen frischer Gehirnzellen
- dass lassen wir uns doch nicht mehr nehmen!
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. Das wichtigste hier ist aber, dass ich keinen Rückfall gebaut habe. Das ist für mich selbst sehr wichtig, ausserdem kann man diese ganzen Behördenwege, Spitalbesuche etc. auch ohne Kater besser managen. Jetzt muss ich nur noch meinen Zahnarzttermin am 8. April hinter mich bringen - ich lasse mir gleich 4 Zähne in Vollnarkose reparieren. Sobald ich wieder gerade schauen kann, hab ich dann auch schon die ersten 6 Monate ohne Alk hinter mir. 
eiserne Zangen (die vom Knecht vorher kurz zu entrosten waren), dann der Holzhammer von hinten auf die Birne
, Ärmel hoch und frisch ins Maul geschaut.
von siamesischer 
Schizophrenie