du schreibst,dass du zu viel von deinem leben berichtet hast und schockiert darüber bist.
das ist für mich keine überraschung.
seit ich mich erinnere war alles was mit meinem vater zu tun hatte mit alkohol verbunden.regelmäßig mußte ich als 5 oder 6jähriger ihn zu mittag für meine mutter aus der kneipe holen.ich hatte immer ziemliche angst dort rein zu gehen,weil ich wußte,er wird mich dafür zu hause wie mei- stens wenn er besoffen war verprügeln.
wenn ich nicht dran war,traf es meine mutter.meine ganze kindheit war von meinem alkoholkranken vater überschattet. das ging soweit,dass ich mich als 10jähriger schützend vor meine mutter stellte und ein brotmesser in der hand hatte. ich sagte meinem vater"wenn du mama noch einmal haust,stech ich zu".er bekam einen großen schreck und fing an zu wei- nen.geändert hat er sich trotzdem nicht.
das konnte er auch gar nicht,denn er war süchtig.
ich will jetzt nicht meine geschichte hier aufschreiben, obwohl ich zu deiner einige paralelen sehe,wie den hass und die flucht von zu hause als ich 18j wurde.irgendwann, meine eltern waren schon lange geschieden,hat mein vater sich dann auch zu tode gesoffen.
obwohl ich sah in welchen elend er die letzten jahre gelebt hatte,mußte ich noch zwei jahre nach seinem tod weiter sau- fen.auch ich konnte mich da noch nicht ändern,denn ich war süchtig.
erst in der therapie habe ich mit hilfe von profis mit meinem vater frieden geschlossen.ich konnte ihn endlich loslassen.
er bestimmt seit dem nicht mehr mein leben,sondern nur noch einer hat zu bestimmen was ich tue oder lasse.
ICH SELBST!!!!
heute stehe ich oft am grab von meinem vater und halte mit ihm zwiesprache.eigentlich war er ja ein feiner kerl, er konnte nur nicht anders.
zuviel geschrieben hin oder her, schockierend war für mich, das alles so auf einem Blick mal vor mir zusehen, das ist etwas was man/ich sonst nicht tut. Ich sehe bzw. denke immer nur an gewisse Episoden aus meinem Leben, aber das jetzt mal alles so aufzuschreiben, viele Dinge mehr, als die, die ich schrieb kamen mir dabei in den Sinn, beim Schreiben selber habe ich das zunächst garnicht so sehr empfunden, erst als ich es dann noch einmal mit Ruhe gelesen habe und dann auch noch ein zweitesmal, es hat mich frustriert, depremiert, es hat mich einfach nur nieder geschmettert.
Die Erinnerung an das geschriebene, hat mich nicht davor bewahren können, in den nächsten Tagen immer mal wieder zur Flasche zu greifen, eigentlich hätte es mich heilen müssen, eher hat es das Gegenteil bewirkt.
Es ist schon traurig, was Eltern einem so alles mit auf den Weg geben können und wieviel sie schon in der frühen Kindheit in einem Menschen kaputt machen können. Ich habe sehr viele negative Erinnerungen in Bezug auf meinen Vater und seinen Alkoholkonsum, leider haben diese mich nicht daran hindern können selber süchtig zu werden.
Aber ich kann zumindestens eines von mir sagen, wenn ich auch schon seid vielen Jahren trinke, meine Tochter habe ich von diesem meinigem Problem, immer ganz weit fern gehalten. Sicher hat sie manchesmal mitbekommen, das es mir nicht gut ging, aber sie hat nie gewußt das es am Alkohol lag. Auch kann ich mit gutem Gewissen sagen, das ich mich noch nie im beisein meiner Tochter betrunken habe und sie mich auch in diesem Zustand noch niemals erlebt hat, und es hoffentlich auch nie erleben wird. Je älter sie wurde, je vorsichtiger wurde ich in meinem Trinkverhalten, ich habe nie die Kontrolle verloren.
Zitat: heute stehe ich oft am grab von meinem vater und halte mit ihm zwiesprache.eigentlich war er ja ein feiner kerl, er konnte nur nicht anders.
vieleicht kann ich das ja irgendwann für mich auch einmal so sehen, obwohl ich vieles aus meiner Kindheit in einer Therapie schon aufgearbeitet habe, gelingt mir das bis heute nicht.
Aber Du hast recht, wenn du schreibst, "er konnte ja nicht anders", denn "er war ja süchtig".
Diese Aussage von Dir, macht mich ein wenig nachdenklich
auch ich habe immer das Problem Alkohol von meinem Sohn ferngehalten. Ich war spiegeltrinker und nie besoffen. Ich hatte mir eingebildet, er kriegt nichts mit.
Heute ist er 25 und wir haben ganz offen über alles geredet. Es war nur der Glaube von mir, daß er nichts mitbekam. Er hat doch mitgekriegt, daß Mama öfters zur Flasche gegriffen hat.
ich hab` Deine Auf und Nieder der letzten Wochen immer mitverfolgt. Ich glaube, allein der feste Wille, nicht mehr zu trinken, reicht nicht- dazu ist das Teufelszeug zu raffiniert! Auch die oft angeratene Ablenkung(keinen Alk mehr zu Hause, keine Partys mehr mit Alk, Sport etc.) hilft, glaub` ich, nicht wirklich. Ich glaube, daß nur die bewußte Auseinandersetzung mit dem Drang nach Alk zur Lösung führt. Bevor man trinkt(und die Gelegenheiten gibt`s immer wieder- Alk ist einfach allgegenwärtig) trifft man eine bewußte Entscheidung: Flasche aufmachen, einschenken, trinken. Und bei Trinkern wie wir, läuft dies oftmals fast vollautomatisch oder zumindest nach eingeschliffenen Mustern ab: bestimmte Stimmung, Erschöpfung, Umgebung etc. und schon will das gespeicherte Programm wieder ablaufen(bei mir ist es auf alle Fälle so) und man spürt ein ganz starkes Verlangen JETZT Alkohol zu trinken, weil mans jetzt halt grade wieder mal nicht ohne aushält! Und genau hier muß man ansetzen: Diese(teilweise extremen Gefühle des Verlangens auszuhalten("ich kann dieses Verlangen nach Alk aushalten") ist für mich ein Schlüssel zur Lösung. In einem anderen Thread hab` ich das auch schon mal so ähnlich geschrieben; in dem Buch, das ich zu dem Thema gelesen habe, geht der Autor sogar noch einen Schritt weiter: er sagt, man solle sich in der Anfangszeit der Entwöhnung(bei ihm Zigaretten) bewußt dem Verlangen stellen, in dem man ein alkoholisches Lieblingsgetränk vor sich auf den Tisch stellt und bewußt das Verlangensprogramm abspult und dann das Verlangen lernt auszuhalten. Hört sich sehr gefährlich an und fordert sicher auch Widerspruch heraus, birgt aber m. E. auch die Chance den Kampf gegen den Alk zu gewinnen! Wenn man das Verlangen nach Alk in JEDER Situation aushält, ist man einen großen Schritt weiter und kann sich auch in Situationen wagen, in denen man früher vollautomatisch getrunken hätte.
ich habe meinen threat eröffnet mit der frage:wie tief muss man erst in der sch..sitzen um den absprung zu schaffen ? zuerst hat mich die konsequenz -nie wieder-erschreckt aber dann stelle ich mir oft die frage warum sollte ich überhaubt noch mal was trinken ?besser ging es mir damit nicht.ich habe mich nur noch selbst angeekelt. welche schwelle muß überschritten werden eh man aufwacht ? die gosse ?ein ampotiertes bein?eine kaputte leber ? ein kaputtes gehirn ? wenn ich mir heute mit klaren kopf die ausmaße was passieren könnte vorstelle bekomme ich regelrechte angstausbrüche .für mich ist die totale abstinenz die einzige überlebenschance.mir geht es auch nicht ums wohlfühlen und den anderen positiven begleiterscheinungen des nüchternseins sondern ganz radikal ums überleben und und der hoffnung auf ein menschenwürdiges leben.und genau das nimmt uns der alkohol. ich hoffe sehr für dich das du es schaffst.aber kein therapeut keine shg kann dir helfen wenn du das nicht zutiefst in deinem inneren es auch willst.
Auch ich habe deine Beiträge fleissig mitgelesen und dir auch schon geantwortet. Vieles von den versch. Usern die dir geantwortet haben sind die Wege die jeder einzelne gehen musste und jeder Weg ist für jeden anders. Ich habe jetzt seit dem 12.Nov.04 keinen Alkohol mehr getrunken obwohl bei uns zuhause die Weiss-u.Rotweinflaschen durch meinen Mann geöffnet im Kühlschrank sind. Mehrmals konnte ich es nicht fassen, das ich kein Verlangen danach hatte, obwohl es Situationen gab, wo ich normal zum Alk gegriffen hätte. Ich roch sogar an den offenen Flaschen um mir zu bestätigen, will ich jetzt trinken doch es wurde mir Übel vom Geruch. Danach schaltete ich die Kaffeemaschine ein und trank meine 3. od. 4. Tasse Kaffee. Okay, ist auch nicht gesund oder ich rauchte meine zigste Zigarette. Doch was mir half glaube ich war,das innehalten und die Überlegung selbst,hilft es mir, wenn ich jetzt trinke! Und glaube mir ich bin von Natur aus kein sehr geduldiger Mensch oder ein Mensch der zuerst nachdenkt und danach handelt. Ich habe erkannt, das ich lernen muss, einen Gang zurückzustecken und zuerst mich zu fragen, was bringt es mir, wenn ich jetzt zur Flasche greife.Und natülich mein Stolz es bis jetzt geschafft zu haben. Ich war auch mehrmals weg mit Freundinnen, die Alkohol getrunken haben, anfangs wollte ich mich nur mal testen, ob es mir schwer fällt und jetzt muss ich dir sagen, freue ich mich am nächsten Tag erstens weniger Geld gebraucht zu haben und den Tag, wenn auch vielleicht mit wenig Schlaf, geniessen zu können.
Auch ich bin seitens meines Vaters (er ist am Alkohol gestorben) vorbelastet und habe die letzten vier Jahre nach seinem Tod versucht, ihm näher zu sein, indem ich so ge- trunken und Abstürze hatte wie er. Bis zu dem Zeitpunkt wo ich ihm am Grabe alles mir von der Seele sprach und lernte mittels eines theologischen Suchtberaters ihm zu vergeben, erkannte ich, das ich sein Leben nachlebe und nicht meines. Was aber das Wichtigste war, ich musste auch mir selbst vergeben zu lernen. Ich konnte dies nur durch meinen Glauben, da ich sehr strenggläubig aufwuchs. Wenn mir jemand sagte, vergiss was war du kannst es nicht mehr ändern siehe jetzt nach vorne und sehe auf dein jetziges Leben, so wusste dies zwar mein Kopf, doch in meinem Herzen konnte ich mir nicht vergeben, erst als ich es vor Jesus in der Beichte brachte. Und glaube mir dies ging auch nicht beim ersten Mal. Ich kämpfe noch heute jeden Tag mit mir, doch eines spüre ich ganz stark und zwar eine Kraft aus meinem Inneren die immer da war, aber erst durch meine Umkehrung zum Glauben stärker wurde. Und genau diese Kraft ist es die mir hilft, nicht aufzugeben.
Ich bin nicht so mutig wie du, und bin in keine SHG gegangen,da ich noch immer Mühe damit habe mich in der Öffentlichkeit als Alkoholikerin zu bezeichnen,gebe ich ganz offen zu. Doch hat mich auch ein sehr verständiger Hausarzt anfangs mit Antidepressiva geholfen, meine Stimmungsschwankungen unter Kontrolle zu halten. Jetzt nehme ich diese nur, wenn ich das Gefühl habe. Heute ist nicht so mein Tag oder wenn ich Streit mit meinem Mann habe. Natürlich ist es auf Dauer keine Lösung, doch es hat mir geholfen anfangs nicht bei jeder zugespitzten Situation auszuflippen oder auch zum Glas zu greifen.
Und nun noch die dritte Hilfe die ich mir gesucht habe, ist mein Sucht-und Eheberater, der mir hilft die Muster, welche mich zum trinken animiert haben zu erkennen und hoffentlich auch mir hilft meine Eheprobleme in nächster Zukunft zu lösen. Ich glaube nur wenn man die Fallen oder Muster erkennt und versucht zu verstehen zu lernen, ist eine suchtfreies Leben von Bestand oder besser gesagt man kann mit der Zeit dem Teufel "Alkohol" ins Gesicht lachen.
Jetzt habe ich soviel geschrieben, ich hoffe, du kannst irgendetwas daraus für deinen weiteren Weg nehmen,obwohl mein Weg nicht der deinige ist. Und wie andere schon dir geschrieben haben:
Hinfallen ist keine Schande, nur nicht mehr aufzustehen.
Bitte liebe Kate und auch alle anderen, seid egoistisch, nehmt euch die Zeit und hinterfrägt euch, bevor ihr das erste Glas trinkt.
Auf ein zufriedenes Leben ohne Alkohol und viel, viel Kraft und die Hoffnung niemals aufgeben.
während der thrapie sollten wir einen lebensbericht schreiben und dabei ging es mir so wie du das beschrieben hast.
zuerst fing ich mit erlebnissen an die sich in meine erin- nerung gebrannt hatten.je mehr ich aber am schreiben war, um so mehr kam die erinnerung an dinge zu tage,die mich im ganzen mehr als nur nachdenklich machten.ich hatte all diese sachen in mein unterbewußtsein verschoben und konnte nicht verstehen wie sehr sie mich als den menschen ausmach- ten der ich geworden war.
mit hilfe des therapeuten gelang es mir,immer mehr verhal- tensweisen und denkstrukturen die ich während meiner nassen zeit entwickelt hatte zu analysieren und hinterfragen.
damit wurden mir werkzeuge in die hand gegeben,mein ganzes wesen stein für stein für mich neu zu definieren.
ich brauchte dafür keine eigenschaften oder wesensmerkmale neu zu erfinden.die waren alle in mir vorhanden,nur hatte der alkohol und meine erlebte kindheit dafür gesorgt,dass ich sie gar nicht finden konnte.
heute bin ich zufrieden trocken,gerade weil ich mein handeln nur noch danach ausrichte,was kopf und bauch dazu melden.
ratio und gefühl müssen im einklang sein und wenn das der fall ist hat die sucht um so weniger chancen wieder zurück zu kehren.
ich weis, dass ich bis an mein lebensende darauf achten muß!
lg malo
ps:wie hochsensibel die antennen von kleinen kindern sind, hat mir meine 16jährige tochter in gesprächen über früher knallhart deutlich gemacht.mir fiel es wie schuppen von den augen,weil ich meinte,sie hat es nicht bemerkt.ich habe mich nie in ihrem beisein betrunken.
ZitatEs ist kein leichter Kampf, aber solange wir kämpfen, behalten wir unsere Würde.
kann ich so für mich nicht mitunterschreiben.
Und erst als ich wirklich die Schnauze so gestrichen voll hatte konnte ich aufhören, und das war dann kein Kampf mehr sondern ein Loslassen. Kampf war das Saufen. Ich wollte ich sein, und das konnte ich langsam auch. Ich hatte wieder eine Meinung zu der ich auch stehen konnte, ich merkte nach all den Jahren wer ich eigendlich selbst bin.
Abstinent zu leben ist mehr als nur nicht mehr zu trinken, es ist ein Ändern der Lebenseinstellung.
Hallo Bea,
Wahre Worte, kann ich mich nur anschließen.
Habe mal in einen anderen Beitrag versucht darauf hinzuweisen das allein das Schimpfen auf Alkohol auf die Dauer nicht helfen wird. Ich denke eine gewisse Gelassenheit gegenüber dem Alkohol ist sehr nützlich, hat auch was mit loslassen zu tun. Leider bin ich damals scheinbar schlecht rübergekommen.
Ich betrachte Alkohol heute nicht mehr als meinen Feind, aber ich habe eingesehen das Alkohol stärker war als ich.
was meine Tochter angeht, so kann ich mir da meiner Sache schon recht sicher sein, um beurteilen zu können, ob sie etwas von meinem Trinkverhalten mitbekommen hat. Sie ist heute in einem Alter (12 Jahre), indem sie alles ziemlich genau mitbekommt und auch über die Dinge die ihr nicht gefallen ganz offen spricht. Z.B. stört es sie wieviel ihr Vater auf verschiedenen Familienfeiern, zu denen er sie mitnimmt, trinkt und sie sagt das nicht nur mir, sondern auch ohne irgendwelche Umschweife ihrem Vater selbst. Was mich angeht, so habe ich in ihrer Gegenwart nie viel getrunken, vieleicht mal 4-5 Glas Bier, aber das wars auch schon, ansonsten habe ich immer erst mit dem Trinken begonnen, wenn sie schon längst schlief, am Tage habe ich eh nie etwas getrunken. Aufklärend muss ich dazu allerdings auch noch sagen, das meine Tochter, auch sehr viel bei meinen Eltern war, da ich immer gearbeitet habe und Arbeit- und- Kind sich nicht immer gut vereinbaren ließen. Außerdem bin ich mir sehr sicher, das sie, wenn sie der Meinung wäre, ich würde zuviel Bier trinken, mir das prombt ins Gesicht sagen würde, dies tut sie bei meinem Zigarettenkonsum auch. Ich nenne mich mal ein "Alk-geschädigtes-Kind", die gleiche Erfahrung möchte ich meinem Kind auf keinem Fall mit auf den Weg geben. Bis jetzt kann ich mich noch als glückliche Mutter schätzen, das sie vor Alkohol und Zigaretten eine gewisse Abscheu hat, wünsche mir von Herzen das dies so bleibt.
was Denkstrukturen und diese gewissen Verhaltensmuster angeht, so habe ich in meiner Therapie, die ich vor einigen Jahren gemacht habe, (bin jetzt ja auch wieder dabei), schon eine Menge lernen können, damals hat es mir eine Menge gebracht, nur leider bin ich mit der Zeit wieder in viele alte Verhaltensmuster zurück gefallen, das nicht zuletzt auch wegen des Alkohols. Damals habe ich das Thema Alk ganz weit von mir weggeschoben und nicht einen einzigen Gedanken daran verschwendet, das ich ein Problem mit genau diesem habe. Heute habe ich den Alk als Problem erkannt, und somit fange ich so ziemlich noch mal von vorne an, es geht nicht so gut vorran, wie damals, aber kleine Schritte führen auch ans Ziel. Nach wie vor, habe ich ja auch immer noch das Problem, das meine Therapeutin nicht auf Alk spezialisiert ist, dieser ist auch eigentlich nicht der Grund für den Beginn der Therapie. Begonnen habe ich diese zweite Therapie, eigentlich wegen meiner Höhenangst, die im Laufe der Jahre immer größer wurde und nach einem Unfall in 2002 fast unerträglich wurde, ich war kaum noch in der Lage eine etwas steilere Treppe hinunter zu gehen, zumindest nicht wenn ich etwas in den Händen hatte. In den Beiträgen hier am Board, habe ich schon wiederholt von Angstzuständen und Panickattacken gelesen, auch das diese Bestandteil der Alkoholsucht waren, auch ein Thema, das mich schon manchesmal sehr nachdenklich stimmte, habe es nur bisher selbst noch nicht angesprochen. Ich habe diese Angst, für mich nie mit dem Alkohol in Verbindung gebracht und kann auch bis heute nicht beurteilen, ob sie mit dem Alk zutun hat. In der letzten Zeit habe ich auch des öfteren überlegt, eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen, mit der Hoffnung durch diese vieleicht eine entsprechende ambulante Therapie machen zukönnen. Leider sind mir da, aus verschiedenen Gründen die Hände ein wenig gebunden, so das ich im Moment für mich hier vor Ort noch keine Möglichkeit dazu finden konnte.
zum Thema Verlangen, wie fühlt sich Verlangen nach Alkohol eigentlich an, wie spürt man dieses Verlangen ?? Du denkst jetzt sicher, "was stellt die mir da für eine blöde Frage", aber für mich ist sie nicht blöd, ich könnte dir da nämlich keine Antwort drauf geben. Meine einzigste Antwort darauf könnte sein, für mich jedenfalls, dieses Verlangen spielt sich nur rein im Kopf ab, aber das auch nicht mit dem Gefühl "Verlangen". Eher sind es meine Gedankengänge und sicher auch die Gewohnheit bei gewissen Aktivitäten zutrinken. Wenn ich da jetzt richtig liege, müssten doch genau das, dann die Dinge sein, die ich ändern muss. Ich denke eh, das es bei mir die Psyche ist, die süchtig nach diesem Zeug`s ist, wenn ich da an den Abend vor Weihnachten zurück denke, wäre mein 18-er Tag ohne Alk gewesen, ich glaube ich hätte an diesem Abend nicht Trinken müssen, wenn der Druck der vielen unerledigten Arbeit nicht auf mir gelastet hätte, dazu der enorme Zeitdruck und natürlich mein mir selbst angeeigneter Perfektionismus. Hätte ich an mich an diesem Abend einfach an meinen PC setzen können, oder einen guten Film gucken können, oder die Möglichkeit gehabt mich mit einem gutem Buch ins Bett zulegen, glaub mir ich hätte nicht getrunken. All die Tage, die ich seid Anfang Dez. nichts mehr getrunken habe, habe ich nur durchgehalten, indem ich mich nicht unter Druck gesetzt habe und Arbeit hab Arbeit sein lassen. Mein Körper hat nicht nach Alkohol geschrien, und solange ich Dinge tat, die mir gut taten, meine Psyche auch nicht. Ich glaube, da habe ich den Haken gefunden. Ich denke ich muss lernen, "alle" meine Dinge im Alltag ohne Alk zu bewältigen, aber hier kommt mir schon wieder der Gedanke, wie bekomme ich das denn auf der Arbeit geregelt, komisch, da brauche ich keinen Alk und wenn ich irgendwem helfen soll auch nicht. Komischerweise nur wenn ich meinen persönlichen Kram erledigen muss, oder ich mit meinen Gefühlen nicht zurecht komme, sie nicht aushalten kann. Allerdings ist mir klar, das ich wohl auch soetwas wie einen Schlüssel finden muss, um die Dinge die ich halt immer mit Alk getan habe, auch ohne Alk tun zukönnen.
Zitat Auch kann ich mit gutem Gewissen sagen, das ich mich noch nie im beisein meiner Tochter betrunken habe und sie mich auch in diesem Zustand noch niemals erlebt hat, und es hoffentlich auch nie erleben wird. Je älter sie wurde, je vorsichtiger wurde ich in meinem Trinkverhalten, ich habe nie die Kontrolle verloren.
Mag sein, daß Deine Tochter nie mitbekommen hat, daß Du viel trinkst. Aber was sie mit sicherheit mitbekommt, ist daß irgendwas nicht stimmt. Das ist eine meiner frühersten Kindheitserinnerungen, daß irgendwas nicht stimmte bei meiner Mutter. Ich bin heute mit 40 noch dabei aufzudröseln, was da genau lief. Die offizielle Meinung war und ist, daß ich eine glückliche ungetrübte Kindheit hatte.
Worauf ich rauswill: Deine Tochter weiß vielleicht nicht, daß Du zu viel Alkohol trinkst. Aber sie bekommt doch sicher mit, daß da ein Berg negativer Gefühle ist. Also darf sie raten -unter Umständen ein Leben lang- woher die kommen. Sie kann es dann bei sich selbst suchen.
Ich will Dir jetzt kein schlechtes Gewissen einreden, aber ich frage mich, warum redest Du nicht offen mit ihr? Sie ist doch alt genug.
der Gedanke "nie wieder" erschreckt mich auch immer noch, das ist auch etwas, was ich sicherlich so schnell nicht abschütteln kann, es hat so eine ungeheure Entgültigkeit. Auf der anderen Seite ist mir klar, das ich mir dieses "nie wieder" wirklich bewußt machen muss, ich denke nur so kann es funktionieren. Wenn ich so bei den anderen lese, "ich brauche heute keinen Alk mehr, ich möchte nicht wieder trinken", denke ich oft, das sich diese Einstellung in der Zeit des Trocken werdens und bleibens sicher um ein vielfaches verfestigt, nicht zuletzt, weil man ja durch das nicht mehr Trinken wieder ein lebenswertes Leben kennen/leben lernt. Aber etwas ist wohl richtig, um endgültig Trocken zu werden, muss die Einstellung im Kopf wohl zu 100% stimmen, leider gerate ich da noch zuoft ins wanken, bin mir meiner selbst da manchesmal eben nicht so sicher, zuviele verwirrende Gefühle sind mit dem Gedanken völlig abstinenz zu leben verbunden. Für mich hoffe ich ein wenig darauf, das ich mir meiner Sache sicherer werde, je besser es mir mit der Zeit gehen wird.