ZitatJeder Mensch benötigt Streicheleinheiten, Bestätigung für sein Tun, Liebe.
... das hilft doch bei Saufdruck auch nicht ? Hätte mir früher zumindest kein Stück geholfen, weil wenn man drin ist im eigenen Selbstmitleid, hätte mir jeder sagen wie toll ich bin, ich habe das nicht geglaubt. Und wenn ich saufen will/ oder Saufdruck habe bringt mir eine Runde Streicheleinheit nichts. Deckt doch auch nur das eigendliche Problem ab.
Außerdem denke ich ist doch genau das das Grundproblem ( war zumindest meins ), ich muß doch selbst soweit kommen, mich zu mögen und zu respektieren, ohne das andere mit bestätigen müssen wie toll ich bin. Oder in der Denkspirale festhänge, was muß ich tun - erwartet der andere das ich tue, damit ich gemocht werde ?
Mit dem Schultersuchen ist einem doch nur kurzfristig geholfen, wenn überhaupt .... was, wenn die Schulter wieder weg ist ?
"Jeder Mensch benötigt Streicheleinheiten, Bestätigung für sein Tun, Liebe."
Das stimmt so schon aaaber, wenn ich diese Gefühle, das Fordern mit Saufen bzw. zur Linderung meines Saufdrucks in Verbindung bringe, wird eine gefährlicher Nebenkriegsschauplatz draus.
Ich denke, dass em Anfang der Trockenlegung, wie bei Toni, das Gefühl der Bestätigung und der damit verbundenen Streicheinheiten noch sehr gross ist, ich lerne noch immer, mich von diesen Dingen freizumachen (hat bei mir aber auch nix mit Saufdruck zu tun)
Je mehr ich autark für mich leben kann, desto freier und freiwilliger wird die Bezihung zum Partner, das gilt für mich zu anderen Beziehungen im Übrigen genauso.
Je abhängiger sich Toni von diesen Gefühlen macht, gerade eben, weil mit Saufen gekoppelt, desto wackelgiger ist seine Stabilität.
Wenn Chiara für sich entscheidet "Ich bin jetzt für dich da, ich möchte das so!" ist es für Toni schön, aber eben unabhängig und frei von Forderungen.
Denn was ist das nächste mal, wenn Chiara ihm nicht zur Verfügung steht, weil sie es so für sich entscheidet?
Ich denke auch, dass diese Problematik generell ein Lernprozess in einer emanzipierten Beziehung ist, um eine schöne, ehrliche und eben freiheitliche solche zu führen.
Ich habe meiner Ex-Frau-in spe ziemlich kurz nach dem Ausstieg mal gesagt: um Himmels willen ich brauche doch mal jemanden, bei dem ich mich anlehnen kann, nur mal für 5 Minuten, Zuspruch und Unterstützung. Sie ist mir damals direkt an die Kehle gegangen, was ich ganz und gar nicht verstand. Das kommt gerade wieder hoch bei mir, offengestanden hatte ich es ziemlich verdrängt.
Damals beschloss ich, dass sie halt ne dumme Pute ist, heute kann ich es verstehen. Alkoholiker suchen ja nicht nur gerne die Schuld bei den anderen, sondern auch den Zuspruch. warum? weil sie beides bei sich selber nicht finden können. Da hat Bea schon ganz recht, finde ich.
was kann ich denn auch von diesem emotionales Zuspruch erwarten? ein "wird schon wieder alles gut?". es wird aber nichts gut, wenn man die Dinge nicht angeht. Und nach so einer emotionalen warmdusche ist man nun wirklich nicht geneigt elanvoll weiter zu machen, oder? Klappt doch auch so.
Manchmal ist (toni das bezieht sich jetzt gerade nicht auf Dich, sondern eher auf meine Vergangenheit) der Arschtritt das beste was man einem Alkoholiker antun kann.