hallo Merryl, ich kann nichts dafür, dass Wolfram denkt wenn ich nicht für ihn bin, also seiner Art folge, dass ich dann gegen ihn bin. Es stimmt einfach NICHT. Ich kann auch nichts dafür wenn er sich eine Zusammenarbeit vorstellt. Das mache ich auch sonst nicht. Es ist schlicht falsch. Ansonsten entscheide ich ganz alleine wann ich, mit wem ich und wie ich mich äußere. So erwachsen bin ich inzwischen. Bei Null-Kongruenz weiß ich nicht weiter. Was tue ich denn hier so komisches außer mich in die Seele anderer Alkoholiker einzufühlen?! Im Rahmen meiner schwachen Kräfte, versteht sich. Und wenn einer meint ich hätte eine Hand ausgeschlagen dann muss er das eben meinen. Auch das stimmt NICHT. Himmel, Arsch und Zwirn. Max
schön, daß Du weiter schreiben wirst und eben dabei in Deiner warmen auffangenden Art diesem Board bestehen und nicht fern bleibst. Schön auch, daß Max ein herzlicher Mensch ist (was ich ehrlich meine) und gut finde ich auch, daß Jörg dabei bleibt. Marcus Gast könnte sich vielleicht besser angemeldet einbringen (den zwischen Wolfram und Dieter Bohlen habe ich ehrlich gesagt nicht herstellen können). Was Roswita mit der Überharmonie meinte hat, so denke ich, seine Berechtigung. Ich bin der Meinung, man kann fast alles dem anderen sagen aber "der Ton macht die Musik" und unsere Sprache bietet uns doch eine Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten. Ich habe mal irgendwo gelesen, es sollte in der Komunikation nicht heißen, Du hast, bist sondern " bei mir kommst Du bzw. das was Du gesagt hast so und so an weil Du sagst ... " Das könnte doch eine andere Verständnisebene untereinander schaffen. Da muß nicht immer Friede Freude Eier Harmonie und Streichel Streichel herschen, da können auch Unterschiede bestehen. Da kann auch der Spieler (Jörg) Klartext reden. Die Sache ist nur wie. Klartext muß doch nicht gleich Klartext sein und Verständnis nicht gleich Verständnis. Ich denke Klartext geht mit Respekt und auch Gefühle des Gegenüber achtend einher. Ich glaube, die Kunst einer guten und anregenden Diskussion besteht darin sich so auszudrücken, daß man miteinander und nicht gegen- bzw. nebeneinander redet.
Gute Nacht noch Euch allen.
Drachenfee (bin keine Komunikationswissenschaftlerin oder Psychologin nicht mal als Hobby)
Es hat halt jeder seine eigene Art. Die sollte man auch nicht verfälschen. Ich bin da immer für Spontanität - wenn ich erst anfangen muß, Sätze umzumodelieren - nach dem Motto: "Du - ich muß Dir jetzt mal sagen Du - daß was Du da jetzt gesagt hast Du - daß kam jetzt so ganz komisch bei mir rüber Du" - also nee, das liegt mir nicht. Es muß auch mal krachen. Manchmal vergreift man sich auch im Ton - manchmal sagt (schreibt) man Dinge, die den anderen mehr verletzen, als man das eigentlich wollte. Dann gibt es halt Contra oder Ameisen-Mordkomplotts, und meist kann man nach so einem Krach wieder ganz entspannt eine ruhigere Diskussion fortsetzen, in der sich manches harte Wort wieder in Luft auflöst.
Diesesmal war es halt extrem. Und da gebe ich Biene recht: das hat sich einfach durch die wochenlange Weichspülerei angestaut. Das war ja auch nicht mehr zu ertragen. Es mußte einfach krachen. Da war Erdmann nur der Aufhänger. Es hätte jeden anderen treffen können.
hallo Helena, (das mit der Ameise fand ich denn ja doch zu arg)
Jeden treffen kann es aber nicht (also ich weiß ja nicht wie das jetzt bei dir so ankommt weißt du, mal ganz ehrlich du, aber versuchs doch mal dudu), denn:
Manche sind untreffbar bis unübertroffen, besonders in ihrem Humor. Und wie wusste bereits olle Georg Orwell: alle Tiere sind gleich, doch manche sind noch gleicher. Also ich fand das aber eben lustig, du echt, nicht fröhliche Träume wünscht dir Max
Tja Biene2, ich habe mir selbstverständlich auch meine Gedanken über Erdmann gemacht. Ich versuchte ernsthaft mich in seine Situation zu versetzen. Aber als "DazukommlerIn" wusste ich, dass ich keinen draufsetzen darf, nein ich wollte es auch nicht. Aber ich denke, er hat das Ganze etwas zu locker und nonchalant angepackt. Es ist zwar jetzt müssig, noch lange darüber zu schreiben, ich glaube, es war ein "zaghafter" erster ? Versuch, seinen übermässigen Alkoholkonsum einzudämmen.
Wie du Max gesagt hast, bedingt eine völlige Abstinenz eine gewaltige, einschneidende Aenderung der persönlichen Lebensumstände. Geht das einfach so, von heute auf morgen, ohne Hilfe? Wie war denn damals deine familiäre Situation? Hat sich Erdmann das nicht zu leicht vorgestellt indem er alles ganz alleine bewältigen wollte? Ich stelle mir diese Frage ja auch für mich persönlich.
Bereits heute Abend fängt für mich die "Feuerprobe" an. Mein Mann kommt wieder aus dem Kurzurlaub zurück. Meine drei Tage arbeitsfreie Auszeit geht zu Ende. Heute steht wieder die obligate erste, dann die zweite, dann die dritte Flasche Wein auf dem Tisch, wie jeden Abend. Soll ich meinen Mann darauf ansprechen, dass ich sein Depot entdeckt habe? Wie wird er reagieren, wenn ich bei meiner Limo bleiben möchte. Ich bin mir bewusst, dass mein Einfluss auf ihn gross ist. Er sagt ja von sich selber, ich weiss, dass ich Alkoholiker bin, aber bitte du nicht auch noch.......
ich habe jetzt lange überlegt ob, oder ob nicht ,oder ob überhaupt, oder ob es überhaupt sinn macht hierauf einen Beitrag zu schreiben. Normalerweise bin ich jemand der spontan auf Beiträge reagiert, nicht lange nachdenkt ob und wie ich was schreibe.
Ich habe vor allem lange über Rainers Post nachgedacht. Dann schweiften meine Gedanken aus, vor allem in die Richtung welche Verantwortung ein Internetforum wie dieses hat. Ich denke die Gesellschaft der Süchtigen und deren Selbsthilfeformen wandeln sich etwas. Ich hab neulich eine Statistik gelesen, da wäre ich mit meinen 34 Jahren bei der AA noch einer der Jünglinge. Wenn ich das hier mit dem Board vergleiche muss ich sagen das man z. Teil ganz andere Menschen erreicht.
Man erreicht Alkoholiker wesentlich früher, da man durch Internetplattformen die Möglichkeit hat sich völlig anonym erst mal mit dem Thema Alkoholismus auseinander zusetzten. Wenn ich das jetzt mal mit einer SHG vergleiche müsste ich bei der AA einen Zettel in die Hand bekommen wo drauf steht : Geh zur Entgiftung, zur LZT und dann kannst Du wieder zu uns kommen. Ist das dort so ???
Ein Freund von mir war regelmäßig betrunken bei der AA (ca ½ Jahr) dann hat es erst klick gemacht bei Ihm. Es war auch allen egal ob er betrunken war, er hat sich immerhin damit beschäftigt. Seitdem ist er trocken. Hätte er den Zettel in die Hand bekommen oder erst mal alle auf Ihn eingeprügelt, wäre er sicherlich nicht mehr hin.
Ich denke es macht auch die Mischung aus, und die hat man hier.
Man sollte aber bedenken das man, wenn man hier Postet, auch ne gewisse Verantwortung hat. Also Privatstreitigkeiten sollten auch privat ausgetragen werden um Neuposter nicht zu verunsichern. Wie hättet Ihr euch verhalten wenn Ihr Euch in Eurer SHG gezankt hättet. Hättet Ihr dann auch über den Tisch gebrüllt ??
Denkt mal darüber nach. Soviel zu meinen Gedanken.
also,mach Dir mal nicht zuviel Gedanken um die Geschichte mit Erdmann.Sie hatte wohl nur eine Pseudo-Funktion.
Natürlich lkann man sein Leben nicht von jetzt auf gestern umstellen. Das Beste ist meiner Meinung nach immer noch,wenn man sich Hilfe von aussen holt. Denn es geht nichts über einen unabhängigen Beobachter.
Ich bin auch durch die Diskussioenen hier sehr nachdenklich geworden. Wo ich früher eher etwas lapidar war,denke ich mir,hätte ein offenes Wort vielleicht eher dafür gesorgt,dass es bei der betreffenden Person "klick" macht.
Denn wir sind hier ja nun wirklich nicht beim Kaffeekränzchen,sondern zu uns kommen Leute,die ein echtes Problem in Bezug auf Alkohol haben. Und wenn es schon so weit ist,ist die Abwärtsspirale schon längst da. Wir brauchen ja noch nicht einmal die Horrorvision "Brücke" nehmen.Damit kann man keinen überzeugen. Aber all die Krankheiten schon allein,die daraus resultieren,wie z.B. Bauchspeicheldrüsenentzündungen,die ganzen Lebergeschichten,Herzkrankheiten,Magen,bishin zu Krebs,das reicht doch schon,um den Leuten immer wieder klar und deutlich sagen zumüssen,dass das was sie da machen,keine nette Freizeitbeschäftigung ist,sondern Selbstmord auf Raten.
Und wie Spieler schon klar sagte:Wir reden hier über eine Sucht.. Das ist kein Spass mehr.
Hi Margi, „Wie du Max gesagt hast, bedingt eine völlige Abstinenz eine gewaltige, einschneidende Aenderung der persönlichen Lebensumstände. Geht das einfach so, von heute auf morgen, ohne Hilfe? Wie war denn damals deine familiäre Situation?"
Das kann ich erklären: Ich trank weil ich Alkoholiker war (bin). Ich wollte aufhören und wusste nicht wie. Ich wusste dass ich nur das allererste Glas stehenlassen kann. Daher Trinkpausen infolge Zusammenbruch. Dann kam der tag, an welchem ich absolut keine Erklärung (Ausrede) mehr finden konnte. Psychischer Zusammenbruch, Gruppe bei 2-2,5 Promille (also vom Gefühl her nüchtern!!), die nahmne mich mit bis zur Ernüchterung. Das dauerte 2 Tage lang. Punkt aus, Ende der Sauferei, bis heute. Wie kam das plötzlich? Ich hatte andere Menschen, die ich alles fragen konnte. Die jahrelange Isolation war mit einem Male weg. Das ganze drum und dran wusste ich bereits aus einer Langzeit, Jahre zuvor. Von heute auf morgen also: kein Alk im Hause, für 1 jahr lang. Sämtliche alten Kumpels habe ich nicht mehr aufgesucht. Kneipen sowieso nicht. Wenn meine Frau getrunken hätte, dann wäre ich wortlos gegangen, egal wohin, aber da wo es trocken ist. Andere Meinungen und Kenntnisse von Leuten die nicht trockene Alkoholiker waren, habe ich nicht einmal zur Kenntnis genommen. Dafür Gruppenbesuch, 1mal die Woche. Meine Ehe hielt nicht, weil mich meine (Ex)frau nicht wiedererkannte. Meine Kinder mögen mich sehr, das war immer so. Der Vater war gar nicht so seltsam, aber immer interessant, so mit dem vielen vielen Besuch von Alkoholikern.
Soviel erstmal zu meiner Konsequenz, wovon ich bis heute denke dass es anders nicht gegangen wäre, bei mir. ich grüße dich, Max
gerade das, dass ich bei AA nichts musste, sondern mir dort holen konnte was ich brauchte, was mir geholfen hat, hat mich veranlasst auch dort zu bleiben. Hätte ich gehört "du musst" oder hätte ich erhobene Zeigefinger gesehen, wäre ich zu 100 % einmal und nie wieder hin. Aber so bin ich hingegangen, weil ich nicht mehr trinken wollte. Und die Leute dort haben mir erzählt, wie sie es gemacht haben um aufzuhören. Und wie es bei ihnen aussah, als sie noch getrunken haben..... Das waren erstaunliche Parallelen zu meiner eigenen Geschichte und ich konnte annehmen, für mich selbst annehmen, dass ich Alkoholikerin bin. Das war der erste Schritt. Und dann habe ich eigentlich nur nachgemacht, was für mich infrage kam. Mehr nicht. Ich habe mir die Slogans "das erste Glas stehenlassen", "nur für 24 Stunden trocken bleiben" eingesogen und sie in die Tat umgesetzt. Und habe mit Augen und Ohren gestohlen...
In der Tat erreicht man über das Internet hauptsächlich jüngere Leute und das ist auch gut so. Wie du schreibst, die Mischung machts. Und es ist doch toll, dass es diese Mischung gibt.
Übrigens sind die aus dem Bauch heraus geschriebenen Beiträge meistens die "besten"... ich setz das jetzt in Anführungsstriche... weil ich meine, sie sind auch für einen selbst die besten. Und man/frau/solgar/miezekatz und all die anderen schreiben auch in nicht unwichtigem Maße für sich selbst.
Max mX, ich danke dir für deinen, diesen wertvollen Satz: "ich möchte dich auch beruhigen, weil du nicht alleine bist, auch das hilft".
Ich denke es ist Zeit für (m)eine kleine Zwischenbilanz:
Am Donnerstag-Nachmittag habe ich meine betagte Mutter und ihren Lebensgefährten besucht. Die obligate Flasche Roséwein war schon runtergekühlt und stand bereit zum Entkorken. Ich habe dankend abgelehnt, mit der Begründung: Wenn ich müde bin, macht mich der Wein immer noch müder.
Am Abend kam dann mein Mann aus dem Kurzurlaub nach Hause. Aeusserst überrascht bemerkte er mein Teegetränk. Er selber holte im Keller einen Wein, ich habe ihm aber erklärt, dass ich nichts trinken will. Er hat das problemlos akzeptiert.
Gestern Abend waren wir auswärts essen. Ich habe im Vorfeld mit meinem Mann darüber diskutiert, wie er sich dazu stellt, wenn ich anstelle von Wein Mineralwasser bestellen möchte. Er sieht überhaupt kein Problem darin. Das habe ich ja übrigens auch bereits in den ersten Tagen aus diesem Forum für mich mitnehmen können. Ich meinte nämlich, dass ich mich gegenüber dem Wirt, der auch zugleich Freund von uns ist, für meine Abstinenz rechtfertigen muss. So ein Blödsinn!
Also, siehst du Max mX, du und ihr alle hier habt einen grossen und wichtigen Einfluss auf mich. Ihr schreibt nicht umsonst! Ich habe ja auch bereits meinen alten "Freundeskreis" zum Teil abgelöst, weil ich selber gespürt habe, dass sie mir nicht gut tun.
Im Moment ist es noch so, dass ich am Morgen manchmal mit für mich absolut unerklärlichen Kopfschmerzen aufwache und sonst noch etwas erschöpft bin. Aber ich freue mich jetzt wieder riesig an jedem neuen Tag, denn jeder ist ein Unikat und kommt in dieser Form nie mehr zurück...