Hallo Ritsch,

es macht mir viel Spaß diesen Tread zu lesen.Ich hab´mich teilweise gekringelt vor Lachen!

Dabei ist mir persönlich aufgegangen, dass ich gerade gestern Abend nach einer "persönlichen Jubelfeier" kurz danach meinen privaten Jammerwald besucht hatte und mich fast verirrt hätte. Auf einmal war da so eine Hütte zum Aufwärmen, ich ging mal rein, und plötzlich klopfte es ganz schön heftig an der Tür. Es war mein früherer Freund "Alkohol".
Dank,Merryl, habe ich das erkannt!
Puhhhhhhhhh, zum Glück hab´ich nicht aufgemacht! Nochmal davon gekommen!

Heute geht´s mir prächtig und ich erfreue mich meines klaren Kopfes und habe heute fast 6 Wochen Trockenheit hinter mir. Komisch habe mir auch das Datum mal eingeprägt. Möchte mir es aber längerfristig nur per Monat merken.

Das mit deinem Nachbarn kann ich gut nachvollziehen. Ich wohne in einer 8000 Seelen Gemeinde. Wir haben uns hier vor 7 Jahren ein Haus im alten Kern gekauft! Um uns rum (unsere Nachbarn) leben einmal nur "Frührentner" und zum anderen 3 von denen ich weiß, dass sie schon in der Entgiftung waren und eigentlich keinen Alkohol trinken sollten, dürften oder doch tun!!!????.Keine Ahnung! Den einen hab´ich mal nach einem typischen Alkoholsturtz verletzt und in einem sehr unwürdigem Zustand hinter seinem Auto liegend aufgefunden. Er entkam nur sehr knapp dem Tod! Heute ist er aufgrund dieses Sturzes nicht mehr arbeitsfähig mit 49.etc.etc.

Ich bin eigentlich ein Stadtmensch und wir sind hier hingezogen am Ende meiner Schwangerschaft,wg. der "heilen Welt" für unser Kind. Mein Sohn ist 9 Jahre alt. Hier ist so viel Vereinsmeierei und der Alkohol fließt in Strömen. Nach den "grünen Wertstoffsäcken",14tägig,zu urteilen, habe allerdings scheinbar nur ich/wir getrunken. Bei uns waren immer so 7 bis 12 Flaschen Rotwein drin.Bei den anderen so gut wie nichts! Manchmal hatte ich mich schon geschämt. Heute will ich das nicht mehr!

Am Wochenende haben wir Fischerfest! Erst wollte ich nicht hingehen! Nach deinen Ausführungen hier, würde mir allerdings was entgehen. Dieses "Kino" werde ich mir ganz bewußt geben und "das 1.Glas stehen lassen".

Ich habe Mitgefühl für deinen Nachbarn. Leider entfremdet der Alkohol sehr viele Menschen in Ihrem Wesen. Wünsche auch ihm alles Gute!

Kennst du das Buch "Der alltägliche Kick, Alkohol und Koffein?" Ist wirklich zu empfehlen!

Genieße deine neugewonne Freiheit. Auch ich komme dieses Jahr im Sommer vielleicht noch in den Genuß einen "anderen" Sommerurlaub erleben zu dürfen, falls wir wegfahren. Super, wie es bei dir gelaufen ist!

Bis bald und halt die Ohren steif

Katharina

Hallo Katharina!

Ich freue mich, daß Du beim Lesen meines Geschreibsels viel Spaß hast . Das ist einer der Gründe, warum ich immer wieder hier herumtippe, zum anderen natürlich deshalb, weil der Mensch ein selektives Gedächtnis hat und zum Vergessen neigt. Ich will aber nicht vergessen, was ich mir selbst angetan habe.

Auch ich wohne in einem "Dorf" mit einigen Tausend Menschen, obwohl ich in der Stadt aufgewachsen bin. Aber da ich hier keine Feste etc. mehr besuche, kenne ich eigentlich niemanden näher. Nur einige Nachbarn, aber auch das beschränkt sich auf lockere Bekanntschaften. Hier im Ort möchte ich noch einige Zeit warten, bis mehr Gras über meine Exzesse gewachsen ist, zuviel erinnert hier noch an den trinkenden Ritsch. Und die Saufkumpane von früher mag ich eigentlich auch nicht treffen.

Viel Vergnügen wünsche ich Dir für das Fischerfest , man lernt beim Beobachten der Menschen und hat viel Spaß dabei. Der Spezies Mensch beim Anbaggern von potentiellen Sexualpartnern zuzusehen ist überhaupt DAS Highlight Wenn ich jetzt zu böse werde - Sorry, ich pflege nur gerne meine zynische Ader ...

Ich freue mich eigentlich JEDEN einzelnen Tag über mein neues Leben, das beginnt schon beim Aufstehen. Gestern hatte ich z.B. soviel Arbeit - ich war schon um 6 in der Firma und bin erst um 17.30 wieder rausgekommen - und hätte solche Tage mit einem Kater im Gesicht sicher nicht geschafft bzw. solche Leistungen bringen können. Auch meine Freundin ist sehr stolz auf mich, das baut natürlich immer wieder auf´s Neue auf.

Das Buch kenne ich leider nicht, hast Du vielleicht nähere Angaben für mich? (Verlag, Autor). Im Internet habe ich leider keine Downloadmöglichkeit gefunden, also werde ich doch das gute, alte Papier bemühen müssen *gg*.

Ein schönes Wochenende + viel Spaß beim Fischerfest --- Ritsch

[f1][ Editiert von Ritsch am: 03.07.2004 10:43 ][/f]

Hi Ritsch,

auch mir gefällt deine Art zu schreiben.

Zitat

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ich war schon um 6 in der Firma und bin erst um 17.30 wieder rausgekommen

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Du kennst aber schon das Wort Suchtverlagerung?

Kann es sein das du dir deine Anerkennung durch die Arbeit holen willst? Das klappt eine Weile ganz gut, den am Anfang wird man ja gelobt, irgendwann ist es aber normal und man fällt in ein tiefes Loch.

Auch mit zuviel Arbeit kann man sich körperlich ruinieren, wobei ich sowieso der Ansicht bin das kein Mensch nach 10 Stunden Arbeit sich noch vernünftig konzentrieren kann.

Mein Tip: sich selber Grenzen setzen (z.b. 10 Stunden sind das Maximum).

Sollte ich im Unrecht sein und das war Einmalig und du arbeitest sonst nur 40 Stunden die Woche dann war es vielleicht für andere eine Anregung.

Ralf

Hi Ralfi!

Dieser Arbeitsexzess gestern ist sicher nicht die Regel, bei uns hat nun mal die Urlaubszeit begonnen und den Kunden ist das egal, die Lieferzeiten müssen eingehalten werden, sonst . Die aufgebauten Überstunden konsumiere ich in ruhigeren Zeiten, indem ich dann einfach mittags schon abhaue .
Ich versuche wirklich, daß ich arbeite, um zu leben - und nicht umgekehrt, aber es ist nicht immer so leicht, wie es sich hier tippt; die Anforderungen werden immer mehr, der Erfolgsdruck auch. Man kann ja nur entweder mitmachen oder aussteigen ... und für letzteres habe ich nicht genug Mut.

LG --- Ritsch

Nun ist es schon wieder über 9 Monate her, seit der Begründer dieses threads beschlossen hat, ein alkoholfreies Leben zu führen . Wenn ich wieder mal das Wort "Zwischenbilanz" bemühe, dann deswegen, weil ich ja noch lange nicht fertig bin. Ich bin genauso gefährdet, einen Rückfall zu bauen, wie viele andere auch. Aber da ich in der ersten Linie Gewohnheitstrinker war konnte ich meine Gewohnheiten so weit umstellen, daß ich abends nach dem Heimkommen sofort eine Halbe zu mir nehme - Fruchtsaft natürlich.
In Gesellschaft habe ich das Gewohnheitsproblem mittlerweile nicht mehr - aus 2 Gründen: Am Wochenende treffe ich fast nur Antis, die sich mächtig über meine Abstinenz freuen. Und auf diversen Feiern geht es gleich vom Start weg so heftig zu, daß ein Gedanke an Alkohol gleich gar nicht aufkommt .

Heute möchte ich ich auch von positiven Nebeneffekten meiner Trockenheit auf meine Umgebung schreiben: Meine Freundin hat auch früher nie viel getrunken - hin und wieder ein Glas Wein zum Essen und einmal im Jahr einen "Schwips", aber mittlerweile hat sich ihr Alkoholkonsum auf ein Glas Wein in 6 Monaten reduziert - zu unserer beider Freude. Und sie gibt mir die "Schuld" daran ... da bin ich doch gerne schuldig, Euer Ehren

Ich weiß, daß ich Alkoholiker bin und auch bleibe, aber ich muß ja nicht trinken - mit dieser Einstellung komme ich im Moment recht gut zurande. Natürlich denke ich hin und wieder noch an ein kühles Blondes, aber die Abstände dieser ungewollten Saufgedanken-Blitze werden immer größer. Im Moment des Saufdrucks (dummes Wort, es sind einfach durch jahrelanges Trinken programmierte Gedanken) lasse ich dann einfach meine Sturheit heraus, denn ich würde mich selbst am meisten über mich ärgern, wenn ich aus einer blöden Laune heraus wieder trinken würde. Das ist es mir einfach nicht wert, dafür fühle ich mich nämlich viel zu wohl, um das alles wieder auf´s Spiel zu setzen. Der Mensch neigt leider zum Vergessen, vor allem das Negative - ich will aber nicht vergessen! Denn erst das Negative von gestern zeigt mir, wie positiv das Heute sein kann ...

So, ich hoffe, ich habe Euch wieder mal erfolgreich vollgelabert - ich wünsche ein schönes sonniges und trockenes Wochenende

LG --- Ritsch

Hallo Ritsch,

Du siehst ja so neu aus
Gefällt mir aber gut

Es geht mir inzwischen auch so, daß ich das negative so langsam verdränge. Da muß ich höllisch aufpassen. Wie Du so schön schreibst, aus einer blöden Laune heraus möchte ich auch nicht trinken.

"Denn erst das Negative von gestern zeigt mir, wie positiv das Heute sein kann ..."

Diesen Satz muß ich mir merken, gefällt mir unheimlich gut.

Auch Dir ein sonniges, trockenes (in zweierlei Hinsicht) Wochenende
Adobe

Hi Leute!

Jaja, ich weiss, ich hab schon sooo lang nix mehr geschrieben *schäm* Vor einiger Zeit eine mail von Alex bekommen und mich nun endlich aufgerafft, doch wieder einige Zeilen in die Tasti zu hämmern ;-)
Aaaalso: ich bin noch immer sauber!, im Oktober heuer sind es dann 2 Jahre, wie doch die Zeit vergeht ... Sowohl privat als auch beruflich hat sich vieles ereignet, manches positiv, manches weniger, aber ich bin noch immer der alte .
An Alkohol denk so gut wie gar nie mehr - das mag ein Grund sein, warum ich so wenig hier vorbeischaue. Aber ich versuche in näxter Zeit, doch hin und wieder was zum Forum beizutragen. So, genug mal, ich geh jetzt mal lesen, was sich in letzter Zeit getan hat.

LG --- Ritsch

Hi Ritsch,
ja dass du dich wieder mal meldest!