ich bekam als Kind von überängstlichen Eltern auch ne Menge eingetrichtert, z.B. hielten sie mich lange Zeit für einen potentiellen Epeleptiker und schleppten mich zu allen möglichen Ärzten und Quacksalbern.Der arme kranke Bub war aber gar nicht krank. Und dann auch dieses:"mache uns bitte keine Schande", etc.
Bei mir war dann die Pubertät der erste Befreiungschlag, eine Rebellion gegen das bürgerliche Duckmäuser-Verhalten.Dann folgten Sex,Drugs und Rock'n Roll.Auch das war nicht mein eigentliches Selbst, aber eine Entwicklungs-Phase, die auch ihre guten (=befreienden) Seiten hatte.
ZitatIch denke auch, dass eine Suchtgefahr für eine gefestigte oder starke Persönlichkeit (nicht nach aussen, sondern nach innen), die im Grunde mit der Erziehung geprägt wird, so gut wie gar nicht gegeben ist
... nicht das das jetzt falsch rüberkam: ich unterschreibe alles in deinem post gleich mit, ich habe genauso ein Mutterproblem wie du " was sagen denn die Leute ", meine Mutter ist/war Co-abhängig per exellence, geübt bei meinem Vater und perfektioniert bei mir. Auch ich könnte hier Seiten füllen mit Geschichten ... Ich wollte anmerken, das auch genau das, dieses sich hilflos ausgeliefert fühlen vom Wohl und Wehe der Mutter, ein Trinkgrund bei mir war, anstatt nüchtern dazustehen und eine eigene Meinung zu haben. Und auch ich mußte beinahe 40 werden, um das zu verstehen .
@Randolf "Sex,Drugs und Rock'n Roll" ... das kommt mir sehr bekannt vor
"... wenn ich damals das Wissen von heute gehabt hätte!"
So oder ähnlich könnte in diesem Forum jeder zweite Post beginnen.
Aber ich denke, genau das ist das Problem. So sehr wir uns verrenken nach Ursachen und Beweggründen, dies oder jenes getan zu haben, zu suchen, wir scheitern an dem 'Nicht-mehr-in-uns-als-Kind-versetzen-können'. Damals erlebten wir die Welt auf emotionaler Ebene, die reale Ebene war nicht nachvollziehbar und deshalb genausowenig die sogenannten Vernunftentscheidungen unserer Eltern. Wir verstanden sie nicht. Wir waren nur kleine, neugierige Egoisten, denen zuförderst wichtig war, dass es viele und grosse Geschenke gab und das uns immer jemand beschäftigte.
Jetzt, wo wir die Welt rational sehen und wir die wahren Hintergründe erkennen, haben wir vielleicht eine Erklärung für manche Probleme, aber eine Lösung haben wir nicht.
Eher dürfen wir uns die Frage stellen: 'Haben wir unseren Kindern gegenüber nicht auch schon das eine oder andere Verhalten, ähnlich unserer Eltern, gezeigt?' Jetzt erkennen wir, wie sehr wir uns damals selbst genervt hätten.
Es ist sicher schwer, den eigenen Wert einzuschätzen; aber ein Wert ist nur vergleichbar, wenn es einen Maßstab gibt. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als uns mit anderen zu vergleichen und dann liegt dadurch auch dort der Maßstab. Insofern definieren durchaus andere unser Selbstwertgefühl.
Nur sollten wir diesen Maßstab nicht allzu wichtig nehmen, konzentrieren wir uns besser auf uns selbst.