@Ralf Du solltest schauen, daß sich deine Lebensqualität gegenüber deiner Saufzeit verbessert. Wer in einer kalten Wohnung sitzt kommt leicht auf den Gedanken, daß das Leben genauso beschissen ist wie vorher, man muß es halt nüchtern ertragen.
Deine Lebensqualität kannst du damit verbessern, daß du Herausforderungen des Leben konsequent angehst und keine Vogel Strauß Mentalität an den Tag legst. Damit meine ich z.B. unagenehme Briefe werden geöffnet und, falls Notwendig mit externer Hilfe, das Problem beseitigt und ein Teil des Geldes welches du früher versoffen hast für Notfälle zu Seite legen.
Super geschrieben Ralf ! Ich wundere mich manchmal , nein ich könnte sogar heulen wenn ich Posts lese von Menschen wie Baerchen , kein Geld um die Wohnung zu heizen ??? Gibts in meiner Welt nicht Und ich Idi.. habe mal angefangen zu saufen weil ich nicht einschlafen konnte in meinem ach so schönen warmen Schlafzimmer... Manchmal frage ich mich warum immer die Falschen das Gras zuerst von unten wachsen sehen Ich hoffe man versteht was ich hier sagen will ?! Ich wünsch dir alles Gute Baerchen und gratuliere nachträglich zum 1 jährigen Trockensein.
Säuft man nu oder will es,weil man wirklich nicht mehr weiter weiß...oder hat man sich unbewusst/mit unbewusster Absicht an diesen (End)-Punkt begeben,um dann doch noch zur Flasche greifen zu können?
Ich weiß es nicht.
Weißt Du das wirklich nicht? Natürlich ist es die "unbewußte Absicht" die Dich dahin bringt, wieder zur Flasche zu greifen. Ich finde das konnte man bei Baerchen doch ganz gut sehen. Irgendwas läuft schief und dann kommt der Gedanke, ach was solls, dann brate ich mir einen, dann habe ich meine Ruhe. Und sie da, er macht es nicht, weil doch irgendwie klar ist, das das ein Weg aus der vergangenheit ist, der noch mehr Ärger macht.
Anders ist es beim Rückfall. Da entscheidest Du Dich "unbewußt" (so unbewußt ist das aber gar nicht, man redet sich das nur "schön"), wieder saufen zu wollen. Und dann überlistest Du Deine inneren Hürden mit irgendwelchen Problemen, die da scheinbar unverrückbar stehen.
Nochmal: man trinkt, weil man trinken will, und weil man diesen inneren Schweinehund hat, der einem sagt, lass es sein, braucht man einen "Trnkgrund". Der kommt dann schnell.
ZitatSäuft man nu oder will es,weil man wirklich nicht mehr weiter weiß...oder hat man sich unbewusst/mit unbewusster Absicht an diesen (End)-Punkt begeben,um dann doch noch zur Flasche greifen zu können?
Ich denke es ist beides, wobei ich das Unterstellen der "unbewußten Absicht" so schuldbeladen finde.
Zuerst säuft man, weil man nicht weiter weiß, weil man vielleicht entdeckt, mit Alkohol sieht das Problem, ein ungutes Gefühl, oder Hemmungen gleich besser aus.
Wenn man alkohlabhängig geworden ist, dann ist es ein Symptom der Suchterkrankung, dass alles mögliche für einen Trinkgrund herhalten muss. Sozusagen hausgemachte Probleme. Aber "Absicht" würde ich trotzdem nicht unterstellen, denn kein Alkoholiker möchte mit Absicht rückfällig werden.
Ein Rückfall ist für mich ein Ausdruck von Hilflosigkeit, ein Rückfall in alte Verhaltensweisen, weil man mit dem Rücken an der Wand steht.In der Regel auch weniger Leichtsinn (als erfahrener Alkoholiker :sly, sondern, weil es einem wirklich beschissen geht und einem nichts mehr einfällt, außer die alte "Problemlösungsvariante". Da man als Alkoholiker eh´eine verzerrte Gefühlswahrnehmung hat und z.B. schlechte Gefühle nicht direkt wahrnimmt, nehmen eben manche nur den Suchtdruck wahr und können sich nicht erklären warum, weil oberflächlich betrachtet kein erkennbarer Grund da ist (deshalb ist ja auch Gruppe und Therapie so wichtig, um wieder mehr erkennen zu können, wo die Schieflage persönlich gerade ist).
Sicher entschließe ich mich dann selbst in dem Moment zu trinken und es ist Mist, wenn ich die Kurve vorher nicht gekriegt habe. Aber sich dann auch noch selbst nicht ernst zu nehmen und sich selbst z.B. zu sagen, ich mache mir hier unbewußt Probleme, die gar keine sind, damit ich saufen kann, dass ist doppelte Missachtung und Ignoranz der eigenen Gefühle.
Mir hilft es besser, wenn ich ernst nehme, dass es mir beschissen geht und anerkenne, dass der Suchtdruck (oder auch der Rückfall) ein Warnsignal ist, dass ich in alte Verhaltensweisen zurückfalle, die mir nicht gut tun.
Da gilt es für mich hinzuschauen, WARUM es so ist bzw. auch Geduld mit mir zu haben, dass es eben gerade so ist und ich den Grund leider nicht herausfinden kann, aber nicht mir selbst zu unterstellen, ich bastele mir Trinkgründe. Selbst, wenn ich sie mir "basteln" würde, wäre das doch ebenfalls der Ausdruck dafür, dass es mir seelisch schlecht geht und das muss ernst genommen werden.
Deshalb gilt es für mich, frühzeitig auf "Warnsignale" zu hören und hinzuschauen, wo mein realer Kummer, mein real schlechtes Gefühl denn sitzt.Und wenn ich das tue, mich ernst nehme, rücksichtsvoll und verständnisvoll zu mir selbst bin, dann gibt es auch keinen Saufdruck.
Da gilt es für mich hinzuschauen, WARUM es so ist bzw. auch Geduld mit mir zu haben, dass es eben gerade so ist und ich den Grund leider nicht herausfinden kann, aber nicht mir selbst zu unterstellen, ich bastele mir Trinkgründe. Selbst, wenn ich sie mir "basteln" würde, wäre das doch ebenfalls der Ausdruck dafür, dass es mir seelisch schlecht geht und das muss ernst genommen werden.
Jap
Ich denk auch,daß es wohl kaum am Jeeper auf den Geschmack vom Alkohol liegen wird. Und auch nicht daran,daß man sich denkt...."auweia...da kommt ein Problem...jetzt muss ich aber weg"...
Deshalb gilt es für mich, frühzeitig auf "Warnsignale" zu hören und hinzuschauen, wo mein realer Kummer, mein real schlechtes Gefühl denn sitzt.Und wenn ich das tue, mich ernst nehme, rücksichtsvoll und verständnisvoll zu mir selbst bin, dann gibt es auch keinen Saufdruck.
Hast Du wirklich sehr schön geschrieben, Joosi.
Aber das das Umsetzen dieser Worte in lebendiges Leben sehr schwer bis mitunter schlichtweg für viele unmöglich ist, sieht man/frau hier doch sehr oft an Board.
Also fehlt doch noch etwas. Etwas sehr viel tiefer greifenderes
Ist es der Glaube in sich selbst, dass kein Alkohol der Welt jemals eine noch so schlimme Situation besser machen kann?
Ich fand Falballas Worte einfach fantastisch:
"nur ich entscheide - ob ich trinken will",
Denn wenn ich "verinnerlicht" habe, dass trinken keine Alternative zur Problemlösung ist, schwindet auch der Gedanke, diesen als Problemlöser einzusetzen zu wollen.
Und Spielers toll geschriebenen Post würde ich auch sofort mit unterschreiben.
Mein Sohn ist glücklich und stolz auf seine trockene Mom. Ich würde, sollte ich denn wieder trinken, nicht nur das Vertrauen in mich selbst, sondern auch das Vertrauen, das mir mein Sohn geschenkt hat, verlieren.
Und das alles für ein- bis x-mal wegbeamen von Problemen, die mich sowie viel schneller wieder einholen, wie ich gucken kann?
Lieber Gruß Wuchtbrumme
@ Roswitha : ich verfolge Deinen Weg hier in diesem Thread mit jeder Zeile, die Du schreibst. Bin so sehr froh, dass Du Deinen Weg wieder weiter gehst und wünsch Dir alle Kraft dafür
Mist - Ärger - stell grad fest, ist hier ja gar nicht Bienes Thread ich lass es trotzdem hier so stehen Spieler und Falballas Posts stehen nämlich in Bienes Thread - dumm gelofft
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, sondern, weil es einem wirklich beschissen geht und einem nichts mehr einfällt, außer die alte "Problemlösungsvariante". Da man als Alkoholiker eh´eine verzerrte Gefühlswahrnehmung hat und z.B. schlechte Gefühle nicht direkt wahrnimmt, nehmen eben manche nur den Suchtdruck wahr und können sich nicht erklären warum, weil oberflächlich betrachtet kein erkennbarer Grund da ist (deshalb ist ja auch Gruppe und Therapie so wichtig, um wieder mehr erkennen zu können, wo die Schieflage persönlich gerade ist).
- stell grad fest, ist hier ja gar nicht Bienes Thread 
