Hallo auch. Tja der Heiner Lauterbach. Was Schauspieler schon so alles vermarktet haben. Hat er nicht auch für Potenzkapseln geworben? Harald Juhnke hat in der Öffentlichkeit auch vieles erzählt über Alkoholismus und er konnte sich seine Therapeuten selbst bezahlen. Der Professor und ich waren der Meinung ... Leider haben wohl zuviele Leute am Produkt Juhnke mitverdient. Die traurige Realität kennen wir. Im übrigen gleicht vieles seinem Film "Der Trinker" (Roman von Hans Fallada). Wir haben ihn neulich in der Gruppe gemeinsam angesehen und darüber gesprochen. Insbesondere auch über das Thema: der Gewinn des Co-Alkoholischen Umfeldes. Marktwert Alkoholismus und Dramen.
Soviel zum Thema: Ich kenne jemanden, der wieder das kontrollierte Trinken gelernt hat. Da die Toten nicht mehr reden, die Lebenden aber oft der "Beweis" für seltsame Logiken sind: ich hatte 4 Tanten, die 2 Weltkriege überlebt haben. Soll ich jetzt sagen, Krieg ist garnicht so schlimm? Mein Vater überlebte 1 Weltkrieg mit 5 Verwundungen, er starb an Lungenkrebs. Man sagte mir, dass es sicher nicht allein vom Rauchen kommt. Auf seiner Beerdigungsfeier hat von 100 Trauergästen nicht einer Bier, Cognac oder so bestellt und es hat auch keiner geraucht im Saal. Einige gingen vor die Tür. Ich habe 18 Monate später mit dem Rauchen aufgehört.
So sind meine Gedanken bei ihm. Morgen wäre er 82 geworden. Ich werde ihn besuchen. Rauchfrei und nüchtern.
Da kann Heiner schreiben was er will, weiss ich, wo und wie er seine Suchtstruktur heute austobt? Für mich bleiben Krieg, Alkohol und Nikotin am besten auf einer 0-Quote. L(i)eben ist der beste Stoff!
ZitatGepostet von minitiger2 Was bringt es Dir, wenn Du alle paar Monate was trinken kannst? Ich meine wenn Dich die Frage nicht loslässt, dann zeigt das doch daß irgendwas in Dir arbeitet - und daß irgendwas daran wichtig für Dich ist, sonst würdest Du es bleiben lassen. Ein völlig unkompliziertes Verhältnis ist es wohl nicht, sonst würdest Du kaum drüber nachdenken.
der minitiger[/b]
Ich habe mich ja sehr lange NICHT mehr damit beschäftigt....aber da ich nun wieder etwas mehr Kontakt zu meinem Bruder habe, der immer noch total am Saufen ist und ich dadurch an die ScheißZeit zurück denken muss, werde ich wieder damit kontrontiert....weil ich auch nicht genau weiß, wie ich meinem Bruder gegenübertreten soll, weil im Mai ein Wiedersehen ansteht und ich Schiß davor habe. Und wie ich mit dieser Situation besser umgehe (weil ich mich natürlich an die "alte" Zeit zurück erinnere und mir sich die Nackenhaare sträuben)...ich muss lernen, es hinzunehmen, aber das fällt mir total schwer; denn ich will helfen. Daher bin ich mal wieder in diesem Board gelandet, das ich sehr interessant finde; weil sich vieles wiederspiegelt
Woran merke ich, dass ich süchtig bin? Diese Frage stellt sich jede(r), wenn der Kampf bereits im Gange ist. Bei mir habe ich folgendes festgestellt: der Alkohol hat mich bereits beherrscht, als ich auch an Alkohol denken musste, als ich nicht trank. Ich versuchte, die Kontrolle zu gewinnen und zwang mich, nichts oder nur wenig zu trinken. In Wirklichkeit hatte er mein Denken und Fühlen voll erobert: heute trinke ich nicht, heute nur 1 Glas, ich trinke ein Viertel Jahr keinen Alk. Die Wahrheit ist: Alles, was ich kontrollieren will, hat in Wahrheit die Macht über mein Denken und Fühlen gewonnen. Hätte ich meine natürlich Kontrolle, bräuchte ich nicht versuchen, sie krampfhaft zu erreichen. Beispiel: wenn ich Durst habe, trinke ich Wasser oder Tee oder Saft. Ich höre auf, wenn der Durst gelöscht ist. Und ich höre einfach so auf, weil der Durst weg ist. Und ich denke nicht: ich trinke kein Wasser, ich trinke kein Wasser, vielleicht trinke ich nur 1 Glas Wasser, wie trinke ich wenig Wasser und wie lange kann ich Wasser trinken. Es ist verrückt, so zu denken. Und so hat der Alkohol bereits die Macht über mein Denken, das Nichttrinken braucht viel Energie - Lebensenergie. Das ist bereits die Abhängigkeit. Ich konnte 3 Monate keinen Alk trinken in meiner nassen Zeit und habe jeden Tag daran gedacht, dass ich keinen Alkohol trinke. Und nach 3 Monaten habe ich alles nachgeholt, weil ich meinte, Verzicht geübt zu haben. Ich wollte mir und den anderen nur beweisen, dass ich nicht abhängig bin. Selbsttäuschung, aber ich wusste es nicht besser. Aber mein innerer Doktor, der spürte bereits, dass ich nicht normal tickte, wenn diesem kleinen Doktor nur mal zugehört hätte. Diese Phase muss wohl jede(r) erst einmal durchleben, um dann zu lernen: ich werde von dem Zeug beherrscht. Es ist zwecklos, die Kontrolle gewinnen zu wollen, wozu? Wie gesagt: Kapitulation, Aufgabe dieses Machtkampfes ist der Weg ... Aus Schwäche wird Stärke. Aber es ist total normal, sich selbst zu überzeugen und diesen Konflikt zu durchleben. Der kleine Doktor da drinnen, der ist ja nicht abzuschalten, der meldet sich ja immer wieder, weil der den Auftrag hat, unser Überleben zu sichern. :-) Dann noch einen schönen Tag. Matthias
Zitatich muss lernen, es hinzunehmen, aber das fällt mir total schwer; denn ich will helfen
wer sagt, daß du es lernen mußt? Wie genau soll den die Hilfe aussehen?
Gruß Ralf
Hallo Ralf,
ich weiss, dass ich nichts an dieser Situation (dass er trinkt) ändern kann.Das kann ja nur er selbst. Deshalb muss ich lernen, es hinzunehmen. Oder nicht? Wie die Hilfe aussehen soll? Weiss ich nicht so genau...ich habe ihm jetzt mal einige Adressen der AA´s in seiner Stadt geschickt und ihm geschrieben, dass ich IMMER für ihn da bin, wenn er mich braucht.
Zitatich weiss, dass ich nichts an dieser Situation (dass er trinkt) ändern kann.Das kann ja nur er selbst. Deshalb muss ich lernen, es hinzunehmen.
Ich habe mich nur an dem "muss ich lernen" ein bißchen gestört. Ich finde "es hinzunehmen" ist eine der schwersten Aufgaben überhaupt. Dazu muß ich zuerst meine Bedürfnisse kennen und mich als Mensch wichtig nehmen. Damit nehme ich den Fokus von dem anderen und übergebe ihm seine Verantwortung.
Zitatich habe ihm jetzt mal einige Adressen der AA´s in seiner Stadt geschickt und ihm geschrieben, dass ich IMMER für ihn da bin, wenn er mich braucht.
Moin, Es gibt nur eins wenn man an der Kanne hängt.! Nie wieder Alk. Deine 3-4 halben Liter bier pro Tag ein Lacher. Bin selbst wieder voll drauf und nuckel pro Tag so 10 halbe Weizen weg. Halbe Liter versteht sich. Fühle mich bescheiden dabei und meine Frau macht das auch nicht mehr lange mit. Man kennt es ja, im Dunas, nimmt man Drohungen wie " Jetzt ist Schluss ich gehe" nicht ernst. Jetzt zu Ostern wieder mal ein Beispiel: Schwiegermutter hat Geburtstag. 14.04.06. Habe seit Monaten die Zusage gegeben, dass ich bei der Familienfeier dabei sein werde. Ich am 13.04.06 von der Maloche. Sofort erstmal wieder ein Bier. Natürlich total zugesoffen. Effekt am Reisetag nicht fähig Auto zu fahren. Telefonische Absage, natürlich mit Rumlügerei, von wegen Durchfall Übelkeit und so´n Mist. Muss dazu sagen, dass auf Arbeit auch das eine oder andere Bier getrunken wird, in den Pausen natürlich. ( Nicht heimlich..) Wie gesagt, ich bin momentan so richtig voll im Sauftörn. Möchte natürlich aufhören, kann es aber nicht. Ist ja bekannt, brauche ich nicht zu erwähhnen, wie sowas abläuft. Ich brauche mal jemanden der mich krass in den AR*** tritt. Gruss Harry
10 Halbe, das war auch so ca. mein Quantum die letzten Jahre. Es ging eigentlich ohne größere Katastrophen "ganz gut" so dahin, die Frage war nur: wie lange? Irgendwann (als ich noch bei 4 Bier täglich war - und mir übrigens auch schon Gedanken machte) las ich mal, dass "man davon ausgehen kann, dass ein durchschnittlicher Mann nach 25-jährigem Konsum von täglich 2,5 Litern Bier mit hoher Wahrscheinlichkeit eine vollständige Leberzirrhose entwickelt."
Als ich schon Jahre lang bei meinem maximalen Quantum war, überlegte ich mir mal folgende Aspekte:
- Die körperlichen Schädigungen, von denen ich anscheinend noch nichts merke, schreiten voran. Vielleicht hängt irgendwas sogar schon nur noch an einem Faden, und ich bin nur wenig vom großen Knall entfernt.
- Auf der Arbeit weiß es schon jeder, dass ich trinke und mich auch in der Arbeit bediene. Immer wieder mal falle ich wegen falscher Krankheit aus oder mache bei der Arbeit Fehler oder benehme mich etwas daneben, mehr als mir selber auffällt. Wie lange werde ich diese Arbeit noch haben, und wie soll ich in meinem Zustand eine neue finden?
- Ich möchte was Neues beginnen, das mit Trinken nicht vereinbar wäre. Geht aber jetzt nicht, da ich entweder betrunken wäre mit Bierfahne oder schwitzend, oder nüchtern nervös oder zitternd. Und Trinken aufhören - da wird es auch einige Zeit dauern, ich weiß ja nicht, wie schwer diese Zeit sein wird.
- Eigentlich mache ich außer Trinken nicht mehr recht viel. Das einzig Schöne momentan ist, wenn ich trinke und mich die anderen in Ruhe lassen. Ständig sage ich wo ab, die anderen glauben nicht mehr daran, dass das mit mir noch was wird.
Ich habe mir mal alles gründlich überlegt. Was lebe ich eigentlich für ein Leben? Was mich mal interessiert hat, was ich mal machen/werden wollte, alles habe ich aufgegeben, damit ich trinken kann. Das Leben geht rund um mich weiter, nur ich sitze da, trinke Bier und werde immer abhängiger.
Also mir hat es so gereicht! Ich hatte die Schnauze voll. Das zentrale Übel aller meiner Probleme war der Alkohol. Ich habe noch einige Jahre vor mir, und ich möchte, dass es mir gut geht. Drum hab ich mich vom Alk verabschiedet. Man braucht keinen Alkohol im Leben - aber das spüre ich erst, seit ich nicht mehr trinke.
Allerdings habe ich nicht auf jemand gewartet (der mir z. B. in den A.... tritt, wie du grad schreibst), sondern ich habe das selber gewollt. Das war dann auch gar nicht so schwer, wie ich befürchtet habe.
Wenn du schreibst, du willst aufhören, kannst aber nicht, dann ist das besoffener Käse eines Weicheies!!
in der allergrössten Not ist es notwendig, dass wir uns selbst in de A..... treten und wenn wir uns bemühen kommen wir da auch ran.
Für einen Alkoholiker gibt es zwei Möglichkeiten: Saufen oder Aufhören.
"Ich kann nicht!" das ist Kleinkindergemassel. Und sooooo weit weg von erwachsenem Denken, dass dann wohl wirklich nur noch das Weitersaufen übrig bleibt.
also ICH kann Harry voll verstehen....ich wollte auch oft aufhören und brauchte viele Anläufe...habs dann endlich geschafft Habe früher auch 10- 13 halbe Weizen/ Tag getrunken. Wenn ich daran zurückdenke, könnte ich kotzen. Wenn ich Deine Sachen lese, Harry, könnte ich auch kotzen....denn so war ich auch. Kein Verlaß auf einen....echt zum Kotzen...also HÖR AUF mit die Kacke....DU schaffst dat!!! Davon bin ich überzeugt. Ne Gruppe, wo man sich den ganzen Müll von der Seele reden kann, hilft dabei bestimmt sehr. Mir kommts heute noch hoch, was ich für´n Arschloch ich war.