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Saufnix  
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Dieses Thema hat 23 Antworten
und wurde 1.544 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
Seiten 1 | 2
Solgar ( gelöscht )
Beiträge:

09.03.2004 15:55
#16 RE: jetzt ist der saufdruck da, notfall Zitat · Antworten

Hallo Kämpfer,

gut das Du den Tag bis jetzt so überstanden hast. Mach weiter so. Jeder Tag ein neuer trockener Tag.

Ich glaube was Merryl meint ist folgendes: Trocken sein heisst nicht nur nichts mehr zu trinken. Dein Trinkverhalten hat sicherlich auch irgendwelche Ursprünge, auch wenn Du diese vielleicht gar nicht kennst.

An diese Ursprünge musst Du irgendwann ran und das schaffen die wenigsten alleine. Sonst läufst Du Gefahr irgendwann wieder in die Trinkfalle zu geraten oder verknöchert und unzufrieden trocken zu sein. Das bedeutet dann ein Kampf Dein Leben lang da Dir ja irgendwas fehlt.

Und nicht jeder muss einen statiönären Entzug durchmachen (hab ich auch nie) aber proffesionelle Hilfe (in welcher Form auch immer) bringt einen sehr weiter.

Ich wünsch Dir einen wunderschönen Abend.

Gruss Solgar


Merryl Offline




Beiträge: 822

09.03.2004 16:18
#17 RE: jetzt ist der saufdruck da, notfall Zitat · Antworten

Stephan,

es gibt eine sehr wirkungsvolle Regel: es reicht wenn Du heute nichts trinkst. Insofern ist dein 24 Stunden Ansatz absolut o.k. Solange Du dir nicht den Kopf über das morgen (in bezug auf den alkohol, also: was mach ich auf der Geburtstagsfeier meines Freundes, wie wird es wohl im Urlaub...) zerbrichst. Natürlich fällt es einem am Anfang schwer, man vermißt ja etwas, muss mit so vielem neuen klarkommen, ohne die alte Euphorie-Wunderwaffe Alk. Ich habe nie gesagt, dass es einfach ist. Einfacher ist es aber, wenn man sich klar ist, wofür man es macht und nicht wogegen man kämpft.
Weil: wenn ich gegen den Alkohol kämpfe, dann bleibt er weiter Zentrum meines Denkens, ob ich trinke oder nicht. Das schöne am trocken sein ist aber: man ist das Zeug los. Man denkt nicht mehr dran. Das geht nicht von heute auf morgen, klar. aber ich finde man kann gleich mit dem richtigen Ansatz beginnen.

Also: freut euch auf das trockene Leben. macht euch klar was alkohol bedeutet. Ihr könnt den Kampf gegen den Alkohol nicht gewinnen, aber ihr könnt sagen: ich kämpfe nicht mehr gegen Dich (im Sinne von: in den Ring steige ich nicht mehr, da bekomme ich eh nur auf die Fresse.)

Gruß
Merryl


Merryl Offline




Beiträge: 822

09.03.2004 16:21
#18 RE: jetzt ist der saufdruck da, notfall Zitat · Antworten

@solgar

lustigerweise habe ich einen stationären Entzug gemacht, aber nie "professionelle" Hilfe angenommen. Ich hatte aber auch das Glück einer wunderbaren Selbsthilfegruppe, zu der ich allen trocken werdenen natürlich dringend rate.

Merryl


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

09.03.2004 16:24
#19 RE: jetzt ist der saufdruck da, notfall Zitat · Antworten

alo ich war so platt wie eine Briefmarke,
Kapitulation vor dem Alk,
ich war fertig mit der Welt, vor allem aber mit mir,
mir wäre selbst eine Ermutigung egal gewesen, oder ein Tadel, jedenfalls die ersten 4-5- Tage. Danach ging es dann doch weiter, mit dem Leben. Aber Trinkverlangen?? Nein!!!! Ich hatte abgeschlossen, aus Verzweiflung aufgegeben, den Kampf.
Und deshalb konnte ich auch ein neues Leben anfangen, so wie es Merryl aufgeschrieben hat.
Gruß Max


Stephan ( gelöscht )
Beiträge:

09.03.2004 16:26
#20 RE: jetzt ist der saufdruck da, notfall Zitat · Antworten

Merryl...... nun dich versteh und dir eigentlich (nicht nur eigentlich) recht geben muß....
Danke für den denkanstoß....
ich versuche es so zu sehen das ich den kampf längst verloren hab und der alkohol gewonnen hat.. und deswegen einen grossen bogen um ihn machen muss...
.. mit kampf meinet ich auch nur den kampf gegen den moment gegen die minute oder die stunde.. hmm weis net wie ich es beschreibe soll... es ist kein richtiger kampf...sonder vielleicht die angst.. ach ich weis net wie ichs erklären soll seufz...für mich ist des noch alles so neu..

ich wrerde auf alle fälle über dein geschriebenes nachdenken und weiss das du rechthast.. danke dir...


Bernd48 Offline




Beiträge: 979

09.03.2004 16:33
#21 RE: jetzt ist der saufdruck da, notfall Zitat · Antworten

Hallo Merryl

Im Großen und Ganzen finde ich Deinen letzten Beitrag gut und nützlich. Aber selbst auf die Gefahr einer kontroversen Diskussion hin möchte ich mich gegen solche Verallgemeinerungen wie Alkohol als Euphorie-Wunderwaffe verwahren. Was sollte an einem nach einer Stunde kurz vor der Alkoholvergiftung Stehenden (oder besser bewußtlos Liegenden) - so wie ich das Zeug eingesetzt habe - noch euphorisch sein?


Merryl Offline




Beiträge: 822

09.03.2004 16:37
#22 RE: jetzt ist der saufdruck da, notfall Zitat · Antworten

Naja, so wirkt das zeug nunmal im Hirn. Klar, dass beim Saufen in der Endphase nicht mehr der Anstieg in der Promille-Konzentration im Blut(der euphorisierend wirkt, auch wenn man sich als Alki da schon so dran gewöhnt hat, dass man es als normal empfindet...) lockt, sondern nur noch das "abschiessen".
Hast aber recht, war vielleicht eine etwas lapidare Formulierung.
Gruß
Merryl


Solgar ( gelöscht )
Beiträge:

09.03.2004 16:38
#23 RE: jetzt ist der saufdruck da, notfall Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Merryl
@solgar

lustigerweise habe ich einen stationären Entzug gemacht, aber nie "professionelle" Hilfe angenommen. Ich hatte aber auch das Glück einer wunderbaren Selbsthilfegruppe, zu der ich allen trocken werdenen natürlich dringend rate.

Merryl



Hallo Merryl,

mit professioneller Hilfe meinte ich u.a. auch die SHG. Da hocken ja sozusagen "Vollprofis" bzw. voll sind die ja dann nimmer.


Gruss Solgar


Bernd48 Offline




Beiträge: 979

09.03.2004 17:01
#24 RE: jetzt ist der saufdruck da, notfall Zitat · Antworten

@ Merryl

Danke.

Dass die wahren "Vollprofis" in einer guten SHG sitzen, habe ich in den letzten Monaten während meiner Besuche bei den AA auch gemerkt. Die 4km dorthin schleppe ich mich gerne, auch wenn ich mal fast auf dem Zahnfleisch krauche.

Und wenn ich rausgehe - ohne jeden Frust - habe ich ein paar Gedanken mehr im Kopf, die mir weiter helfen, wenn's auch mühsam ist und der Erfolg eher mäßig, wenn ich an meine Rückfälle denke. Aber 20 Jahre lassen sich eben nicht so einfach "umprogrammieren". Auf jeden Fall funktioniert es da viel, viel besser als in einer Gruppe, die ich mal besucht habe, wo als wichtigste Dokument die Rangfolge der "Trockenzeiten" als wichtigstes Dokument an der Pinnwand hing und die ohne den "Leiter" von der Suchtberatung kaum ein vernünftiges Gespräch zustande brachten.


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