Das erinnert mich irgendwie stark an meine "Stadteinkäufe" Immer wenn ich in der Stadt war und mir etwas schönes gekauft habe hatte ich hinterher unwahrscheinlichen drang etwas zu trinken! Also ging es anschliessend fix nach Hause und ich hab n Bier oder n Wein getrunken.
LG Next
Ich freue mich über Verleumdungen, denn sie lenken von der Wahrheit ab. (Marquis de Sade)
Das erinnert mich irgendwie stark an meine "Stadteinkäufe" Immer wenn ich in der Stadt war und mir etwas schönes gekauft habe hatte ich hinterher unwahrscheinlichen drang etwas zu trinken! Also ging es anschliessend fix nach Hause und ich hab n Bier oder n Wein getrunken.
LG Next
hey next,
das kenne ich auch... bei mir war es aber eher das schlechte gewissen, da ich meist sachen gekauft habe, die nicht wirklich nötig waren
und vor ärger, dass ich das geld ausgegeben habe, habe ich mir ein gekippt.
heute bin ich froh, gezielt einzukaufen und anschließend ein leckeren cappuchino zu trinken
Und: "Genuss erhöht nicht unser Glücksgefühl, es ist lediglich die Vorfreude, die das vermag".
Dies passt zu meiner eigenen Beobachtung. Wenn ich mich mit einem Piccolo "belohnte", dann das nur solange toll, bis der erste Schluck getrunken war. Alles weitere war nicht mehr so schön, wie der Moment, als ich es kaufte.
Adriana ,
Das ist interessant!
Warum ist es dann nicht möglich, sich auszutricksen - also sich mit der Vorfreude zufrieden geben zu können, wenn allein schon die Vorstellung (dopaminmäßig) Belohnung genug ist ......
Ich habe überlegt -
bei mir war das auch oft so, dass allein die Vorstellung und Vorfreude, mich zB nach einem langen und erfolgreichen Arbeitstag mit einer (oder 2 :rolleyes Flasche Sekt oder Wein zu 'belohnen', mich den ganzen Tag beflügeln und vor allem helfen konnte, schwierige Situationen auszuhalten.
Es wäre dann häufig tatsächlich nicht nötig gewesen, diese Vorstellung nach Feierabend umzusetzen- tatsächlich habe ich das auch hin und wieder gedacht, bevor ich die Flasche entkorkte.
Ich trank dann aber meist doch -
- weil's ein Ritual war - weil ich's so geplant hatte, - oder einfach weil's da war ...
Schön blöd ...
Grüßle Äffchen Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
Ja, das geht mir genauso. Ich kaufe mir ein paar Bierflaschen - obwohl ich keine Ahnung habe warum... aber schon auf dem Rückweg vom geschäft bekomme ich Gewissensbisse - mein Verstand fragt mich : "der Tag ist so gut gelaufen - warum musst du jetzt alles wieder zunichte machen ?"
Dummerweise weiss ich auch, daß die Gewissensbisse nach den ersten paar Gläsern weg sind...
Zitat Warum ist es dann nicht möglich, sich auszutricksen - also sich mit der Vorfreude zufrieden geben zu können, wenn allein schon die Vorstellung (dopaminmäßig) Belohnung genug ist ... ...
Paula - das ist genau die Frage, die ich mir schon so lange stelle, die ja auch logisch und konsequent, aber offensichtlich doch so schwer umzusetzen ist. Das ist der Punkt, an dem ich immer noch arbeite.
Es ist ja dieser Drang, sich mit Alk (oder was auch immer, früher waren es andere Sachen) zu kicken/belohnen, ein starker Impuls, das flutet ja richtig (so ist das bei mir jedenfalls). Meine Erkenntnis/Erfahrung, die auch auf mehreren Gesprächen mit anderen "Suchtmenschen" beruht: wenn der Impuls nicht beachtet wird, verschwindet er auch wieder. Konnte ich gut beobachten: wenn ich ihm nicht nachgegeben hatte, war er alsbald wieder verschwunden. Kam natürlich immer wieder. Wenn ich einmal nachgab, war der Tag/Abend gelaufen. So trickste mich ein Impuls immer wieder aus oder - ich ließ mich austricksen. Genau der Punkt, den Du angesprochen hast.
Je länger der Abstand zwischen dem Alkohol und mir wurde (rein zeitlich), desto seltener und desto weniger heftig wurden die Impulse (ich war ja keine Spiegeltrinkerin, sondern trank nur zeitweise, dann aber Binge, ums vornehm auszudrücken). Ich konnte es besser händeln, wenn ich Abstand hatte, das hat sich immer wieder bestätigt. Andererseits: gab ich den Impulsen nach, wurden die Abstände zwischen den "Alkpausen" kürzer, vielleicht wäre ich heute doch Spiegeltrinkerin, hätte ich weiter gemacht. Oder tot.
Mir scheint es mittlerweile ein richtiges Training zu sein, wie im Fitnesscenter. Es scheint mir ähnlich einem Denkgefängnis, dem ich mit dem "nicht nachgeben" einige Gitterstäbe ausgebrochen habe. Dazu brauchte ich Muskeln und die kamen nicht von alleine, die kamen durchs Nichtbeachten.
Schade, dass dieses Wissen alleine einen nicht auf die sichere Seite bringen kann. Aber - das Wissen, dass der Impuls auch vergeht, wenn ich ihn nicht beachte, das hat mir die erste Zeit am meisten weiter geholfen.
Aber auch das möchte ich nicht verallgemeinern. Es gibt so viele Suchttypen, das, was ich oben geschrieben habe, kann bei anderen ja wieder ganz anders aussehen. Selbsthilfe lebt ja auch von der Erfahrung und hier hab ich schon etliches an Wissen und Handwerkszeug mitgenommen. Ist schon vom Teufel, dieses Zeugs...
Krabbat dein problehm kenne ich noch von früher. Wenn ich mich jetzt belohnen muß, weil ich etwas gut erledigt habe,kaufe ich mir was schönes zum essen. Das reichlich,ist nicht gut für die Figuraber hält vom alc ab.
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
Meine Sucht ist keine Schwäche und kein Zufall und schon gar keine Sünde. Sie ist ein Zeichen dafür das mir etwas Wichtiges fehlt. Aber was es ist,sollte jeder für sich selbst herausfinden. Es ist ein Hunger nach etwas, nach Anerkennung, Liebe, Entspannung, Belohnung und,und und. Die Sucht kapert mein Gehirn, sie besetzt Mechanismen, denen ich ja meine guten Gefühle verdanke und sie manipulliert so lebenswichtige Hirnschaltungen für Genuss und Lust, also für alles was mir Freude macht, was mich glücklich macht. Und von allem was mir Freude macht, kann ich süchtig werden. Biochemisch erklärt: "Gelangt Dopamin in die vordere Großhirnrinde, so prägt sich ein Reiz dem Gedächtnis als besonders wünschenswert ein. Dadurch reagiert der Abhängige auf alles, was ihn an die Droge erinnert mit Verlangen(Suchtgedächtnis). Nimmt er deshalb das Suchtmittel zu sich, lößt das neue das neue Dopaminstöße aus und lenkt die Aufmerksamkeit noch stärker auf das Suchtmittel.Der Abhängigkeit entkommt nur, wer den Teufelskreis an dieser Stelle durchbricht."
Ok, das hieß für mich zu allererst Verzicht...,so dachte ich jedenfalls....Verzicht auf "glückliche Momente, auf Lebensqualität", aber die abstinente Zeit hat mich eines Besseren belehrt, ich habe nur gewonnen. Den Teufelskreis durchbrechen, sich neu gebären ... ist am Anfang mit "Schmerzen" verbunden,aber nur am Anfang, doch diese Erfahrung kann nur jeder selbst machen.
Ja und ich belohne mich , jeden Tag,indem ich keine Suchtmittel zu mir nehme, denn "trocken lieben" kann ich mich nur selbst...und ich genieße das Leben, ich stelle mich vor den Spiegel,klopfe mir auf die Schulter und sage:"Gut gemacht, weiter so!"und wenn dann erstmal die Mundwinkel nach oben wandern...
Sonnige Grüße,M
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
ZitatGepostet von fitti Wenn ich mich jetzt belohnen muß, weil ich etwas gut erledigt habe,kaufe ich mir was schönes zum essen. Das reichlich,ist nicht gut für die Figur
wie sagte Bodo Bach: ich mach nicht zu wenig Sport, ich geh nur zu wenige auf Toilette.
*im übrigen bei Verstopfung hilft am besten einen Becher Schlagsahne trinken, ist schonend und führt super ab.
Zum Belohnen: wenn ich mal und Frust habe, (früher habe ich dann gesoffen) geh ich heute CD´s kaufen. Da es selten vorkommt, wird es auch zur Belohnung gemacht.
Das Belohnen und das Frust abbauen mit Alkohol, kenn ich ja. Lief es gut gab es den Belohnungsschluck, und wenn etwas schief lief, den Trauerschluck. Meist hilft bei jeder Situation schon mal ein Kinder Riegel (die machen nicht dick, die sind ja für Kinder gemacht)
Wenn ich irgendwo was gut gemacht habe, dann klopfe ich mir selbst auf die Schulter und sage mir. Das hast du wieder gut gemacht. Bist ein Top Kerl.
Nur nichts dann in die Gesichter hinein interpretieren.
Und wenn mal was schief läuft schaue ich nur nach oben und sage. Fuck, jetzt habe ich schon soviel scheiß durch, das auch noch, wieviel hast denn noch für mich auf Lager? ich spüre dann nur ein fieses Lächeln.
Betrachte stets die Posiiven Aspekte eines Mißgeschicks
Der Tod gehört zum Leben dazu, wie die Geburt. Und wann was ist, weiß kein Mensch genau.
Meine Erkenntnis/Erfahrung, die auch auf mehreren Gesprächen mit anderen "Suchtmenschen" beruht: wenn der Impuls nicht beachtet wird, verschwindet er auch wieder.
..........
Mir scheint es mittlerweile ein richtiges Training zu sein, wie im Fitnesscenter.
Moin Adriana,
ja, das ist es doch - und es scheint ja zunehmend als gesichert zu gelten, dass ein bestimmtes Verhalten (immer) auch für Veränderungen auf der biochemischen Ebene sorgt.
" Das Wahrnehmen, Zulassen und Aushalten von (ausgeprägten) Emotionen ist Voraussetzung für Veränderungen synaptischer Verschaltungen, und muss deshalb 'trainiert' werden."
und
"Soziale Interaktionen mit Folgen für das spätere Verhalten führen zu messbaren biologischen Veränderungen"
Peter Volksdorf (Psychiater, Marburg)
Zitat Es scheint mir ähnlich einem Denkgefängnis, dem ich mit dem "nicht nachgeben" einige Gitterstäbe ausgebrochen habe. Dazu brauchte ich Muskeln und die kamen nicht von alleine, die kamen durchs Nichtbeachten.
Das ist ein schönes Bild,
wobei ich 'Nichtbeachten' durch 'Aushalten' ersetzen würde - also, den Impuls nicht unterdrücken/verdrängen - sondern zulassen und trotzdem nicht nachgeben; das macht Muckis
Liebe Grüße Paula
[ Editiert von paula am 15.03.09 11:47 ]
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
Zitat wobei ich 'Nichtbeachten' durch 'Aushalten' ersetzen würde - also, den Impuls nicht unterdrücken/verdrängen - sondern zulassen und trotzdem nicht nachgeben; das macht Muckis
Das ist dann die Variante für Fortgeschrittene
Ja, hast recht. Ich lenk mich ab, wenns denn mal wieder aufkommt.
Das erinnert mich daran, dass Buddha die "Trips und Flips" des Geistes mit einem wilden Pferd verglichen hat.
Ist ein Pferd noch jung, kräftig und nicht gezähmt, springt es wild in der Gegend umher. Mit Hilfe eines guten Zaumzeugs, kann man das Pferd jedoch allmählich anleiten und in seinem Verhalten disziplinieren.
Genauso kann ich es mit meine Gedanken halten. Lasse ich jede Idee zu, ohne Grenzen zu setzen, finde ich mich plötzlich in Handlungen wieder, die ich gar nicht ausführen wollte..z.B. bei Saufdruck mit der Flasche am Hals.
Schaffe ich es solch destruktiven Gedankengängen früh genug den Riegel vor zu schieben, lösen sie sich auf und verschwinden...erst mal...bis zum nächsten mal!
Mir wird immer deutlicher, wie wichtig doch die Meditation für mich ist. In ihr kann ich immer wieder beobachten, wie Gedanken "einfach so" kommen und gehen. Mit ihr kann ich üben, Gedanken nicht festzuhalten auch wenn sie noch so verführerisch erscheinen...denn es sind ja nicht nur negative Gedankenspiralen, die den Geist umtreiben.
Was ich mich jedoch immer wieder frage ist: "Wenn ich wirklich in die Leere kommen könnte...also keine Gadanken mehr erschaffen würde...was ist dann da noch?
ZitatGepostet von PeWe Was ich mich jedoch immer wieder frage ist: "Wenn ich wirklich in die Leere kommen könnte...also keine Gadanken mehr erschaffen würde...was ist dann da noch?
Alles ist eins
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti