aber was sich oben so *easy* liest, ist das (vorläufige) Resultat eines langen Prozesses in meiner persönlichen Entwicklung - es brauchte viele Erfahrungen und hat einiges an Arbeit erfordert, da hinzukommen.
Dabei war es für mich (und ist es weiterhin) immer wichtig gewesen, mir selbst treu zu bleiben und nicht die Erfolgsmodelle anderer 1:1 zu übernehmen.
Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
Das Schöne an der Methode ist, daß sie besonders gut funzt, wenn es wo n i c h t leise ist. D.h. ich habe das bevorzugt gemacht auf der Heimfahrt von der Arbeit im Zug.
Das funktioniert so, daß ich meine Aufmerksamkeit auf Geräusche richte, die aus verschiedenen Richtungen zu mir dringen, sozusagen Stereo.
Dadurch muß die Birne zwangsweise die Aufmerksamkeit vom Gedankenkarussel weg lenken, der Aufmerksamkeiststrang splittet sich in viele kleinere auf.
Das gibt dann -wenns gut läuft- fast so einen kleinen angenehmen Trancezustand wo ich wenigstens für kurze Zeit an GARNICHTS denke.
heute beim u-bahn-fahren hab ich gelesen, eine Methode ist, den Raum, der sich zwischen den Gedanken und Gefühlen auftut, zu erforschen.
Damit hatte ich dann auch gut zu tun, ähnlich wie du das mit den Geräuschen aus allen Richtungen beschreibst!
Das Gedankenkarussell einfach auslaufen lassen, heißt nicht, dass das einfach IST. Ich üb daran systematisch seit 11 Jahren, nach wie vor im absoluten Anfängerstatus.
Wo die Methode ist, die Atemzüge bis 10 zu zählen, bin ich bisher noch nicht weiter als bis drei gekommen
Aber ich freu mich über den Fortschritt, dass ich mich darüber nimmer ärgere.
Wegen Postfach: meine Kapazitäten zu kommunizieren, mitzulesen / mitzuleben sind begrenzt. Und meine Energien sind endlich. Ich mußte / möchte sortieren, was in einen Tag hineingeht und was nicht.
Und noch ein Tipp von meiner Therapeutin. Bzw. das war eine Aufgabe, die ich eine Woche lang jeden Tag durchführen sollte:
Fünf Minuten ruhig hinsetzen. Augen schließen. Jeden Gedanken, der kommt auf ein virtuelles Stück Papier schreiben und von virtuellen kleinen Männchen in einen virtuellen Fluß schmeißen lassen.
Danach ist erst mal Leere im Kopf. Aber irgendwie fand ich das dooooof.
Mir ist beim lesen gerade der Satz wieder eingefallen den mir eine Psychologin vor 8 Jahren mitgegeben hat. Ihr O-Ton war damals:" Versuchst Du schon wieder heute das Geschirr zu spülen das Du morgen erst schmtuzig machen wirst?"
Dieser Satz hat mir (denke ich) so manche Karusselfahrt im Kopf erspart.
LG
Tina
Laut Miracoli bin ich 2 bis 3 Personen.:zwinker1: Ich selbst bin sicher das ich noch viel mehr bin. :zwinker1:
Mir geht es häufig...je nach dem Grad meines emotionalen Aufgewühlt seins so, dass ein Gedankenstopp alleine nicht ausreicht!
Damit begrenze ich zwar meinen Gedankenchaos, aber mein Gefühlserleben zu der Sache bleibt noch eine ganze Zeit intensiv bestehen!
Mir hilft es dann, wenn ich mir bewußt eine neue Geschichte in meinem Kopf kreiere! Entweder den positiven Gegenpol zu meinem vorherigen Drama oder aber eine ganz neue Geschichte, die mit dem ursprüngliche Thema nichts zu tun hat...also eine Ablenkung!
Konzentration auf Geräusche oder Gegenstände, so wie Lissy das geschrieben hat, funktioniert bei mir nicht so gut...ich schweife da schnell wieder zurück zum Karussell!
Eine komplett neue Geschichte funktioniert besser! Das mache ich dann so lange, bis sich positive Gefühle einstellen.
Wenn ich mich ruhiger und freudiger fühle, kann ich das ursprüngliche Thema neu angehen und oftmals erkennen ich nun Lösungsmöglichkeiten, die sich mir im Gedankenkarussell nicht erschlossen hätten!
nachdem ich auf ein tolles Buch gestoßen bin, möchte ich diesen älteren Thread mal wieder hervorholen: Ruhe da oben!: Der Weg zu einem gelassenen Geist Andreas Knuf (Autor) Preis: EUR 12,80
Da hat jemand mal nicht in der Theorie geschrieben, sondern einer, der diese Gedankengänge ganz genau kennt. Ich habe mich eigentlich in allem wiedergefunden und habe den Eindruck, dass sich durch die Übungen bei meinem Kopfkino schon so ganz sachte etwas verändert .
ich kenne zwar das oben erwähnte Buch nicht, wohl aber das Thema....
Meine Erfahrunge ist die, daß mich sog. "unerwünschte" Gedanken nur dann stören wenn sie mir meine Unfähigkeit zu einem ruhigen Geist bewusst machen.
Dann wird mir klar daß ich kein wirkliches Ziel habe. Mit Ziel meine ich nicht irgend ein äusseres wie z.B. ein Auto kaufen etc. - sondern daß ich grad mit mir selbst nix anfangen kann.
Auch zeigen mir meine unwillkürlich kreisenden Gedanken das was noch so in mir lebt und mich stört?
M.M.: es geht gar nicht drum irgendwie aufmerksam zu werden (=Motiv), sondern sich der Unaufmerksamkeit bewusst zu werden. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.
Randolf
"Wenn du ein Problem hast und es nicht haben willst, hast du bereits zwei. "