ich hoffe, Du hast Deinen Arbeitstag gut hinter Dich gebracht und kann mich mdp nur anschliessen. Vor der SHG musst Du keine Angst haben. Alle die dort sind, haben die gleichen Probleme wie Du.
Ich bin vor meinem ersten Besuch auch zwei Schritte von und einen zurück, Magenschmerzen, Angst. Aber dann - ich war nur erleichtert und habe ganz viel Mut bekommen.
Ich geh ja hin. Aber genügend Mut zusammen zu nehmen ist aber auch verdammt schwer. Und das, wo ich sowieso nicht der Typ bin, der nur schwer auf Fremde zugehen kann.
Hoppala, ja ich merk schon selbst: um Ausreden war ich noch nie verlegen.
Also werd ich morgen wieder kämpfen, gegen mich und für mich sozusagen - gegen meine Angst, aber für meine Zukunft.
Den Zettel mit den Kontaktdaten und Terminen habe ich immer in der Tasche.
Werde demnächst auch zur Suchtberaterin geschickt. Und ich will dann auf jeden Fall schon vorher bei den AA gewesen sein. Viele Menschen haben jetzt ein Auge auf mich. Komischerweise ist mir das gar nicht unangehem, im Gegenteil, es gibt mir Sicherheit.
Also: Tag 4 war nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Zumindest habe ich 0,0 an Alk gedacht.
Also auf in Tag 5
hoffentlich kommt morgen tagsüber nicht doch noch irgend ein dickes Ende hinterher, was ich heute befürchtet hatte. Panik! Pankik! Da ist sie wieder.
seit heute fühle ich mich wieder 100%. ... na ja, sagen wir 99,5%
Aber die ersten beiden Tage...oje...zum Glück war das Samstag/Sonntag. Am schlimmsten war das Herzklopfen bis zum Hals. Und dann diese Nervosität, die nicht verschwinden wollte. Nachts habe ich mich nur hin und hergewälzt - schweißgebadet. Vielleicht hätte ich mich besser gleich in die Badewanne legen sollen. Das ganze malerisch unterlegt mit herrlichen Panikatacken, eine nach der andern. Als Garnitur dann noch einen dicken Schlag schlechtes Gewissen.
Kopfweh und Übelkeit hatte ich ich übrigens nicht. Wahrscheinlich weil ich am Freitag abend "nur" noch ne halbe Flasche Wein hatte.
Dazu muss ich vielleicht erwähnen, dass zwischen meiner Krankenhausentlassung (wo´s mir eigentlich gut ging, Medis sei dank) und dem Entzug zu Hause 2 Tage lagen, an denen ich noch noch mal getrunken habe (allerdings für meine Verhältnisse mäßig, also kein Absturz mehr). Aber für neue Entzugserscheinungen hat´s offensichtlich gereicht.
Ich habe meinen ersten Besuch bei den AA ungefähr vier Wochen vor mir hergeschoben, nachdem ich den Entschluss gefasst hatte, eine SHG aufzusuchen. Und in dieser Zeit absolvierte ich bereits eine Ambulante LZT, war also schon "defloriert", was das Öffnen vor anderen Menschen betrifft.
hallo Phönixa, die Schilderung deiner Entzugserscheinungen griff mir wieder mal ins Gemüt. Das Wunderbare war für mich, dass ich in der Gruppe - mit riesiger Schwellenangst - mich sofort beruhigte, weil da alle das gleiche hinter sich hatten, mit Varianten. Hier war ich richtig, hier wurde ich auch gesund, ich grüße dich, Max
Also den Weg zu den AA habe ich auch nie geschafft, vorallem schon deshalb, weil ich deren Homepage nicht sehr anziehend finde. Ich habe darüber mit 2 verschiedenen Suchtberatern gesprochen, die eben beide zufälligerweise meinten, es sei nicht zwingenderweise notwendig (was ich selbst immer geglaubt habe!). Wichtig ist, dass du dir mit diesem Vorhaben nicht selbst Druck auferlegst und durch das "Nichthingehen" wieder in eine Leidensspirale gerätst, die, du weißt schon wohin führt. Irgendwann empfindest du dann, dass es der richtige Zeitpunkt ist, dich jemandem von Angesicht zu Angesicht anzuvertrauen (ist viel viel einfacher, als immer die Flasche verstecken zu müssen!!!). In diesem Sinne Kopf hoch und alles Gute
meiner Erfahrung nach, muß niemand die AA besuchen, um trocken zu bleiben, bzw. zu einer zufriedenen Abstinenz zu kommen.
1. Gibt es in Deutschland noch andere Selbsthilfegruppen mit anderen Konzepten als die AA. (Obwohl, wenn ich die Beiträge der letzten Tage so lese, scheint es wirklich nur die AAs zu geben :gruebel
2. Steigert jedoch der Besuch einer Selbsthilfegruppe die Wahrscheinlichkeit trocken zu werden, bzw. zu bleiben. Warum nicht Hilfe annehmen? S'koscht nix, nur die eigene Angst und den Stolz muß man/frau überwinden.
Mein erster AA-Besuch liegt noch nicht solange zurück.
Ich bin zu dem AA-Meeting gefahren, habe einen Parkplatz direkt gegenüber dem Eingang gefunden und habe wirklich nur die Türe angestarrt.
Ich hatte soviel Schiss, dass ich mehrfach dachte, Schlüssel rumdrehn und weg.
Hab mir dann aber einen "deftigen" Tritt in den Allerwertesten gegeben und bin "rein - in die Höhle des Löwen".
Ich habe es nicht eine Sekunde bereut !!!! Die Leute waren so nett und herzlich, dass völlig überrumpelt war - das kannte ich in dieser Form so gar nicht. Diese Menschen haben meinen Besuch zum Anlass genommen, über den "ersten Schritt" zu erzählen. Wie sie mit dem Trinken aufhören konnten.
Als ich nach dem Meeting wieder im Auto saß, sind bei mir erstmal die Tränen gerollt - ich war einfachüberwältigt. Und hatte zudem das Gefühl, als wäre mir eine Zentnerlast vom Herzen genommen worden. Irgenwie lassen sich die Gefühle gar nicht beschreiben.
Und: @ Phoenix: Wenn Du das erste Mal nichts sagen willst - DU MUSST GAR NICHTS SAGEN !! - das erwartet auch niemand von Dir. Dafür haben sie sogar absolutes Verständis.
ALSO TRAU DICH
@ Maaaaaarkus:
Zitat: war also schon "defloriert", was das Öffnen vor anderen Menschen betrifft
Lernt man so ne Beschreibung in der LZT ????? Is ja echt gruselig.
Sorry, war vielleicht etwas unglücklich formuliert. :-(
Wollte damit sagen, dass ich die ersten Gehversuche mit Outing schon hinter mir hatte und trotzdem Manschetten hatte, zu denn AA zu gehen. Allerdings ging es mir zu der Zeit auch nicht sonderlich gut.
@Viktor
Natürlich gibt es andere SHGs. Es war aber die Rede von AA. Und nur mit diesen habe ich eigene Erfahrungen und kann natürlich keine Aussagen uber andere SHGs machen.
Ich glaube, ich brauche noch ein ganz klein bischen Zeit, um genug Mut zusammeln, zu den AA zu gehen.
Auf jeden Fall ist heute mein 5. Tag. Gesundheitlich geht`s mir so gut, wie schon Monate nicht mehr. Gestern hab ich richtig gemerkt, wie leicht mir auf einmal wieder die Arbeit von der Hand geht. Ein tolles Gefühl
Bis jetzt ist mir das trocken bleiben erstaunlich leicht gefallen. Das macht mir Angst, denn die nächste Krise kommt bestimmt.
Ich hätte eigentlich noch so viel zu schreiben, aber ich muss mich jetzt sputen, rechtzeitig zur Arbeit zu kommen.
Ich bin so froh, hier auf dem Board ein bischen Zuspruch finden zu können. Und ich wünsche Euch allen einen wunderschönen Tag.