Hallo Inessi, vielen Dank für deinen Trost, es ist tatsächlich sehr schwer für mich gerade jetzt diese Dinge aufzuarbeiten. Ich glaube aber das ich es muß, denn ich habe das tiefe Bedürfnis die Vergangenheit zu verstehen, reparieren kann ich sie nicht aber vielleicht endlich daraus lernen. Zur Zeit lerne ich sehr viel über mich und meine Alkoholkrankheit, manchmal überrollt es mich förmlich. Da bin ich froh mich hier Menschen mitteilen zu können, die genau wissen um was es geht!!
vielen Dank, fühl mich hier auch sehr gut aufgenommen. Ja das mit dem Alkfreien Leben ist im Moment noch sehr spannend und ich entdecke jeden Tag neue Dinge in mir an mir um mich herum. Bin nun auch wieder drei Wochen trocken nach meinem Rückfall und muß zugeben, daß es mir im Moment richtig gut geht. Nja bis auf die Beziehung eben. Das schwebt alles noch ziemlich und ich kann mich schwer daran gewöhnen Gedult zu haben.
ZitatGepostet von Soda Nja bis auf die Beziehung eben. Das schwebt alles noch ziemlich und ich kann mich schwer daran gewöhnen Gedult zu haben.
Moin, Soda!
Das kann ich gut verstehen. Obschon ich Dir ja selbst in meinem ersten Beitrag hier anempfohlen hatte, geduldig ( und natürlich abstinent ) zu warten, ob Deine Frau noch einmal Vertrauen investieren mag. Ist aber leicht gesagt, und so viel schwerer getan...
Ich finde, Du bist auf einem guten Weg! Dafür spricht für mich zum einen der konsequente Abbruch Deines Rückfalls, und zum anderen Deine Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit Dir selbst und der Vergangenheit. Gut finde ich, dass Du dabei Deine Grenzen beachtest ( "Reicht jetzt heute für mich" , "kann jetzt nicht mehr schreiben" ), denn das gehört unbedingt zu einem bewussten Umgang mit Dir selbst. Rückschau und Reflektion sind zwar notwendig zum Trockenwerden, können aber auch mal überfordern. Da passt Du offensichtlich gut auf.
Deswegen verstehe es bitte auch nicht als Drängeln, wenn ich Dir sage, dass es mich interessieren würde, wie es damals (2006) bei Euch weitergegangen ist. Ich habe beim Lesen Deines Beitrags vom 1.11. ( hatte ich aus unerfindlichen Gründen bislang überlesen ) gerade heftig mitgelitten. Diesen Zwiespalt, über etwas sprechen zu wollen/müssen, von dem Du aber nur durch einen Vertrauensbruch ( Lesen des Tagebuchs ) Kenntnis hattest, stelle ich mir grausam vor. Wie bist Du damit umgegangen? Aber bitte, wie gesagt, nur wenn Du darüber schreiben magst und es für Dich passt.
Den guten Wünschen von Benny schließe ich mich in jedem Fall gerne an!
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Vielen Dank für den Trost, komm gerade von der Nachtwache. Da kann ich noch kurz etwas erzählen. 2006 begann im Grunde der Anfang vom Ende. Reden konnte ich nicht, wollte ich aber, also trank ich und verkroch mich in mich selbst, kapselte mich mehr und mehr von der Familie ab. Meine Frau sprach mich mehrfach an, ich wiegelte ab. Zuerst dachte ich, ich könne damit umgehen und es verdrängen, ging aber nicht. Dann eines abends, ich hatte wieder getrunken, es gab Streit, platzte es aus mir heraus und ich gestand meine Kenntnis der Tagebucheinträge. Wollte reden, fragen, meine Frau sagte nur "na und ? Willst du dich jetzt trennen? Das ist lange her und war vor unserer Ehe." Damit war das Gespräch beendet. Es ging also weiter, ich trank heimlich und versuchte mein altes Regeltrinken vorzuspiegeln. 2007 verlief ebenso, rumdümpeln im Nebel. 2008 erhielt ich wieder Auftrieb, ich wurde zum Medizistudium zugelassen, ein Traum aber auch schnell wieder vorbei. Mit Familie und Job ging es nicht, ich brach im 1. Semester ab. Wir kauften ein Haus ich zog mir zwei Bandscheibenvorfälle zu, ich trank wieder viel und offen, bis vor drei Wochen nach meinem Rückfall. Hoffe das waren die letzten verzweifelten Zuckungen dieses kleinen Alkmonsters.