weiss garnicht wie ich anfangen soll, irgendwie finde ich mein Problem total paradox.
Also: Vor ca. 2 1/2 Monaten habe ich meine SHG verlassen und bin seitdem auch nicht mehr hingegangen. Der Kontakt ist komplett abgebrochen und ich möchte ihn auch nicht mehr. Da sind Dinge passiert über die ich, auch heute noch, kaum reden kann ohne wütend und traurig zugleich zu werden.
Jedenfalls habe ich mir damals gesagt, als der Entschluss fiel zu gehen, ich werde mir eine neue Gruppe suchen. Gesagt und nix getan. Bis heute!!!! Ich traue mich nicht! So was dummes, aber ich habe echt Angst in eine neue Gruppe zu gehen. Vor 21 Monaten ging es doch auch, warum jetzt nicht mehr??? Verstehe mich selber nicht. Ich kann mich auch nicht mehr erinnern wie es mir damals dabei ging. Ich war noch zu sehr im "Glimmer". Ich merke auch, wie sehr mir die Gespräche fehlen. Ich brauche einfach den Gedankenaustausch mit anderen und zwar face-to-face. Nicht dass es mir schlecht ginge oder ich Saufdruck hätte, nein mir gehts echt gut aber..... Ich vermisse es einfach. Und trotzdem traue ich mich nicht. Paradox oder?
Naja wer weiss, vielleicht hat ja einer euch nen ultimativen Tip wie man dieses Paradoxon beseitigen könnte.
da scheinen ja dinge in deiner alten gruppe passiert zu sein die nicht gerade zu der angenehmen art gehören...vielleicht kommt daher auch diese hemmschwelle eine neue zu suchen...
gedankenaustausch...wenn auch nicht face-to-face... kannst du hier ja erstmal wieder üben...kontakt zu einer realen gruppe kannst du zum beispiel über einen ersten telefonkontakt mit einem gruppenleiter herstellen...wie ich deinem profil entnehme kommst du aus berlin...da müsste es in den tageszeitungen jede menge telefonnummern geben...wenn nicht hilft bestimmt auch eine suchtberatungsstelle gerne weiter...
ZitatGepostet von Nadina So was dummes, aber ich habe echt Angst in eine neue Gruppe zu gehen.
Hallo Nadina
für mich liest sich das -im Zusammenhang- nicht so, als ob du Angst davor hast in eine neue Gruppe zu gehen. Du scheinst eher Angst zu haben dass dir dort noch einmal "das" passiert was in der anderen Gruppe wohl passiert ist?
Wenn ich Dich richtig verstanden habe,bist Du 1 1/2 Jahre in eine SHG gegangen und Dir hat so einiges missfallen? Mich erstaunt,dass Du es so lange dort ausgehalten hast-so übel kann die Gruppe doch nicht gewesen sein,oder?
Ich muss sagen, dass mir das System dieser SHG sehr gut gefallen hat. Gegründet wurde sie vor ca. 15 Jahren von einem Psychologen, der selber trockener Alkoholiker ist, seit 20 Jahren. Bedingung für SHG-Besuche waren regelmässige Arztbesuche bei ihm. Auch Gruppenleiter mussten regelmässig zu ihm.
Man kam zuerst in eine sogenannte "Informations-Gruppe", dort wurde vorrangig darüber gesprochen, wie man am besten die ersten Wochen und Monate übersteht ohne wieder in alte Verhaltensmuster zu fallen und zu saufen. Der Leiter gab dazu noch Tipps über mögliche Therapieformen und über mögliche "Fallen" die so auf einem zukommen können. War ganz gut dort. War nen halbes Jahr dort und fühlte mich sauwohl dort. Danach kam ich in die sogenannte "Feste-Gruppe", dort wird es noch mal unterteilt nach Interessen, Hobbys etc. Die Fluktuation in einer solchen Gruppe war da auch nicht so hoch. War auch supi.
Unser Gruppenleiter war schon seit 10 Jahren trocken, litt aber unter Depressionen und hatte oft Saufdruck. Wir sprachen viel darüber und versuchten ihm zu helfen und aufzumuntern. Muss dazu sagen, das die Depressionen schon seit einigen Jahren vorhanden waren, aber der Saufdruck erst seit ein paar Wochen. Naja jedenfalls hat "unser" Arzt es erst nach Jahren, vor 2 1/2 Monaten, mitbekommen, obwohl unser Gruppenleiter es oft angedeutet hatte. Dann kam auch der Knall. Unser Gruppenleiter wurde von jetzt auf gleich rausgeschmissen, begleitet von sehr beleidigenden Worten. u.a. "Hat man dir denn ins Gehirn gesch.... , du hast die gesamte Gruppe mit deinen Gedanken vergiftet!?" Und es kam noch schlimmeres.
Meine Einwände gegen diesen Rausschmiss und die Art: "Warum bemerkte der Arzt nicht schon viel früher etwas, wenn selbst Laien wie wir es bemerkten? Warum darf ein Gruppenleiter nicht auch mal Saufdruck haben, schliesslich hat er das gleiche Problem wie wir alle? Ist eine Gruppe nicht dazu da auch mal den Leiter aufzufangen? Warum wurden wir nicht gefragt ob es uns stört? Hätte man nicht auch eine andere Lösung finden können? Musste es auf diese Art passieren?"
Meine Einwände wurde sofort weggewischt und ignoriert. Wir bekamen prompt nen neuen Gruppenleiter. Keiner weiss woher er kam und ob er wirklich trocken ist. Auf meine Frage was ihn dazu prädestinieren würde unser Gruppenleiter zu sein, sagte man: "Er hat schon einige Therapien durch und kennt einige SHG´s!" BITTE????? Für mich eine komische und unhaltbare Begründung.
Was mich dann noch so fertig gemacht hat, der alte Gruppenleiter verabschiedete sich mit den Worten von mir: "Wir sehen uns dann in der Hölle, ich gehe jetzt einen Trinken und was dann kommt weiss ich nicht, wahrscheinlich das Ende"
Nach diesem Tag war ich total schockiert und fertig mit der Welt. Ich mochte ihn sehr und konnte das alles nicht fassen. Ich konnte an diesem Tag auch nicht nach Hause gehen. Bin zu einer Freundin (auch Trockene) und habe mit ihr bis in die Nacht geredet.
Desahalb bin ich gegangen. Ich bin nicht darüber hinweg gekommen wie man so mit einem Menschen umgehen kann. 8 Jahre hat er die Gruppe geleitet und dann sowas! Er hätte auch nicht zurück gedurft zu uns. Für mich war diese SHG gestorben!
Ist nen Roman geworden, sorry! Aber es würde mich sehr interessieren was ihr davon haltet. Habe mit keinem weiter darüber reden können ausser mit meiner Freundin, die aber emotional involviert war in dieser Sache, da sie auch zur SHG gehörte.
wow...scientologie lässt grüßen fällt mir da spontan zu ein... katalogisierung so nach der art trockener lehrling... geselle...meisterprüfung...und über die qualifikation richtet der psychoguru...natürlich gegen entsprechendes honorar nach leistungstabelle...
nee nadina...da nicht mehr hin zu wollen ist für mich sehr gut nachvollziehbar...da transportierst du deine seele ja von einer abhängigkeit zur nächsten...
aber schließe bitte nicht daraus,dass alle anderen gruppen auch so funktionieren...dort sitzt mann/frau als gleiche/r unter gleichen...alle auf augenhöhe...egal ob 1tag oder 10jahre trocken...du wirst es erfahren können wenn du nur willst...egal ob aa's...freundeskreis...guttempler... kreuzbund oder sonst wer...alle haben wie du nur das eine ziel...selbstbestimmt das erste glas stehen zu lassen...
gut, dass du da weg bist, sagt in mir alles, was ich guten gewissens vernunft nennen kann. das hat mit selbsthilfe nichts gemein.
sektenstruktur. äusserer kreis der hinführung, bewährung, einübung der techniken (novizen). innerer kreis der bewährten, nach profil sortiert, hierarchisch geführt von dem bewährten oberjünger, darüber der meister.
wer in leitungsfunktion die hierarchie zu gefährden droht, wird rigoros eliminiert und demonstrativ entwürdigt, um dadurch die hierarchische struktur, die autorität des meisters bestätigend zu festigen und die rekruten, die hütehunde der herde als meute (die potentiellen offiziere) bei stange zu halten (der orden ist unser leben, die regel unser sinn, ihre einhaltung der zweck der zwecke).
offenbar existiert ein überlokales/überregionales netz, das den reibungslosen austausch eines funktionärs erlaubt, woraus zu schliessen ist, dass der örtliche meister eine art kolonialherr ist unter befehlshoheit einer übergeordneten instanz ...
so kommt mir nach deiner schilderung der haufen vor.
Berlin ist gross, Nadina, solche sind die ausnahme. bei den kirchlichen suchtberatungsstellen wird auch zu sektenbeauftragten kontakt herstellbar sein. mir kommen die gefährlich vor, sofern dies von mir überhaupt ohne persönliche kenntnis beurteilt werden kann.
Moin Nadina, mir ist recht was übel geworden, als ich dein, ja schon von malo und soyyo interpretierten, weg in diese sektenform gelesen habe. So kenne ich shg überhaupt und gar nicht!!!! Wenn ichs recht erinnere bist du in berlin- da stehen dir nun 1000de türen offen in eine wirkliche shg, ohne guru und ohne hierachie .....schüttel und graus!! Viel erfolg beim finden einer passenden für dich gewünscht und lieben gruss geschickt Hermine
hallo Nadina, mein Beispiel ist 3 Größenordnungen kleiner als das deine, aber ich habe ein Ergebnis. Also zum Vergleich: Mein Gruppenleiter war sehr froh über mich, als Neuen mit langer Trockenheit. Es fehlt ihm in seiner Gruppe die Gesprächbereitschaft, "und du Max könntest da sehr viel tun". Das tat ich auch, harmlos und naiv wie immer. Und dann kam bald das Ende. Ich rede immer sehr persönlich, auf den anderen zu. Und die Leute merken auch rasch dass ich sie wirklich meine. Und genau dieses wurde dem "Leiter" dann zu straff, weil die wirklichen Fragen an mich kamen, nicht aber an ihn. Und dann haben sie hinterrücks über mich telefoniert, viele kleine versteckte Foults. Und dann habe ich noch jemanden "trocken gelegt" bei mir zu Hause. Das soll ich dann jemandem preisgegeben haben, und "gebrüstet" hätte ich mich. Na usw. Jetzt gab es 2 Möglichkeiten. 1. Ich kläre die Dinge sachlich. Na aber wie denn? Blanke Kraftverschwendung mit Ergebnis Null. 2. Ich suche mir eine neue Gruppe. Dieses tat ich gerne, weil diese jetzige Gruppe noch im Aufbau ist. Alle reden gleich viel, und gleich gewichtig. Alle reden miteinander. Na also, nun geht's doch. Ich will auch nicht die Gruppen ändern, sondern mich wohlfühlen. Und jede Hirarchie ist für mich der Anfang vom Ende, bevormundet hatte mich schon der Alk, jahrelang, Gruß Max
ja mir kam das alles auch komisch vor. Was mich auch massiv störte war der Arztzwang. Ich brauchte ihn und seine Medikamente nicht mehr und wollte dann auch nicht mehr hin aber es war ja Bedingung für den Besuch der SHG. Wahrscheinlich wäre ich eh rausgeflogen weil ich schon seit fast einem Jahr nicht mehr da war. Aber egal, nun brauche ich mir keine Gedanken mehr darüber machen.
Das andere Gruppen anders sind glaube ich schon. Sind ja auch andere Menschen. Aber trotzdem traue ich mich irgendwie nicht. Es klingt kindisch, aber wahrscheinlich brauche ich jemanden der mich bei der Hand nimmt und mich dorthin begleitet. Irgendwie alles verzwickt. Ich hoffe recht bald eine Lösung für mich zu finden, denn für mich bedeutet SHG nicht nur Austausch sondern auch Prävention. Ich hab noch viel vor in meinem Leben und mit Alkohol wäre es nicht zu schaffen.
Moin Nadina, du kennst doch sicher auch noch andere trockene, gibts da nicht jemanden, mit dem du gemeinsam losziehen könntest? Oder du guckst mal, wo es gruppen gibt, die in häusern stattfinden, wo es auch kennlern cafes gibt? Oder du gibst deinen inneren schweinehund einen tritt und gehst einfach mal los- vielleicht wenns dir lieber ist, erst einmal in eine frauengruppe? Oder du fragst hier mal an, wer in berlin sich shg mässig auskennt? Ich würde mal trohpänfrau fragen, oder Bummi- die ist glaub ich auch aus berlin. Nur mal so angedacht....... Lieben gruss dir Hermine