Also wir Anästhesisten habens schon gerne, wenn der Patient ehrlich ist, wir merken sowieso an den Werten, spätestens aber an den Reaktionen des Körpers, was Sache ist.
Grundsätzlich ist es kein Problem, auch bei Menschen mit Alkoholmissbrauch eine Narkose sicher zu leiten, aber es gehört eben auch im Sinne des Patienten dazu, daß vorher möglichst offen über alles gesprochen wird.
Wenn die Kollegen eine operative Korrektur für notwendig erachten, würde ich dem Glauben schenken, denn es hat garnichts mit dem Alter z.B. des Patienten zu tun, ob eine OP notwendig ist oder konservative Verfahren in Erwägung gezogen werden können, sondern einzig und allein mit dem Befund des einzelnen Patienten.
Ich habe mich noch nie schräg angeschaut gefühlt, wenn ich einem Arzt die Wahrheit gesagt habe.
Meine Angst, die Narkose könnte nicht stark genug sein ist einfach zu groß.
Ich denke, gerade Ärzten ist nichts menschliches fremd. Vor einigen Wochen erst habe ich einem Narkosearzt, der meinen Mann "einschläfern" wollte gesagt, dass mein Mann bis vor 13 Jahren ordentlich Alkohol getrunken hat. Ich habe das getan, obwohl mein Mann das nicht wollte. Meine Angst war einfach da, weil mein Mann bereits einen Krampfanfall hatte und es bei einer anderen Vollnarkose zu Komplikationen gekommen ist. Der Narkosearzt hat daraufhin gesagt, dass es selbst nach so vielen Jahren gut ist, alles zu wissen. Außerdem hat er meinem Mann Respekt ausgesprochen und gesagt, er würde sich wünschen, sein eigener Vater würde es auch endlich schaffen.
Egal bei welchem Arzt oder bei welcher Ärztin ich über meine Alkoholkrankheit gesprochen habe (es waren in den letzten Jahren nicht wenige), die Reaktionen waren ausnahmslos positiv. Und meine Erleichterung und Dankbarkeit für diese Reaktionen waren echte Medizin für meine Seele.
Vielen Dank, ihr baut mich total auf,und ich glaube solangsam bin ich auch stark genug bin doch zu bekennen.Ich denke auch das es mein Freund ahnt das ich ein Problem damit habe,aber sich nicht getraut mich darauf anzusprechen.Denn er bekam schon mit wie schnell das Bier weg ist und hat mich auch schon darauf hingewiesen.Ich glaube werde morgen wenn er kommt mit ihm darüber reden.Auch werde ich mit meinem Arzt reden wenn die OP dann ansteht.
Hallo Flieder, sprich unbedingt Dein Problem an, es ist für den Narkosearzt ungeheuer wichtig, dies zu wissen.
Ich habe auch heute - obwohl ich schon einige Zeit trocken bin - kein Problem, es zu sagen, wenn mir es für die Behandlung beim Arzt wichtig erscheint, z.B. Zahnarzt.