Hallo enalein auch von mir ein herzliches Willkommen
Ich kann den anderen Schreibern hier nur Recht geben, suche Dir eine Selbsthilfegruppe ob AA, Blaues Kreuz oder Kreuzbund völlig egal eigentlich . Oberstes Gebot ist dort immer: Was drinnen gesprochen wird bleibt im Raum, denn nur wer noch aussen sicher ist kann sich nach innen öffnen. Deine Bedenken und die Schwellenangst kann ich verstehen kann Dich aber auch wie das die anderen sachon getan haben beruhigen. Ich bin mit meinem damaligen Freund in eine Blaue Kreuz Gruppe gegangen und ich war "nur " CO. Was hatte ich für Vorstellungen da sitzen bestimmt nur Penner oder verkrachte Existenzen usw..........Pustekuchen. Da haben Menschen wie ich gesessen, fast alle in Arbeit Ärzte, Lehrer, Banker, Putzfrauen usw. Ich gehe nach dem Tot meines Partners da weiter hin und ich kann sagen das die Gruppe für mich eine große Stütze war auch wenn es nicht den Alkohol betraf. Ich habe auch von diesen Menschen gelernt, überlege jetzt immer wenn ich was trinke, mein Gott Monica muss das wirklich sein, ich habe einfach ein anderes Verhältnis zum Alkohol bekommen. Ausserdem können Dir die "alten Hasen" bestimmt Ratschläge geben wie Du schnell an einen Therapieplatz kommst, da viele Gruppen mit Krankenhäusern zusammenarbeiten.
Also keine Angst vor SHG's Ich drücke Dir beide Daumen
auch von mir ein herzliches willkommen on board, hier bist du genau richtig.
Zitatdenn leider habe ich keinen eigenen PC und schleich mich immer an den meines Sohnes, sobald der weg ist.
mach es dir nicht schwerer als es ohnehin schon für dich ist.versuche dich zu überwinden und sprich mit deinem sohn.das hat zum einen den vorteil,dass du zu hause nichts mehr verheimlichen musst,und zum anderen wird er dir sicher gerne seinen pc zur verfügung stellen.
wahrscheinlich hat er sowieso schon mitbekommen,dass dein abendlicher konsum nicht normal ist.kinder sind da sehr sensibel.
nicht zuletzt wird ein offenes gespräch mit ihm euer ver- trauensverhältniss bereichern,weil auch er sehen kann,dass seine mutter durchaus schwäche zeigen kann.
lg malo
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23.03.2005 09:57
#19 RE: Schwierigkeiten an Therapieplatz zu kommen
ZitatGepostet von Michael Warte nicht auf irgendeinen Termin und erwarte davon die Lösung deiner Probleme. Nur du alleine kannst deine Probleme lösen. Andere können dir nur einen Weg zeigen, gehen mußt du ihn selber. Dein Alkoholproblem löst sich dann von ganz alleine. Du hast dann nämlich gar keine Zeit mehr zum trinken und dumpf vor sich hin zudösen.
Gruß Michael
Lieber Michael,
Du hast es irgendwie erfasst. Ich vermute so langsam auch, ich warte darauf, dass andere meine Probleme lösen. Dass ich endlich irgendwo "vorgelassen" werde und es geht peng und ich höre auf zu trinken. Ich muss begreifen, dass nur ICH das lösen kann. Natürlich habe ich jede Menge anderer Probleme und wenn ich mein Leben umkrempeln könnte und endlich die Kraft hätte, dann wäre der Alkohol bestimmt kein Problem mehr. Deswegen arbeite ich ja sozusagen parallel - bettele ständig bei der Caritas und möchte an einen "normalen" Therapieplatz kommen. Ich muss ganz viel an mir arbeiten und benötige dazu ein wenig Hilfe - an die ich irgendwie nicht komme...
Enalein
Gast
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23.03.2005 09:58
#20 RE: Schwierigkeiten an Therapieplatz zu kommen
meinen Sohn zu informieren halte ich zu diesem Zeitpunkt für nicht gut, dazu bin ich zu wenig gefestigt gerade und er ist jetzt gerade soweit, dass er einigermaßen die Trennung von meinem Mann überwunden hat. Da mag ich ihm nicht mit dem nächsten Hammer kommen - falls Du das vestehen kannst.
natürlich kann ich dich gut verstehen,ich hab ja selbst eine tochter die lange mit meiner sucht leben musste.
ich weis ja nicht ob dein konsum bei der trennung von dei- nem mann auch eine rolle gespielt hat,aber wenn dem so ist wird dein sohn die ganze geschichte auch besser für sich einordnen können.
wie du schreibst,hältst du für dich eine therapie für erfor- derlich.das halte ich immer für eine richtige entscheidung, auch wenn einige hier anderer meinung sind.
mir hat meine therapie nicht nur geholfen den alkohol los- zulassen,sondern den weg in eine völlig andere sicht für meine bedürfnisse frei gemacht.das heist noch lange nicht, dass es mir immer gut geht,aber schlechte zeiten kann ich heute ohne alkohol aushalten.
spätestens wenn du einen therapieplatz hast,wirst du mit deinem sohn sprechen müssen.mit einem frühen gespräch wäre viel druck von dir genommen,denn den kannst du gerade jetzt am wenigsten gebrauchen.denk mal drüber nach.
nein, der Alkohol hat bei der Trennung von meinem Mann keine Rolle gespielt. Und schlagt mich - aber ich bilde mir ein, keiner merkt was davon,dass ich trinke. Wie gesagt, ich führe ja sonst ein normales Leben, gehe jeden Morgen ins Büro, bei mir stehen keine leere Flaschen rum, selbst meine beste Freundin hat nichts davon bemerkt. Wenn ich abends noch fahren muss,meinen Sohn oder bei Freunden bin trinke ich nichts. Mein Sohn ist es nur gewöhnt, dass ich früh ins Bett gehe - oft kommt er später nach Hause und ich schlafe schon - er ist ja schon 18... oder er ist zu Hause und liegt selber im Bett und guckt fern oder hat Freunde zu Besuch...
Ich weiß, dass ich irgendwann darüber reden muss - aber ich hätte gerne noch ein wenig Zeit. Auch um selber gefestigter zu werden und mir über einige Dinge klar zu werden.
Jedenfalls steht schonmal fest: die Vorräte zu Hause sind fast leer, an die Weinflaschen, die noch im Keller sind gehe ich nicht und es werden heute keine neuen gekauft! Ich habe ab morgen Urlaub und werde mich nur um mich kümmern!!!
ZitatGepostet von Gast Was hatte ich für Vorstellungen da sitzen bestimmt nur Penner oder verkrachte Existenzen usw..........Pustekuchen. Da haben Menschen wie ich gesessen, fast alle in Arbeit Ärzte, Lehrer, Banker, Putzfrauen usw.
Grüsse aus München Monica
Hallo Monica!
*schäm* So ein bisschen die Vorstellung hab ich auch und frage mich dann ICH? Was soll ICH denn da
"Natürlich habe ich jede Menge anderer Probleme und wenn ich mein Leben umkrempeln könnte und endlich die Kraft hätte, dann wäre der Alkohol bestimmt kein Problem mehr."
Nee Enalein, da ruh' Dich mal nicht drauf aus. Das ist ein beliebtes Argument bei unserer Sucht und ich glaube, wir kennen es alle. Anders wird ein Schuh draus: Höre auf zu trinken und die anderen Probleme bekommen einen anderen Stellenwert!!
Wollte ich so auch nicht glauben - stimmt aber.
Und ich wollte auch nicht glauben, dass irgendjemand irgendetwas von meiner Trinkerei mitbekommt.....
Nee Enalein, da ruh' Dich mal nicht drauf aus. Das ist ein beliebtes Argument bei unserer Sucht und ich glaube, wir kennen es alle. Anders wird ein Schuh draus: Höre auf zu trinken und die anderen Probleme bekommen einen anderen Stellenwert!!
Lieber Gruß und viel Kraft Beate
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Hm... bin mir manchmal auch nicht sicher, wie rum da der Schuh draus wird
Unrecht hast Du sicher nicht... ich erwarte da manchmal auch zu viel von mir...
Huhu Aladinmio (hoffe, ich hab Dich richtig geschrieben...)...
Danke der Nachfrage. Nee, hab noch nicht getestet. Bin seitdem ich hier viel gelesen hab trocken, also seit letzte Woche Mittwoch. Fällt mir überhaupt nicht schwer, ich schlafe super, mache morgens direkt Sport - und frage mich, was das mit mir eigentlich ist...
Bin ich nu abhängig oder nicht? Gibt es so etwas, wie eine "Voreinstellung", dass man gefährdet ist, aber noch nicht körperlich abhängig, obwohl ich seit fast 2 Jahren regelmässig mindestens 1 Liter Wein in mich geprügelt hab am Abend?
Komisch, im Moment geht es mir einfach nur prima - ich denke mal kurz an einen Schluck aber das vergeht auch wieder und ich kämpf den Wasserkrug oder die Teekanne nieder
Ich versteh es nicht so richtig - aber genieße es im Moment. Kennt ihr auch so Phasen oder nicht? Grüße
ich kenne diese Phase sehr gut und sie hat jedesmal dazu geführt, daß ich gedacht habe: "ich bin nicht abhängig..."
Die psychische Abhängigkeit kommt meist vor der körperlichen. Die psychische Abhängigkeit ist auch viel heimtückischer weil sie nicht so leicht greifbar ist. Wenn ich morgens zittere und als erstes Stoff brauche kann ich das auf Dauer nicht wegleugnen, während der Gedanke an ein kühles Bier ja normal ist.
Ich habe es schon ein paar mal geschrieben: Die körperliche Abhängigkeit bereitet dir zum Trocken bleiben überhaupt keine Probleme während die psychische dich ein Leben lang versucht zu ärgern.
Gruß Ralf
minitiger2
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Beiträge:
28.03.2005 20:19
#29 RE: Schwierigkeiten an Therapieplatz zu kommen
ZitatBin ich nu abhängig oder nicht? Gibt es so etwas, wie eine "Voreinstellung", dass man gefährdet ist, aber noch nicht körperlich abhängig, obwohl ich seit fast 2 Jahren regelmässig mindestens 1 Liter Wein in mich geprügelt hab am Abend?
Enalein,
ich war nie richtig körperlich abhängig. Obwohl ich 25 Jahre getrunken habe und auch schon mal über lange Zeiten mindestens eine Flasche Hochprozentiges am Tag getrunken hatte, konnte ich bis zum Schluss meiner Karriere mehrtägige Trinkpausen einlegen und hab das auch regelmässig getan weil ich ja Angst vor der Abhängigkeit hatte und auch meine Beziehung zu meiner Lebensgefährtin sonst zu sehr gelitten hätte.. Und ich hatte mich auch sonst meist noch ganz gut unter Kontrolle, mein Leben lief eigentlich sogar ganz gut als ich aufgehört habe.
Also daß Du nach zwei Jahren regelmässigen Trinkens jetzt ein paar Tage lang ohne Probleme ohne Alkohol sein kannst, verwundert mich nicht besonders.
Nur hatte ich trotzdem ein massives Alkoholproblem ud dieses Alkoholproblem hat immer grössere Bereiche meines Lebens eingenommen. Das wäre auch noch sehr viel schlimmer geworden, meine Lebensgefährtin war schon dabei sich zu verabschieden und auch andere Probleme waren absehbar.
Und ich glaub darum geht es ja auch bei Dir, um die Frage wieviel Deines Lebens Dir denn das Trinken wert ist. Denn daß Dich der Alkohol auch in Zukunft Zeit und Energie kosten wird wenn Du wieder damit anfängst, immer mehr je länger Du trinkst, dessen kannst Du Dir so gut wie sicher sein.
deine Geschichte ähnelt der meinen teilweise. Und wenn es die anderen vielleicht auch nicht merken, du selber merkst es und du fühlst dich mies dabei. So ging es mir auch......... du bist doch kein Alkoholiker, fehlt nur noch dass man gelacht hätte. Ich war aber einer und es wurde immer mehr. Die Flasche Wein und noch ein Glas aus der nächsten, oder doch zwei? Als ich im Sommer dann die 2 Flaschen erreicht habe, habe ich aufgehört. Ich habe mich vor mir selber geekelt und gefürchtet. Angst gehabt ganz tief zu fallen. Ich eine alkoholisierte Schlampe? So in ungefähr ging es mir durch den Kopf wenn ich in den Spiegel sah.
Auch mein Entzug war mini im Vergleich zu manch anderem, aber im Endeffekt kommt es auf das Gleiche raus. Wir sind Alkoholiker.
Ich wünsche dir noch viele, viele weitere trockene Tage.........