selbst ein guter psychologe nützt dir nix, solange er/sie nichts von deiner alkoholproblematik weiss; und er von sucht, suchtverhalten usw. ahnung hat. daher vermute ich, sind deine beiden versuche mit psychotherapie "schief" gegangen. besser wäre, du würdest in eine suchtberatung gehen, dort sitzen zumeist kompetente leute, die mit dir zusammen den "richtigen weg" aussuchen.
Ich kann der Inessi nur Recht geben. Gehe am besten zur Suchtberatung. Nimm Deinen Freund doch gleich mit, dann hast Du vielleicht nicht mehr ganz so viel Angst und Ihr könnt Euch als "Paar" beraten lassen.
Zu einer Suchtberatung trau ich mich (noch) nicht. Denke mal mit der Panik ist dass bei mir so ein dämlicher Kreislauf. Eier seit Jahren mit Job und Studium rum, zusammen hat es nicht funktioniert. Viele blöde Sprüche, von wegen dass schafft die doch nie, studiert in 100 Jahren noch. Stimmt wahrscheinlich auch. Dass ich "nebenbei" Vollzeit gearbeitet habe interessiert Niemanden, der einzige der dass sieht ist mein Freund, weil er weiß was ich täglich gemacht habe. Deshalb hat er mir vorgeschlagen erstmal nur zu studieren. Kann allerdings erst im Oktober wieder anfangen. Das einzige wo ich fast nie Panikattacken hatte war an meiner alten Arbeitsstelle. Wenn dort mal ne Attacke kam konnt ich drüber reden. Eine Kollegin hat das super gemacht, hat mich einfach ein bißchen aufs Korn genommen und dann ging es wieder besser. Seit dieser Schwindelgeschichte im Somer trau ich mich kaum noch allein auf die Strasse. Dadurch hab ich natürlich immer weniger auf die Reihe gekriegt und immer mehr Angst bekommen. Seit dem ich den Job nicht mehr habe ist es extrem geworden. Meine Panik wechselt. Zur Zeit sind es Krämpfe, manchmal waren es Herzattacken, Schlaganfälle oder ähnliches. Hab halt nen ziemlichen Hang zur Hypochondrie und lange gebraucht bis ich nen gescheiten Arzt gefunden habe. Der konnte mir beibringen dass man schon mal krank werden kann, aber nicht gleich an allem stirbt. Ich hab manchmal das Gefühl ich such mir sowas damit ich mich nicht mit meinen eigentlichen Problemen beschäftigen muss. Warum trink ich nicht einfach weniger statt mich wegen der Krämpfe verrückt zu machen. Ich mein, wenn ich nen Bier weniger trinke werd ich nicht gleich ins Delir fallen, oder? Schmeisse mir immer selber Steine in den Weg. Meine erste Therapie war Psychoanalyse, hab ich 2 Jahre gemacht und dann abgebrochen, wer will schon 2 Tage die Woche in der Vergangenheit rumkramen, gebracht hat es nichts. 2 Jahre später Verhaltenstherapie, war so super dass es mir nach kurzer Zeit sehr gut ging und ich die Therapie beendet habe, das sehe ich heute als Fehler. Vielleicht kann mir ein guter Psychologe auch helfen den Weg zur Suchtberatung zu gehen.
ZitatGepostet von Maja33(...) Habe halt wahnsinnige Angst weil man in den Foren immer liest dass es egal ist welche Menge man trinkt, dass auch jemand der alle paar Tage regelmäßig trinkt einen Anfall bekommen kann. (...).[/b]
Wenn du willst, kann ich dir auch noch von Patienten auf der Intensivstation berichten, dir nur durch einen blöden Zufall (z.B. Autounfall) dort landeten, von denen man keine Anamnese zur Verfügung hatte, keine Angehörigen usw., die nach zwei Tagen plötzlich ins Delirium verfielen und glaubhaft versichern konnten, nur ein paar Halbe pro Tag zu trinken. Ja, gibt es alles. Ist aber nicht die Regel, die Wahrscheinlichkeit, dass dir ein böser Geist erscheint, wenn du nichts, mehr trinkst, vorausgesetzt, deine Angaben stimmen, dürfte gegen null streben. Dir kann morgen Früh auch ein Ziegelstein auf den Kopf fallen. So wie ich das sehe, hast du Angst vor der Angst, und das, obwohl du nach eigenen Aussagen genau weißt, dass es dir ohne Alkohol viel besser geht.
[ Editiert von TheWidth am 03.03.08 17:27 ]
The piano keys are black and white But they sound like a million colours in my mind (Katie Melua)
Mit der Angst vor der Angst hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen! Versuche auch immer wieder einzureden dass die Angst nicht relevant ist und halte mir Fälle vor Augen wo Leute es geschafft haben ohne am Nichttrinken zu sterben. Wenn ich weiter trinke kann ich zwar den Krampf ausschließen, aber dann wirds irgendwann richtig böse, wird ja Erfahrungsgemäß immer mehr. Kenne einige Leute die deutlich mehr tinken als ich (hab lange in der Gastronomie gearbeitet), die machen 1 mal im Jahr Trinkpausen von 4 Wochen und leben alle noch. Muss halt diese blöde Angst überwinden.
SHG wegen Angst oder wegen Alkohol? Glaube nicht dass es bei meinen Ängsten hilft nur nicht mehr zu trinken, da muss ich glaub ich ein bißchen mehr machen. Hab echt ne ziemliche Macke was das angeht. Habe auf einem Flug von einer Stunde 2 Liter Wasser getrunken und Stützstrümpfe getragen weil ich panische Angst vor Thrombose hatte. Muss ich heute selbst drüber lachen, da wäre es nach 8 Stunden im Büro sitzen wahrscheinlicher ist sowas zu bekommen.
Es war nicht meine Aussage, dass bei allen Menschen mit dem Weglassen des Alkohols auch die Angst verschwindet.
Eine Korrelation ist aber für alkoholabhängige Angst-Patienten kaum zu leugnen.
Die Gruppe wurde als 'indikative' innerhalb der LZT bezeichnet, traf sich einen Vormittag pro Woche, wurde von Fachpersonal geführt und gab einen guten Überblick zum Thema, praktische Übungen und eine Menge Denkanstöße für die Zeit danach.
LG Bernd
"Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. "(Bertrand Russell)
Du hast wahnsinnge Angst vor dem Aufhören. Nach allem was man von kalten Entzügen hier lesen kann, ist das mehr als nur verständlich. Und da können noch soviele schreiben: wahrscheinlich nicht ... es ist aber schon vorgekommen... aber bei dir nicht oder ???....
Die Angst bleibt.
Eine endgültige Antwort bekommst du nur bei einem fachkundigen Arzt.Wenn du ihm von deiner Angst erzählst, wird er geeignete Maßnahmen ergreifen, die dir dann auch die Ängste vor dem aufhören nehmen.
Suchtberatungstellen nennen dir sicherlich fachkundige Ärzte. Da kannst du auch anonym anrufen.
Und dann ordnest du weiter.
Aufhören ist das wichtigste, es ist der Beginn für alles weitere.
ZitatGepostet von Maja33 Habe sehr viele schlechte Erfahrungen mit den Göttern in Weiß gemacht, die meisten verstehen sich leider auch als solche. Hab da echt einiges durch und traue lieber mir selbst als einem in nem weißen Kittel.
hab die andren postings nicht durchgelesen.
aber dazu möcht ich schon was schreiben: mir geht es auch nicht anders. gab ne zeit, wo ich schon den eindruck hatte, ich hab n magnet eingebaut, der alle deppen dieser welt anzieht. es dauet ne weile, bis man da wieder vertrauen aufbauen kann. aber im laufe der jahre bin ich doch an ärzte, therapeuten, pschologen geraten, die was taugen. es gibt leider da wie dort schwarze schafe, und wenn eine das und der andre das diagnostiniert, steht man als patient n bissl verunsichert da. aber es lohnt, weiter zu suchen und lass dich von schlechten erfahrungen nicht abhalten, hilfe zu suchen.
als patient muss man auch mitarbeiten und ich nicht nur auf die anderen verlassen.
Alles, was uns an anderen missfällt, kann uns zu besserer Selbsterkenntnis führen. Carl Gustav Jung