du scheinst mir zur Zeit tatsächlich ein Grenzfall zu sein. Noch hast Du es in der Hand auf welche Seite der Grenze Du gehen möchtest. Ich wünsche Dir, dass Du die richtige Seite erkennst bevor es zu spät ist.
Je früher Du mit dem Ausstieg beginnst um so leichter fällt er Dir.
Liebe Grüße Werner
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
Der Professor Jellinek hat da mal eine Liste rausgebvracht, wo 42 Punkte des abrutschen drauf stehen. Da geht es schnell bis zu gewissen Punkten. Ich war nicht weit, nur bis knapp 40-41, Punkt 42 ist der TOT, exitus.
Weit weg war ich nicht mehr.
Unter anderem gehört das Sytem= Transprt und Logistik, bei einem Alkoholiker dazu, wie, wannn, wo er das Zeug besorgt. Heute Laden 1, jeden tag woanders halt. Es gibt Leute die Kaufenm zur Flasche Schluck ein Alibiprodukt. So gab es schon Leute, die haben jedesmal Waschmittel gekauft, wo sie dann trocken waren, konnte dieser Fall 2 jahre waschen ohne Waschpulver zu kaufen. Solch ein Verhalten ist zwischen Punkt 20 und 30. Und da wird es Kritisch, sogar zu spät.
In der Klinik wo ich war, in Lechbruck wird mit dieser Art gearbeitet, jeder Punkt einzeln in einer kleinen Gruppe aufgearbeitet, am Schluß, der sogenannte Abschluß, wo jeder seinen Tiefpunkt erzählt und dann evtl vom Therapeuten auf die Prüfung gestellt wird. und das ist HART.
Also, nicht warten bis einer was sagt, Du trinkst zuviel, sondern vorher aufhören, sich gegenüber ehrlich sein und Gruppe besuchen. Wenn erst jemand was sagt, ist es viel zu spät. Bis dahin können Jahre vergehen, eine Leberzirohse fortgebildet sein. oder gar der Sensenmann schon dreimal an der Tür gekloppft haben.
MFG Arne
Der Tod gehört zum Leben dazu, wie die Geburt. Und wann was ist, weiß kein Mensch genau.
ZitatGepostet von Wickie712 Der Professor Jellinek hat da mal eine Liste rausgebvracht, wo 42 Punkte des abrutschen drauf stehen. Da geht es schnell bis zu gewissen Punkten. Ich war nicht weit, nur bis knapp 40-41, Punkt 42 ist der TOT, exitus.
Huhu Arne
nicht ganz korrekt .
Das Schema beinhaltet 45 Punkte, wobei der "letzte" das Alkoholdelirium ist...
1. Gedächtnislücken 2. Heimliches Trinken 3. Dauerndes Denken an Alkohol 4. Gieriges Trinken 5. Schuldgefühle wegen der Trinkart 6. Vermeiden von Anspielungen auf Alkohol 7. Häufigkeit der Gedächtnislücken 8. Unwiderstehliches Verlangen nach mehr Alkohol nach dem ersten Glas (Kontrollverlust) 9. Erklärungen, warum man so trinke (Alkoholausreden, Alibis) 10. Soziale Belastungen 11. Übergrosse Selbstsicherheit 12. Auffällig aggressives Benehmen (die anderen sind schuld) 13. Innere Zerknirschung, dauerndes Schuldgefühl (Anlass zum erneuten Trinken) 14. Perioden völliger Abstinenz 15. Änderung des Trinksystems 16. Fallenlassen von Freunden (Feindseiligkeit gegen die Umwelt) 17. Verlassen oder Wechseln des Arbeitsplatzes 18. Konzentrierung des Benehmens auf Alkohol 19. Verlust an äusseren Interessen 20. Neuauslegung mitmenschlicher Beziehungen 21. Auffallendes Selbstmitleid 22. Gedankliche oder tatsächliche Flucht 23. Änderungen im Familienleben 24. Grundloser Unwillen 25. Sichern des Alkoholvorrates 26. Vernachlässigung angemessener Ernährung 27. Erste Krankenhauseinweisung wegen alkoholischen Beschwerden 28. Abnahme des Sexualtriebs 29. Alkoholische Eifersucht 30. Regelmässiges morgendliches Trinken 31. Einsetzen des verlängerten Rausches 32. Bemerkenswerter ethischer Abbau 33. Beeinträchtigung des Denkens 34. Alkoholische Psychosen 35. Trinken mit Personen unter Niveau 36. Zuflucht zu technischen Produkten 37. Verlust der Alkoholtoleranz 38. Undefinierbare Ängste und Zittern werden zuDauererscheinungen 39. Ständige Niedergedrücktheit 40. Organische Nervenschädigungen (Polyneuropathie) 41. Trinken wird Besessenheit 42. Unbestimmte religiöse Wünsche 43. Das Erklär-System versagt 44. Zusammenbrüche 45. Alkoholdelirium
tommie
Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.
Ich kannte die Punkte gar nicht. Bin zum Glück bei Punkt 7 hängengeblieben. Hätte nicht gedacht, das es noch so weit abwärts geht, ich hatte jetzt schon die Schnauze voll von mir.
Was Lolli gesagt hat geht mir unter die Haut. Tu einfach das was du selber für richtig hälst. Du wirst dann bestimmt glücklicher sein. Tu es aber für dich und nicht für andere. Lebe dein Leben.
Spätestens da war mir klar, daß Jellinek kein Maßstab ist. Kann man (diese ganze "Skala") IMHO einstampfen.
Öhm, oder stecke ich bei Punkt 11. Übergrosse Selbstsicherheit fest?
"Wenn das das berühmte 'lange Glück' sein soll, dann lass ich meine Fenster lieber ungeputzt und beschäftige mich mit mir oder meinem Mann." -- 'Saftnase'
frau antje
(
gelöscht
)
Beiträge:
24.05.2007 23:27
#39 RE: Warum merkt keiner, was mit mir los ist???
genau...: Was will man mit Dildo oder Gummipuppe, wenn schon bei "28. Abnahme des Sexualtriebs"
"Wenn das das berühmte 'lange Glück' sein soll, dann lass ich meine Fenster lieber ungeputzt und beschäftige mich mit mir oder meinem Mann." -- 'Saftnase'
Spätestens da war mir klar, daß Jellinek kein Maßstab ist. Kann man (diese ganze "Skala") IMHO einstampfen.
Ideologisch betrachtet magst du da richtig liegen. Wenn die sucht ins spiel kommt, in meinen augen, gut was daneben. Was das saufen angeht, mit leuten unter niveau, so haben mir da so einige gruppenkollegen genau dieses bild gezeichnet. Einer hat mal erzählt, dass er mal mit einem stadtteilbekannten, und von ihm verachteten, altfascho gesoffen hat. Wenn das nicht unter nivaeu ist, dann weiß ich nicht.
Lieben gruss dir Esther
Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse. Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue Wege in eine bunte Welt.
"Wenn das nicht unter niveau ist, dann weiß ich nicht."
Ich schon.
Das Modell von Ober- und Untermenschen wird wie Jellineks darauf fußender Skala im Orkus verschwinden. Da bin ich mir ziemlich sicher.
"Wenn das das berühmte 'lange Glück' sein soll, dann lass ich meine Fenster lieber ungeputzt und beschäftige mich mit mir oder meinem Mann." -- 'Saftnase'
Unter Niveau kann auch bedeuten, dass man sich gezielt Leute aussucht, die gar nicht unbedingt trinken müssen, Dir mit ihrer Art aber immer wieder tausend Gründe liefern (aus süchtiger Sicht), weiterzutrinken. Die so sehr in ihrem eigenen Jammertal stecken, dass sie gar keine Antennen dafür haben, dass man selbst ein Alkproblem hat und man somit sicher sein kann, nicht darauf angesprochen und kritisiert zu werden, da man selbst geschickterweise als Kummerbriefkastentante funktioniert.
Da könnte nämlich selbst der Typ unter der Brücke mehr Suchteinsicht haben und vom Niveau ebenbürtiger sein, als manch nicht trinkender, auch wenn man es ihm nicht auf Anhieb ansieht.
"unter Niveau" klingt schon a bisserl anrüchig. Die Studie ist ja auch in den 50gern entstanden. Die Tönissteiner haben mal vor einigen Jahren eine Neuübersetzung der Kurzfassung herausgebracht. Da ist dann manches deutlicher.
Ich habe den Jelli zweimal während meiner Therapie in Tönisstein vor 10 Jahren durchbuchstabiert - in der "Krabbelgruppe" mündlich, dann schriftlich in der Stammgruppe.
Zu dem "Niveau": - habe ich früher bei Fascho-Sprüchen gemosert und bin gegangen, hat sch meine Ekelschwelle im Laufe meiner Saufkarriere immer mehr erhöht. Habe zum Schluß mit Leuten zusammen gesoffen, mit denen ich nüchtern nichts, aber auch gar nichts gemein habe (im sinne von "gemein"samen Interessen z.B.). Hab, wie ich schon mal geschrieben habe, sogar die für mich unsägliche volksdümmliche Musik aus den Musikboxen in Kauf genommen (und das empfinde ich wirklich unter meinem Niveau - da bin ich elitär:sly
Also: das Jellinekschem ist kein Dogma; die Punkte treffen nicht alle auf jeden in dieser Reihenfolge zu. Es hat mir aber geholfen, mir meine Alkoholgeschichte zu vergegenwärtigen.