mein Opa ist am Freitag gestorben. Ich verstehe nur etwas nicht. Natürlich bin ich sehr, sehr traurig, und ich habe auch geweint.
Nur ich verstehe nicht, gut ich habe nur geweint wenn mich keiner sieht, aber das ist ja unter "Männern" nichts besonderes.!
Aber ich bin nicht so traurig, weil mein Opa gestorben ist, sondern weil der Vater meines Vaters und der Mann meiner Oma verstorben ist.
Ich fange nicht an zu weinen das "mir" mein Opa genommen wurde, sondern das mein Vater seinen Vater, und meine Oma ihren Mann verloren hat!
Ist dies normal? Ich bin wriklich sehr traurig das mein Opa verstorben ist, aber wenn ich an meinem Paps und meine Oma denken muss, muss ich weinen. Wenn ich "nur" an meinen Opa denken muss, dann nicht!
hi Daniel, etwas ungewöhnlich finde ich das schon, allerdings genauso nachdenkenswert, vielleicht ist es eine stellvertretende Trauer für den Verlust (was auch immer das sein mag, in der Vargangenheit) der Zuwendung durch deinen eigenen Vater? Gruß´ Max
wenn ich Deine Schreiben hier revue passiere, dann wundere ich mich nicht über Dein "Problem". Du beschäftigst Dich wohl sehr gerne mit den Sorgen der Anderen, denn solange kannst Du Dich ja nicht um Dich selbst kümmern. Du weißt sicher, vielleicht auch nur unbewußt, wie schmerzlich diese Beschäftigung mit Dir Selbst sein wird, also ist es doch (für Dich) normal jeglichen Schmerz zu vermeiden und Deine eigenen Probleme zu verdrängen. Auf Dauer, lieber Andi, wird Dir das nicht gut bekommen! Es ist nur allzu menschlich, dieses Verhalten, aber auch für Alkoholiker bezeichnend, ich habe es auch jahrelang praktiziert, in der Therapie aber bin ich eines Besseren belehrt worden. Trotzdem muß ich auch heute noch daran arbeiten damit meine Schmerzen erträglich bleiben. Diese Sorge um anderer Leut Probleme ist übrigens schon uralt; Als Jesus blutüberströmt und von Schmerzen gezeichnet sein Kreuz durch Jerusalem schleppte, standen die Frauen der Stadt schreiend und weinend am Wegrand und Jesu´s sagte zu Ihnen: "Weint nicht über mich, weint lieber über Euch und Euere Kinder!" (Text frei wiedergegeben).