Ich hatte die letzten Tage mehrmals schlechte Einschlafnächte und mir kam der Gedanke , "ach mit Whisky war es doch einfacher einzuschlafen" , und solche Gedanken kommen einfach so mal nach 30 trockenen Tagen wieder , aber es war nur für 2 Minuten und das NICHTMEHRWOLLEN hat gesiegt , letzte Nacht gar kein Alkgedanke mehr und heute Nacht war eine richtig gute Nacht weil ich wollte !
Du schreibst
wenn ich das nur auch endlich sagen könnte ... nach der arbeit (egal ob 14 oder 22 uhr - gleitzeit, überstunden) muss (!!!) ich einfach in den supermarkt oder zur tankstelle. geht nicht anders. komisch. dabei gäbe es tausende dinge, die schöner und sinnvoller wären.
Mmmh , lies mal das fettgedruckte draus heraus ,du müsstest die Wiedersprüche resp. das Willenlose daraus herauslesen , sorry wayout aber es geht nicht von alleine ! Das müsstest du aber mittlerweile wissen und die 3 Ausrufezeichen hinter "muss" stehen für Sucht !
Hallo nowayout, das kenne ich noch zu gut,die schon manischen und automatischen Wege,es ging einfach nicht,nicht zu Aldi zu gehen und den Sekt zu holen,mir etwas selbst vorzumachen,ich trinke ja nur eine Flasche,habe aber drei geholt,für morgen natürlich,denkste!Ich hab´mich soetwas von beschissen,es ist unglaublich und dann immer die schweren Entzüge,immer und immer wieder,ich saß wieder als Patientin in der Gruppe, es war alles so deprimierend und was wußten die trockenen schon von mir und meinem Befinden!!! Ich möchte nicht wieder zurück und werde alles dafür notwendige tun!! Gruß Bummi!!
Eine Therapie ist auf jeden Fall eine gute Sache. Mach aber jetzt die Abstinenz nicht von der Therapie abhängig. Das Trockenbleiben ist absolut deine eigene Entschluss-Sache. Wenn du dich mal entschlossen hast, dass Alkohol einfach nicht in Frage kommt, dann wird es auch kein "mich zieht es zur Tanke" geben. Die Gedanken werden zwar da sein, aber du hast deine guten Gründe, konsequent zu bleiben. Das Leben wird dann auch leichter werden. Ich habe es mir oft so gedacht: "Alkohol - also dieses Problem fällt ja schon mal weg". Man braucht nämlich gar keinen Alkohol zum Leben oder Glücklichsein!
Falls dir das Fortgehen am Wochenende ohne Alk öde und die besoffenen Kumpels blöde vorkommen: dann ist das wohl die Realität! Mach zum Wochenende was, wo man keinen Alkohol trinkt!
Weil du sagst, du weißt nicht, was du tun sollst, du kannst dich nicht aufrappeln. Ich kann nur von mir sprechen, aber das Aufrappeln kam erst, wie ich trocken wurde. Es war aber weniger ein Aufrappeln, sondern eher eine Lust. Ich bin aufgestanden und habe Dinge getan. Wenn mir manchmal "irgendwas fehlte", so rein körperlich-stimmungsmäßig, dann habe ich es mir damit erklärt, dass ich durch den langjährigen Alkkonsum eine veränderte Gehirnchemie habe, die sich erst langsam wieder normalisieren kann - also auch wieder etwas, von dem ich (durch die vielen Infos zu dem Thema) weiß, dass das auf jeden Fall immer besser wird. Also etwas, auf das ich mich freuen kann. Wenn mir was fehlte, habe ich alles mögliche getan, gegessen, getrunken - aber eins ist immer fix: Alkohol kommt nicht in Frage, das ist beschlossene Sache. Es gibt unendlich viele Dinge, mit denen man sich das Leben verschönern und versüßen kann, und die werden dich alle nicht runterziehen.
Mein bester Freund ist gerade auf drei Monate LZT. Der bekommt danach auf lange Zeit Nachsorge bezahlt von der Kasse, auch eine Therapie (Großteil bezahlt, ein kleiner Teil ist Selbstbehalt), und in dem Institut dort ist den Leuten gesagt worden, sie bekommen eine Liste mit Therapeuten, die sich auf jeden Fall mit der Alkoholkrankheit auskennen. Sie sollen sich daher jemand von der Liste aussuchen und nicht IRGEND jemand; "damit die Therapie kein sinnloses und wirkungsloses Kaffeekränzchen wird" (soll der O-Ton gewesen sein). Bei der Suchtberatung bekommst du sicher geeignete Adressen.
Verhaltenstherapie ist eine sehr gute Sache, die Methoden sind gut überprüft. Kommt dann natürlich auf die TherapeutInnen an wie sie das individuelle Therapiekonzept auf den Patienten zuschneidern. Als Patient arbeitet man da auch aktiv mit ("Hausaufgaben") und hat dadurch immer mehr Erfolgserlebnisse.
hallo gepard, danke für die sehr informative antwort und ich kann dir in keinem punkt widersprechen. ich hab ja schon ein paar "trinkpausen" hinter mir und es stimmt: auch ich habe dann lust bekommen, nach der arbeit etwas zu unternehmen, ganz banale dinge vielleicht, nichts grossartiges, aber im gegensatz zur nassen zeit, wo ich mich immer so schnell als möglich in meinen 4 wänden verkrieche, doch ganz interessante sachen. bz therapie. als ich das erste mal zum arzt gegangen bin und auch eine überweisung zur psychotherapie bekommen habe, dachte ich: jetzt hast du endlich alles richtig gemacht. hab nicht gewusst, dass es verschiedene therapieformen gibt, dass es auf den therapeuten drauf an kommt, usw. dieses halbe jahr (naja, schon fast 9 monate) war eigentlich totale zeit- und geldverschwendung. deshalb hatte ich die hoffnung schon ziemlich aufgegeben. aber jetzt glaube ich schon, dass eine verhaltenstherapie für mich viel besser geeignet ist. weil man da vielleicht auch aufgaben, tipps und dergleichen bekommt. man muss aktiv mitarbeiten! so stell ich mir das zumindest vor.
trotzdem, zum trinken muss ich aufhören, auch richtig ... stehe also wieder mal am anfang ...
wenn ich mich recht entsinne hast du neulich mal geschrieben daß Du gar nicht so sehr viel trinkst. Irgendwas mit 3 Bier unter der Woche.
Warum trinkst Du denn überhaupt das erste am Abend? Wenn das mit den drei Bier so stimmt bist du doch die längste Zeit des Tages nüchtern. Da sollte es doch eigentlich relativ leicht fallen am Abend gar nicht damit anzufangen?
Bei mir waren das meist nur ein paar Minuten, wenn ich da nix getrunken hab wars vorbei, wenn ich angefangen hab gings dahin. War ziemlich leicht es einfach bleiben zu lassen als ich mich dazu entschlossen hatte, denn wenn ich nüchtern bin muss ich nicht trinken.
Und ich mein wenn Du schon so gut weisst daß es Dir ohne besser gehen würde, warum machst Du es nicht einfach? Oder gefällst Du Dir schon in der Rolle die Du hier spielst? Vielleicht hast du ja im Grunde gar keine Lust daß es Dir besser geht. Na ja Du kennst dich besser als ich Dich kenne, vieleicht hast du ja Gründe warum Du so mit Dir umgehst
ZitatGepostet von minitiger2 Vielleicht hast du ja im Grunde gar keine Lust daß es Dir besser geht.
hi, ja genau das glaube ich auch manchmal: versinke einfach zu gern in selbstmitleid. das ist nämlich sehr einfach. verantwortung vor anderen hab ich ja nicht. kann mich einfach fallen lassen. und komm nicht raus. ich kaufe nie bier auf vorrat. immer und täglich 3 bier. auf nüchternen magen, versteht sich. manchmal mehr. am wochenende oft/meist mehr.
die rolle hier gefällt mir eigentlich nicht. würde lieber anderen helfen. ausserdem hab ich ein schlechtes gewissen, weil und was ich hier poste. aber ich machs trotzdem. wenigstens so kann (und will) ich jemanden erzählen, was ich fühle. nowayout
Hallo Ihr Lieben, habe sehr spät erkannt,warum mir irgendwann mal mein Helfersyndrom auf den Geist ging,ich hatte mich vergessen bei der ganzen Sache!! Gruß Bummi
stimmt schon, sollte mir selber helfen. hab grad die webseite einer verhaltenstherapeutin besucht (ist spezialisiert auf sucht und depression), werd am dienstag anrufen, schaut zumindest sehr sympatisch aus. nowayout
Wenn Dir nichts zu tun einfällt: wie wär´s mit Sport. Vielleicht in einer milden Form wie Spazierengehen oder Radfahren. Das hilft mir immer am meisten.
Deine drei Flaschen Bier pro Abend, darin ähneln wir uns. Meine Erfahrung damit ist eine schlechte, das konnte ich eine ganze Weile durchhalten, aber irgendwann waren es zwei Flaschen Wein und nach einer Weile fuehlte ich mich ganz schön schlecht damit.
Bin den zweiten Tag nüchtern, aber trocken würde ich´s noch nicht nennen.
Wenn Du´s irgend hin bekommst, dann lass heute schon die Finger von der Sauce. Bei Deinem Konsum muesstest Du´s eigentlich schaffen.