ZitatGepostet von fallada hab mal gelesen, daß sich "gravierende" Verhaltensänderung erst nach ca. 1 Jahr Abstinenz bei Alkis einstellt... Du lieber Himmel! Als ob ich noch alle Zeit der Welt hätte
ehrlicherweise stehst Du jetzt wieder am Anfang dieses Jahres.
Als ich das Trinken endgültig aufgehört hab, war ich der Ansicht, ich muss einmal rund ums Jahr jede Situation einmal nüchtern durchleben, in der ich mich sonst begossen hab - unter anderm im Winter Stress im Job durchmachen, wenn es vor und nach dem Stress kein Tageslicht zum Abreagieren auf dem Fahrrad oder so gibt - aber natürlich auch den sommerlichen Biergarten. Was zum Ärgern, was zum Feiern, und was es sonst noch an vermeintlichen Trinkgründen so gibt - muss alles mal nüchtern durchlebt sein, und das dauert halt ca. ein Jahr. Meine Suchtberaterin war übrigens derselben Meinung.
Und nun zum weniger hoffnungsfrohen Teil...
Zu den Zeiten, als ich meinen Alkoholkonsum normalerweise mühelos im Griff hatte - zwei, drei Bier am Abend und das nicht jeden Tag, was ja doch über längere Zeit der Fall war - hatte ich alle paar Monate das Gefühl, ich muss mich zwischen durch jetzt mal richtig besaufen, damit sich meinen inneren Spannungen mal wieder auflösen.
Ich hab dann meist ne Flasche Whisky gekauft und die kurz mal gekippt, also innerhalb von zwei, drei Stunden. Und das hat mir auch wunderbar geholfen, dann gings echt ne Zeitlang besser.
Wo war das Problem? Das Problem war, dass ich immer mehr geglaubt hab, wenn nix mehr geht, dann hilft besaufen.
Dummerweise hab ich das auch dann noch geglaubt, als es schon nix mehr geholfen hat. Wenns am ersten Tag nicht hilft, vielleicht hilfts dann am Zweiten? Oder am Dritten?
Und wenns auch am dritten Tag nix mehr hilft, erst mal ein paar Tage erholen, und dann wieder versuchen? Ein, zwei, drei Tage lang? Zwar immer nur Abends , aber immer richtig voll..
Mensch, irgendwann muss es doch mal wieder helfen, ich muss nur genug trinken..
fallada, verstehst du, was ich Dir sagen will? Dein Ausrutscher hat Dir erst mal geholfen, jetzt fühlst Du dich besser.. ..und wenn du nicht verdammt aufpasst wirst Du das in Zukunft noch öfter glauben. Immer wenns Dir schlecht geht, wirst Du Dich dran erinnern..Du wirst dann glauben, dass es einen Versuch wert ist.
Ich hab es solange geglaubt, bis es mir 3 mal in der Woche so schlecht ging, dass Aufhören schöner war wie weitertrinken.
Das hab ich nie persönlich genommen...nicht im Jahre 2004 in der BRD...tzz,tzz,tzz
Und dann möchte ich uns beiden vom Staate Betüddelten eine Fundsache von Tommie an's Herz legen ....hab's mal Kurz kopiert...Tommie möge mir verzeihen:
Falls Du heute Morgen gesund und nicht krank aufgewacht bist, bist Du glücklicher als 1 Million Menschen, welche die nächste Woche nicht erleben werden.
Falls Du nie einen Kampf des Krieges erlebt hast nie die Einsamkeit durch Gefangenschaft, die Agonie des Gequälten oder Hunger gespürt hast dann bist Du glücklicher als 500 Millionen Menschen der Welt.
Falls Du in die Kirche gehen kannst ohne die Angst dass dich jemand bedroht, dass man Dich verhaftet oder Dich umbringt bist Du glücklicher als 3 Milliarden Menschen der Welt.
Falls sich in Deinem Kühlschrank Essen befindet Du angezogen bist, ein Dach über dem Kopf hast und ein Bett zum hinlegen bist Du reicher als 75% der Einwohner dieser Welt.
Falls Du ein Konto bei der Bank hast etwas Geld im Portemonnaie und etwas Kleingeld in einer kleinen Schachtel gehörst Du zu 8% der wohlhabenden Menschen auf dieser Welt.
Falls Du diese Nachricht liest bist Du doppelt gesegnet worden denn 1. Jemand hat an Dich gedacht und 2. Du gehörst nicht zu den 2 Milliarden Menschen die nicht lesen können.
Und...du bist gesegneter als 99% aller Weltenbürger, denn .... Du hast einen PC !
Autor leider unbekannt
tommie
Ich wünsch Dir einen sauberen Neustart!
Und versuch das magische Jahr zu schaffen...danach geht es um vieles besser! Man wird zwar nicht unverwundbar *mit dem Finger auf mich zeig*,aber doch schon um Einiges abgebrühter.
ich glaube, der Rückfall ist aus einer der gefährlichsten Situationen für einen Alkoholiker entstanden. Negative Gefühle. Zumindest war das für mich immer brandgefährlich. Ich weiss nicht was "Nichttrinker" machen. Negative Gefühle haben die auch. Bei uns [(mir), heute nicht mehr so oft)] meldet sich sofort das Suchtgedächnis. Bei einem früher beim anderen später. Aber irgendwann meldet es sich. Und plötzlich ist der Auslöser, also Beispielsweise der Auszug des Sohnes, nur noch zweitrangig. Die Gedanken sind auf einmal nur noch beim Alkohol. Saufdruck. Sehr gefährlich, denn man verdrängt alles Negative was danach kommt, aber meiner Meinung nach auch eine Chance. Diese Situationen kommen immer wieder und ich muß sie aushalten. Als Belohnung werden sie irgenwann vielleicht schwächer.
danke für die Tips. Habe wieder mal ausgiebig in meiner Alk-Bibel geblättert. Sollte ich öfter machen. Man soll sich demnach nicht mit Ursachenforschung aufhalten, sondern gezielte Lösung für die nächste Risikosituation entwickeln.
Auf jeden Fall ist mir (jetzt wieder) klar, daß das mit Suchtgedächtnis zu tun hat. Das beinhaltet nämlich nicht nur die "Wohlfühlmenge", sondern auch die Situationen, in den man getrunken hat. Da setzen sogar physiologische Körperreaktionen ein. Riesenschweinerei sowas! Einzige Lösung: "...diese Situationen auch bei starkem Verlangen nach der angenehmen Wirkung von Alkohol und Medikamenten sicher abstinent bewältigen..."
Mit mehreren schlechten Umständen auf einmal hab ich also ein Problem. Wenn ich über Lösungen nachgedacht habe und keine finde, kann ich versuchen, die Schwere zu relativieren (anderen gehts noch schlechter; hätte schlimmer kommen können z.B.). Die kurzfristigen "Aktivitäten", also Ablenkungsmanöver bringen mir nicht viel. Sind die vorbei, sind die Gedanken wieder da Gabs da nicht mal nen Thread über Gedankenkarussells
@Adobe das mit dem Schlafmittel war wirklich eine Schwachsinnsidee, wirksame Schlaftabletten ohne Suchtpotential sind wohl noch nicht erfunden. Aber nach einem Stimmungsaufheller erkundige ich mich tasächlich mal, ob man die auch ohne Psychotherapie bekommen kann.
Ein alkoholfreie Nacht wünsch ich allen überall fallada
als ich noch getrunken habe, der hausarzt wusste (meiner meinung) nach von nichts, habe ich insidon bekommen. allerdings habe ich in meiner freien zeit ständig getrunken und die wirkung nicht so bemerkt. das soll nicht süchtig machen. aber ich glaube, dass können andere als ich besser beurteilen. insidon ist ein stimmungsaufheller.
Aber nach einem Stimmungsaufheller erkundige ich mich tasächlich mal, ob man die auch ohne Psychotherapie bekommen kann.
Die bekommst du, wenn es angebracht ist ohne Psychotherapie.
Allerdings weiss ich aus Erfahrung, dass es alleine nicht hilft. Es macht die Stimmung nicht helle, wie sich das so schön anhört und dann ist gut. Die Combination Antidepressiva und Verhaltenstherapie ist Optimal. Sonst hat einen die Depri ruck zuck wieder ein. Diese Mittel bringen auf ein Level, wo´s einem erträglich ist und dann kannst du anfangen was zu tun.
Mein Freund (auch trockener Alkoholiker) hat sich immer dagegen gewehrt.Jetzt sitzt er in einer dicken Depression. Er bekommt ein Medikament und wird, so hoffe ich, die vom Arzt vorgeschlagene Therapie für sich machen.
Die wird bestimmt manchmal ganz schön zwicken, aber danach tut es unheimlich gut.
Denk mal drüber nach,warum sollst du es dir schwerer machen als nötig.
Im Laufe der Zeit haben sich bei mir etliche Kontakte zu trockenen Alkoholikern entwickelt. Dabei ist mir aufgefallen, daß die Rückfallquote besonders bei denen sehr hoch ist, die zusätzlich unter Depressionen leiden. Und dann ist es eine Schraube ohne Ende. Die Depression ist da, es wird gegen sie mit Alkohol angegangen und Alkohol wiederum verstärkt sie.
Ein Bekannte von mir ist durch Depressionen immer so 3x mal im Jahr ganz tief abgestürzt. Getrunken bis nichts mehr ging und wir (andere trockene Alkoholiker) dann eingegriffen haben und sie in die Klinik gebracht haben.
Dann hat sie den Hausarzt gewechselt. Dieser hat sich auch mal mit ihren Depressionen befaßt und ihr entsprechende Medikamente verschrieben (leider weiß ich nicht welche, kann aber gerne mal nachfragen). Sie ist mit Medikamenteneinnahme jetzt ein Jahr trocken. Da hatte sie vorher nie geschafft.
zum Thema Rückfall ein paar Gedankengänge von mir...
Ich war bis dahin auch der Meinung,man könne den Griff zur Flasche mit der Entscheidung "Ich will nicht mehr trinken"...
....und dem zusätzlichen "ich brauche nicht mehr trinken" ...
abgewöhnen.
Fehlanzeige.
Wer entscheidet denn,was ich in Punkto Alkohol brauche und was nicht?????
Natürlich ich....aber sicher....aber das,bitte schön,muss aber in jeder brenzlichen Situation neu entschieden werden.
Diese brenzlichen Situationen werden,gottlob,mit der Zeit immer weniger...aber dieses "Suchtgedächnis" darf nie,nie,nie aus den Augen gelassen werden.
Eine einmalige Entscheidung Für oder Gegen den Alkohol reicht leider nicht für ein ganzes Leben. Diese Entscheidung muss jeden Tag bewusst neu getroffen werden. Denn in manch einer Situation im Laufe eines langen Lebens "Könnte" man es gut gebrauchen....und dann sollte man sich doch die Mühe machen,alles noch mal gut zu durchdenken...ansonsten sammelt sich nur der Druck bis zum endgültigen Eklat. Denn selbst "aufgeschoben" ist nicht "aufgehoben"...trocken sein und trocken bleiben erfordert permanente Arbeit und ein regelmässiges Update dieser einstig getroffenen Entscheidung.....
Ein "Das kann MIR nicht passieren"..weil,weil,weil....werde ich mir in Zukunft sparen....Oh,doch,es könnte...
....und deshalb heißt es für mich,immer wachsam sein und bleiben!
hat gelangt... incl. Filmriß... bin aber passend bekleidet im (eigenen) Bett wieder aufgewacht. Wenn mein Maximum erreicht ist, setzen wohl stereotype Ketten ein: Ich werde unsäglich müde, also 1.,2.,...Wüßt zu gern, ob ich mir dann sogar noch die Zähne putz... Naja, jetzt wirds makaber.
"Wer weiss, wie ich in deiner Situation reagiert hätte" Das ist aber schlecht für dich. Solltest du vielleicht mal durchspielen. Hast du früher auch gern Probleme ertränken wollen? Dann solltest du das auf jeden Fall schon mal durchgehen.
Neu anfangen? Nöö, ein Schritt zurück und dann mach ich weiter, sag ich mal frech! Einiges (pahh, ne ganze Menge eigentlich:gruebel hab ich doch schon gelernt. Meine "Abstinenzzuversicht" ist ungebrochen!
hi "Eine einmalige Entscheidung Für oder Gegen den Alkohol reicht leider nicht für ein ganzes Leben. Diese Entscheidung muss jeden Tag bewusst neu getroffen werden." Ich hatte aber damals 1x einmal! entschieden "heute trinke ich nicht". Das war aber keine Einsicht, sondern weil mir das die trockenen Alkis gesagt hatten, dass ich das eimnfach so nachmachen kann. Geglaubt, beschlossen, funktioniert. Ansonsten ist heute ein mieser Tag: meine Tochter ist zu ihrem 23.Geburtstag auf nach Hiddensee (meine Lieblingsinsel aller Zeiten), und ich war 3 Stunden beim Notzahnarzt wegen übler Schmerzen. Ganze Nacht nicht geschlafen, naja Max
Hätte es noch irgendeine Möglichkeit gegeben, dich von deinem Entschluss abzuhalten, warst du noch für irgendeine Art der Hilfe oder des Zuspruchs offen ?
Mir den Möglichkeit eines eigenen Rückfalls ( auf neudeutsch worst case scenario )habe ich mich übrigens auch auseinandergesetzt. Das Ergebnis wirkt. Ich kann mir einen Ein-Tages-Ausflug für mich nicht vorstellen. Ich würde mich wohl auf dem schnellsten Weg totsaufen.
ad 2 und was machst du dann statt saufen, in deinem worst case? Ok, du hasts "leicht": Irgendwas, nur nicht Trinken, weil es Selbstmord, also die finale "Lösung" wäre. Zur Not halt einfach (brute force) aushalten, bis die Situation vorüber ist.
Kann nicht mal jetzt einer nen guten Witz bringen? Wir sind hier in Positives - Weihnachtswünsche...verdammt, war ja meine Schuld