Mal ganz nüchtern Claudia... wenn du Angst hast, dann gibt es auch Grund für die Menschen um dich herum, grade wenn sie noch lütte sind, Angst zu haben... Sie brauchen aber keine Angst zu haben, denn die Veränderungen, die angestrebten, sind endlich langfristig in die einzige Richtung, die positiv möglich ist, gedacht!
Ich hoffe, du steigerst dich net in die Angst-Choose/Scham-Choose rein, weil du deine Gedanken in deiner a) und b) und c) Manier schön mühlensteinartig kreisen lässt und dich steigerst und steigerst und steigerst etcp...
Und diese erneute Hürde, Thera wäre erst gut und richtig für DICH, wenn dein 12jähriger ebenfalls in Thera und da "gut mit der Therapeutin" auskommt, das ist WIEDER eine Hintertür... mensch Meier Claudia!
Richtest du dein Zeug für dich im Leben, gibste doch auch deiner "geliebten Brut" den Lebensmut, das für sich lernen zu dürfen... und dazu braucht es machmal gar net viele Worte oder grosses Inszenieren, sondern TUN und prozessuale Veränderung in DIR/Haltung, denn so entsteht das Vertrauen nu mal nur ... Geh deinen Weg und es wird wirklich gut werden!
Ebenso , wie du deine Mutter immer genaustens auf dem Schirm hattest und dich ungerne daran erinnerst so Atmo-mässig ( weil diese Frau so unberechenbar war), so haben dich deine Jungs doch ebenso sensorenmässig auf ihrem Schirm...
Also nimm den Dialog angstfrei auf und gib "nüchtern" Info über dich / Auskunft... nix mit "ich hab aber Angst und diese wirkt bis in den letzten Chromosomensatz/Pore hinein" aus und ich geh regress wieder in die Kinderrolle ...
Angst ist und bleibt einfach ne schlechte Beraterin auf Dauer und ich hoffe, du kannst das eines Tages ganz glasklar sehn... sie will nur warnen und das ist auch ihr gutes Recht das zu tun... Wird sie lebensbestimmend, dann darf man/frau sich auf die Socken machen, sich intensiver mit ihr auseinander zu setzen halt.. Baustellen-Arbeit ist das dann - klaro ...
Heute ist "nur dran", dass du gute, verständliche und klare Info gibst, net mehr und net weniger... also fang bloss net erst an, dich zu reinzusteigern Claudia!
Sorry für den etwas anmassenden "Kopf-wasch-Ton" grade- aber ich habe da einfach so was hier auf "meinem Schirm", wo für mich wie Kreideabrutscher-auf-Wandtafel-Geräusch ist
Gruss und weg für heute Sabine
-------------------------------------------------- First they ignore you, then laugh at you and hate you Then they fight you, then you win When the truth dies, very bad things happen They're being heartless again
I know it's coming There's gonna be violence I've taken as much As I'm willing to take
Why do you think We should suffer in silence? When a heart is broken There's nothing to break
Tripping von Robbie Williams ( grade mein Motto-Song)
ZitatGepostet von Claudia73 Danke für die vielen Antworten, ja, ich werde ihnen die Wahrheit sagen. So, wie es ist. Hm... was mich so erschreckt ist, dass sie Angst haben könnten vor einem Tag, aber das kann ich mir nicht vorstellen, dafür geben sie zuviel kontra was ich mich niemals in meinem Leben getraut hätte. Nicht mal als Erwachsene hatte ich den Mut nur einmal meiner Mutter zu wiedersprechen.
Du Sabine, des stimmt schon, ich hätte mir auch nichts sehnlicher gewünscht, als das meine Eltern nur einmal zugegeben hätten, dass sie Alkoholiker waren und das Größte in meinem Leben wäre gewesen, wenn sie sich Hilfe geholt hätten. So blieb mir nichts anderes zu wünschen, dass mich irgendwann irgendjemand da raus holt. Naja, wie wir alle es kennen, jeder hat es gewusst aber alle haben geschwiegen und weggeschaut.
Ich hab nur ein bissel Angst wg. dem 12 Jährigen. Wir waren über viele Jahre miteinander verwoben und lösen uns erst so langsam Schritt für Schritt voneinander. Bei dem jetzigen Klinikaufenthalt wäre der Vorteil, dass er selber wieder in Therapie ist und mit der Therapeutin sehr gut klar kommt. Er hat eine generalisierte Angststörung und Depressionen. Ich war früher, bevor alles über mich zusammengebrochen ist, so unglaublich unberechenbar in meinen Stimmungen und dass Oma bei uns gestorben ist, die ein großer Teil unseres Lebens war, hat ihn sehr mitgenommen.
Ich hab bammel vor dem heutigen Gespräch, vor allem das ich dort wie ein verängstigtes Kind sitze - wie bei meiner Thera - und nicht als Erwachsene.
Ich werde euch heute Abend von dem Gespräch berichten. Es wird Zeit das sich was ändert. Das wir einfach auch mal unbeschwert und glücklich sein dürfen. Ich werde alles dafür tun, um dieses Ziel für uns zu erreichen.
Nochmal danke an euch Claudia
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
Och Mensch, ich wollt nich den ganzen Beitrag zitieren.
Liebe Claudia, Du schreibst, Du kannst Dir nicht vorstellen, daß Deine Kinder Angst haben, weil Sie es sagen würden, wenn dem so wär???? Dann frage Dich doch einmal selbst, wie oft Du Dinge sagst (oder nicht sagst), obwohl in Deinem Kopf was ganz anderes stattfindet. Ich versteh das jetzt so, daß, solange Deine Kinder sich nicht konkret äußern, denkst Du, alles sei in Ordnung???? Mannomann. Meine Kinder haben sich NIE über Ihre seelischen Nöte bei mir "beklagt". Was meine Sucht bei IHNEN angerichtet hat, habe ich erst viel später von Ihnen erfahren.
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
ZitatDu schreibst, Du kannst Dir nicht vorstellen, daß Deine Kinder Angst haben, weil Sie es sagen würden, wenn dem so wär????
nein, nicht weil sie es sagen würden. weil ich weiss das sie keine angst vor uns haben und ich auch nicht bös und unberechenbar werde wenn ich getrunken habe oder gar brutal.
Und es ist einfach so,daß trinkende Menschen irgendwie in einer Paralleldimension leben und die Wahrnehmung ziemlich verzerrt/verschoben ist. Das merken Kinder ganz besonders.
Sie bemerken,daß da irgendwas nicht stimmt,die Erwachsenen sich nicht so benehmen,wie es normalerweise Usus ist/wäre. Der Trinkende verfärbt seine Emotionen,was dann eine direkte Auswirkung auf das Umfeld hat,welches dann auch nicht mehr so fühlt,wie es normalerweise fühlen sollte. Kinder sind dann gezwungen,sich laufend zu hinterfragen,ob das,was sie fühlen denn nu wirklich echt ist oder nicht.
Und das macht Angst.
LG,Roswitha
Man sollte auch aus den Fehlern anderer lernen, denn kein Mensch hat so viel Zeit, sie alle selbst zu machen!
ich geb jetzt meinen senf auch noch dazu, wenn recht ist
also bei ists so dass meine kinder schon ziemlich lange wissen dass ich alkoholikerin bin, bei uns in der familie wurde das thema eigentlich nie unter den tisch gekehrt, mein vater ist selber alkoholiker und eine meiner freundinen 100 % auch, also kam dieses thema immer wieder mal auf den tisch, zumal ich meine sauferei auch nicht verheimlicht habe und selbst wenn, ich denke die merken das trotzdem
als ich letzte we beschlossen habe dass es so nicht weiter gehen kann und die ganze zeit hier im saufnix rumgehangen bin, hat mich meine tochter ja auch prompt angesprochen ich hab dann mit ihr und ihrem bruder geredet und mir schiens als wäre da nur erleichterung
du schreibst ja dass du vor noch nicht langer zeit schon in der klinik warst, deshalb kann ichs auch verstehen, dass dir das ein bißchen schwer fällt, du denkst oh nein, jetzt lass ich die kinder schon wieder im stich, musst nicht so denken, die sind stärker als du denkst, und wies aussieht hast du ja einen ganz lieben mann, der dich unterstützt
Hallo Claudia, meine Kinder sahen bei mir das 'Alkoholproblem' nicht so ernst. Sie sahen auch nur die Hälfte, bekamen aber meine schlechte launeund das unwohl sein mit. Trotzdem standen sie voll hinter mir als ich den Schritt zur Therapie wagte. Während meiner Therapie habe ich gelernt das die Kinder mehr mitbekommen als man denkt, es aber nicht unbedingt dem Alkoholkonsum zuordnen. Ich habe ihnen während meiner Therapie die Suchtfiebel als Lektüre ans Herz gelegt und im Angehörigenseminar, an dem sie zu meiner Überraschung unbedingt teilnehmen wollten, kam bei Beiden der Aha-Effekt. Sie sind seit dem in der Lage sehr wohl alles vergangene richtig zu bewerten und stehen jetzt voll hinter mir. Sie wissen jetzt das ich mit Alkohol nicht umgehen kann, es sehr wohl aber menschen gibt die dies können. Also nur Mut. Sie verstehen mehr als Du glaubst. Trau es ihnen einfach zu. Gruß Frank
Hallo Claudia! Ich muss jetzt auch mal mit reden, wenns recht ist! Bin nur durch meine Mutter auf diese Seite gestossen,da sie mir gesagt hat,dass auch Kinder von Alkoholikern hier sind!! Deine Kinder bekommen sehr viel mehr mit als du denkst!! Und dann kommt gleich der Gedanke,"Mama säuft wegen mir,weil ich eine schlechter Note in der Schule bekommen habe oder weil ich nicht brav war!"Sage deinen Kindern die Wahrheit,sonst machen sie sich nur unnötige Sorgen,oder schämen sich event. noch für dich!Und du gehst ja als Beispiel vorran,du gehst ja schon in die Therapie!Und deine Kinder werden dich achten und stolz auf dich sein,da zu diesem Schritt ein starker Wille gehört!!
Hallo Frank und Steffi , schön das ihr hergefunden habt und herzlich Willkommen.
Frank, magst du mir sagen wie alt deine Kinder sind? Sind solche Angehörigenseminare auf 12 und 15 Jährige geeignet?
Mit meinem Großen habe ich ja schon gesprochen und auch er hat mir gesagt, dass er sich da eigentlich nicht soviel denkt. Nur wenn er die leeren Flaschen im Keller sieht, er denkt, dass wenn das jemand sieht denken könnte, dass wir Alkoholprobleme hätten. Ich habe ihm erklärt, dass ich eins habe und mir deswegen Hilfe hole.
Meinem Kleinen werde ich es sagen, sobald ich weiss, welche Schritte die Suchtberatung und ich gehen werden. Ich möchte ihn ungern schon vorher beunruhigen, da er sich schnell sehr viele Sorgen macht. Aber es wird gut, da mein Mann noch hinter mir steht.
Ich wünsche euch beiden einen guten und hilfreichen Austausch hier.
Hallo Claudia, erst möchte ich mich bei dir für deine Antwort bedanken!! Aber ich denke das du es deinem 12-jährigen auch so schnell wie möglich sagen musst,da ich selbst miterlebt habe wie dreckig es meiner Schwester gegangen ist als sie verschwommen mit bekommen hat, dass meine Mutter gesoffen hat,sie hat fast jeden abend bei mir gesessen und sich die Augen ausgeheult,ohne dass es meine Mutter oder mein Vater mit bekommen haben!Kurz gesagt, es hat sie innerlich zerfressen!!Ich konnte etwas leichter mit der Situation umgehen,da ich schon älter war! Bitte sag es deinem jüngeren Sohn so schnell wie möglich! Anfangs wird er es vielleicht nicht begreifen aber er sieht ja wie du dich zum Guten veränderst!
Hallo Claudia, meine Kinder sind 15 und 18 Jahre. In meiner REHA wurden alle dazu angehalten ihre Angehörigen einzuladen (Gott sei Dank). Allerdings sagen die, dass die Kinder 12 Jahre oder älter sein sollten. Nach einem allgemeinen Vortrag und Fragen der Angehörigen über die Alkoholkrankheit und Co-Abhängigkeit ging es dann sehr persönlich um die Vergangenheit und später um die Zukunft. Du wirst staunen was von Deinen Kids alles in der Vergangenheit bemerkt wurde. Aber erst danach können sie es einordnen und sehen Dich, sowie alles bisher erlebte in ganz anderem Licht. Man kann danach auch sehr schön die gemeinsame Zukunft mit der Familie planen. Die sind danach alle viel aufgeschlossener und es macht richtig Spass!!! Gruß Frank