Zitatdas kam immer so rüber, als ob er meinem mann raten würde, sich von mir zu trennen, damit er in ruhe trinken könnte, ohne schlechtes gewissen zu haben.das ist eigentlich das, worüber ich mich so aufrege. mein mann gibt selber zu, dass er oft das gefühl hatte, von ihm dazu gedrängt zu werden, obwohl er mit mir glücklich ist.
Hi Lexy !
Willkommen hier an board.
Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, das ein Psychologe so unprofessionell ist.
Warst du bei diesen Gesprächen dabei ?
Vielleicht hat dein Mann ganz einfach nur die ihm erzählte Freiheit dazu "umgemünzt", ja dann könnte er ja in Ruhe trinken. Ich glaube nicht, das ein Therapeut sowas zu seinem Patienten sagt.
Zitatmein mann gibt selber zu, dass er oft das gefühl hatte, von ihm dazu gedrängt zu werden, obwohl er mit mir glücklich ist.
Sicher ? Mir kommt es schon so vor, als ob du deinen Mann sehr in der Mangel hast, dein Leben ( und dem Wunsch ihn vom Trinken wegzubringen) nach ihm ausrichtest und er schiebt seine dustersten Gedanken auf seinen Psychologen. Muß nicht so sein, kommt mir nur beim Lesen so vor. Psychologen gehen auch manchmal solche "was wäre wenn" Gedankenspiele durch, um dahinterzukommen, mit welchen "Gedankenscheuklappen" jemand durchs Leben geht, oder besser gesagt, welche "vorrausschauende Weissagungen" hinter einem stecken.
Was ist überhaupt mit dir, bist du glücklich mit deinem Mann ? Ich kann mir aber die Antwort schon denken, du bist glücklich, wenn er nur nicht trinken würde.
ich habe das selber miterlebt, wie der therapeut solche sprüche von sich gegeben hat. ich frage mich nur immerzu, wie wir auf das thema gekommen sind, das ist mir entfallen. jedenfalls hat er gesagt, dass die menschheit glücklicher wäre, wenn alle singles bleiben würden. die frauen würden die männer ja sowieso nur ständig nach ihren wünschen formen wollen und ein mann könnte nur glücklich sein, wenn er keine beziehung hätte.nicht wortwörtlich, aber so in der art.
ich bin mit meinem mann glücklich und mache dieses glück nicht davon abhängig, ob er alkohol trinkt oder nicht. es ist mir nur wichtig, dass es ihm gut geht. da er selber immer wieder sagt, dass er es hasst, davon so abhängig zu sein und er davon wegkommen möchte, sehe ich nicht so recht, dass ich ihn da irgendwo in der mangel habe. es tut mir nur weh, wenn ich sehe, wie sehr er selber darunter leidet und ich wünsche ihm einfach nur, dass er auch wieder richtig glücklich ist.
Es geht dir gut, weil sich bei deinem Mann etwas bewegt? Also ist dein Befinden ganz eng an das Verhalten deines Mannes gebunden. Damit steckst du noch voll drin in dieser Co-Rolle.
Hiermit komme ich nicht klar. Co-Abhängigkeit zählt doch auch als Krankheit, also ist es bedenklich, wenn es Lexy auf Grund der positiven Veränderung ihres Mannes gut geht. Aber wie würde denn eine gesunde Reaktion aussehen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemanden kalt lässt, wenn der Partner sich in die richtige Richtung bewegt.
Zitatalso ist es bedenklich, wenn es Lexy auf Grund der positiven Veränderung ihres Mannes gut geht. Aber wie würde denn eine gesunde Reaktion aussehen?
Bei mir war es so, dass ich bei jedem Versprechen meines Mannes, das Trinken aufzugeben oder einzuschränken eine große Hoffnung in mir wuchs: alles wird gut. Mein Mann ist übrigens im Gegensatz zu mir ein sehr willensstarker, konsequenter, zuverlässiger Mensch, so dass diese Hoffnung in meinen Augen nicht unbegründet war. Ganz sicher glaubte er zum Zeitpunkt dieser Versprechen ganz fest selbst an seine Versprechungen. Mit dieser Hoffnung ging es mir gut.
Tage, manchmal auch nur Stunden später war alles beim Alten: er saß mit glasigen Augen in seinem Keller und war praktisch nicht mehr vernünftig ansprechbar. Meine Hoffnung zerbarst und es ging mir hundeelend.
Dieses Auf und Ab war extrem kräftezehrend. Meine ganzen Gedanken kreisten zum Schluss nur noch darum: trinkt er, wie viel hat er getrunken, alles wird nur besser, wenn er aufhört mit Trinken. Es war wirklich krankhaft: ich fand keinen Abstand zu diesem Problem, es ging mir hundeelend, ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren, hatte keine Freude mehr an irgend etwas und starrte nur noch auf das Alkproblem.
Für mich war es wirklich die Lösung dazu Abstand zu finden und wieder mal auf mich zu schauen und diese Sauferei loszulassen, nicht zu beachten, die Verantwortung an ihn zurückzugeben... nenn es wie du willst. Für mich war es damals körperlich so zu fühlen, als ob eine riesige Last der Verantwortung von mir genommen wurde.
Und das Gute: es wird nie mehr ein zurück zu diesem damaligen Zustand geben, dazu habe ich mittlerweile zu viel gelernt.
Wie eine "gesunde Reaktion" aussehen würde, weiß ich nicht. Ich habe ehrlich gesagt keine Bücher zu diesem Thema gelesen. Für mich war es damals die Rettung mich zu lösen, nicht von meinem Mann, aber von seiner Sauferei. Dank dieses Board!
Zitat Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemanden kalt lässt, wenn der Partner sich in die richtige Richtung bewegt.
Natürlich ist das komplett normal, daß ich als Partnerin ein Interesse daran habe, daß der Partner nicht mehr trinkt und sich insgesamt in eine gute Richtung bewegt.
Bedenklich ist nur, wenn ich erlernte Muster anwende und denke, sein Wohlbefinden und seine positive Entwicklung hängt von meinem Wohlverhalten ab.
Viele co's haben ja als Kind gelernt, daß sie nur wertgeschätzt werden, wenn sie sich wohlverhalten. Wobei meist völlig unklar bleibt, was Wohlverhalten überhaupt bedeutet. Also werden die Kinder starr und bewegen sich möglichst wenig aus Angst, etwas falsch zu machen und dadurch die Wertschätzung durch die Eltern zu verlieren.
Diese Muster wirken dann später oft nach in Co-Alkoholiker-Partnerschaften.
Eine gesunde Reaktion wäre, wenn Co dem Partner vermittelt: Ob Du trinkst oder nicht ist alleine Deine Entscheidung, ich kann Dir die Verantwortung dafür nicht abnehmen und ich mache mein Verhalten nicht davon abhängig, ob Du trinkst oder nicht.
ZitatOb Du trinkst oder nicht ist alleine Deine Entscheidung, ich kann Dir die Verantwortung dafür nicht abnehmen und ich mache mein Verhalten nicht davon abhängig, ob Du trinkst oder nicht.
Naja ... und dann noch: Ich verhalte mich ganz „unabhängig“ von deinem Verhalten. Wenn Du (wieder) trinkst, dann verlasse ich Dich. Es wird auch keine Gemeinsamkeiten mehr geben, obwohl ich mich danach sehne. Ich bin ausserdem genauso glücklich, ob Du nun trinkst oder nicht trinkst. Und unsere existenziellen, finanziellen Belastungen sind völlig unabhängig von Dir. Zur Not ziehe ich dann eben die Kinder und das Häuschen alleine durch. Alles in allem: Wir sind dann zwar „gesund“ – aber ansonsten völlig am Arsch!
Gemessen daran, dass der Alki ja eigentlich "bloß" mit dem Saufen aufhören muss, für Cos eine Kleinigkeit ...
Das schöne ist nur, daß zwei dazugehören, und daß ich eine Frau, die es mit mir - saufend - noch länger ausgehalten hätte, sowieso nicht mehr für voll genommen hätte.
Denn auch co jammert ja bloss und tut nix, wenn sie drauf wartet daß der versoffene Alte endlich in die Gänge kommt. Solange eine Beziehung besteht, macht man sich gegenseitig zu schaffen - und wenn einer säuft und der andere das nicht will ist es immer scheisse, für beide. Und von daher ist es einfach gescheiter, wenn sich wenigstens der eine rettet, wenns schon der andere nicht tut. Wenn einer alleine untergeht, ist das einfach besser, als wenn zwei untergehen.
Jooo, überhaupt wäre es "gescheiter" wir Menschleins täten nicht so furchtbar viel in Liebe und Emotions investieren. DAS MUSS MAN DOCH DEN COs EINFACH MAL SAGEN!
Alkoholikerin zu sein, schließt Co-Abhängigkeit nicht aus, wie ich festgestellt habe. Inzwischen bin ich ohne aktuelles Betätigungsfeld. Die Bindung war nicht so tief, und ich habe aus einer Art Selbsterhaltungstrieb heraus den Absprung geschafft. Mein ehemaliger Partner ist auch trocken geworden, und wir haben ein lockeres, freundschaftliches Verhältnis, über das ich froh bin.
Sich trotz starker Gefühle aus der Co-Abhängigkeit zu lösen – mit oder ohne Trennung vom Partner - zumal wenn Kinder da sind und gemeinsame finanzielle Verpflichtungen bestehen, das zu bewältigen scheint mir ein weiter Weg voll mit widersprüchlichsten Empfindungen zu sein.
Ich wünsche jedem, der sich aufmacht, Glück und Erfolg.
Jooo, überhaupt wäre es "gescheiter" wir Menschleins täten nicht so furchtbar viel in Liebe und Emotions investieren. DAS MUSS MAN DOCH DEN COs EINFACH MAL SAGEN!
Sierra
Wahre worte Sierra, gelten by the way ebenso für mich. Gelten für jeden, der den partner wichtiger nimmt als sich selbst.
Lieben gruss dir Hermine ich weiß, du hast es anders gemeint......
Hallo Leute, ich habe mit Interesse eure Beiträge gelesen. Doch die letzten zwei waren mir zu eng. Was ist denn das Leben ohne Gefühle? Wenn nur der Verstand regiert? Ich kann mir ein Leben ohne Emotionen nicht vorstellen. Es ist zwar viel, viel leichter seinen Partner zu verlassen, wenn man ohne Emotionen und Gefühle ist, aber daß macht doch eine Bindung erst aus! LG Leo
Guten Morgen In meiner Beziehung war es bei aller möglichen Art von Problemen immer wieder erforderlich, eine Art Standortbestimmung vorzunehmen, die „Alltagsverstrickung“ aufzulösen: wo stehe ich, wo stehst Du? Das ermöglicht eine klare Sicht für sich selbst sowie eine Toleranz gegenüber dem anderen, schafft einen unzensierten Raum, in dem das Schildern der eigenen Sicht und Empfindungen in klarer Form überhaupt erst möglich ist, ebenso, wie das Annehmen der Schilderung des anderen. Liebe hat da genauso ihren Platz wie im Alltag, Gefühle und Ängstlichkeit bzgl. der eventuellen Reaktion oder dem, was ich da höre, stehen dabei außen vor. Es geht dann einzig und allein darum, das bestehende Problem anzusehen und zu lösen. Diesen „Level“ zu erreichen hat für mich viel mit Toleranz zu tun und der Bereitschaft, meine Gefühle erst mal ganz hinten an zu stellen, um zu hören, was tatsächlich mit meinem Partner los ist und um zu sehen, wie es weitergehen, wie eine Lösung für beide gefunden werden kann. Wenn ich verstrickt bin, ist das nicht möglich. Dies Recht, mich gedanklich aus dem „wir“ zu nehmen und mal nur auf mich allein zu schauen habe ich jederzeit. Liebe heißt für mich auch, den anderen so zu lassen, wie er ist, auch, wenn mir da manches nicht passt. Grüße von Adda
ZitatGepostet von leo5 Hallo Leute, ich habe mit Interesse eure Beiträge gelesen. Doch die letzten zwei waren mir zu eng. Was ist denn das Leben ohne Gefühle? Wenn nur der Verstand regiert? Ich kann mir ein Leben ohne Emotionen nicht vorstellen. Es ist zwar viel, viel leichter seinen Partner zu verlassen, wenn man ohne Emotionen und Gefühle ist, aber daß macht doch eine Bindung erst aus! LG Leo
das ist sicher richtig. Aber wenn Du Dich, wie die Lissy und ich es taten, über mehr als 10 Jahre immer wieder an dem selben Punkt findest, an den Du schon lange nicht mehr wolltest, muss sich etwas ändern, damit sich etwas ändert. Und einer muss nun mal damit anfangen, wenn es zusammen nicht geht. Es reicht nicht, wenn jeder nur wartet daß der andere anfängt.
ZitatHermine ich weiß, du hast es anders gemeint......
...dann müßte nach meinem Verständnis nicht "" sondern "" oder bestenfalls "" folgen, oder nicht? Weil- s'is ja soooooo einfach. Bissele "g'scheit sein", bissle an der "Gefühlsschraube drehen", bissle "Liebe und Leben trennen" - und , dat Ding mit de Alki und Co is geregelt. Wohlwahr, wohlwahr. (jetzt!)