ZitatGepostet von ulliulli "nasstrocken" bedeutet, dass der "alte ulli" nass war und der "neue ulli" nach einem unfall und anschließender therapie seitdem trocken ist.
Deshalb auch der Doppel-Ulli als Nick?
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
danke für Dein Post! In Tönisstein scheinen ja recht viele Vorträge gehalten zu werden - und Du schreibst, es wäre für Dich ein Aufarbeiten und Neuerarbeiten gewesen.
Ich kann mir das im Moment gar nicht vorstellen wie das alles passt? Fragt da auch jemand nach der einzelnen Person oder ist das ein großes Schulzimmer mit Frontalunterricht?
Grüße,
h.
: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Erich Kästner
Natürlich fragt auch mal jemand nach der einzelnen Person, denn du hast dort ja auch Einzeltherapie.
Aber der Schwerpunkt der ganzen Angelegenheit ist halt schon die Gruppe bzw. die Gruppenarbeit.
Ist wirklich superschön dort. Ich hatte auch grosses Glück mit meiner Gruppe. Hab mich gleich mit ein paar Frauen angefreundet und wir haben viel miteinander unternommen.
Ist sowieso besser, wenn man Freunde dort hat, denn man darf noch nichtmal alleine ins Schwimmbad, immer nur zu dritt. Falls was passiert (sie haben schon die Erfahrung gemacht, dass bei schon bereits entzogenen noch Wochen später mal ein Krampfanfall auftrat) muss einer beim "Verletzten" bleiben und einer Hilfe holen. Mich hat das schon manchmal gestört, immer erst alle "meine Mädels" zusammentrommeln zu müssen, um mal eine Stunde ins Schwimmbad gehen zu können, aber was solls....
wenn du mal auf die seite von tönisstein gehst, siehst du auch einen "wochenplan", an dem du dich ein bischen orientieren kannst.
du bist überwiegend in einer festen gruppe unterwegs, ca. 15 personen, wobei jede woche zwei gehen (da therapieende) und zwei neue (aus der krabbelgruppe) kommen.
in der krabbelgruppe (ca. 1 woche) findet erstmal die eingewöhnung statt.
unterricht gibts in tönisstein keinen, du lernst dadurch, dass du dich selber kennenlernst. klingt ein bischen kompliziert - ist es am anfang auch - dann jedoch: ein neuer weg!
grüsse, ulli
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
ja und aus dem Wochenplan ist auch ersichtlich, daß ein Teil der Gruppentherapie mit und ein Teil ohne TherapeutIn stattfindet.
Am Ende der Woche wurde innerhalb der Gruppe festgelegt, welche Themen in der nächsten Woche besprochen werden. Da konnte ich ein-/zweimal mich mit einem Thema einbringen, was mir gerade auf den Nägeln brannte.
Im Nachhinein war auch der sog. Tagesbericht sehr wichtig zur Selbstreflektion. Ich weiß nicht, ob der heute in NeuTönisstein noch gemacht wird. Also vor 11 Jahren mußten die Patienten am Ende des Tages aufschreiben, was für sie an diesem Tag sehr wichtig war. Das konnte ein Eindruck aus der Therapiestunde, ein Thema, ein Satz aus einem Vortrag, ein Brief/Anruf von daheim oder oder sein. Ich saß oft am Abend da und überlegte, was ich schreiben sollte. Naja, erzähle ich halt irgenwas...und plötzlich war ich am schreiben.
Noch was: versuche dich bitte nicht von Leuten mit Scheißh...parolen beeindrucken zu lassen. Wie ich in die Stammgruppe kam, fing mein Zimmerkollege (damals noch 2-Bett-Zimmer) gleich an: boah, wir haben die schrecklichste, anstrengenste Therapeutin überhaupts, aber wenn ich mich so und so verhielte, käme ich am bequemsten durch. Glücklicherweise habe ich mich nicht dran gehalten. Außerdem fand ich, bzw. finde ich immer noch die Liba eine Spitzentherapeutin (leider schon ewig nicht mehr in T.)
anfangs hatte ich keine ahnung, was ich eigentlich schreiben sollte, dann kam mehr und mehr das selbstbeobachten und "auf-sich-selbst-hören-und-wahrnehmen" und der bericht war neben dem tagesblitz (kurze vorstellung morgens, wie es einem geht, was einen grad beschäftigt) eine echte bereicherung!
grüsse, ulli
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
vielen Dank für die Rückmeldungen, es klingt gut, was ihr schreibt, von Krabbelgruppe über Tagesberichte bis Schwimmbad etc.. Na,ja, und offenbar hat es euch sehr gefallen und vor allem geholfen! Meinen Glückwunsch dazu, und meinen Respekt, wenn ich das sagen darf
Ich wünschte, es ginge gaanz schnell los. Heute brennt es in mir - . Tochter ist nicht da, anstrengender Tag gewesen.. jetzt noch einen Termin.. ach, ich frag mich, was man in der Therapie macht, sowas auszuhalten. Sowas = trinken wollen. Das kommt da doch auch ständig. Nur - dann gibts eben keinen Weg, sich oder jemanden auszutricksen.
viele Grüße von einer unruhigen Helianta
: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Erich Kästner
selber war ich zwar nicht dort... doch mag ich was zu Deiner Frage erzählen:
In "meiner" ehemaligen SHG in Speyer, wo ich bis Dezember ja wohnte, da hatte ich drei "Gewinnertypen" als Leit- bzw. Vorbild, die nicht nur wegen ihrer mehr als 30. 25 bzw. 15 Jahre schon währenden Trockenheit, sondern vor allem wegen ihrer Persönlichkeit tief beeindruckend waren und sind.
Das waren und sind Menschen, an denen ich mich menschlich und abstinenz-handhabungsmässig orientiert habe.
Sie erwähnten oft genug, dass sie das Rüstzeug dafür, was sie heute ausmacht, vor allem in ihrer Therapie erhalten haben.
Sie waren alle dreie in Tönisstein....
und alle drei sagen heut noch mit Stolz "ich bin ein Tönissteiner" als wärs ein GEheimbund oder Adelsprädikat (was zu dem von mir empfundenen "Seelenadel" passt). Auch an unserm Vicco hierentdecke ich - besonders wenn ich ihn "real" treffe - da immer wieder Parallelen zu den dreien. Muss also was dran sein.
Daher glaube ich, Du wirst eine wertvolle Erfahrung machen auf die Du Dich getrost einfach nur freuen kannst.
Ich möcht Dir darum Mut machen- ich glaub Dir kann kaum Besseres passieren.
ERGÄNZUNG: hier im Forum noch gefunden: KLick LG IngMarie
[ Editiert von Ingmarie am 13.03.08 19:01 ]
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
Tönisstein macht auch in der Art "Werbung" für sich, und da ich Werbung prinzipiell nicht glaube, habe ich solchen Statements bisher recht misstrauisch gegenüber gestanden. Umso besser "echte" Aussagen dazu zu bekommen.
Übrigens war es jemand von der AHG, Verband der Kliniken, zu der auch Tönisstein gehört, mit dem ich den Sozialbericht erstellt habe. Die bieten den Service jetzt auch selber an, d.h. als Alternative zum Blauen Kreuz, etc. ( --> @ Tommie)
Mir war der Verfahrensweg am Anfang nicht klar. Mein Psychotherapeut dagte mir, nur ein Psychiater könnte eine Therapie beantragen. Also suche einen Psychiater. Nach der Hemmschwelle1 Psychiater (hat 1,5 Jahre gedauert, bis ich die geschafft hatte) sagte mir die, gut, machen wir. Kontaktieren Sie die Kliniken und fragen nach den Aufnahmeformalitäten und den Kostenträgern (KV oder RV).
Hat wieder gedauert bis ich das fertiggebracht habe. Hemmschwelle2 hat gedauert: etwa 7-10 Monate. Verschiedene Anschreiben verfasst, um Infos und Informationen gebeten. Rückmeldungen: keine. Kliniken teilweise 2. und 3. Mal angeschrieben. Als einzige Klinik hat sich Tönisstein rückgemeldet und Informationen und Prozedere-info geschickt.
Darin: am besten über Blaues Kreuz oder sonstige Sozialbericht erstellende Stellen. Habe gerade noch mal nach dem schreiben gesucht, finde ich jetzt nicht. es geht jedefalls darum, den Sozialbericht erstellen zu lassen. Nun war ich zwar dort in der SHG, konnte darüber aber kein Termin vereinbaren. das geht ausschiesslich am telefon mo-fr 10.12 Uhr. Nein, auch nicht per Mail. mannomann. mo-fr 10-12:00 uhr - Hemmschwelle3. da bin ich am arbeiten und kann nicht telefonieren. Schließlich Anruf von der AHG. ob sie mir behilflich sin könnten. Ja, konnten sie-- Innerhalb weniger Tage nach dem Telefonat Termin gemacht und Sozialbericht verfasst.
Nur zu empfehlen!
: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Erich Kästner
das verstehe ich jetzt nicht ganz. Was Dir Dein Psychotherapeut da erzählt hat, ist schlichtweg Quatsch. Quätscher gehts nicht.
Sag ihm mal einen schönen Gruß und frag ihn, ob er weiß, daß es a) Suchtberatungsstellen gibt und b) wenn ja, zu was die denn gut sind. Um einen Sozialbericht zu schreiben und einen Antrag an den Kostenträger zu stellen, brauchts keinen Psychiater. Da sind die schlichtweg überfordert Das ist auch nicht deren Job. Dafür gibt es Sozialarbeiter und -pädagogen.
In jeder Großstadt gibts eh' mehrere Suchtberatungsstellen, in jedem Landkreis mindestens eine. Es gibt welche von der Caritas, von der Diakonie, von div. Gesundheitsämtern, von Städten selber ... ja und dann gibts auch noch das Blaukreuz.
Du hättest Dir einiges sparen können. All die Infos, die Du Dir mühsam zusammengesucht hast, hätte Dir die Beratungsstelle Deines Vertrauens aus dem Ärmel geschüttelt.
das war genau worüber ich nachher den Kopf geschüttelt habe - alle irgendwie falsch informiert - ich hätte mich auch nciht selber mit den (falschen) Rententrägern auseinandersetzen und so weiter. Ach, ist ja irgendwie schon lustig im Nachhinein, ich habe mir teilweise echt überflüssigen Kopf gemacht. Das einfachste wäre echt gewesen, von Anfang an in eine Suchtberatungstelle zu gehen, wie du schreibst. Hinterher ist man meistens klüger!!
soho,
bis dann!
: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Erich Kästner