das Gefühl, sich nach einem Absturz alles mögliche zu schwören, kenne ich auch nur zu gut- bloß die verkaterten Vorsätze sind oft nur von kurzer Dauer. Vom Verdrängen der "Saufdruck"-Gedanken halte ich wenig- man muß sich dem Verlangen nach Alk ganz bewußt stellen und sich dann die zwei Möglichkeiten Saufen/Nichtsaufen wieder ganz bewußt vor Augen führen(mit allen Konsequenzen)- denn die Freiheit, wieder zu trinken, hat man in jedem Moment(aber auch die Freiheit NICHT zu trinken!!!). Entscheidet man sich dann(hoffentlich!) für`s NICHT-Trinken, dann gilt es, sich den aufkommenden Gefühlen von Angst/Unlust/Frust ganz bewußt stellen und auszuhalten, im Bewußtsein der Folgen des WIEDER-Trinkens. Und der Saufdruck kommt immer mal wieder- wir Trinker haben das tief in uns eingebrannt und unlöschbar gespeichert! Bei mir kommen der Alk-Wunsch noch immer in manchen Situationen, die irgendwann mal als positive Alkerlebnisse gespeichert wurden, z.B. sonniger Tag im Biergarten oder mit Kumpels in der Kneipe- dann gilt es, sich bewußt diesen Gefühlen zu stellen und sie auszuhalten.
gerade habe ich Dein post von gestern zu meinem Beitrag gelesen, und jetzt finde ich Dich hier. Lies einfach das, was Du mir gestern und vorgestern geschrieben hast und nimm es Dir zu Herzen. Also - morgen Termin bei der Suchtberatung und SHG .
Und jetzt nimm Deinen dicken Kopf, zieh Dir was an und geh' wenn es sein muss stundenlang spazieren. Jetzt bloß nicht in der Ecke sitzen, sich mit Selbstvorwürfen und Selbstmitleid zuschütten und als einzigen Ausweg Deinen Freund Glenn besuchen. Wäre ja auch zu einfach: Heute trink ich noch mal, morgen suche ich mir ja dann eine SHG.....
Also los und raus aus der Bude.
Einen ganz lieben Gruß verbunden mit einem schwungvollen Tritt in den Hintern
Beate ... auch erst wieder bei Tag 4 aber entschlossen, es zu packen.
Wie ich lese, hast du dich für eine Selbsthilfegruppe entschieden. Bei mir ist diese Entscheidung jetzt gut 5 Jahre her. Du hast ja ein Problem mit der öffentlichkeit, wie du schreibst. Es gibt auch den Weg über einen Arzt (Neurologe)und der hat Schweigepflicht. Ich hab es damals so gemacht. Erst kamen 6 x 1 Stunde Einzeltherapie in der er erst einmal mein bisheriges Leben aufzurollen begann. Mit Lebenslauf (detailiert), nachfragen, zusammen reden, konnte er sich nach diesen 6 Stunden ein Bild von mir machen. Danach vermittelte er mich in eine Offene Gruppe. Das war mir damals sehr wichtig, da ich mich selbst besser kennen lernen wollte. Wir waren 9 Leute - 2 Alkoholiker. In dieser Gruppe war ich 3 Jahre. Sie wurde nur unterbrochen von der LZT.
War sozusagen der Einstieg in Therapie. In der LZT habe ich gelernt, wie ich immer wieder rauskomme. Kann mich zwar auf meinen 5 Monaten Trockenheit (Sommer 2004)nicht ausruhen, aber ohne Therapie ging es bei mir keinen Tag ohne. Die Depri hat mir mal geschieben, sie hat ihren Freund Alkohol erschlagen. Ich habe mich getrennt. Wie bei einer Beziehung. Jetzt muss ich nur noch in eine andere Stadt ziehen - ganz weit weg, dass ich meine langjährige (Alkfreundin) nicht mehr treffe.
Habe gerade Dein post an Bobby von gestern gelesen, in der Du von Deiner Zeit nach dem letzten Rückfall schreibst:
"Fühle mich von Tag zu Tag irgendwie mehr als Versager"
Ich glaube, in diesen Gefühlen lag schon das Samenkorn für den neuen Rückfall. Suche Dir unbedingt eine Möglichkeit zum Reden. Alleine schaffst Du es nicht.
dumm gelaufen, kann man dazu nur sagen, also schnell wieder aufstehen und die Richtung gehen, die dir besser bekommt.
Aber eins wage ich einzubringen: Du schreibst:
ZitatNach dem Essen kam er jedoch aus der Küche zurück und hatte 2 Bier geöffnet mit dem Spruch : Ein Bierchen wirst mir jetzt aber net abschlagen oder ? Ich hab sie genommen
Wäre ich in deiner Situation gewesen, hätte ich dem Freund gleich bei seiner ersten Frage gesagt: Ich möchte heute keinen Alkohol trinken. Das hätte dein Freund dann bestimmt akzeptiert.
Sicher, im Laufe der Zeit auf dem Wege zu totaler Alkohol-Enthaltsamkeit bleiben einige „Freunde“ auf der Strecke, die sich ein Leben ohne Alkohol nicht vorstellen können, aber wenn es gute Freunde sind, die akzeptieren deinen Wunsch, nichts trinken zu wollen.
Ich habe mich vor kurzem in einem größeren Kreis mal geoutet, weil ich es nicht mehr leiden konnte, schief angesehen zu werden, weil ich den ganzen Abend nichts trank. Ich habe eine klare Aussage getroffen und gesagt, dass ich keinen Alkohol mehr trinke. Man hat mich zwar dumm angesehen und gefragt, ob dafür Gründe vorliegen würden, aber dann war das Thema gegessen. In dieser Gruppe bietet mir niemand mehr einen Drink an – meinen Kaffee oder meine Selters/Saft kriege ich jetzt automatisch ;-)
Ich wünsche dir alles Gute und die richtige Entscheidung in derartigen Situationen.
Moin Zwerg, Rückfall? Ich nenne es trinkpause. Du fragst nach den gründen? Würde es mal mit sucht probieren. Die spielt sich zu 95% im kopf ab und deshalb solltest du dir professionelle hilfe holen. Mit dem wunsch alleine, nichts mehr zu trinken, kommst du ja offensichtlich nicht weiter. Zu harte worte? Sorry, ich gurgel nicht mehr mit sanso und binde dann noch rosa schleifchen um meine worte. Die habe ich, ebenso wie den alkohol, aus meinem haus entfernt. Wünsche dir, dass der nordische wind dir erfolgreich deinen kopf durchpustet. Liebe grüße Hermine
Och, Mensch. Sei doch nicht traurig. Du bist kein Versager, das kann jedem passieren. Du musst nur wie die anderen schon sagten aufpassen, dass du wieder aufstehst. Bestimmt findest du eine ganz liebe Selbsthilfegruppe.
Bin positiv eingestellt heute morgen , zum Dank scheint auch noch die Sonne und ich rufe jetzt sofort meinen Arzt an zur "Beichte" und werd mir Mittwoch/Freitag einen Termin in der SHG geben lassen !
Hab die Nase sowas von endgültig voll , es wird kein Wenn und Aber mehr geben , sondern nur noch ein JETZT !
Manchmal muss man eben solche Erlebnisse haben bis man begreift wo unten wirklich ist und ich habs jetzt begriffen !
Schluss mit dem Gesülze , dem Rumgeiere , auf zu frischen Taten und neuem Lebensgefühl , ich WEISS dass ich es jetzt schaffe , ich weiss es ganz einfach !
erhalte Dir Deine positive Einstellung und ziehe das geplante Programm durch. Eine ambulante Therapie ist bestimmt auch sehr sinnvoll, frag mal Deinen Arzt.
Sollte der nicht so genau Bescheid wissen, was leider oft der Fall ist, geh auch noch mal zur Suchtberatung.
Hallo Zwerg! Ich hab mich ueber dein letztes Posting total gefreut...Ehrlich>>>Das Wochenende war fuer dich und Bea ja ne ganz schoene Strapaze Ich hab das Gefuehl, dass ihr beide was draus lerntet,naemlich das der klare Kopf doch einiges Wert ist.Ich bin seit fast 3 Monaten trocken,bin maechtig stolz(eigenlob stinkt?!)und hab totale Muffe vor einem Rueckfall,so wie es dir passierte.Fuehle mich aber endlich (nach langjaerigem Gebrauch von Gras und Alk) frei und endlich klar in der Birne.Das moechte ich mir nicht mehr nehmen lassen,dieses endlich ich selbst sein frei und unabhaengig von dieser(sorry) SCHEISSE.
Ich wuensch dir alles Gute und wie gehabt ,einfach das erst Glas stehen lassen,aber das weisst du ja selbst und kannst es auch