Hallo an Alle Ich möchte mich auch gerne mal vorstellen.
Ich bin 26 und bin leider wie die meisten von Euch auch dem Alkohol verfallen.
Meine Trinkerkariere begann mit etwa 17-18. Zum Alkohol gekommen bin ich eigentlich wegen ausgeprägter Ängste in sozialen Situationen. Also war der Alkohol von Anfang an Selbstmedikation. Mit 19-20 war ich ein Jahr in den USA und hatte dort nichts getrunken. Hatte dann auch gleich mal 15 kilo abgenommen und körperlich gings mir so gut wie nie zuvor.
Danach zurück nach Europa und schwups gings wieder los. Naja 1-2 Jahre konnte ich mein Trinken aufs Wochenende beschränken. Dann gings langsam wieder los.
Naja ums kurz zu machen: Mein Studium musste ich (mehrmals)abbrechen bis ich nicht mehr konnte (1-2 Flaschen Vodka am Abend über kurze Zeit waren kein Problem) und mich in eine Psychosomatische Klinik hab überweisen lassen.
Dort war ich für 3 Monate. Mein Körper war wieder ziemlich Fit , meine Moral auch und zur Krönung hab ich auch noch einen Ausbildungsplatz bekommen.
Tja.... Wies kommen musste fing ich wieder an zu trinken ca 2 Flaschen Wein am Abend, Wochenende mehr) Habe 20 Kilo zugenommen und mein Auto schrottgefahren.
Es wird Zeit der Realität ins Auge zu schauen. Hoffe hier finde ich den Mut weiterzumachen.
Danke fürs lesen
Mohnblume
(
gelöscht
)
Beiträge:
25.02.2006 19:03
#2 RE: mit 26 fängt das Leben vielleicht nochmal an ?
Deine Geschichte erinnert mich an mich selbst. Bei mir hat es bis Ende 29 gedauert, dann hatte ich mich in mehrerlei Hinsicht "vor die Wand gefahren".
Habe zwar nicht ganz Deine Trinkmengen erreicht, aber dafür zu- sätzlich "schön bunt" "herumgegiftet" ...
Auch mit den "sozialen Ängsten" kann ich viel anfangen. Hatte ich auch recht stark. Das war mir aber lange gar nicht so bewußt.
Mittlerweile macht es mir besonderen Spaß, mein Lampenfiber vor besonderen Situationen (Komparsenauftritt, Fortbildung geben, Lesung machen, etc.) zu überwinden.
Bin jetzt 15 Jahre rückfallfrei trocken / clean. Lies und schreibe viel hier im Forum und laß Dir auch sonst helfen, dann wird das schon. Nur Mut !
MfG BukTom
[ Editiert von Burkhard Tomm Bub am 25.02.06 19:08 ]
schon klasse, dass du mit gerade einmal 26 beschlossen hast, nicht mehr zu saufen. Denke auch, dass du hier richtig bist. Wir haben bei Bedarf noch jeden kleingekriegt Sollten dich die Anderen zu sehr ärgern, so wende dich vertrauensvoll an mich. Ich bin hier so etwas wie der gute Geist
Diesen Freitag habe ich ein Gespräch beim Neurologen. Ich wollte Ihm eigentlich nichts über mein Trinken erzählen; aber das hätte keinen Sinn. Meine Angst ist nämlich eventuell keine Medikamente mehr zu bekommen die mir doch ein wenig im Alltag mit den Ängsten und Stimmungsschwankingen helfen.
mit dem Trockenwerden und dem Zurückfinden zu mir selbst verschwanden auch die Ängste und Stimmungsschwankungen. Nichts davon ist jetzt noch behandlungsbedürftig.
Ich denke ob du Alkohol oder Medikamente gegen die Angst oder Panik einsetzt kommt letztlich auf das gleiche heraus. du kommst so nicht hinter den Ursachen deiner Ängste und kannst so nichts dagegen tun. Weil du sie ja immer vorher mit Medikamenten (ob selbst durch Alkohol verordnet oder Durch den doktor in Form von Tabletten) unterdrückst.
Manuela (Falbala) hat hier vor längerer zeit dazu gute Tipps gehabt. Wichtig ist zu wissen du kannst an Angst und Panik nicht sterben... Vieleicht hat sie die noch mal.
Ansonsten hast du ja gute Ansatzpunkte über das eine oder andere nachzudenken. Du schreibst,du warst ein Jahr in den USA und hast dort keinen Alkohol gebraucht.
Was war dort anders im Gegensatz zu hier ? Das du dich dort keine Selbstmedikation gebraucht hast ?
Moin Elsombrero,mit 26 hatte ich meine erste Entgiftung.es folgten weitere 20-30 Stationäre.Ich habe irgendwann aufgehört die Einweisungen zu zählen,bin auch nicht sonderlich Stolz darauf.3 Therapien,davon 2 abgebrochen wegen Saufdruck. Ich bin jetzt 40 und seit November hier bei Saufnixe,92 Tage bin ich jetzt trocken das ist für mich absoluter Rekord. Leider war ich zu doof zum aufhören mit 26,dann hätte ich sicherlich ein besseres Leben geführt,als diese versauten Jahre. Schulden und Arbeitslosigkeit,kaum noch Freunde und Familie sind meine Lebensleistung mit 40.
Ich hoffe Du suchst Dir Hilfe und packst das,mußt ja nicht alles nachmachen
Tja ich hatte mich einfach überschätzt als ich aus der Thera kam. Ausbildung bekommen, ziemlich gut in Form... Da hab ich alles was mit Nachsorge zu tun hat einfach links liegen lassen und geglaubt ich bekomm das jetzt in den Griff. Naja wenigstens hab ich jetzt die Bestätigung das ichs eben nicht in den Griff bekomme.
Ja wenn ich meine letzten Wochen so analysiere hat meine Arbeitsleistung und vor allem meine Motivation erheblich nachgelassen. Am Freitag hab ich einen termin beim Psychosozialen Dienst wegen Alkohol und ein Termin beim Psycho. Werde die Sache jetzt mal anpacken.
Ich warte schon seit 1 Monat was mit meinem Führerschein passiert. Hat sich noch nichts getan
Was die Ängste betrifft so hatte ich diese auch vor dem Alkohol missbrauch. Da ist leider nichts mit einfach die Sache locker sehen und wird schon... ist leider wie mit dem Alk .