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Saufnix  
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Dieses Thema hat 17 Antworten
und wurde 1.215 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
Seiten 1 | 2
Beachen Offline




Beiträge: 3.654

01.04.2004 13:59
#16 RE: Was machen COs, wenn sie keine mehr sind? Zitat · Antworten

Hallo Jutta !

Mal ne Frage, kann sein, du hast das schon mal wo gepostet, aber ich weiß es nicht mehr.
Hat dein Mann ich trinkend kennengelernt oder kam das Trinken erst hinterher ?
Irgendwie hört sich das für mich so an, als ob dein Mann sich als "etwas besseres" fühlt. Und dich vielleicht gar nicht so akzeptiert wie du bist.
Aber das ist nur so meine Überlegung.

Ich kann mir gut vorstellen, wie das Verhalten deines Mannes dich nervt.
Ich glaube in einer Beziehung müssen beide Parteien wachsen und sich verändern können ( auch in Beziehungen ohne Alkohol im Spiel ) sonst klappt das nicht.
Wenn einer auf der Stelle stehen bleibt und auch noch möchte das der andere sich nicht bewegt, naja, das geht wohl nicht.

Mein Freund reagierte da eher in Richtung wie bei Adobe.
Er verhielt sich nie wie ein Co. Er hat sich während ich trank nur immer von mir distanziert, weil er meine Zustände in die ich trinkend oft genung kam, nicht mehr ertragen konnte. Wir lebten in den Phasen dann irgendwie nebenher.
Nachdem ich abstinent wurde, sagte er mal, er wisse nicht wie lange er das noch mitgemacht hätte. Er wäre wohl sicher irgendwann ausgezogen.
Das sagte er mir wie gesagt aber erst hinterher. Und er setzte mich auch nie unter Druck oder machte Streß, er distanzierte sich nur. Aber das reichte, das zeigte mir auch, das es so nicht geht. Liegt mir doch viel an ihm .

Natürlich kam da manchmal auch bei mir der Gedanke " niemand versteht mich" typisch Alk eben.
Aber irgendwann reifte doch die Einsicht, das es an mir und meiner Trinkerei liegt.


@ Melli,

ich weiß nicht, ich teile da deine Ansicht nicht.
Ich könnte mich nicht nach den Lebenseinstellungen meines Partners "formen" lassen.
Ich würde das Gefühl nicht loswerden, so wie ich bin nicht "gut" genug zu sein, und damit hätte ich - als Alkoholabhängige sowieso - ein Problem.
Es klingt für mich so, als wärst du vorher im Leben ziemlich herumgedümpelt, um dann den Anker Mann zu finden.
Also irgendwie erst durch den Mann etwas "wert".
Wenn du damit zufrieden bist, ist das ja in Ordnung.

Grüßle von
Bea


Melli Melli Offline




Beiträge: 138

02.04.2004 16:48
#17 RE: Was machen COs, wenn sie keine mehr sind? Zitat · Antworten

Hallo,
@Jutta,
es tut mir leid, denn ich wollte Dich auf keinen Fall verletzen, obwohl ich denke, das dies schon geschehen ist, indem ich Dir meine Einstellung schrieb, die aber, wie ich so lese, nur auf mich zutrifft, aber bei Dir völlig falsch ist.

Seitdem ich nicht mehr trinke, habe ich jetzt doch öfter mal meine Meinung gesagt und nicht nur den Mund gehalten Ich stelle Ansprüche und bin nicht mehr so bequem zu handhaben wie vorher.

Das ist etwas, das mein Partner schätzt. Ich habe nun eine Meinung, welche ich vertrete - und zwar nicht betrunken, sondern sachlich und logisch.
Ich bin also nun ein adäquater Gesprächspartner. (Mit dem man sich halt eben manchmal auch einigen muss.)

und wenn es nur mal ein Lob ist.

Das habe ich ständig bekommen. Am Anfang mehrmals täglich - und ein freudiges Tagemitzählen - aber auch einige Gedanken, die für mich neu waren und über die ich mich wundern könnte.

Waagschale

Das kenne ich auch. Ich war früher schon einmal mit einem Mann verheiratet, der das Wort Egoismus hätte neu definieren können.
Wir hatten sehr viele Probleme und ich habe diese Ehe beendet. (Das beste was ich tun konnte)

Liebe Jutta,
Bei mir ist es zwar anders, aber einen Punkt kann ich dir mit 100prozentiger Sicherheit aus eigener Erfahrung sagen.
Wenn Du wirklich meinst, Du wirfst mehr in die Waagschale als er,
wenn Du dich eingeengt, kontrolliert und drangsaliert fühlst,
wenn du meinst, dein Partner nimmt ohne zu geben,
wenn du nicht wirklich glücklich und (noch immer, es müssen ja keine Schmetterlinge sein) verliebt in deinen Mann bist, dann trenne dich.

Nur wegen den Kindern sollte man niemals zusammen bleiben. Sie werden es später nicht zu schätzen wissen, vielleicht sogar mit unglücklichen Eltern unglücklicher aufwachsen, als nach einer Trennung. Das „Opfer“ welches so manch eine Frau wegen der Kinder gibt, wird niemals gesehen, ist manchmal sogar über.

Ich will dich zu nichts drängen, aber wer mit dem Trinken aufhört, trifft auch ansonsten seine eigenen Entscheidungen, oder?

@Bea:
Es klingt für mich so, als wärst du vorher im Leben ziemlich herumgedümpelt, um dann den Anker Mann zu finden.
Also irgendwie erst durch den Mann etwas "wert".

Jein...
Herumgedümpelt in meinem alten Leben stimmt. Hatte erst eine Scheiß-Ehe, einen Scheiß Job, wenig Geld kam mit anderen Menschen und meinem Leben nicht klar.
Als ich diesen Mann kennen lernte und mich in ihn verliebte hat er mich nach einiger Zeit - ohne das ich es anfangs bemerkte - verändert.
Ich habe Dinge anders gesehen und anders reagiert. Ich kam mit anderen Leuten besser aus - und auch mit mir.
Ich habe mir etwas von seinem Wissen angenommen - und habe einen sehr guten Job bekommen, in dem ich Bestätigung finde.
Ich bin nicht durch diesen Mann etwas „wert“ aber er hat mein Leben „wertvoller“ gemacht. Das ist absolut richtig. Ich fühle mich auch dabei sehr wohl.
Und - durch das was er mir gegeben hat denke ich jetzt, wenn er anderer Meinung ist als ich, sehr viel mehr darüber nach, als ich es bei vielen anderen Menschen mache. Aber meine eigene Meinung habe ich trotzdem immer noch.
Liebe Bea, muss den jeder sein Leben immer stark und allein managen?
Ich denke nicht, man muss eher sehr sorgfältig aufpassen, wem man erlaubt, sich beim Leben helfen zu lassen.

Viele liebe Grüße
Melli
die sich auf ein sonniges Wochenende freut


NoAlktoday Offline




Beiträge: 654

02.04.2004 20:55
#18 RE: Was machen COs, wenn sie keine mehr sind? Zitat · Antworten

Hallo Ihr

Dass ich hier mal mehr als einen Tag nicht am Board bin, hätte ich mir nie vorstellen können, ist ja allerhand zu lesen (außerhalb dieses Threads), da muss ich erstmal wieder hinter her kommen :-)

@ Bea:

Zitat
Mal ne Frage, kann sein, du hast das schon mal wo gepostet, aber ich weiß es nicht mehr.
Irgendwie hört sich das für mich so an, als ob dein Mann sich als "etwas besseres" fühlt. Und dich vielleicht gar nicht so akzeptiert wie du bist.
Aber das ist nur so meine Überlegung.



Also erstmal feiern wir nächstes Jahr Silberhochzeit, dann hätte er damit, dass er mich nicht so akzeptiert, wie ich bin, eigentlich schon eher kommen müssen
Und er hat mich beim Kennenlernen gerade damals in einer Phase erwischt, wo es schon bekannt war, dass ich gerne mal "einen" trank.
Er hat mich erst in der letzten Zeit als vollkommen und dauerhaft nüchternen Menschen erlebt.
Vielleicht fehlt es ja einfach nur, dass ich jetzt nicht ab und zu mal einen mit ihm mittrinke? Denn ich bestehe darauf, bei keinem Anlass überhaupt etwas trinken zu wollen.
Ich nehme ihm damit also den Wind aus den Segeln und er hat keinerlei Anlass mehr, mich zu kritisieren. Ich denke einfach mal, nur das fehlt ihm.
Und da er da keine Kritik mehr üben kann, sucht er eben woanders.
Aber ich kann damit leben.
Fazit für mich ist aber: Wie mans macht, ist es verkehrt

@ Mellie:

Du hast mich nicht verletzt.
Das Gute an diesem Board ist ja, dass man/Frau hier schreiben kann, was er/sie auch wirklich meint, ohne Schöntun und Augenwischerei. Deswegen schau ich ja auch gerne hier rein.
Ich habe schon mal irgendwo geschrieben, dass ich nie ehrlicher war als hier.

Es ist schon so, was auf dich und dein Leben zutrifft, dass muss für mich nicht stimmig sein. Aber von all den Antworten hier habe ich mir trotzdem von jeder etwas mitgenommen und es gibt auch wieder Stoff, um sich damit auseinander zu setzen.

Aber etwas anderes, Mellie. Du bist jung und hast dein Leben noch vor dir und du erwartest auch Glück und Liebe dabei.
Irgendwann im Alter ist man mit dem zufrieden, was man hat und will nicht mehr kämpfen oder eventuell noch einmal neu anfangen.
Meine Kinder sind alle volljährig, sie machen sich selber Gedanken zu dem, was um sie herum geschieht und sie leben ihr eigenes Leben.
Ich muss also auf sie keine Rücksicht mehr nehmen.
Nicht jede Ehe ist nach Jahrzehnten nur das vollkommene Glück, manchmal ist man eher ein gut eingespieltes Team. Solange das so bleibt, habe ich nicht den Wunsch, das zu ändern.
Es ist einfach nur so, dass ich jetzt nach langer Abstinenz andere Gedanken habe, die ja nicht mehr mit der Beschaffung von Alk geprägt sind.
Und dass dieses Forum mich angeregt hat, mir Fragen zu stellen, die sich vielleicht ein anderer auch stellt.

Ich danke euch allen für eure Antworten, sie haben mir viel gebracht.

Gruß Jutta


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