Hohoho, jetzt platzen ja die Lampen aus dem Kronleuchter !
Du Tomatenkopp´(nicht bös gemeinter Scherz) unterstellst mir, ein nasser Alkoholiker zu sein?
Bin so trocken, wie die Wüste Gobi- seit Anfang Karneval- zähle die Tage aber nicht mit,da es nichts zu "feiern" gibt... Die Anfangseuphorie und das regelmäßige Scheitern zahlreicher Forumsnutzer, die Rückfalldiskussionen, die weinerlich- selbstmitleidige "Präsentation" Einiger hier, dies Alles betrifft mich nicht persönlich.
Es gibt keinen Diskussionsbedarf !
Ich denke auch, dies ist Hicks Thema und sollte nicht von mir zugetextet werden.
Bernard (immer noch sachlich bemüht und sogar amüsiert).
für mich gilt ein Grundsatz: nur wenn jemand von sich selbst sagt AlkoholikerIn zu sein, ist sie/er es in meinen Augen auch. Es liegt meiner Ansicht nach ausschliesslich in deinem Ermessen zu beurteilen, ob oder ob du nicht ...
vor gut 2 Jahren war es für mich unvorstellbar, das ICH Alkoholikerin sein könnte - und wenn es so wäre, dann war es absolut unvorstellbar, dass ich auch noch dazu stehen würde, anstatt es zu vertuschen.
Als es mir dann aber langsam dämmerte, dass ich diese Krankheit habe und dass es nichts mit Willensschwäche zu tun hat, dass ich jeden Abend wieder trinke, konnte ich aufhören zu trinken.
Ich entsprach wohl auch (noch!!) nicht dem Klischee...aber ich wollte auch nicht so lange weitermachen, bis ich und alle anderen ganz sicher erkennen können, dass ich alkoholkrank bin.
Was wichtig ist, ist aber nicht, was andere von dir denken, sondern was du in dir fühlst. So gut scheint dir Alkohol nicht zu tun, sonst würdest du nicht darüber grübeln..ob oder ob nicht...
Hi bernard, du "trockener Nichtalkoholiker"
ZitatFür MICH kommt es jedenfalls nicht in Frage, mich als Alkoholiker zu bezeichnen- nochmal gaaanz langsam festgestellt.
Da hast du recht. Ich würde mir auch keinen Stempel aufdrücken lassen wollen. Ich habe es bei mir selbst und freiwillig erkannt.
Wenn ich trinken möchte, tue ich das ebenfalls - aber ich möchte nicht, weil ich eine Suchtkrankheit habe und weiß, wie schlecht es mir dann gehen würde. 20 Jahre aber trank ich und dachte ich hätte keine Suchtkrankheit den Alkohol betreffend und quälte mich mit meiner vermeintlichen Willensschwäche herum.
Aber ich erzähle nur von mir, so wie das andere hier auch tun - Austausch - Diskussion eben. Warum fühlst du dich gleich in eine Alkoholikerschublade gesteckt? Wer saufen kann, muss doch kein Alkoholiker sein.
Für mich war es jedenfalls keine gewaltige Belastung mir einzugestehen Alkoholikerin zu sein, sondern eine gewaltige Befreiung! Eine gewaltige Belastung war es vorher 10 -20 Jahre lang, als ich es nicht wahrhaben wollte.
ich bin Alkoholikerin nach eigener Erkenntnis und jahrelangem nicht eingestehen. Ich bin froh, nichts trinken zu müssen, obwohl ich darf, und meine Devise "wenn ich nüchtern bin, trinke ich nicht", lässt mich gar nicht auf die Idee kommen. Im nachhinein weiss ich, dass ich längst abhängig war, als ich nur am Wochenende und immer nur abends trank. Aber es waren halt die Umstände oder Situationen, die mir einredeten, dass jetzt ein Schluck fällig ist. Alkoholismus definiert sich für mich nicht nur über die Trinkmenge, sondern auch an den Ritualen. Wenn dann noch die Persönlichkeit instabil ist, wird der Alkohol leicht zur defizitausgleichenden "Medizin". Und der Mißbrauch der übergangslos zur Sucht wird, habe ich mir mit besonderer Vielverträglichkeit schön geredet Morgens habe ich nie getrunken und wenn, hätte ich dafür auch eine Ausrede gehabt, aber nie zugegeben Alkoholikerin zu sein. Mein Mann ist kein Alkoholiker. Ganz selten bekommt er mal Appetit auf ein Bier. Von einer 0,33 Flasche bleibt meistens was übrig und er hat dann rote Wangen und babbelt mehr als sonst. Da wird mir immer bewusst, wie geeicht ich mal war und wie es andere sind, die nach 3 oder 4 Bier noch keine deutlichen Veränderungen zeigen. Schon beängstigend was so alles als "normal" angesehen wird.
Alkoholismus ist halt die Krankheit, die einem einredet, dass man sie nicht hat und sie führt zu schweren Behinderungen, die auch an das Märchen des kontrollierten Trinkens glauben lässt. Zusätzlich wird man "schwerhörig", "blind", denkgestört mit Koordinationsproblemen. Organtechnisch beginnt ein langsamer oder schneller Zerstörungsprozess - zuerst heimlich und dann unheimlich.
Bei unheimlich hab ich grad noch so aufgehört. Zu Alkohol fällt mir heute nur noch "pfui deibel" ein. 25 Jahre früher, wär mir das lieber gewesen.
beim Alkoholismus werden gemeinhin verschiedene Trinkertypen unterschieden, und es werden auch verschiedene Phasen der Abhängigkeit unterschieden (bloss mal googeln, lässt sich alls nachlesen)
Es gibt eine Vorphase, eine kritische Phase und es gibt eine chronische Phase. Ich selbst hatte z.B keine vollausgebildete Alkoholkrankheit, sondern war in der kritischen Phase. Spielt aber für mich persönlich gar keine Rolle, denn meine Richtung der letzen Trinkjahre war eindeutig und ich war auch von meinenm Gefühl her ganz kurz davor, daß ich hätte nicht mehr aufhören können. Ausserdem hab ich mich schon sehr angestrengt, mit der Selbstkontrolle, um nur ja nicht ganz aufhören zu müssen, daß mir schon dieser Aufwand gezeigt hat daß da mehr dahintersteckt, bei mir. Ich hab das damals in der Suchtberatung alles wunderbar herausgearbeitet.
Es gibt aber auch Trinker, die trinken 50 Jahre und lassen trotzdem kein wirklich süchtiges Verhalten erkennen, können also noch jederzeit ohne und sind auch nicht abgestürzt. Kein Gerücht, ich kenne solche Leute selbst, und zum Teil schon sehr lange. Diese Leute haben aber aus ihrer Sicht auch tatsächlich kein Problem, und sie würden gar nicht auf die Idee kommen, jemand andern zu fragen. Deren Welt ist einfach in Ordnung.
Ich hab ja keine Ahnung, welche Konsequenzen die Beantwortung dieser Frage "Alkoholiker..?" für Euch hat. Ich sehe es halt so: wenn mir das Trinken Probleme ins Haus bringt, dann lass ich es. Da kann sich das auch grmpflmpf nennen, oder sonstwie. Namen sind Schall und Rauch.
Und wenns keine Probleme macht, bitte, dann macht es halt keine Probleme.
Ob ich nun Alkoholiker bin,oder Nur einen riskant hohen Konsum habe,ist doch letztlich egal.
Entscheidend ist das ich zunehmend Probleme damit habe.
Schlimm wird die Frage:Bin ich Alkoholiker,wenn ich keiner sein will
Bei mir war das damals so.Ich wollte kein Alki sein,also war ich der Meinung,dagegen ankämpfen zu müßen. Habe versucht kontrolliert zu trinken-bis wieder ein Absturz kam
So habe ich viele Jahre einen Kampf geführt,den ich nicht gewinnen konnte... Bis ich mich dann halbtot gesoffen hatte. Da kam dann die Einsicht und ich brauchte nicht mehr kämfen, sondern konnte kapitulieren-das war dann der Wendepunkt
Jeder hat halt seinen eigenen Schmerzpunkt,wo er wach wird-manche allerdingsfinden ihn erst im Tod
Alkoholiker oder vielleicht "nur" Vieltrinker oder "ich trinke manchmal aber dann heftig Trinker" oder "ich kann nach dem 5. Bier nicht mehr aufhören Trinker"..
Denke die Abhängigkeit "Klingelt" nicht und Namen sind Schall und Rauch, es gibt, neben den "Normaltrinkern", Phasen der Abhängigkeit und da muss sich jeder versuchen selbst einzuordnen.
Wenn ich an meine letzten Jahre denke, würd ichs so beschreiben. Ich habe mich bis zum Schluss mit Händen und Füssen gegen den Begriff -Alkoholiker- gewehrt. Für mich waren (überspitzt ausgedrückt) Alkoholiker die Kollegen mit der dicken roten Nase in irgendwelchen Kliniken bzw. irgendwelche bedauernswerte Geschöpfe die ihr Hirn versoffen haben und mit ihrem Leben nicht mehr klar kamen.
Aber ich doch nicht, ich dachte mir, OK du trinkst manchmal heftig aber ein Problem oder sogar Alkoholiker, niemals, denn es gab immer welche die waren ja wesentlich schlimmer dran oder tranken mehr als ich.
Ausserdem wäre ja die Einsicht ein Alkoholiker zu sein gleichzeitig ein Grund gewesen Nie wieder Alkohol trinken zu dürfen. Unvorstellbar. Genauso unvorstellbar wie der Gedanke an eine SHG oder die AA`S wo meiner damaligen Meinung nach ein Grüppchen armseliger Trinker in selbstgestrickten Pullis und Sandalen über ihre Sorgen nachdachten. Aber warum auch, denn ich war ja auch kein Alkoholiker.
Wie gesagt, die Einsicht einer zu sein und die Bereitschaft dann Hilfe anzunehmen kam bei mir erst am letzten Tag meiner nassen Zeit. Bis dahin habe ich mir und natürlich auch meinem Umfeld immer wieder versichert keiner zu sein bzw. kaum Gedanken über eine evtl. Abhängigkeit gemacht und evtl. aufkeimende Gedanken daran erfolgreich verdrängt.
Denn ich wollte ja weitertrinken und das war (damals) meiner Meinung nach auch gut so.
..und heute Abend, nach gut 8 Monaten, gehe ich zur Gruppe und stell mich vor mit dem Satz "Mein Name ist Lutz ich bin Alkoholiker" und bin froh drüber (nicht Stolz).
so wie du deine nasse Zeit beschreibst, genau so muss es im Gehirn meines Partners aussehen!!
Wir hatten gestern abend wieder ein 2stündiges Gespräch mit allen möglichen Argumenten; herausgekommen ist natürlich NCIHTS!
Er trinkt schon, meint er, aber nicht viel.. und er ist schon gar nicht Alkoholkrank ! Und das Autofahren ohne Schein muss er machen, wegen der Arbeit und der Familie und dem Geld verdienen... und "ein bisschen getrunken" vorm fahren haben doch alle schon mal... das ist ja nicht so schlimm... was wir uns doch alle immer einbilden! ER ist zwar mit der jetzigen Situation nicht ganz zufrieden, ER ist aber nicht schuld.. Na, und wenn wir zu viert auf ihn einreden, dann geht er eben mal zum Arzt heute (weil wir es so wollen)
MIT DIESER EINSTELLUNG wird´s wohl nichts, oder?
Gab es bei dir einen AUSLÖSER für den ersten trockenen Tag? Woher kam die Erkenntnis?
ich hatte die nase voll,vorallem bier und wein einkaufen,heimtragen und leergut entsorgenund dann so das es keiner merkt geht natürlich nichtim keller ein haufen bier und weinflaschen und immer ein schlechtes gewissen. dann jeden tag den spruch-morgen hören ich auf zutrinken.
naja,dann nur noch halbstagsjob und weniger geld zur verfügung,das war einer der hauptgründe-viel geld ausgegeben für alk und ziggisaber t-shirt gekauft für 5euro,da mußte ich mich doch fragen-was machste den da überhauptund habe mit dem alk aufgehört.
hallo hope, "Gab es bei dir einen AUSLÖSER für den ersten trockenen Tag? Woher kam die Erkenntnis?" // Ich konnte mit mir selber nicht mehr leben, auch nicht noch 2 Minuten lang. Der "Anlauf dazu dauerte allerdings etliche Jahre. Daher konnte ich seelisch zusammenbrechen, und mit Hilfe anderer trocken werden. Gruß Max
nein, mit dieser Einstellung wird das nix. -Sorry-
War zumindestens bei mir so, weil ich -bis aufs Autofahren- hier schon Paralelen sehe. Ich habe meiner Frau auch x-mal gesagt "ich trinke jetzt erstmal nix" habs dann auch mitunter einige Wochen oder Monate durchgehalten, bis, ja bis zum nächsten Absturz. Diese häuften sich dann allerdings zum ende des letzten Jahres und meine Versprechen "erstmal" nix mehr trinken zu wollen, evtl. noch mit nem Blumenstrauss hinterlegt wurden mir nicht mehr geglaubt bzw. als das angesehen was sie waren nämlich -Trinkpausen- und nicht mehr.
Tja, an den "Auslöser" kann ich mich noch gut erinnern.
Habs an anderer Stelle schonmal geschrieben, der Auslöser bei mir war eindeutig meine 13 Jährige Tochter welche 2 Tage vor Heiligabend mit Tränen in den Augen fragte warum wir noch keinen Weihnachtsbaum haben und ob es denn überhaupt noch welche gäbe.
Hatte zu dem Zeitpunkt gerade ca. 4 Tage getrunken und weder an Geschenke noch an Bäume gedacht.
Hab dann drübernachgedacht was ich meinen Kindern mit der Sauferei antue und dabei war alles zu zerstören was ich mir/wir uns aufgebaut haben.
Das tat weh und mir drehte sich der Magen um, ich war mir zwar relativ egal aber diese Situation, zu sehen und zu Begreifen wie meine Tochter und natürlich auch die übrige Familie unter meiner Trinkerei litt gab dann neben der Einsicht eben doch ein Alkoholiker zu sein auch den Ausschlag was dagegen zu unternehmen.
Wie gesagt, bei mir war es (fast) ausschliesslich diese Situation welche mich hier zur Einsicht gebracht hat. Gesunheitsgedanken, Vorhaltungen meiner Frau, Streit, Trennungsdrohungen etc. waren zumeist Auslöser einer erneuten Trinkphase.
Hm, ganz schön deprimierend.. Dann weiss ich aber wirklich nicht mehr weiter. Soeben hat er mir eine "Auszeit" vorgeschlagen, er würde 2 Wochen weggehen. Ob das was bringen könnte? Ich befürchte eher, was du geschrieben hast: Den Auslöser für eine neuerliche Trinkerei.....