Der Optimist trampelt ja solange auf der Milch herum, bis sie doch noch zu Butter wird. Den Pessimisten habe ich leider vergessen. Kann da jemand aushelfen? Max
ZitatTrotzdem, kannst du mir nicht vielleicht ein ganz kleines bißchen von Deiner Euphorie abgeben? So 10 % würden mir schon reichen
Ich glaube, das hast du nicht nötig, das kannst du doch schon - zumindest im Ansatz schon:
Zitathr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie froh ich morgens bin, früh aufzustehen, nicht mehr diesen widerlichen Geschmack im Mund zu haben und die Reste vom Besäufnis des Vorabends in der Küche zu sehen. Und dann brühe ich mir den ersten Kaffee auf. Der schmeckt und riecht fast so gut wie.........(bleibt jedem selbst überlassen, was er da einsetzt). Einfach toll.
Liebe Birgit, die Euphorie, ja die kann ich dir nicht geben, nicht schenken, nicht leihen, auch nicht 10% davon, die musst du dir selbst "erarbeiten". Wie ich soeben in einem anderen Beitrag von dir gelesen habe, hast du wie ich, deine tägliche Ration besorgt, weil du täglich mit dem Gedanken gekämpft hast, morgen aufzuhören. Nach unzähligen Versuchen, wie bei mir auch, nimmt dich dein Kopf dann irgendwie nicht mehr ernst. Selbst bei zehntägiger Abstinenz stellt sich bei mir keine Euphorie ein, weil meinem Unterbewusstsein wohl klar war, dass ich es nicht wirklich ernst meine. Am 22.11. ist da plötzlich was passiert mit mir. Und da begann auch das Gefühl der Euphorie. Weil ich wusste, diesmal ist es anders, diesmal steht zum ersten Mal die absolute Ernsthaftigkeit und ein, trotz oder gerade wegen des Alkohols, ungebrochener Wille in mir, mit diesem Elend endlich zu brechen. Die Euphorie ist also ein "Nebenprodukt" deines Geistes, den du nicht bescheisen kannst, dem du aber sehrwohl klar machen kannst, wo es langgeht. Sie kommt, wenn du dir deines Weges sicher bist.
War gestern zum 2ten mal in der neuen SHG, das tut gut, dass man da wieder so schnell Anschluß findet, ein paar Leute kannte ich ja schon, deshalb fühlte ich mich auch sofort dort aufgehoben!
Habe übrigens die Geschichte vom "Apfent" dort vorgelesen, die haben sich schlapp gelacht und mir selber liefen beim Vorlesen die Tränen runter vor Lachen! Zu schön!!!
Jetzt ist erstmal Pause bis im neuen Jahr, hoffentlich stehe ich das durch, habe zwar die Möglichkeit, privat Kontakt aufzunehmen, aber ob ich das dann auch wahrnehme im Zweifelsfall?
Heiligabend und an den beiden Feiertagen ist mein Sohn bei mir, das wird wohl kein Problem, eher Gedanken mache ich mir wegen Sylvester, das war immer etwas besonderes für mich! Neues Jahr! Neuer Anfang?
Und diesmal ganz alleine? Hatte ich auch noch nicht!
Vielleicht ist ja dann wenigstens jemand im chat hier, mit dem ich mir ein "Frohes neues Jahr" wünschen kann!?
Irgendwie ganz schön traurig alles, aber ich denke, es gibt schlimmeres!
Das Wichtigste ist halt, dass ich trocken bleibe, sonst wird es nur noch wieder schlimmer!
Ab 1 Januar bin ich dann wahrscheinlich wieder arbeitslos, dann muß ich mir sowieso was einfallen lassen, wie ich mein Leben struktuiere und wie es dann weitergeht!
Silvester wird bei mir auch haarig werden, aber dazu später mehr. Du weißt noch nicht, ob Du ab 1.1. arbeitslos bist oder nicht? Heute ist doch schon der 20. Müssen die Dir das nicht etwas eher mitteilen?
ZitatGepostet von ana Das Fest ist mir zu "rauschend". Sylvester sperre ich mich überhaupt ein. [/b]
So habe ich es voriges Jahr auch gemacht, und es war herrlich angenehm. Ich war eingedeckt mit leckeren Essenssachen, super Musik, die ich schon längst hören wollte aber wegen Zeitmangels immer aufschob, ich hatte schon aufgeräumt, es gab einen Film, den ich unbedingt sehen wollte, und gegen Mitternacht stellte ich mich ans offene Fenster und bestaunte die ausgelassene Stimmung rundherum mit den Feuerwerken. Irgendwann war ich dann sowieso müde. Am Morgen hatte ich mal Lust rauszugehen - schön ruhig war das, und so angenehm ohne Kater.
ZitatGepostet von minitiger2 Beim Alk hatte ich solche Schwierigkeiten zwar nicht, aber als ich das Rauchen aufgehört habe, war mir mehrere Monate lang alles ziemlich zäh. Das geht auch nicht allen so, aber manchen. Na und, ich wollte aufhören, da hab ich das einfach gefressen, und irgendwann war ich auch durch.
Das kann ich von mir selbst auch bestätigen. Ich wusste, dass die Zeit vielleicht nicht leicht wird (obwohl die Leid-Erfahrung dann erstens weniger schlimm und zweitens von ganz anderer Art war als vorher befürchtet), habe das bewusst einkalkuliert, denn ich wollte eben nicht mehr rauchen. Ca. anderthalb Jahre zuvor beim Trockenwerden war's ähnlich. Somit habe ich mir die Sache aber erleichtert, denn sie war abgehakt, erledigt sozusagen, denn es gab kein Herumeiern mehr, das Suchtmittel war von Anfang an Vergangenheit. Unabhängig davon, wie es mir in der Zeit ging.
Wie immer wieder betont wird, reicht die bloße Abstinenz nicht aus. Man sucht sich am besten neue Hobbys oder gräbt alte wieder aus. Am besten trennt man sich von den alten Saufkumpanen und lernt neue Leute kennen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber bei mir ging das ganz von selbst, und die neuen Leute haben meist etwas mit meinen anderen, neuen Interessen zu tun (bei denen es nirgends um Alkohol geht).
Richtig euphorisch war ich auch nie. Dafür war der Alltag lange Zeit etwas dumpf, freudlos, hab's mir damit erklärt, dass mein Gehirn erst nach einem Jahr wieder ausreichend die Glücksbotenstoffe von selber produziert. Aber wirklich schlecht ist es mir eigentlich auch nie gegangen (im Gegensatz zu meiner Trinkerzeit!), und wenn man länger trocken ist, bekommt man so eine neue Einstellung dazu, wie das Leben sein soll. Ich finde jetzt, dass das ganz normale Leben auch mal dumpf und freudlos sein darf. Früher als Trinker musste da gleich Alkohol her. Wer hätte das gedacht, dass das gar nicht sein muss!
Und warum soll man nicht auch mal etwas jammern und sich selber bemitleiden - aber dann wieder aufstehen, ablenken, sich was Gutes tun.
Wie immer wieder betont wird, reicht die bloße Abstinenz nicht aus. Man sucht sich am besten neue Hobbys oder gräbt alte wieder aus. Richtig euphorisch war ich auch nie. Dafür war der Alltag lange Zeit etwas dumpf, freudlos, hab's mir damit erklärt, dass mein Gehirn erst nach einem Jahr wieder ausreichend die Glücksbotenstoffe von selber produziert. Aber wirklich schlecht ist es mir eigentlich auch nie gegangen (im Gegensatz zu meiner Trinkerzeit!),
Guten Morgen gepard,
ich habe soviel Zeit mit Trinken und wieder nüchtern werden verbracht, dass mir jetzt langsam richtig dämmert, dass ich gar kein anderes Hobby mehr habe. Da ist jetzt so eine Art Vakuum im Kopf. Völlige Leere. Wie du so schön beschreibst ein dumpfes Gefühl. Ich würde mir gern ein paar neue Hobbys oder auch nur ein neues Hobby zulegen, aber mir fällt absolut nichts ein - bzw. mich reizt überhaupt nichts, habe also zu nichts Lust. Keine Motivation. Ein Freund von mir meinte mal die Motivation kommt nicht einfach so von selbst, sondern ich sollte einfach irgendwas anfangen zu tun - dann folgt auch die Motivation. Aber vielleicht muss ich auch erst mal durch diese Leere durch, wie minitiger schon sagte - erst mal durch dicke Bretter durchbohren.
Hallo Birgit, ist mir auch so gegangen. Man hat das Gefühl, es ist nichts mehr da, nachdem die erste Zeit vergangen ist, in der man ständig mit der Nüchternheit beschäftigt ist. Nach ein paar Wochen ist überhaupt oft eine extreme Müdigkeit aufgetreten. Das ging Monate so, und wenn ich konnte, legte ich mich hin und war immer erstaunt, gleich drei oder vier Stunden geschlafen zu haben. Es war wohl nötig. Natürlich ging das nicht, wenn ich wo sein musste - uff, das war anstrengend!
P.S.: Trotzdem: Ich war schon froh, dass ich aus dieser Abhängigkeit raus war. Graue Tage hin oder her - ich habe es akzeptiert, so wie's eben grad war. Ich war (zu Recht!) zuversichtlich und stolz auf mich.