Also ich habe auch versucht mit meinem Mann darüber zu reden und ich empfand es auch als ziemlich unangenehm. Er selbst trinkt noch Alkohol, hat sich da auch unter Kontrolle, d.h. er kann nach einem Geniesserglas Wein ohne Probleme Schluss machen. Für ihn war mein übermässiger Alkoholkonsum wohl eher eine Charakterschwäche. Er empfindet mich nicht unbedingt als Alkoholiker, aber das bin ich nun mal. Allerdings findet er es nun auch toll, dass ich nicht mehr trinke und nun einfach besser drauf bin.. Leider kann ich dir nun wegen des Gesprächs nicht unbedingt viel Produktives mit auf den Weg geben.
Lass es einfach auf dich zu kommen. Vieles wird sich dann aus dem Gespräch heraus ergeben.
mir geht es genauso, mein Mann trinkt auch oft ein Bier, aber er kennt eben seine Grenzen. Über seinen Argwohn, mich und meinen Wein betreffend, hinaus leidet unsere Beziehung schon sehr, da ich wie gesagt immer auf der Lauer bin, dass er mir etwas vorwirft, was ja eigentlich auch berechtigt ist. Sonst würde ich hier wohl nicht schreiben.
Du hast wohl Recht, es wird sich irgendwie ergeben. Bis dahin muss ich noch aushalten. Neulich fragte er mich, ob wir noch ein Baby haben wollen. Ich glaube jetzt fast, dass er einfach auch indirekt damit bezwecken wollte, dass ich während der Schwangerschaft und Stillzeit die Finger vom Alkohol lasse.
Mann, mann ich bin wohl schon ganz schön tief im Sumpf... das wird mir immer bewusster.
ja habe ich. Außer meinem Freund weiß niemand von meinem Alkoholproblem. Ich sage immer ich trinke einfach keinen Alk mehr, weil ich gesünder leben will. Die meisten akzeptieren das auch ohne nach zu fragen. Und wenn se einen unbedingt zum trinken bringen wollen, dann haben se meist selbst ein problem Das mit deinem Mann kann dir keiner abnehmen, mein freund hat auch am anfang gesagt,...ach du hast bissle zu viel getrunken ....und ich habe hier geheult und gesagt kapierst dú nicht das ich alkoholkrank bin. Ich muss aufhören wenn ich wieder was vom leben haben will. ich hatte ab und an panikattacken, die ganz heftig waren. Jetzt sind sie weg und meine lebensqualität ist ums 1000fache besser geworden. Konnte ich mir im Dezember2005 nicht vorstellen ein leben ohne alkohol zu leben. Ab und an kommt dieser zweifel auch noch, aber nur dann wenn ich schlecht drauf bin, in einer depressiven Phase stecke, aber damit komme ich zurecht. Kannst du dir eine Verhaltenstherapie für dich vorstellen? Also mir konnte echt nix besseres passieren. Was ich dir empfehlen würde die ersten Wochen gaaaaaaaaaaaanz viel Wasser zu trinken, so drei vier liter am tag, dann vergeht abends deine lust auf einen wein, da du soviel im Bauch hast das eh nix mehr rein passt Bei mir war es nicht ganz einfach ab dem 3. 4. Monat war ich im tiefsten Loch meines Lebens, aber glaube mir wenn du da ohne alk oder sonstiges durch kommst dann hast du mehr selbstvertrauen als das dir der alkohol je geben kann Oh texte dich so zu, aber das ist was mir gerade so einfällt...will dir unbedingt helfen das du das schaffst
du hast Recht, warte einfach ab was sich ergeben wird. Bestimmt verläuft im Endeffekt alles besser als du im Moment glaubst. Er scheint sich ja auch eine ganze Menge Gedanken und Sorgen zu machen. Das wird schon!!
Ich freu' mich jedenfalls dass du hier schreibst und bin schon sehr gespannt, wie es dir weiterhin so ergehen wird.
So, ich muss nun auch meine beiden Mädels ins Bett bringen.
ZitatIm Prinzip bin ich ständig auf der Lauer, dass er irgendetwas sagt, was in die Richtung geht und werde dann total sauer.
Das kenne ich sehr sehr gut von mir und wenn ich ann auf Feiern eingeladen bin, wie morgen beim Chef, dann sagt er auch immer ich soll "aufpassen". Gemeint soviel wie: "Schau, dass du nicht zuviel säufst".
Ich selber bin noch nicht trocken aber auf dem Weg dorthin, weil ich es nicht "alleine" schaffe. Aber die Hilfe steht schon vor der Tür.
Was du schreibst hört sich ziemlich gut an weiter so
Gutes einlesen und einen hilfreichen Austausch wünsche ich dir.
ich kann gar nicht fassen, wie viele nette Menschen hier schreiben und wie sehr sich die Geschichten ähneln.
Also, ich habe es eindeutig satt, mir diese Anspielungen anhören zu müssen und ich denke, der Weg, wie man da raus kommt, ist ja nun klar. Wenn nämlich niemand mehr einen Anlass bekommt, ist da wohl Ruhe.
Ich hoffe nur, dass alle diejenigen, denen ich betrunken doof gekommen bin, mir das verzeihen oder noch besser vergessen können.
So, jetzt gehe ich ins Bett, Gute Nacht Euch allen, ich mache mich stark für meinen TAG 2!!
Ist doch prima wenn der Hausarzt ein guter Freund ist! Ab zu ihm!
Bei mir war das genau so - nur solange ich "vertuschen musste" war es ein Problem (geh ich eben zu einem anderen Arzt) - ab dem Zeitpunkt, wo ich alles eingestanden habe (vorallem mir), war das das beste was mir passiert ist!
Auch von mir willkommen Loli Auch bei mir war der Hausarzt ein Freund der Familie, ging deshalb beim 1. (halbherzigen) Versuch vor 3 Jahren extra zu einem unbekannten. Und Angst vorm Gespräch hatte ich auch. Das 1.Mal dauerte sageund schreibe 3 Monate, wobei ich nach 1. Monat schon wieder kontrolliert zu trinken anfing und Therapie verweigerte, mit der Begründung meinen Mann und meine Kids nicht mithineinziehen zu wollen! Der 2.größte Fehler meines Lebens wie ich jetzt weiß! Denn nun ziehen wir an einem Strang und die Unterstützung durch meinen Mann ist größer als ich mir jemals vorstellen konnte. Gutes Nachdenken und pack es an Gruß Petra
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich
Ich habe den Hausarzt umschifft. Ich bin ,wie schon gesagt, zu den AA'S. Hatte dann,nach ca. einem Jahr einen Rückfall und wies mich selber mit 2,2 Promille ein.Ein AA-Freund brachte mich in die Klinik.Dort behielten sie mich 7 Tage. Das war über Ostern 2002.
Ich denke Du solltest es erst einmal mit einer SHG versuchen. Denn...auch wenn Du für Wochen in eine Therapie gehen solltest,ist es damit nicht abgetan. LG Elia
Dem, was Steinboch sagt, kann ich nur zustimmen. Sich vor sich selbst und nahestehenden Menschen öffnen ist ungemein erleichternd. Ein andere Arzt ist sicher nur sachlich, vielleicht noch nicht mal in der Alkoholsuchtproblematik versiert. Das führt nur zu eventuellen Fehleinschätzungen (der hätte ja kein ausreichendes Bild von dir), unnötigen Enttäuschungen und Verzögerungen.
Dir alles Gute auf deinem Weg, loli
Rob.Teichmann
Der Fluss, in dem dein Jammer treibt, entspringt beim Öffnen deiner Flaschen.:sprachlos: Verzicht - weckt Verlangen, Enthaltung - weckt Träume. Entscheidung dagegen - gibt den Weg frei nach vorn. (Rob.Teichmann)
die getrunkene Menge ist für sich allein nicht aussagekräftig. Ob Du Entzugsprobleme bekommst hängt von sehr vielen Faktoren ab.
Zur SHG. Selbstverständlich kannst Du auch an einem anderen Ort in eine Gruppe gehen. Wir erleben das sogar sehr oft. Hauptsächlich wenn die Wohnorte nicht so groß und dadurch überschaubar sind. Dann gehen die Betroffenen lieber in den Nachbarort. Was macht eine SHG. In erster Linie gibt es dort eine Gesprächsrunde wo Du Probleme vorbringen kannst. Dann hörst Du verschiedene Ansichten zu Deinen Problemen und findest so vielleicht Lösungsansätze. Oft kann eine Gruppe auch ein Trainingsfeld sein um schwach entwickelte Fähigkeiten in vertrauter Runde zu erproben. Z.B. Wenn jemand Probleme mit dem Reden hat. Ein weiter wichtiger Punkt ist, dass Du die Telefonnummern Deiner Gruppenmitglieder bekommst. Dort kannst Du anrufen wenn mal das große Verlangen nach Stoff kommt. Da die Anderen wissen wie es Dir dann geht werden sie Dich nicht abweisen, auch wenn der Anruf mal zu einer etwas unüblichen Zeit kommt. Nach einer gewissen Zeit kommt noch ein Punkt dazu. Wir Menschen neigen sehr dazu die angenehmen Seiten des Lebens zu in Erinnerung zu behalten. Das Unangenehme verdrängen wir. Auf den Alkohol bezogen heißt das: nach einiger Zeit verdrängen wir die schrecklichen Morgen wen wir mit einem dicken Kopf aufgewacht sind. Wir erinnern uns nur an die lustigen Abende. Und dann ist der Weg zu einem Rückfall nicht mehr weit. In der SHG werden wir immer wieder daran erinnert einfach vorsichtig zu sein.
Das sollte eigentlich nur ein kurzer Abriss werden und nun ist doch ein halber Roman daraus geworden.
Liebe Grüße Werner
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
danke der Nachfrage. Ich habe heute meiner besten Freundin von meinem neuen Plan und der Lebensumstellung erzählt und sie freut sich sehr, dass ich mich dazu entschlossen habe.
Für mich war es wichtig, eine Verbündete zu haben, da sie eigentlich auf allen Festivitäten dabei ist und mich somit unterstützt und ich mein Vorhaben auch nicht kippen kann, wenn keiner Bescheid weiß, dass ich seit gestern ohne Alkohol leben möchte und muss.
Mit meinem Mann habe ich heute auch gesprochen. Ich habe ihm gesagt, dass ich es getickt habe und ab jetzt gar nichts mehr trinke, da es "kontrolliert" eh nicht klappt. Allerdings habe ich ihn auch gebeten, darüber jetzt nicht mehr mit mir groß zu sprechen, sondern meinen Entschluss so zu akzeptieren. Ich habe ihm versprochen, ihm meine Willensstärke zu beweisen (mache ich ja bei anderen Gelegenheiten auch, ha.. ha..) und dass er sich ab jetzt nicht mehr für mich schämen muss.
Nur mit der SHG oder AA oder Arzt kann ich mich noch nicht anfreunden, allerdings kann ich mir auch nicht vorstellen, dass ich körperliche Entzugserscheinungen bekomme. Ich jogge jeden Tag (auch nach dem Suff!) fast eine Stunde und mein Blutdruck und Puls sind völlig i.O. Vielleicht muss ich mein neues Bewußtsein auch erst einmal ein wenig stärken. Es ist ja fast wie eine Metamorphose in mir.
@ Danke Horn, ich arbeite dran, aber ich brauche wohl noch etwas Zeit.
Was mir gestern wirklich die Augen geöffnet hat und mir gleich und sofort geholfen hat, das seid ihr alle und ich setze ganz große Hoffnung in genau diese Posts mit Euch und bin - wie schon gesagt - superfroh, bei Euch gelandet zu sein. Tausend Dank nochmals an dieser Stelle!!!!