ZitatVielleicht hast Du Dir ihn genau deswegen ausgesucht, weil Du es in Deiner Kindheit nur so kanntest
Das ist vermutlich wirklich so. Und hat auch gepasst viele Jahre. Und nun weiß mein Mann gar nicht, was ich plötzlich von ihm will.
ZitatSoll denn Dein Kind lernen, daß man seine Bedürfnisse und Sehnsüchte und Gefühle unterdrückt, weil Du es ihm vorlebst, so wie es bei Dir in der Kindheit war?
Ganz sicher nicht. Deshalb bin ich ja auch so am Lösung suchen. Ich habe Angst davor, dass ich so was trostloses, trauriges weitergeben könnte. Wenn ich wieder anfange zu trinken, meine Gefühle wegsperre und eine "Rolle" spiele, dann trenne ich mich. Das steht fest. Ich werde unserem Kind keine heile Welt vorgaukeln, die nicht ist. Aber ich will gerne versuchen die Krise zu überwinden, nach einer Lösung zu suchen, deshalb kann ich jetzt nicht gehen.
Was ich nicht so gut abschätzen kann ist, wie gekränkt, beleidigt oder verletzt mein Mann wirklich ist, nach all´den Jahren mit Alkohol. Ich dachte immer, es wäre nicht so schlimm gewesen für ihn, denn er ist ja immer sehr seiner Wege gegangen. Er hat das auch so gesagt, im Paargespräch in der LZT. Er hat kein Problem damit. Aber ich habe den Eindruck er hat doch eins - auch seine Reaktion gestern drückt das für mich aus. Aber vielleicht verstehe ich das auch falsch. Ich muss ja aktzeptieren, wenn er sagt, er möchte da nichts auswalzen. Aber ich weiß einfach nie woran ich bin. Hat er noch mords Wut in sich vielleicht? Will er sich rächen, es mir mit gleicher Münze heimzahlen? Oder ist das alles Quatsch. Ich weiß es einfach nicht, weil er nicht reden will. Ich erwarte auch gar nicht, dass er alles verzeihen soll. Ich wäre froh, wenn er mir seinen Ärger, seine Wut mal um die Ohren hauen würde. Dann wüßte ich wenigstens mal was los ist.
Hallo Greenery,
ZitatUnd ich frage mich allen Ernstes, welcher Art Veränderungen eintreten müssten, um daraus auch nur im Ansatz das zu machen, was ICH unter einer Beziehung verstehe...
Das macht mir auch Angst. Wie fühlt es sich an, wenn ich erkenne, das gar nichts mehr geht. Kann ich das im moment aushalten?
Aber auf Distanz gehen werde ich erst mal.
Hi RolfJR,
ZitatUnd dann, DANN gehe an die anderen Geschichten dran. Es macht absolut keinen Sinn, jetzt über Trennung nachudenken, wenn dein Tabu noch nicht steht
Danke dafür!
ZitatTrennung ist für dich deshalb momentan keine Lösung, weil du dich nicht trennen kannst.
und dafür!
Zitat- verzeihe DU dir DEINEN Rückfall - steh dazu und mach das klar - und leg nochmal los: klare, eindeutige Entscheidung und weiter gehen!
Ja, das mache ich. Das müsste ich hinkriegen.
Hi Bea,
ZitatWas mich mal interessieren würde, du sprichst von "deiner Heimat", war denn das Verhältnis zwischen dir und deinem Mann schon immer so ?
Ja, aber früher hat es gepasst, weil ich mit dem Rotwein beschäftigt war. Da fand ich es sogar besonders rücksichtsvoll und aufmerksam, dass er mich nie fragte, dass er jeden Abend in der Firma lang arbeitete, damit ich freie Bahn hatte.
ZitatJa Herrschaftszeiten, was denkst du denn, wen dein Mann liebt und mal geheiratet hat ?
Eine Frau, die eine ziemliche Fassade hatte. Die sich eben passend gemacht hat, die er aber nicht wirklich gekannt hat.
Das Problem liegt eher darin, dass ich sie mehr und mehr ablege und ich deswegen unter Verlustängsten leide. Was, wenn er nun nach so langer Zeit entdeckt, dass er DAS nicht wollte, das er so mit mir nicht mehr kann und will? Davor habe ich Angst. 13 Jahre die anders liefen, die lassen sich da irgendwie nicht so schnell ignorieren. Wenn ich die Fassade ablege und er will mich dann nicht mehr, dann trifft er mich. Bisher konnte er nur meine Fassade treffen und ich konnte mich damit trösten, dass es niccht so schlimm ist, weil er mich ja gar nicht wirklich kennt oder er sagt das nur zu mir, weil ich gerade so ein schlechtes Bild abgebe wegen dem Saufen. Kam nicht an mich ran - aber nun? Wie gesagt, ich weiß nicht, ob ich derzeit damit schon umgehen kann.
Dankeschön für eure Antworten! Mir geht es inzwischen wieder besser. Ich glaube, es ist wirklich noch zu früh im Moment zuviel an der Beziehung ändern zu wollen. Die ganzen Jahre ging es auch so, da wirds auch noch ein paar Monate länger so gehen.
es hat was beeindruckendes, wie du wohl jedes Mail Wort für Wort liest und darauf eingehst.
Ich habe Deine Antworten auch gelesen und nun weiß ich auch das du auf einer LZT gewesen bist. Hierzu möchte ich noch aus meiner eigenen Erfahrung was beisteuern.
Bei mir haben sich viele meiner emotionalen Probleme für mich erst gezeigt, als ich schon zwei Jahre trocken war. Natürlich während die schon immer in mir, vor dem Trinken, während des Trinkens und danach. Aber erst nach längerer Abstinenz konnte ich mich ihnen stellen.
Und zwei Jahre nach dem Trockenwerden bin ich dann für 3 Monate in eine psychosomatische Klinik gegangen. Das war keine typische (alkoholische) LZT. Mit dem Thema Alkohol habe ich da schon auf recht stabilen Füssen gestanden und ses wurde in der Therapie auch nur am Rande gestreift
Ich habe in dieser Zeit nur spärlichen Kontakt zu meiner Familie gehabt, sie sozusagen für diesen Zeitraum hinter mir gelassen. Und hab mir dann mit allen Schmerzen und was dazu gehört MEINE Defizite angeschaut. Aber nicht nur die Defizite, sondern auch meine Stärken, Talente usw.
Als ich Heim kam, wusste ich ein ganzes Stück mehr, „wer ich bin“ und was mit mir geschehen ist.
Viele Sätze die Du schreibst (Ängste, Minderwertigkeit usw) sind mir nicht unbekannt. Fazit ist, dass mir eine Therapie zur einer Zeit als ich stabil trocken war sehr geholfen hat.
ich habe auf einem vollkommen anderen Gebiet (Messtechnik) eine ganz verblüffende Erfahrung gemacht: bei einer bestimmten Methode gibt es ca. 20 verschiedene Parameter, die man aus der Messung von 2 (zieht man die Zeitabhängigkeit mit ein: 3) Größen berechnet! Das bringt aber nichts anderes zum Ausdruck, als dass man gar nicht weiß, was man misst und herumstochert! Die vielen Berechnungen dienen nur dazu, möglichst jeden Blickwinkel einzunehmen um ja nichts zu übersehen.
Ich bin sicher, wenn man einmal weiß, was man misst, dann wird sich die Anzahl dieser Parameter drastisch reduzieren, weil man dann eine Formel aufstellen kann, die den gemessenen Vorgang (= das wesentliche, das worauf es ankommt) beschreibt. Mit anderen Worten, je weniger man weiß, desto ausführlicher sind die Beschreibungen; oder anders herum, ist das wesentliche bekannt, kann man es in einer Formel zusammenfassen und diese einfach hinschreiben. Eine Erklärung wird dann extrem kurz.
jedenfalls...haben diese deine langen Beiträge für mich oft so was von "wie kann ich unter allen Umständen verhindern, daß ich mal ganz einfach und gradeaus lebe wie mir danach ist?"...
Wie ein Computerprogramm, das für sämtliche Eventualitäten if-Schleifen enthält und zusätzlich auch noch ein error-handling für das was sich doch nicht vorhersehen liess.
Ich les auch wahnsinnig viele Ängste da heraus, und falsche Rücksichtnahmen. Was meine Trockenheit angeht, kann ich Dein Bestreben, deinen Mann oder sonstwen nicht zu verletzen, in keinster Weise nachvollziehen. Ich würde für meine Trockenheit über Leichen gehen, und genau wegen dieser meiner Bereitschaft wird das vermutlich viel weniger passieren als bei Dir, denn ich bin gar nicht so in die Enge getrieben.
Böse Zungen könnten sogar behaupten, daß Du gar keine eigene Motivation hast und nur trocken geworden bist, damit Dein Mann keine trinkende Frau hat, wo Du doch gar so verständnisvoll bist.
Dabei könntest Du statt des ganzen Fülltextes einfach sagen: ich trink nix, basta.
Ganz ohne die siebenhundertachtundzwanzig Nebenbedingungen und dreitausendzweihundertsiebenundvierzig gesondert zu behandelnden Extrabelastungen.
Die Gretchenfrage ist nur, ob Du das überhaupt willst, wenns nur Deine eigene Sache ist.
ich denke und fühle, dass das Herausfinden wer ich bin das Schwierigeste nach dem Trockenlegen ist.
Lieber Gruss Patricia
Hi Pat,
ich glaube bei dieser Frage solltest Du nachsichtig mit Dir sein.
Die Frage "was ist das Ich" beschäftigt Denker, Philosophen, Theologen und seit über hundert Jahren auch Psychologen, ohne daß es zu einer eindeutigen Antwort gekommen wäre. Dennoch gab es zu allen Zeiten Leute, die glücklich geworden sind auch ohne daß sie genau wussten wer sie waren.
Ich glaube letzlich geht es beim "wer bin ich" mehr um ein Gefühl, bei sich selbst zu sein, als um eine intellektuelle Definition.
Denn wie soll das definiert werden? Es gibt ja x Parameter, angefangen von meinen animalischen Bestandteilen, meinen Trieben, meiner Atmung und meinem Stoffwechsel, meine dynamischen Bestandteile wie z.b Erfahrung die sich über die Zeit gesehen ändert, genauso wie mein Gefühlsleben situationsbezogen und auch altersabhängig ist und mein Denken sich mit allem verändert was ich an Information aufnehme oder mit anderen austausche. Und wenn ich was schweres gegessen habe verdüstert sich meine Stimmung (genauso ändert sich meine Denke wenn ich was trinke)...mein Geist und mein Körper sind untrennbar verbunden.
Also "Ich" kann für mich daher eigentlich nur eine augenblickliche Aufnahme sein, nix was sich festhalten lässt, sondern nur etwas was ich jederzeit erspüren kann wenn ich in mich hinein"fühle" - morgen werde ich vermutlich etwas anderes erspüren wie heute, irgendwas ändert sich immer. Letzlich ist es für mich das, was aus dem Meer meines Unbewussten in diesem Augenblick in mein Bewusstsein dringt.
Sicher gibt es irgendwelche Parameter, die für mich charakteristisch sind, aber ob es mich wirklich - im Sinne meiner Zufriedenheit - weiterbringt, wenn ich die genau erkenne, das weiss ich nicht. Einiges könnte ich ja vermutlich gar nicht ändern, wenns mich stört, also was bringts mir wenn ichs weiss?
Auch das ist natürlich nur eine Ansicht und vielleicht siehst Du das ganz anders als ich - schreib doch mal nach was Du da genau suchst.
hi minitiger, wer ICH bin weiß ich recht genau, kann es jedoch nicht logisch definieren, wenn schon dann eher musisch-emotional. Aber von irgendwann Kindheit Ende? bis die nasse Zeit lang war mein ICH eine Sehnsucht nach (jetzt nicht Harmonie, Liebe etc. sondern) "ich möchte auf eigenen Füßen stehen, um mich zu sehen, erkennen, leben". Ging aber nicht. Blieb also die Sehnsucht, dann die Sucht. Und jetzt wurde/werde ich immer froher freier auch glücklicher, weil ich dieses alles sehen und leben kann. So oder somit BIN ich. Das hat zur Folge dass ich stöbere, mit anderen schwatze, mich freue und besinne usw., keinesfalls hingegen mir um die Ohren schlenzen lasse was ich denn zu sein habe. Dieses steht niemandem zu. So!! Grüßle Max
Liebe Joosi, ich möchte dich als erstes mal ganz doll ,wenn du magst! Wie ich es dir schon geschrieben habe, bist du für mich hier im Forum eine ganz wichtige Person und gerade von dir habe ich mich meist sehr gut verstanden gefühlt und auch ermutigt!! Du hast soweit ich das einschätzen kann, starke emphatische Fähigkeiten, kannst dich sehr gut in andere hineinversetzen und Dinge gefühlsmäßig auf den Punkt bringen!
Das wichtige was ich dir sagen will:
Wenn du das für andere kannst, kannst du das auch für dich! Ich bin mir da sehr sicher!
Deine Fragen in deinem Kopf haben natürlich ihre Berechtigung doch es gibt andere, wichtigere, wie ich finde:
Wie sehen die Situationen aus, in denen du ganz bei dir sein kannst? Welches sind die schöne Dinge für dich in deinem Leben? Welche Situationen tun dir gut? Welche Dinge tun dir gut? Womit fühst du dich wohl? Was ist nicht anstrengend für dich? Wann bist du glücklich? Wann war die letzte Situation, in der du glücklich warst und wie kannst du diese Situation dir wieder herstellen? WAS KANNST DU GUTES FÜR DICH TUN????
Mir scheint es wichtig (aus kürzlich eigener Erfahrung und Spieler/Jörg war da nicht unbeteiligt ) die Dinge im Leben ersteinmal anzunehmen, so zu sehen wie es gerade ist, da zu sein. Ein ganz großes, riesiges JA steht am Anfang von allem. JA. Zu dir, zu deinem "Rückfall", zu der Liebe zu deinem Kind und deinem Mann. Erst nach diesem JA kann folgendes kommen: UND? Kann und will oder muß ich sogar etwas tun, was mir dieses JA leichter macht?
Gestern sah ich einen schönen Liebesfilm und der Mann sagt zur der in seinen Armen ziemlich verkrampft liegenden Frau (die sich und die Situation ständig in Frage stellte) einfach nur: "ATME"! Und ich dachte: "Wow, so einfach!"
Wie oft plappern die Stimmen in meinem Kopf:
"Wie siehst du jetzt schon wieder aus? Hättest du das jetzt nicht anders sagen können? Wieder hast du es so gesagt aber so gemacht...du bist inkonsquent..du Versagerin!
Ich bin nicht richtig für diese Stimmen in meinem Kopf, kann mich nicht lassen... Alles:meine Partnerschaft, mein Job, meine FähigKeiten, meine.....usw. Alles ist falsch und muß hinterfragt werden Wie sehr gehe ich mir selbst damit auf die Nerven!! Und: Wie gemein bin ich zu mir selbst! Das ist nicht fair.. und diese Stimmen gehören in einen Tresor gepackt und auf den tiefen Meeresgrund versenkt!
Liebe Joosi, du bist auf deinem Weg und niemand wird dich aufhalten können..außer du selbst! Da liegt deine Verantwortung für dein Leben!
Nach Deinen ausführlichen Berichten bleibt noch die Frage offen; was hast Du gedacht, oder was hat Dich dazu bewogen, die Flasche zu besorgen, zu öffnen und zu trinken? Das war doch keine Kurzschlußhandlung. Wie bist Du darauf gekommen?
War es vielleicht Rache gegenüber Deinem Mann? So nach dem Motto: "Wenn Du heute nicht bei mir bist, dann bimmel ich mir halt einen rein!"
Daß Dein Mann nichts gesagt hat, hat damit zu tun, daß er Dir noch eine Chance geben wollte. Vielleicht hätte er erst bei der zweiten oder dritten Flasche was gesagt. Wie er sagte, er würde abwarten. Vielleicht hat er sogar Schuldgefühle?! Männer denken doch ziemlich einfach und was Du ihm teilweise zu unterstellen versuchst ist Deiner Phantasie entsprungen. Bei so vielem Denken wär mir schon der Kopf geplatzt.
Dazu kommt noch, daß Dein Alkoholproblem DEINES ist. Dein Mann setzt eventuell voraus, daß Du erwachsen bist und weißt, was Du tust. Er hat doch gesagt, er hätte kein Problem damit. Für ihn ist es nicht so schlimm wie für Dich, er hat das Problem nicht. Er interessiert sich für Dich, sonst hätte er nicht im Müll gewühlt. Mein Freund sagt zu mir: "Sauf, oder laß es bleiben!" Damit kann ich leben, ich will kein Mitleid und ich will ihn auch nicht so stark mit reinziehen. Er mag darüber auch nicht gern reden, worauf ich aber selten Rücksicht nehme. Wenn mir danach ist, rede ich einfach. Am Besten, wenn er am PC sitzt, dann läuft er nicht weg. Wer rühmt sich schon damit, daß seine Frau Alkoholikerin ist, oder psychische Probleme hat?
Was mich wundert, daß Ihr Euch nach dreizehn Jahren noch nicht kennt. Kann man sich denn so lange Zeit verstellen und belügen? Worauf wurde diese Liebe aufgebaut? Materialismus, Selbstbetrug? Steht das Fundament überhaupt noch? Man muß doch wissen, wen man heiratet. Dein Mann kann nicht so gut über Gefühle reden, wenn er es könnte, wäre er aber vielleicht auch kein Geschäftsmann, sondern eher ein Pantoffelheld. Niemand ist perfekt, Schwächen bringen immer Stärken mit sich. Die Fragen, die Du ihm stellst, beantwortet er immerhin. Ist es so schwer miteinander offen und ehrlich zu sein? Ihr könnt doch dadurch nichts verlieren!
Mehr kann ich zu deinem Problem nicht sagen. Das komische ist, das es mir gefühlsmäßig ganz genauso geht. Und das ich genauso dicht vor einem Rückfall stehe. Mein Mann ignoriert mich zwar nicht, aber im Moment leben wir in zwei verschiedenen Welten. Interessieren sich nicht wirklich für die Interessen des Anderen. . Gefühlsmäßig denke ich, früher waren wir uns näher, mit der Flasche Wein auf dem Sofa... Und irgendwie trauer ich der Zeit hinterher
Entschuldige bitte, das ich deinen Thread mißbraucht habe, aber ich wollte das mal loswerden und dir auch zeigen, das du nicht die einzige mit diesen Problemen bist.
ZitatGepostet von StellaLuna Werner und alle,
ich denke und fühle, dass das Herausfinden wer ich bin das Schwierigeste nach dem Trockenlegen ist.
mir geht es so zwiegespalten immer noch. Nicht das Trinken betreffend, da habe ich keinen Suchtdruck oder Gedankenspiel, ob ich nicht doch noch mal könnte - bisher.
Das Beziehungsding, also das ich selbst eigentlich nicht mehr weiß, wo ich stehe, das macht mir zu schaffen - ganz gewaltig. Aber ich kann es nicht ändern zu Zeit.
@kahani
ZitatBei mir haben sich viele meiner emotionalen Probleme für mich erst gezeigt, als ich schon zwei Jahre trocken war.
Das ist dann bei mir wohl auch so.
Auch mit der LZ-Therapie ging es mir ganz ähnlich wie dir. Ich war vorher schon ein halbes Jahr trocken und ich dachte auch jetzt, dass ich auf stabilen Füßen stehe. Trotz aller Bemühungen um paarmäßige Auseinandersetzung, bei der sich mein Mann auch bereit zeigte (Paargespräche), merke ich nun, dass wir aber irgendwie immer noch feststecken. Es ist ein furchtbar trauriges, machtloses Gefühl. Das muss ich erst mal verdauen.
@großer Bruder
ZitatWer bist DU?
Kannst du sagen, wer du bist? Ich kann einige Facetten von mir sagen, kann sagen was ich mir wünsche. Aber wie beantwortet man diese Frage. Finde ich total schwer. Ich habe gesehen Patricia hat einen Thread dazu aufgemacht, dem werde ich mich später nochmal widmen.
ZitatMit anderen Worten, je weniger man weiß, desto ausführlicher sind die Beschreibungen; oder anders herum, ist das wesentliche bekannt, kann man es in einer Formel zusammenfassen und diese einfach hinschreiben. Eine Erklärung wird dann extrem kurz.
Da hast du recht. Ich bin noch eine Suchende, die es nicht weiß. Ich probiere das - geht nicht, dann dies - fühl ich mich nicht wohl bei, dann jenes- merke, dass ist´s auch nicht. Ich würde mal sagen, so lange bei mir noch Suchtdruck hochkommt, habe ich "es" noch nicht gefunden - wobei ich glaube, dass diese ICH, was die innere Zufriedenheit und Sicherheit irgendwas über 51 Prozent sind.
Aber finden kann man die Formel nur nur Ausprobieren, Suchen, lange umständliche Experimente, die vielleicht nutzlos waren, ein Weg in die falsche Richtung, aber doch ein Stück des Weges zur richtigen Formel. Manche Forscher haben Glück und finden nach 3 Versuchen das Ei des Kolumbus und andere die werden erst nach ihrem Tod berühmt...
ZitatIch bin sicher, wenn man einmal weiß, was man misst, dann wird sich die Anzahl dieser Parameter drastisch reduzieren, weil man dann eine Formel aufstellen kann,
Ja genau. Hast du deine Formel schon aufgestellt? Ist schön, wenn man das sagen kann. Ich kann es (noch :licht nicht.
@ Patricia
Zitatdass das Herausfinden wer ich bin das Schwierigeste nach dem Trockenlegen ist.
Ja, das ist es - genauso wie das Aushalten, dass man manchmal dermaßen routiert, dass man kaum noch weiß, wo einem der Kopf steht.
@ Max
ZitatEr sagt ja, er will eine Beziehung und findet alles o.k. so." // Sieht er dich überhaupt?
Auf seine Weise. Und die ist ganz anders als meine - das steht schon mal fest. Ich weiß nicht mehr, ob das in Zukunft ausreicht für ein Gegenseitiges Verstehen.
@ minitiger
Zitathaben diese deine langen Beiträge für mich oft so was von "wie kann ich unter allen Umständen verhindern, daß ich mal ganz einfach und gradeaus lebe wie mir danach ist?"...
sieht wohl manchmal so aus. Doch wenn ich einfach geradeaus leben könnte, wie mir danach ist, dann würde ich nicht grübeln. Ich grübele ja, weil es mir beschissen geht, weil es nicht klappt mit dem Zufrieden und Glücklichsein in der Beziehung derzeit. Dann versuche ich das eine Zeit lang zu ignorieren - also einfach gerade aus. Dann fällt mir wieder ein, dass es ja sowas wie Liebe, Zärtlichkeit und Verbundenheit gibt (gerade so wenn es Frühling wird, fällt mir das komischerweise ein...), dann Blicke ich auf mein Leben und kriege Frust. Dann versuche ich nicht zu hadern und die Sache anzugehen, dann laufe ich gegen Wände, dann weiß ich nicht mehr was ich machen soll....and so on...and so on wo ist der Ausschaltknopf?
ZitatBöse Zungen könnten sogar behaupten, daß Du gar keine eigene Motivation hast und nur trocken geworden bist, damit Dein Mann keine trinkende Frau hat, wo Du doch gar so verständnisvoll bist.
Diese Frage habe ich mir nun nach diesem Rückfall (da mein erster ja genau auch so gelagert war) auch gestellt. Es ist kein gutes Gefühl darüber nachzudenken, hochgradig frustrierend eher, weil, dann habe ich mir die ganze Zeit ja schon wieder selbst was vor gemacht. Aber doch, will ich es genau anschauen und werde mich damit nochmal näher auseinandersetzen. Nützt ja nichts. Ich will mit Sicherheit jetzt nicht von einem Rückfall in den nächsten schlingern. Was mich sehr nachdenklich gemacht hat, ist, dass ich mir wie ein Verbrecher vorkam, als ich die Flasche trank. Warum? War ja nun mal auch meine freie Entscheidung. Und dann habe ich sie noch heimlich entsorgt? Wollte keinen Ärger mit meinem Mann. Ich bin minderwertig, weil ich trinke, wenn ich trinke - irgendwie so ist das in unserer Beziehung. Und das ärgert und kränkt mich auch. Einerseits soll mein Mann mich ja nicht wie eine kranke behandeln und das Trinken ist meine Sache, aber dann, wenn ich es tue, ist er beleidigt und enttäuscht von mir, bin ich schlecht. Warum bin ich schlecht, wenn ich trinke? Sicher tue ich mir nichts Gutes, dass ist klar, aber ich bin doch deswegen kein schlechter Mensch, den man dann mit Missachtung, Enttäuschung und Ignoranz strafen muss? Dem man Vorwürfe machen muss und über den man den Kopf schütteln muss. Das verletzt mich so. Ich kann wohl die Reaktion vielleicht als Sorge deuten, aber doch trifft es mich sehr. Ich fühle mich dauerüberwacht und eingezwängt. Nicht weil ich mir ein Hintertürchen offen halten will. Aber ich fühle mich nicht für voll genommen, so diskriminiert. Ist alles so verwirrend, ich muss da noch mal drüber nachdenken.
gehst du in eine SHG oder dein Mann in eine Anghörigengruppe ? Oder vielleicht in eine Paargruppe? Wie sieht es JETZT aus, hast du mit deinem Mann über deinen Rückfall gesprochen, dich quasi geoutet ?
Wenn du etwas verändern willst, solltest du nun damit beginnen, dir professionelle Hilfe zu holen und dich ein Stück auf deinem neuen Weg begleiten lassen. Veränderung ist immer mit einem TUN verbunden, nicht mit grübeln. Dein -oder euer gemeinsamer - Weg muss anders verlaufen als bisher, sonst bekommt ihr die selben Ergebnisse. Weil 1+1 eben 2 ist und nicht 3, so sehr man sich das auch wünscht.