manchmal habe ich sogar Schwierigkeiten, mein Bauchgefühl als das meine zu erkennen. Bin das wirklich ich, die das fühlt, oder meldet sich da gerade ein Bauchgefühl, dass mir von Dritten, die über Jahre Einfluss auf mein Leben hatten, eingepflanzt worden ist. Man denkt dann quasi mit den Gedanken anderer, die das eigene Leben entschieden mit geprägt haben. Da ganz zu mir selbst zu finden und meinen eigenen Wahrnehmungen zu trauen ist oft nicht leicht.
Bauch her und Bauch hin, zuallererst muss ich mit mir selber klargekommen sein. Dann wird die Irrtumswahrscheinlichkeit meines Bauches immer geringer. Meine Umänderung zum eigenständigen Menschen dauerte etwa 2 1/2 Jahre. Davor war "alles" möglich, und ich hätte ganz viel falsch entschieden, weil aus dem Bauch. Max
ZitatGepostet von Max mX Bauch her und Bauch hin, zuallererst muss ich mit mir selber klargekommen sein. Dann wird die Irrtumswahrscheinlichkeit meines Bauches immer geringer. Meine Umänderung zum eigenständigen Menschen dauerte etwa 2 1/2 Jahre. Davor war "alles" möglich, und ich hätte ganz viel falsch entschieden, weil aus dem Bauch. Max
Huhu Max
das würde bedeuten, dieses "Bauchgefühl" wäre, auch für einen erwachsenen und lebenserfahrenen Menschen, erlernbar? Oder wird dieses Gefühl nicht eher "wiederentdeckt"?
Ob eine Entscheidung letztendlich falsch oder richtig war halte ich für sekundär - erst muss einmal eine gefühlsmässige getroffen worden sein.
tommie
Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.
Ich denke mal, dieses "Bauchgefühl" ist immer da gewesen. ICH hab mich nur nicht mehr getraut darauf zu hören. Und DAS ist sehr wohl erlernbar, wenn auch um einiges schwieriger.
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
Selbst-VERTRAUEN + Selbst-SICHERHEIT x SelbstERFAHRUNG = angemessene BauchgefühlsENTSCHEIDUNGEN
Diese -und nur diese - Rechnung geht für mich auf.
Und das echte Selbst-Vertrauen kehrte mit wachsender Abstinenz bei mir nicht zurück sondern entstand da nach und nach erstmal...
Ohne Vertrauen in mich selbst und klare "Standortbestimmung" für mich selbst und meine Ziele also war und ist mein Bauchgefühl ein nutzloses Werkzeug, da Zaudern und Unsicherheiten ja aus allem anderen als Überzeugung und innerer Sicherheit heraus geboren sind.
Ist doch wie mit dem Trinken:
Je genauer ich für mich selbst weiß, was ich wirklich brauche und will (und was nicht) - umso deutlicher fühle ich auch, was zu tun oder zu lassen ist.
Alles andere ist Rumeiern.
Ingmarie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
hi Tommie, "Ob eine Entscheidung letztendlich falsch oder richtig war halte ich für sekundär - erst muss einmal eine gefühlsmässige getroffen worden sein" // Mein Bauchgefühl war niemals weg. Ich denke auch, dass es immer echt war. Aber solange ich trank, gab es immer stärker die Komponente, alles gleich erledigen oder haben zu müssen (damit meine ich jetzt keine großen Dinge, sondern die ganz kleinen Sachen der täglichen Mühen). Die Geduld war im Alk aufgelöst! Und erst nach paar Jahren in trockener Freiheit erschien mir (wieder?) die Gewissheit, dass auch ich mich in Ruhe auf mir selber absetzen kann. Und heute ist es längst egal ob mit oder ohne Atemübungen (Bauchatmung mit Herzschlag etc.). Es ist wie eine neue Lebensqualität, auf der ich mich verlässlich bewegen kann. Konkreter kann ich das nicht sagen, weil es halt so in mir schwebt und keine direkten Begriffe braucht. In diesem Zusammenhang fällt mir unsere Pastorin ein, die meinte, wenn sie in arge Verwirrung geriet oder sowas, "Gott sieht mich", und darauf war für sie Verlass. Grüßle Max
ZitatGepostet von Ingmarie Ohne Vertrauen in mich selbst und klare "Standortbestimmung" für mich selbst und meine Ziele also war und ist mein Bauchgefühl ein nutzloses Werkzeug, da Zaudern und Unsicherheiten ja aus allem anderen als Überzeugung und innerer Sicherheit heraus geboren sind.
Ist doch wie mit dem Trinken:
Je genauer ich für mich selbst weiß, was ich wirklich brauche und will (und was nicht) - umso deutlicher fühle ich auch, was zu tun oder zu lassen ist.
Alles andere ist Rumeiern.
Ja, Ingmarie
für mich waren im akuten Fall meine moralische Grundhaltung sowie der Wunsch nach absoluter Ehrlichkeit eine Form der 'Standortbestimmung', eben auch mit dem Bewußtsein im Hintergrund, dass Unehrlichkeit sich selbst und anderen gegenüber wieder Tür und Tor in die Sucht öffnet.
Ich habe also eine Entscheidung getroffen, mit Bauch, Herz und Hirn sozusagen, auch wenn's mir garantiert nicht leichtgefallen ist.
und jetzt zitiere ich mal ames Sprüchle:
Aufrichtigkeit ist das beste Mittel gegen mangendes Selbstbewußtsein, und die weist ja nun mal auch so per se in die 'richtige Richtung'...
Ich glaube, das Bauchgefühl ist schon bei jeder Entscheidung vorhanden. Wenn aber, wie bei mir damals, sowieso alles falsch zu laufen scheint, fühlt sich im Nachhinein gar keine Entscheidung richtig an. Ich habe erst in meiner LZT wiedererlernt, wie es ist, eine Entscheidung zu treffen, dahinter zu stehen und auch die Konsequenzen zu tragen. Heute bin ich mir sicher, dass alles seinen Sinn hat. Seinen Sinn und seinen Grund, wie man sich verhält. Und somit kann das gar nicht falsch sein! Auch wenn man rückblickend oft glaubt, anders wär besser gewesen. Vielleicht ja, vielleicht aber auch noch schlechter??? Einfach mal so hinnehmen, ich fahre damit sehr sehr gut.
ZitatGepostet von tapfer Heute bin ich mir sicher, dass alles seinen Sinn hat. Seinen Sinn und seinen Grund, wie man sich verhält. Und somit kann das gar nicht falsch sein! LG Chris
naja, ich bin gerade heute wieder zu der Erkenntnis gelangt, dass klar alles seinen Sinn und Grund hat, aber eben produziert man diese Gründe ja immer genau so lange, wie man eine aktuell anstehende Entscheidung verdrängt. Dann wirst du bei jeder Gelegenheit mit einer ähnlichen Situation wieder konfrontiert, bis du für dich klare Verhältnisse geschaffen hast.
Es macht eben wirklich Sinn, sich dem Leben im 'Hier und Jetzt' zu stellen und nicht vor Entscheidungen und anstehenden Standortbestimmungen(Ingmarie) zurückzuweichen. Sonst ackerst du dein Leben lang an so einer Baustelle rum, die du nicht aufgeräumt hast. Und dann macht das wieder Sinn, das mit dem Sinn
Entscheidungen zu verdrängen führt genau in die falsche Richtung. Sich auseinandersetzen und dann machen. Und danach dazu stehen. Dann ist es richtig, weil es in dieser Situation so sein sollte.
Sicher kann man meistens etwas finden, was hätte besser funktionieren können. Aber halt erst im Nachhinein.