Hallo Wilma Ich muss da @miezegelb zustimmen. Alkoholabhängigkeit ist ne Sache vom Kopf. Auch wenn Du irgendwann mal Entzugserscheinungen haben solltest ( was ich nicht hoffe Du hörst ja auf ) die sind in ein paar Tagen vorbei.Die psychischen Entzugserscheinungen aber nicht. Saufen fängt im Kopf an und nicht im Bauch ( meine bescheidene Meinung) @weggefährte Du magst ja sehr beschlagen sein in Sachen Sucht von solchen "Selbstversuchen" halte ich allerdings auch nichts. Auch ein Spiegeltrinker kann über einen längeren Zeitraum auf Alkohol verzichten und wenn es nur dazu dient anderen zu beweisen.....es geht doch. Danach schlägt er dann aber umso massiver zu.
Ich hoffe nur soooooo sehr es bleibt so.Ich kenne mich nämlich nur zu gut.Immer am Limit,immer austesten wie weit kann ich gehen.Das tue ich hoffentlich nie bei dieser Angelegenheit, Ich habe noch mal eine andere Frage an Euch bzgl.Eurer Antworten zu Entzugserscheinungen.Bei einem Quartalstrinker kommt es also nie zu körperlichen ,wie zittern,etc.sondern zu psychischen Entzugserscheinungen ,bei denen sich der Saufdruck erhöht ,bis es nicht mehr geht ,um sich dann in z.B.tagelangen saufgelagen zu entladen?
Auch bei einem Quartalstrinker kann es zu massiven Entzugserscheinungen kommen. Die Zeitabstände zwischen den abstinenten Phasen verringern sich bei fortschreitender Krankheit. In der Praxis erlebe ich es sehr oft, dass Quartalstrinker die in der Vergangenheit 6 und mehr Monate ohne Alkohol zurechtkame, im laufe von ca. !0 Jahren nichtmal mehr eine ganze Woche schaffen trocken zu bleiben. Man kann dann die selben Entzugserscheinungen erleben wie sie bei vielen Alkoholkranken auftritt.
Es muß aber nicht bei jedem Abhängigen zu massiven Entzugserscheinungen kommen, denn das hängt auch noch von der Dauer der Abhängikeit ab, und die getrunkene Menge spielt auch eine große Rolle. Deshalb freu Dich wenn Dir so ein Entzug erspart geblieben ist, denn dann hast Du wahrscheinlich noch rechtzeitig die Kurfe gegriegt. Nutze diese Chance ein neues Leben ohne Alkohol zu führen und erlebe bewusst was sich alles positiv für Dich verändert.
@Monika ich habe noch keinen Spiegeltrinker kennengelernt, der es geschafft hat länger als eine Woche auf den Alkohol zu verzichten, wenn er noch nicht akzeptieren konnte Alkoholkrank zu sein. Zu mir kommen viele Betroffene und Angehörige die dann die Trinkmengen aufzählen und dann von mir Wissen wollen, ob hier eine Abhängigkeit vorliegt. Diese Frage kann aber nur der Betroffene sích selbst beantworten. Wenn ich jemanden den Rat gebe zu versuchen 6 Wochen keinen Alkohol zu trinken, dann hab ich vorher mit ihm über sein Trinkverhalten und die getrunkene Menge gesprochen.
Im Fall von Wilma hab ich ihr diesen Rat gegeben, weil sie schrieb, dass sie seit 10 jahren täglich eine bestimmte Menge Alkohol trinkt und diese Menge am Wochenende deutlich höher liegt. Vielleicht solltest Du nochmals lesen welche Rückmeldung von Wilma kam.
"Bei einem Quartalstrinker kommt es also nie zu körperlichen ,wie zittern,etc.sondern zu psychischen Entzugserscheinungen ,bei denen sich der Saufdruck erhöht ,bis es nicht mehr geht ,um sich dann in z.B.tagelangen saufgelagen zu entladen?
Ich hatte gehofft, ein anderer hier könnte dir das aus eigener Erfahrung beantworten. Ist aber wohl nicht so.
Jemanden, der wochenlang 0.nix trinkt und dann austickt, kenn ich nicht. Aber ein Freund, seeehr guter Mensch!, ist so eine dumme Ratte... Heute noch, wie ich erzählt bekam. Der trank zwischendrin wie ein "Normaler", also weniger als der Rest der Meute, nur so "sein Bier". Wenn er dann aber mal _nicht_ im "Cafe" oder zur Party auftauchte, war allen klar: "X?, der is wieder mal dran..." Ich hab ihn _einmal_ erlebt, nachmittags um ca. 2Uhr, als er noch halbtot im Bett lag, weil ich eigentlich auf seiner Bude schlafen sollte. Da hatte er einen (leichten) Zitter. Hab ich vorher und nachher nicht gesehen bei ihm. Zwischendrin trank er verhalten "nur" Bier. Wenn er "dran" war Hochprozentiges, Weinbrand hab ich gesehen.
Naja, wollt nur sagen: Die "Typen" verschwimmen... So denk ich heute.
Um da etwas Leichtigkeit rein zu bringen: Mein Freund hatte ein Etagenbett. Er lag unten und sein Fahrrad oben! Ungelogen. Hehe, da muß man erst mal drauf kommen!
Ok, so lustig ist das eigentlich auch wieder nicht, fallada
Ich hatte gehofft, ein anderer hier könnte dir das aus eigener Erfahrung beantworten. Ist aber wohl nicht so.
Na gut,
dann erzähl ich doch mal meine Erfahrung mit Quartalstrinken....
Als ich noch nach Lust und Laune getrunken habe,d.h. mindestens mehrfach in der Woche,aber meistens jeden Abend,trank ich noch "normale" Mengen und hatte auch keine Entzugserscheinungen. Wahrscheinlich auch,weil ein minimaler Spiegel immer gehalten wurde. Oder ich war zu dem Zeitpunkt "nur" psychisch abhängig....
Als ich dann aber zur Quartalstrinkerin mutiert bin,ging es dann los...dadurch,daß ich wochen-oder monatelang wirklich absolut keinen Tropfen trank,schüttete ich in solchen Phasen,die durchschnittlich dann zwei Wochen dauerten,so ziemlich alles in mich hinein,was knallte. Das ging sogar soweit,daß ich Punkt drei Uhr nachts wach wurde und nachschütten musste. Nach den zwei Wochen kam das Zeug mir dann aus den Ohren raus und ich hörte auf. Durch die hohen Promillewerte kam es dann zu den be-und gefürchteten Entzugserscheinungen...das ganze Brimborium,ausser die weissen Mäuse.
Danach hatte ich dann wieder lange Zeit keine Lust mehr auf dieses Spektakel....aber die psychische Sucht begleitete mich die ganze Zeit und ich sammelte schon fleissig Vorwände,um mir wieder die Kugel geben zu können.
Naja,um es kurz zu machen...bei Quartalssäuferei riskiert man meiner Meinung nach,sehr schnell in die körperliche Sucht abzurutschen,da in diesen Phasen Unmengen an Alkohol vertilgt werden.
Als ich richtig "Raus" hatte,was da mit mir abging,wagte ich es in der Trockenperiode noch nicht einmal eine Praline mit Alkohol zu essen,da ich genau wusste,daß ein Fass folgen müsste. Schon der erste Schluck bedeutet bei mir den kompletten Absturz. Wenn ich Alkohol zu mir nahm,dann immer in dem Wissen,für die nächsten zwei Wochen im Nimmerland zu sein....
Hallo, danke für Eure antworten.Bin erst heite wieder Online. Gestern war mein erster Tag ohne Alkohol.Mir geht es gut,hatte keinen Saufdruck und konnte gut schlafen.Da gestern bei uns Feiertag war ,konnte ich mir einen gemütlichen Tag ohne Hektik machen.Ich glaube ich habe den Zeitpunkt zum Aufhören gut gewählt.Heute 1 Tag arbeiten ,dann ist erst mal Wochenende. Ich will es schaffen unbedingt!!!!Werd Euch weiter berichten.Werd bestimmt Eure Hilfe brauchen wenn der erste Saufdruck kommt.Dank an alle erstmal!!
@weggefaehrte vielleicht hatte ich mich nicht richtig ausgedrückt was ich meine ist z.b ein Spiegeltrinker der kurzfristig aufhört, also entgiftet und dann für einen gewissen Zeitraum ganz auf Alkohol verzichtet um z.b. seinen Führerschein wieder zu erlangen. In meiner Blau-Kreuzgruppe hatten wir so einen Fall. Spiegeltrinker ab nach Haar (Krankenhaus zur Entgiftung), sich der Gruppe angeschlossen, ( unsere Gruppe stellt Bestätigungen über Anwesenheit aus) und dann solange in der Gruppe gewesen bis die MPU gelaufen war und er seinen Führerschein wieder hatte.
Danach hat es keine 2 Tage gedauert bis er wieder massiv anfing zu trinken und eben dann viel mehr als früher weil er ja "Nachholbedarf" hatte. Das ist das was ich damit meinte. Ein "nasser" Spiegeltrinker muss natürlich erstmal trocken sein um das zu machen das muss ich anmerken.
Herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Tag! Ich glaube, mir geht es ähnlich wie dir, auch die Trinkgewohnheiten waren in etwa diesselben. Ich hab ja noch kaum Erfahrung mit "nix trinken" (erst seit 5 tagen!), aber was ich dir sagen kann: Ziehe soviel Positives wie geht aus der Sache! Jeder neue alkfreie Tag ist für mich ein Geschenk, Belohnung, etwas ganz individuelles für mich!
mir geht es wie der wilma ... lang wollte ich es nicht wahrhaben .. jeden abend meine 3-4 bier .. aus der firma raus und schon hörte ich das plopp der bierflasche .. noch in schuhen zum kühlschrank und *prost* am wochenende dann immer früher das erste bier .. und einen flotten spruch dabei auf den lippen .. riefen bekannte zuu spät am abend an, musste ich absagen, da ich zu beschwippst war um noch das haus zu verlassen .. nun bin ich seit einer woche ohne alkohol .. leichtes schwitzen merke ich .. aber weit schlimmer ist der der gedanke an den alkohol .. die überlegung, wie lange ich für mich trocken bleiben will - bin froh das forum gefunden zu haben, auch wenn ich mich "vielleicht ja noch" nicht" anmelden möchte - wohlwissend ich bin abhängig .. im moment kann ich jedoch nur für mich allein dazu stehen und ich will es auch unbedingt allein schaffen und wie es mir grad geht
ich habe Deine Geschichte verfolgt und konnte vieles bei Dir wiederfinden,allerdings habe ich auch in Gesellschaft getrunken,es war nicht nur wenn ich allein war.Ich wünsch Dir so sehr dass Du es schaffst. Bleib hart dem Alkohol gegenüber aber nicht Dir selbst.
Hallo ich will es schaffen,
ja dann war es bei Dir ganz ähnlich.Ich habe zwar bis 20 Uhr gewartet ,bevor ich die erste Flasche aufgemacht habe,aber ansonsten doch sehr ähnlich wie Deine Story. Wenn ich früher angefangen hätte ,hätte ich mit Sicherheit mehr als 4 Bier getrunken.
Ich will Euch beiden noch etwas anderes ans Herz legen. Ich selbst habe einen Führerscheinentzug mit anschliesender MPU (psitiv) hinter mir.Das war wirklich kein Zuckerschlecken,sowohl was die MPU betrifft,als auch die Zeit ohne Führerschein. Mich hat es noch "gut" getroffen,da ich zur Arbeit gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen konnte. Im Laufe meiner Vorbereitung auf die MPU habe ich Schicksale von Einzelenen erlebt bei denen mit dem Führerscheinentzug der soziale Absturz begann .Verlust des Arbeitsplatzes und die Spirale begann sich nach unten zu drehen... Abgesehen von der Gefährdung die von mir ausgegangen ist, wo ich sehr sehr dankbar bin dass nichts passiert ist ,hab ich mich sowas von geschämt für die Tat. Um auszuschliessen dass so etwas jemels wieder passiert, nämlich Selbstüberschätzung und dann rein ins Auto,kann für mich nur Abstinenz in Frage kommen. Die MPU war für mich der Stein des Anstosses ,für mich war das Thema bzw. die Problematik Alkohol auch nach Erlangung der Fahrerlaubnis nicht abgeschlossen,zum Glück.Im Nachhinein hat es also etwas Positives gehabt. Zwar ist mein Innerer Entschluss und die Bereitschaft immer schon da gewesen ,mit Alkohol aufzuhören,aber nicht stark genug.Ich habe dass Gefühl und hoffe dass es so ist ,dass ich noch nie so fest entschlossen war aufzuhören ,wie jetzt.
Ich habe lange gehadert ob ich abhängig bin oder nicht.Aber eigentlich spielt es doch gar keine so grosse Rolle. Mit jemandem der einem nichts gutes tut und nur runterzieht,will man im Leben doch auch nichts mehr zu tun haben.Auch nicht ein bisschen...
Ich wünsche euch beiden und vielen anderen auch ,dass Euch dass erpart bleibt und wünsche uns ganz viel Kraft.
So ne doofe Bierflasche will mehr davon haben ,als wir..??
ZitatGepostet von wilma Hallo , Dann denk ich wieder so schlimm ist es ja bei Dir nicht und entschuldige mein Verhalten dass viele Bekannte und Arbeitskollegen ja noch mehr am Abend picheln.
Hallo wilma,
ich denke die Vergleiche mit anderen die trinken sind sehr gefährlich. Ich will's 'mal so sagen. Grundsätzlich will ein Alkoholiker normalerweise nie mehr trinken. Aber manchmal würde er dann doch gern 'mal wieder, und zwar meistens in Situationen in denen man früher getrunken hatte (Suchtgedächtnis). Und dieser böse Mann im Kopf gaugelt einem dann alles mögliche pro trinken vor. (so schlimm wars ja bei mir nicht, usw.) Wenn Du dann nicht aufpasst, hängst Du schneller wieder an der Flasche als Du "denken" kannst.
da hast du verdammt recht,dieser Satz ist so unheimlich tückisch,es war doch nicht so schlimm bei mir.....
Klar das der auch bei mir bestimmt noch rumspukt.Kenn mich ja nu schon lange.
Mir hilft es wenn ich mir dann vor Augen halte wieviel Alk. ich z.B.allein in einer Woche getrunken habe,und was ich z.B.schon für Scheisse gelabert hab ,wenn ich zu viel hatte. Blamage!
Vielen Dank für Deine Richtigstellung. Diese Fälle von Führerscheinkantidaten, die in eine Gruppe gehen, nur um eine Bescheinigung zu bekommen sind leider üblich.
In dem Gebiet in dem ich in der Suchtberatung tätig bin (Kreis Groß Gerau) besteht ein guter Kontakt zu den MPU- Stellen. Wenn jemand nicht nachweisen kann, dass er mindestens ein ganzes Jahr eine Selbsthilfegruppe besucht hat, braucht er erst garnicht anzutreten. Wir haben hier sogenannte Aufbaugruppen wo alle neuen Hilfesuchenden bevor sie in eine Feste Gruppe gehen aufgenommen werden. Die Führerscheikantidaten bleiben ein Jahr in dieser Aufbaugruppe. Der Vorteil sie werden ein Jahr lang ständig mit neuen Alkoholschicksalen konfrontiert. Meist findet dann im Laufe des Jahres ein Umdenken statt, was den eigenen Alkoholkonsum und eine mögliche Abhängigkeit betrifft. Auch raten wir den Betroffenen mit ihren Partnern die Gruppe zu besuchen, was zum großen Teil auch wahrgenommen wird. Weiter hat der Betroffene die Möglichkeit in dieser Zeit, wenn er bei sich festgestellt hat, dass hier doch ein Problem mit Alkohol vorliegt, eine ambulante Therapie zu machen.
Nicht wenige dieser ehemals wegen des Führerscheinentzugs in die Gruppe kamen, gehen nach erhalt des Führerscheins weiter, aber dann in eine feste Gruppe. Aber die, die nicht mehr kommen nach dem sie den Führerschein wieder erhalten haben, kenne ich auch.
Um zu verstehen , warum die MPU-Stellen oft die Wiedererteilung des Führerscheins bei einer MPU-Überprüfung verweigert, muß man Wissen, dass 53% ihn schon oft nach kurzer Zeit erneut durch Alkoholfahrten bei unfällen und Verkhrskontrollen den Führerschein erneut entzogen bekommen.
mhm - mir klarmachen,w elche menge ich getrunken habe wenn ich die flaschen in etappen zurücktrage auf der haustreppe fürchte jemand könnte mich zu oft dabei sehen