Hallo, Ihrs,

mein letztes Posting mit der Bestätigung von Elefantinos Darstellung hatte ich etwas eingeschränkt und geschrieben "überwiegend", wobei ich besonders die Behandlung der "Neuen" diskreminierend empfand.

In unserer Gruppe, und so kenne ich das auch von ein paar anderen, gibt es keine Vorrechte für sog. "Alt-Mitglieder". Jeder hat das Recht, sich in freier Rede zu äußern, es gibt da nur den Punkt, daß nun nicht alle Durcheinanderreden und Vielredner, die den ganzen Abend für sich gestalten können, gebeten werden, sich kurz zu fassen ("Wir können wohl zusammen singen, aber ...").

Sollte das nicht fruchten, gibt es da meistens Mitglieder, die die rhetorische Fähigkeit besitzen, das Thema und somit Fokus auf andere zu lenken, so daß i. d. R. unmerklich dem Vielredner das Forum genommen wird. So haben andere auch die Möglichkeit, zu Wort zu kommen.

Auch gibt es gleich am Anfang des Abends unseren "Blitz", also eine Blitzrunde, in der jeder reihum zu Wort kommt, also sich vorstellt und kurz seine Befindlichkeit sowie Besonderheiten der Woche darstellen kann (nicht muß), wobei dann der Moderator des Abends nach dieser Runde möglichst geschickt auf wichtige Ereignisse, die sich da in der Runde ergeben haben, eingeht und - soweit nicht ein besonderer Themenabend ansteht - zum Thema macht.

Meist läuft das dann von ganz alleine. Das aber ein Alt-Mitglied Vorrang vor den Neuen hat, das gibt es nicht. Es besteht aber die Gefahr, daß der ein oder andere "Neue", der verbal "was auf der Pfanne hat", sich als Selbstdarsteller aufführt und so den ganzen Abend bestimmen könnte. Das kommt vor und es liegt dann am Moderator, ob er dieses Gesagte dann für wichtig erachtet, was er i. d. R. an der guten Resonanz in der Runde erkennen kann, oder ob er dann doch einlenkt und auf ein andere Person durch direkte Ansprache eingeht. Das liegt aber ganz beim Moderator.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß es da durchaus "Neue" gibt, die sich gleich beim ersten Mal profilieren wollen, dann den Mund auch recht voll nehmen, dann aber in den kommenden Wochen nie mehr gesehen werden.

Das Bestimmen der Abende durch diese Menschen kommt immer wieder mal vor und wird auch gerne mal - so wie ich das bisher empfunden habe - "durchgelassen" (nicht negativ, überheblich gemeint), es wird sich aber spätestens beim zweiten oder dritten Abend dann Unmut innerhalb der Gruppe einstellen und neue Themen kommen dann automatisch auf den Tisch. Notfalls läßt sich dieses "Problem" innerhalb der Gruppe zum Thema machen ("Ich habe ein Problem mit ..., meinem Gefühl nach ..., wie empfindet Ihr das ..., ich bin da unglücklich mit ..."). Entscheidungen sollen also tunlichst aus der Gruppe heraus getroffen werden. Ein Auspekt, den sich viele "Gruppenleiter" immer wieder vor Augen führen sollten!

Hier ist aber wieder das Gespür des Moderators gefragt - wohlgemerkt - im Sinne der Gruppe!

Klingt alles viel nach Theorie, ist es aber nicht.

LG
Fv

@ Friesi

Hab mich da wohl auch sehr mißverständlich ausgedrückt, Volker.

Ich meinte, wenn ein Alt-Mitglied ein dringendes Anliegen hat, wird es sich den Raum nehmen, und sich nicht von dem "spannenden" und klagenreichen Bericht eines Neuen über die Qualität des Frühstücks, sowie die Ärgernisse der morgendlichen Kneipp´schen Duschen in der Entgiftung aufhalten lassen....

Klar ist auch, hat ein Neuer etwas Dringliches auf dem Herzen, wird ihm zunächst der notwendige Raum eingeräumt, und die Alteingesessenen üben sich im Zuhören und Antworten.

LG

Christoph

@Nun
Ich selbst gehe nun schon 2jahre in eine selbsthilfe gruppe,ich bin in der erwartung dort aufgeschlagen etwas noch zu lernen und mein erreichtes zu festigen.
Mich mit menschen auszutauschen die das selbe -gleiche prob haben wie ich.
Es ist mir auch gelungen mich dort einzufühlen,nach anfänglichen sprach schwierigkeiten,rede ich heute so wie mir der schnabel gewachsen ist.
Nur wievielmal habe ich anlauf genommen um so zu reden?
Auch in einer SHG regiert das rlleben.
Wenn aber jedesmal neue da sind (ich habe nichts dagegen)muß ich immer etwas anderst reden ,als wenn wir alten zusamen sitzen .
Auch habe ich heute noch das prob,wenn mehrere neue da sind über meine prob zu reden,da ich ja wieder von vorn anfangen müßte und das vertrauen neu aufbauenist auch nicht immer gleich da .
LG FITTI

... jau, Elefantino, so kenne ich das auch - ich war auch leicht verwundert, in welcher Gruppe Du da gelandet bist!

LG
Fv

Hallo fitti,

das ist auch der Grund, warum es in einigen Selbsthilfeorganisationen Selbsthilfegruppen gibt, die sich teilen, einmal eine Gruppe für die "Neuen" und einmal eine Gruppe für die "Alten". Wobei nach einer gewissen Zeit dann auch die "Neuen" in die Gruppe der "Alten" kommen. So können gerade in einer Gruppe, in der sich bereits Vertrauen untereinander aufgebaut hat, tiefere Probleme angesprochen werden. In Gruppen mit überwiegend neuen Gesichtern tasten sich die Menschen untereinander meistens auch erst mal gehörig ab.

Da gibt es dann immer bestimmte Namen und Bezeichnungen für diese Gruppenunterteilungen, aber der Sinn bleibt der gleiche.

Ebenso gibt es glücklicherweise auch Gruppen, die sich je nach Bedarf teilen, etwas in "Angehörigengruppe" oder "Betroffenengruppe", die dann vielleicht einmal im Monat zusammenkommen. Es gibt auch "Frauengruppen", in der nur Frauen über ihre Sachen reden.

Es muß ja nicht immer zwingend ein Problem sein, es gibt auch Positives, über das geredet werden kann - leider jedoch viel zu wenig, schade.

Genau wie in den Nachrichten: Only bad news are good news". Warum eigentlich?

LG
Fv

Hallo Leut´
zunächst sei Euch Dank gesagt für die Beschreibungen Eurer Gruppe(n).
Darin enthalten, sind viele, für mich, wertvolle Anregungen!

Zunächst, möchte ich hier einmal Stellung zu dem Beitrag von"fitti" beziehen.
Er beschreibt darin seine Befindlichkeiten im Umgang innerhalb der Gruppe. Ich gebe Ihm dort völlig Recht, wenn er für sich den, verständlichen, Umstand sieht, jedesmal Vetrauen aufzubauen, wenn er Rank und Frei reden möchte.
Sicherlich habt Ihr anderen Recht, wenn Ihr sagt, der Moderator kann auch die Gesprächsrunde derart gestalten, wenn er "Redefreudigen" Mitstreitern das Gespräch geschickt entzieht und auf Mitglieder mit dringlicherem Problem lenkt. Dieses Procedere kenne ich auch, jedoch ist dies kein Garant dafür, daß sich der "dringlichere Fall" dann auch wirklich öffnet oder öffnen kann/will.
Und sollte der Moderator auf einen "Nebenkriegsschauplatz" ausweichen, so ist dem, der ein Problem angesprochen haben möchte auch nich so recht geholfen.

Ich weiß sehr genau, es allen Recht zu machen ist eine schwere Kunst!
Auch die sogen. Neuen haben Anspruch auf Würdigung Ihrer Probleme, Ängste und Sorgen. Ud genau dort,nämlich im Umgang mit den Alten/Neuen Mitstreitern sehe ich die Schwierigkeit, bedingt durch die Fluktuation. Natürlich lebt eine Gruppe von dem Zuwachs und der Beständigkeit, von daher bin ich ein Befürworter dessen, daß max. 3 Neue in ein in sich gewachsene Gruppe aufgenommen werden sollten/müssen, aber dann kommt der liebe Schlendrian daher und alles geht wieder von vorn los.
Versteht mich um Gottes Willen nicht falsch, ich will niemanden schneiden oder gar etwas unterstellen, der zum ersten Mal in eine Gruppe kommt.
Wie gesagt, ich verstehe fitti voll und ganz; jedes mal das gleiche-- Blitzlicht und warten was da noch so kommt, die Moderation abwarten und wie sie läuft und eventuell wieder hinten an stehen, weil die "Bude" voll ist.

Vielleicht, so habe auch ich schon gedacht, wäre das Prinzip der "Rotation" keine so schlechte Idee, dann würden sich die Teilnehmer beider Gruppen besser kennen lernen und es träfen auch dort die regelmäßigen Besucher zusammen.
Das es nun innerhalb der Gruppen auch Animositäten gibt ist normal, aber damit sollte man leben können.
Im Leben außerhalb der Gruppe nimmt da ja auch keiner Rücksich drauf.

LG an Euch Alle
Abi..

Hallo, Abi,

alles ist möglich, behalte Deine guten Ideen nicht für Dich allein, bring' Dich ein, schau nicht nach hinten und was andere bislang von und über Gruppen gehört und erfahren haben, Du machst Deine eigenen Erfahrungen selber - bastle Dir jetzt kein Muster oder ein Ideal zurecht, es kommt alles immer anders, als man denkt.

Es gibt viele Wahrheiten - und alle sind wahr!

LG
Fv

Friesenvolker
Ich sehe du hast mich verstanden,da wir" alten "meist das prob alk gar nicht so intensiv betonen dies aber schon mit dabei ist im hinter kopf.
Wir lieber über die angenehmen wie schwierigen dinge des LEBENS behandeln.
Ich persönlich war ja in unserer arbeitgruppe dafür das wir die gruppen teilen,naja da kam das argoment dann sehen die neuen die reale gruppe nicht.
Sehen sie so beim ersten besuch auch nicht,da die meisten eh nicht wiederkommen und die "alten" schweigen.
Ist schon nicht so einfach
LG FITTI

Hallo Abi,

verstehe ich das richtig: Du machst Dir dabei Gedanken, wie Du Deine Gruppe "richtig leiten" kannst?

Wenn ja: finde ich sehr löblich.

Vergiss' dabei bitte nur eines nicht: Du bist gleicher unter gleichen in der SHG. Du gehst für Dich dort hin, nicht um ein Helfersyndrom auszuleben oder um anderen einen Gruppenbesuch angenehm zu gestalten...

LG
Logo

Hallo LOGO,

zunächst muß ich mich erklären, ich glaube Du hast da etwas falsch verstanden:

Ich leite keine Gruppe!
Fühle mich auch nicht dort besser als die anderen!
Und ein Helfersyndrom habe ich auch nicht!

Vielmehr mache ich mir Gedankendarum, wie man Gruppen harmonischer und für jeden etwas effizienter gestalten könnte.
Hoffentlich konnte ich Deine "Bedenken" ausräumen und verbleibe mit...

LG Abi..

Nu hab' ichs kapiert, danke!