ich wünsch dir das du es auch weiterhin schaffst. Ich habe alleine aufgehört und trinke jetzt seit 8 Monaten nicht mehr. Zusätzlich mache ich eine Verhaltensthera wegen meiner Angststörung. Der Thera weiß aber noch immer nicht, dass ich getrunken habe *schäm*. Ich nehm es mir oft vor, bringe es aber jedesmal nicht, darüber zu reden. Die Leichen im Keller schaue ich mir an. Mal sind sie friedlich, mal gehts hoch her. Aber das es mir inzwischen wesentlich besser geht, also mit der Angststörung und auch sonst irgendwie, kann ich nicht so wirklich behaupten. Mal gehts mir richtig gut und ich schaffe alles alles, mal geht wieder weniger. Es ist wohl noch eine Menge zu bewältigen.
Auf der Seite mit deinem Link ist mir etwas aufgefallen:
"Wesentlich häufiger finden sich bei Abhängigen sogenannte Ich-schwache Persönlichkeiten. Hier ist durch mangelnde Bestätigung und Förderung des Kindes, gelegentlich auch das übermäßige Verwöhnen des Kindes, das Ich zur Auseinandersetzung mit der äußeren und inneren Realität nicht ausreichend entwickelt. Die Affekttoleranz ist gering und auch die Affektdifferenzierung ist defizitär. Gefühle drohen das schwache Ich dann leicht zu überwältigen. Dieser drohenden Dekompensation wird durch die Einnahme des Suchtmittel begegnet. Neben der geringen Affekttoleranz, sind auch die Frustrationstolerenz und die Fähigkeit zur Realitätsprüfung gering. Die Ich-Grenzen gegenüber dem eigenen emotionalen Erleben und den Forderungen der Außenwelt sind brüchig. Bei sogenannten Ich-schwachen Persönlichkeiten ist also das emotionale Erleben gestört und nicht etwa die kognitiven Funktionen wie z. B. das Denken."
eine Therapie, bei der Dein Therapeut nichts über Deine Suchtproblematik weiss, halte ich schlichtweg für sinnlos. Viele Deiner Ängste dürften Ihre Wurzeln im Alkohol haben oder durch ihn verstärkt worden sein. Wenn Dein Therapeut das nicht weiss, wie soll er den richtigen Ansatz finden, Dir zu helfen???
Ich kann Dir nur dringend raten, hier endlich die Karten auf den Tisch zu legen.
Hallo Leah, schliesse mich dem an. Das erste Übungsfeld bzgl. Ehrlichkeit Deiner Alkoholerkrankung gegenüber, ist der Therapeut. Um mit Dir gemeinsam einen Weg erarbeiten zu können, muss er wissen, was mit Dir los ist. Würde mich interessieren, warum Du ihm diesen wichtigen Punkt immer noch verheimlichst. Liebe Grüße, Tina
ich will sogar noch ein Stück weitergehen und behaupte einfach mal, eine Therapie mit einem Therapeuten, dem man nicht 100 % vertraut, bringt überhaupt nichts. Schade um das Geld, die Hoffnung und die Zeit.
Deine Alkohlkrankheit ist doch nicht nur eine unwesentliche Randerscheinung, die man einfach mal so mit erledigt, wenn man gerade eine Therapie macht.
Von Anfang an habe ich mich auch nicht einfach so meiner Therapeutin öffnen können, weil mir zum damaligen Zeitpunkt noch so einiges ziemlich peinlich war und ich mich geschämt habe. Allerdings von meiner Alkoholkrankheit habe ich ihr schon am Telefon erzählt, als ich um den ersten Termin bat. Es sind auch nicht alle Therapeuten dafür qualifiziert, um mit Suchtkranken zu arbeiten.
mich würde mal interessieren, wer von euch es alleine geschafft hat, über längeren Zeitraum trocken zu bleiben, also ohne therapeutische Hilfe oder den SHGs.
Es ist nun mal so, dass der Alkoholiker ein Meister im Lügen und Verleugnen ist, sich selbst gegenüber und auch seinen Mitmenschen gegenüber. Deshalb finde ich es sehr wichtig, wenn man sein Problem erkannt hat, bewusst offen damit umzugehen. Man muss es natürlich nicht in die Welt hinaus schreien, aber Familie, Freunden und dem Therapeuten gegenüber ist die Ehrlichkeit Grundvoraussetzung für ein ehrliches und abstinentes Leben. Sonst hält man sich doch irgendwie immer ein Hintertürchen offen, aus dem man flüchten könnte.
Für mich war Ehrlichkeit selbstverständlich. Meine Familie, meine Freunde, die Arbeitskolleginnen und natürlich die Psychiaterin, zu der ich gehe, wissen bescheid. Damit habe ich mir Hintertüren verschlossen und ich kann ganz unbefangen darüber sprechen. Vielleicht hatte ich einfach Glück, aber ich habe von allen so viel positives Echo erfahren, auch an meiner Arbeitsstelle. Ich habe allein aufgehört zu trinken. Am 1.12. waren es 8 Monate. Für mich stimmt das so.
ZitatGepostet von Miss_Rossi Es ist nun mal so, dass der Alkoholiker ein Meister im Lügen und Verleugnen ist, sich selbst gegenüber und auch seinen Mitmenschen gegenüber. Deshalb finde ich es sehr wichtig, wenn man sein Problem erkannt hat, bewusst offen damit umzugehen. Man muss es natürlich nicht in die Welt hinaus schreien, aber Familie, Freunden und dem Therapeuten gegenüber ist die Ehrlichkeit Grundvoraussetzung für ein ehrliches und abstinentes Leben. Sonst hält man sich doch irgendwie immer ein Hintertürchen offen, aus dem man flüchten könnte.
Wie seht ihr das?
Ich sehe, dass da immer man oder der Alkoholiker steht wo ich stehen soll. Damit hat meine Ehrlichkeit zu mir selber angefangen, vorher konnte ich auch nur gescheit über die mans und jemands dieser Welt dozieren um dann im Bedarfsfalle leicht aus diesem Allgemeinplatzsammelsurium wieder rauszukommen. In die nächste Kneipe zum Saufen mit all den anderen mans und jemands, die noch nicht wirklich kapituliert hatten.
Wenn ich obigen Text in der Ich-Form formuliere, habe ich meine Antwort schon gegeben.
ZitatGepostet von starman Ich sehe, dass da immer man oder der Alkoholiker steht wo ich stehen soll. Damit hat meine Ehrlichkeit zu mir selber angefangen, vorher konnte ich auch nur gescheit über die mans und jemands dieser Welt dozieren um dann im Bedarfsfalle leicht aus diesem Allgemeinplatzsammelsurium wieder rauszukommen. In die nächste Kneipe zum Saufen mit all den anderen mans und jemands, die noch nicht wirklich kapituliert hatten.
Wenn ich obigen Text in der Ich-Form formuliere, habe ich meine Antwort schon gegeben.
*lach*, irgendwie habe ich genau diese Reaktion erwartet... Klar, ich hätte "ich" schreiben können, ich hätte "du" schreiben können, denn es ist ein Beitrag zu Leahs Posting gewesen, ich hätte auch "wir" schreiben können ...
Was ist an "man" oder "der Alkoholiker" so verkehrt, wenn "man" sich selbst als solchen sieht??? Wie wärs hier mit einem Board, das sich nennt: "Richtiges Formulieren für Alkis"?
Natürlich ist jeder Süchtige in sich ein Individum, so wie jeder Mensch eben (ups, ist "Mensch" vielleicht auch eine Verallgemeinerung?) auch! Etwas anderes wollte ich hier auch gar nicht zum Ausdruck bringen.
Ich habe kein Problem damit zu schreiben:
ICH BIN ALKOHOLKRANK, HABE JEDE MENGE PROBLEME UND MICH UND MEIN UMFELD JAHRELANG BELOGEN UND BETROGEN!
Jetzt gehts mir besser.
Einen schönen Erstenadventabend wünscht Miss Rossi