wo fängt eigentlich die Alkoholsucht an, bzw. hört der Mißbrauch auf?
Ich frage mich, bin ich wirklich (trockene) Alkoholikerin oder war es "nur" Mißbrauch? Ist zwar eigentlich egal, aber trotzdem lässt mich die Frage nicht los
Ich habe mit ca. 18 Jahren (jetzt bin ich 42) angefangen (reine Biertrinkerin)....meine Familie trank auch...und auch meine Kollegen...es war also "nomal" und irgendwann zur Gewohnheit geworden. Ich trank aber meistens "nur" übermäßig, wenn ich einen "dicken" Kopf vom Saufen am Vortag hatte (was sich mal ergeben hatte). Dann habe ich mal eben während meines achtstündigen Arbeitstages 20 Flaschen (á 0,33 l) Bier getrunken. Oder am Wochenende, wenn ich frei hatte (Fr.nachmittag- So.), ca. 48 Bier (á 0,5 l) und drei Flaschen Wodka/ Feige. Aber wenn ich keinen "dicken" Kopf hatte, kam ich ca. zwei Wochen OHNE Alk aus....naja, aber meistens waren es schon so 2-5 Bier (á 0,5 l)/ Tag...hatte auch ne Stammkneipe. Entzugserscheinungen kannte ich NIEMALS, nur wenn ich halt diesen "dicken" Kopf hatte. Dann MUSSTE ich am nächsten Tag weitertrinken...hatte ja auch immer die Gelegenheit, gleich früh weiterzusaufen. Im Suff habe ich viel Mist gemacht...habe dann 1996 meine Traumfrau kennengelernt...und eingesehn, dass ich nicht so´n gewalttätiges, aggressives Schwein, wie mein Vater (im Suff), sein wollte. Meine Freundin hat mich mal im Suff gefilmt...ich fands EKELHAFT. Das war für mich der Grund aufzuhören. Ich wollte für sie ein "guter" Mensch sein...sie ist doch soooo lieb und hat schon genug Scheiße in ihrer Vergangenheit mit Alk erlebt (ich ja auch). Und ich wußte, dass es mir ohne viel besser geht. Hab ja genug Mist erlebt. Mittlerweile leben viele meiner damaligen Kumpel nicht mehr; auch meine Eltern gehören leider dazu
1998 habe ich aufgehört mit dem vielen Trinken...es wurde viel weniger. Mittlerweile ist es so, dass ich seit ca. 3 Jahren nur 1- 2x/ Jahr (u. a. Weiberfastnacht) etwas Alk (Bier/ Cola) trinke und es gut im Griff habe. Ich habe immer gesagt, ich will nie ganz aufhören, sondern lernen, kontrolliert zu trinken. Bisher klappt es ganz gut. Auch wenn ich nur EIN Schlückchen trinke, kann ich es sofort wieder seinlassen. Ist es nur Glückssache, oder gehöre ich vielleicht doch "nur" zu denen, die den Alk mißbrauchten?
Was meint Ihr dazu? Vielen Dank schon mal für Eure Antworten
Oha, das war ja einiges, was du da so an Menge angibst. Und dann so ohne Entzug weg von dem Zeugs? Ob du Alkoholiker bist, kann auch ich dir nicht beantworten. Es kann sein, dass du keiner bist und tatsächlich jetzt kontrolliert trinken kannst. Kann aber auch sein, dass die Krankheit dich irgendwann wieder voll im Griff hat.
Ich bin etwas irritiert ob der Menge, da du ja eine Frau bist, erscheint mir das unheimlich viel.
mir ist es zwar nicht nachvollziehbar, wie jemand kontolliert trinken möchte, obwohl er sehr negative Erfahrunen mit Alkohol gemacht hat.
Aber manchmal es es wohl eben schwer über den eigenen Tellerrrand zu denken.
Wenn Du schon so lange Dein Alkoholtrinken kontrolliert kannst, wo ist dann das Probelm? Du sagst, das es klappt und das es dir gut damit geht. Über was soll da noch gesprochen werden?
Huhu ,Depri, egal ob Männlein oder Weiblein,die Menge ist gigantisch. Das kann eigendlich nur jemand vertragen der Alkohol gewöhnt ist. Und jemand ,der sone Menge Alk verträgt und tägl. über diesen Zeitraum konsumiert (hat),ist meiner Ansicht nach Alkoholiker. Es konnte ja gar keine Nüchternheit( 0,0 Prom.) mehr eintreten. LG Elia
Hi kahani, Du weißt doch wir Alkholiker uns selbst und andere liebend gerne belogen haben. Dinge so hingedreht haben wie sie uns am besten in den Kram paßten.Verheimlicht,verniedlicht,verschwiegen. Marynichen möchte von uns hören,dass sie keine Alkoholikerin ist.Mehr nicht.Sozusagen von "Fachleuten" bescheinigt bekommen hat ,so weiter zu trinken. Wenn ich so etwas höre/lese,gehen bei mir die Glocken an!
zu Zeiten meiner körperlichen Anhängigkeit bestand mein Tageskonsum in etwa aus: 2 Flaschen Wein, 1 Flasche Sekt, vielen Bieren und ca. eine halbe Flasche Wodka. Das Ganze verteilte sich von morgens bis tief in die Naht. Zum Schluss musste ich alle paar Stunden nachkippen um nicht auf Entzug zu kommen. Ich konnte in dieser Zeit auch nicht durchschlafen. Immer wieder habe ich was oben drauf gekippt. Es war so wie Elia es anspricht. Ich war in dieser Zeit nie wieder auf 0,0 Promille.
Dann kam der eine Tag, an dem ich das mit dem Nachkippen nicht hinbekommen habe. Ein Delir beantwortete mir dann die Frage ob ich Alkoholikerin bin.
ZitatGepostet von Maryninchen Ich frage mich, bin ich wirklich (trockene) Alkoholikerin .....? Mittlerweile ist es so, dass ich seit ca. 3 Jahren nur 1- 2x/ Jahr ... etwas Alk (Bier/ Cola) trinke .... Auch wenn ich nur EIN Schlückchen trinke, kann ich es sofort wieder seinlassen.
hallo,
trockene alkoholikerin kannst du ja wohl keineswegs sein, wenn du weiterhin alkohol trinkst.
worüber machst du dir überhaupt gedanken, wenn du nur "1-2x/ jahr etwas alkohol" trinkst? ein alkoholikerkann sich jedenfalls so nicht verhalten.
Letztens war ein Interview im Fernsehen mit Heiner Lauterbach. Er hat ja wohl auch eine Menge getrunken und trinkt jetzt kontrolliert ab und an ein Glas Wein. Tja, ich lass es lieber. Die Gefahr wäre mir einfach zu gross.
Bei der Menge hätte ich auch Angst gehabt beim Trinken zu sterben. Schön, dass du aufhören konntest......
Ups, ich war doch nur zur Mittagspause....und gleich so viele Antworten...will ich der Reihe nach "abarbeiten" DANKE erstmal an alle
ZitatGepostet von Depri Kann aber auch sein, dass die Krankheit dich irgendwann wieder voll im Griff hat.
Klar, kann ich mir auch vorstellen....zumindest wenn mein Leben sich ändern würde, indem z. B. meine Beziehung in die Brüche gehen würde. Aber zum Glück ist daran nicht zu denken. Aber ich glaube schon, dass ich mich in den letzten Jahren sehr gestärkt habe. Ich mache mir nichts mehr aus Alk...ich vertrage nicht mehr viel...mir wird dann schwindlig....und ich werde müde...habe also absolut GARKEIN Verlangen mehr. Außerdem bin ich 2000 in eine andere Stadt gezogen; also weit weg, von meinem "alten" Elend
ZitatGepostet von kahani Wenn Du schon so lange Dein Alkoholtrinken kontrolliert kannst, wo ist dann das Probelm? Du sagst, das es klappt und das es dir gut damit geht. Über was soll da noch gesprochen werden?
Lieber Gruß kahani[/b]
Ich habe NICHTS von einem Problem geschrieben Wollte einfach einige Meinungen dazu lesen
ZitatGepostet von Elia Hi kahani, Du weißt doch wir Alkholiker uns selbst und andere liebend gerne belogen haben. Dinge so hingedreht haben wie sie uns am besten in den Kram paßten.Verheimlicht,verniedlicht,verschwiegen. Marynichen möchte von uns hören,dass sie keine Alkoholikerin ist.Mehr nicht.Sozusagen von "Fachleuten" bescheinigt bekommen hat ,so weiter zu trinken. Wenn ich so etwas höre/lese,gehen bei mir die Glocken an!
Issso LG Elia
Nee, da muss ich Dich enttäuschen!!! Ich will nicht irgendwas lesen, was mich befriedigt! Sondern Eure Meinungen!!! Die Sache ist, wie ich sie geschrieben habe!!! Ich betitel mich selbst als Alkoholikerin!!! Wollte hier aber Meinngen hören. Und deshalb DANKE auch für die Deinige
ZitatGepostet von Depri Letztens war ein Interview im Fernsehen mit Heiner Lauterbach. Er hat ja wohl auch eine Menge getrunken und trinkt jetzt kontrolliert ab und an ein Glas Wein. Tja, ich lass es lieber. Die Gefahr wäre mir einfach zu gross.
Bei der Menge hätte ich auch Angst gehabt beim Trinken zu sterben. Schön, dass du aufhören konntest......
Das find ich große Klasse Ich glaube, dass es auch eine sehr große Kopfsache ist....und wenn man Angst hat, ist es auf JEDEM Fall besser, einen großen Bogen drum zu machen Alles Gute weiterhin
Angst, daran zu sterben, hatte ich nie. Die habe ich erst, seitdem ich meine Eltern deshalb verloren habe
die Frage, ob Abhängig oder nur Missbrauch stellt sich mir nicht, seitdem ich aufgehört habe. Wenn ich "richtig" getrunken habe, dann war mir das Ergebnis regelmässig unangenehm, zumindest in der Schlussphase...und statt alle paar Monate eins oder zwei zu trinken - was mir sicherlich über längere Zeit "technisch" möglich wäre - , kann ich auch gleich was anderes trinken.
Warum soll ich mir einen Kopf drum machen?
Am Anfang dacht ich mal, nach einem Jahr ohne denk ich nochmal drüber nach, aber jetzt sinds fast fünf Jahre und mir fehlt nix.
Was bringt es Dir, wenn Du alle paar Monate was trinken kannst? Ich meine wenn Dich die Frage nicht loslässt, dann zeigt das doch daß irgendwas in Dir arbeitet - und daß irgendwas daran wichtig für Dich ist, sonst würdest Du es bleiben lassen. Ein völlig unkompliziertes Verhältnis ist es wohl nicht, sonst würdest Du kaum drüber nachdenken.