Hallo Ahorn, finde es sehr gut das du hier so offen über deine Gefühle schreibst. Es ist richtig nur für dich solltest du aufhören zu trinken dann bleibt das stolze Gefühl sich selbst zu akzeptieren. Bei mir war es auch ein längerer Weg, aber ich bin heute immer noch stolz und ernte auch Respekt wenn ich anderen erzählen das ich schon lange trocken lebe. Der erste Besuch in der SHG wird dir sicher durch Anwesenheit deines Freundes erleichtert, aber es wird dir keiner den Kopf abreissen dort und vor allem solltest du auch wissen das dort absolute Schweigepflicht herrscht. Wünsche dir viel Erfolg und du solltest mit dem deinem Doc reden und nicht alleine kalt entziehen. Elke
Dieses ich nehm mich ernst und Handele auch so mußten viele hier lernen ..ich gehörte auch dazu .Es gehört viel Kraft dazu ..den wie bei Mir jahrelang eingeschlagenen Weg zuverlassen und neu zu gestalten .Ich brauchte und brauche dabei Weggefährten ...als Stütze .. als Antreiber .... manchmal als Bremse ...oft als Zuhörer und Ratgeber. Hier im Forum stehn viele verschiedene oft sehr gute Wegweiser drin ..welchen du nutzt.....ich hoffe du gibst dir Die Chance. Es ist zu schaffen ...die ersten 10 Tage sind doch schon ein super Schritt gruß und Herzlich willkommen auch von mir.. Ahorn Theo
ZitatGepostet von Ahorn2 hoffentlich(!) bin ich aufm richtigen weg, Manuela. nur mit "Zeit lassen" haperts. schon viel zu viele jahre habe ich benebelt verbracht. da gilt es, nicht mehr allzu viel zu verschwenden.
schon viele stunden habe jetzt hier drin gelesen und zum teil ist es echt erschütternd, was da so steht. und wenn ich so zurückdenke, könnte ich mich 1:1in so manches schicksal einreihen. sch... sucht! und größter respekt vor allen, die dem schon seit jahren -erfolgreich oder nicht- die stirn bieten!
lg Ahorn
Hallo, Ahorn!
Nun mit "dem Zeit lassen" meine ich, langsame, kleine Schriite gehen und in sich "hinein- zu- hören"...wie fühle ich mich HEUTE,körperlich und psychisch, was tut mir gut? Wie erfahre ich mich nüchtern, wie fühlt es sich an..., dies meinte ich "mit Zeit lassen", Ahorn
...und dann wirst Du es merken, ob Du auf dem richtigen Weg bist, sonst wird schnell was "übersehen", ein "Wegweiser" z.B.
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
ich finde es wichtig, über meine gefühle zu sprechen, auch wenn das im öffentlichen internet sicher nicht einfach ist, sich "der ganzen welt" zu offenbaren. andererseits denke ich, dass mir das schon sehr lange fehlt.jemand mit dem ich reden kann und der mich versteht. vielen anderen wird es vielleicht auch so gehen, aber ich will MICH nicht mit dieser situation abfinden so wie sie ist. gerade komme ich vom einkaufen nach hause zurück und da ist er wieder dieser "stolz". darüber, dem weinregal und all seinen bewohnern in gedanken den stinkfinger gezeigt zu haben. stolz darüber, NICHT zugegriffen zu haben! für die meisten hier selbstverständlich, für mich (noch) nicht. aber ich arbeite daran. mit dem doc brauche ich jetzt hoffentlich nicht mehr zu reden. der entzug und die entgiftung sollten vorüber sein.
Hallo Theo,
ich habe schon viele gute beiträge von dir hier gelesen; du weisst, wovon du sprichst (MEINE meinung!). dieses board ist ein sammelsurium von erfahrungen. jeder kann hier was dazulernen denke ich. schon alleine der austausch untereinander schafft ja die unerläßliche konfrontation mit der problematik, auch wenn hier und da fetzen fliegen.
das ist ein weiterer lernprozess! man stelle sich vor, nichtmal im eigenen leben oft im rampenlicht gestanden zu haben, was ja eigentlich auch selbstverständlich sein sollte.
so eine erfahrung erfordert zeit und umdenken. andererseits MUß ich ja etwas ändern.
ist "nüchtern-bleiben" immer und für alle so kompliziert?
das ist ein weiterer lernprozess! man stelle sich vor, nichtmal im eigenen leben oft im rampenlicht gestanden zu haben, was ja eigentlich auch selbstverständlich sein sollte.
so eine erfahrung erfordert zeit und umdenken. andererseits MUß ich ja etwas ändern.
ist "nüchtern-bleiben" immer und für alle so kompliziert?
liebe grüße Ahorn
Ich kann mit dem Wort "Muß" nuscht mehr anfangen... ich muß eines Tages Sterben , aber sonst "muß" ich nichts mehr, dieser Gedanke würde mir zu viel Druck machen.
Ich möchte,will,darf,kann,werde,brauche und manchmal soll ich auch, aber sonst ...
"Nüchtern-bleiben", ist "harte" Arbeit und der Erfolg stellt sich nicht sofort ein, also braucht es Geduld, Geduld mit sich selbst. Daher ist es sinnvoll, sich zu sagen: HEUTE trinke ich nicht, dies ist überschaubar und ich lebe ja im HEUTE....die Erinnerungen von Morgen schaffe ich mir HEUTE.
Naja und den Lohn bekomme ich eigentlich dann am Abend, wenn ich mir ein wertvolles Geschenk gemacht habe. meine heutige Abstinenz.
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
DU hast den ersten wichtigen Schritt getan, und jeder abstinenter Tag ist ein wertvoller Schritt auf dem Weg in ein trockenes und zufriedenes Leben.
Wie der Weg aussieht, kann keiner pauschalieren, sicherlich hast Du das schon hier im Forum gelesen. Vom "Einzelkämpfer " bis zum MEhrfachlangzeitpatient ist alles dabei.
Deu hast was wichtiges erkannt, nur we es für sich selber tut, hat langfristig Erfolg!!! Diese Erkenntnis muss allerdings nicht nur im Hirn "hängenbleiben" (so wars bei mir, sondern muss auch gelebt werden!!!
Wie Dein Weg auissehen wird, kannst nur Du bestimmen, ebenso liegt es in Deiner Hand, wer Dich dabei begleiten wird!!
Deine Tage der Abstinenz sind wertvoll, und - mit den Worten meiner Therapeutin zu reden- ein kleines empfindliches Pflänzchen, auf das man gut aufpassen muss!!"
VIEL GLÜCK UND KRAFT
LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
"Mein Therapeut nannte das bei mir "kognitive Dissonanz", d. h. das ganze Wissen bleibt im Hirn stecken (und wird dort bis zum Exzess terpflückt) und kommt nicht im Inneren an "
das habe ich eben von dir gelesen und mir ging ein osram auf ! da hängt mit sicherheit ein hammer und das ist für mich ein ganz heisses thema. (gut zu lesen, dass nicht nur ich daran zu arbeiten habe :sly
der vergleich mit dem pflänzchen triffts gut! bis mal etwas rinde gewachsen ist, das auch stürmischeren zeiten trotzen kann, dauerts halt. danke für deine wünsche
Manuela, dieses "muß" kommt ausschließlich von mir. und ich "muß" etwas verändern, wenn ich mein bisheriges leben ändern möchte. druck insofern habe ich keinen, da ich das nur für mich mache und es kein zeitlimit gibt oder irgendwelche ultimaten von aussen. was das "nüchtern-bleiben" angeht sehe ich eigentlich sofortigen erfolg: schon wenn ich spüre, dass ich nüchtern bin. das ist doch ein erfogserlebnis? wie du schreibst: am abend bei der bescherung: heutige abstinenz.
Das ist ja einer der Knackpunkte unserer teuflischen Krankheit, dass selbst Leute mit einem jenseits IQ und dem Wissen von regalbretterweise Suchtliteraturn wider besserem Wissen immer und immer wieder das kontrollierte Trinken versuchen und daran scheitern.
Ein nicht-Betroffener kann das nicht verstehen und kommentiert das mit " Warum trinkst du obwohl Du weisst, dass es Dir nicht guttut?
Es gibt viele Wege der Abstinenzerhaltung, die Sache mit dem Tag für Tag Schritt praktitiere ich auch, funktioniert acuh suuuuper, hat aber vor meiner LZ nciht immer funktioniert, weil ich unter einem enormenSuchttruck gelitten habe und dieser irgendwann so unerträglich war, das es passiert ist.
Du musst selbst rausfinden, welche Hilfe Du in Anspruch nimmst,und zu welchem Zeitpunkt.
VIEL KRAFT AUF DEINEM WEG
LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ZitatGepostet von septembersonne Ich kann mit dem Wort "Muß" nuscht mehr anfangen... ich muß eines Tages Sterben , aber sonst "muß" ich nichts mehr, dieser Gedanke würde mir zu viel Druck machen.
Ich möchte,will,darf,kann,werde,brauche und manchmal soll ich auch, aber sonst ...
Hallo Septembersonne,
genauso sehe ich das auch. Vor allem ist bei dem Wörtchen "müssen" oft eine andere Person mit im Spiel, die komischerweise genau zu wissen scheint, was ich tun "muß".
Mit mir nicht mehr!
Eine klitzekleine Einschränkung gibt es jedoch: egal was ich mich entscheide zu tun: ich MUSS mit den Konsequenzen leben, mit den guten wie mit den schlechten.
Wie oft wurde mir dieses DU MUSST zum Verhängnis! Sofort nach der Entgiftung hiess es von allen Seiten : DU hast 3 Kinder in die Welt gesetzt, Du musst jetzt wieder für sie dasein. Ergebnis: Keine Therapie, einige Wochen Kampf, Rückfall, wieder Entgiftung.... bis ich nicht mehr musste weil ich nicht mehr konnte!
Ein schönes Analogbeispiel aus bem Sportbereichlieferte mir meine Therapeutin:
Wenn sich der Ballack in der Nationalelf kurz vor dem Spiel die Virusgrippe holt, und der Löw sagt : DU MUSST spielen, weil wir haben Dich bezahlt, und er tut es trotztem, dann verliert die Mannschaft, der Gegner profitiert. Im wahren Leben verliert die Familie und es gewinnt der Alkohol. Finde ich ein nettes Beispiel....
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ZitatGepostet von Ahorn2 der vergleich mit dem pflänzchen triffts gut! bis mal etwas rinde gewachsen ist, das auch stürmischeren zeiten trotzen kann, dauerts halt.
…erfahrungsgemäß überstehen die zarten Pflänzchen Stürme ganz gut. Es sind die (berindeten) Bäume die im Sturm umknicken. Die Pflänzchen knicken meist nur ein wenn jemand darauf rumtrampelt. Oder sie gehen wegen mangelnder Versorgung ein.
…um das Bild mal weiterzuspinnen.
Gruß von einer-auch-gern-Dinge-im-Hirn-Zerpflückerin
Die Maus steht für den inner groove, für ne einwandfreie Sache, für den Wunsch, daß es einen so richtig erwischt. aus Koppstoff von Feridun Zaimoglu
ich verstehe schon euer "MUß". aber was ihr meint kommt von aussen, mein "MUß" kommt ganz alleine von mir. und das relativiert den begriff (und den vermeintlichen zwang der dahintersteckt) schon um einiges.
Hallo marimba,
du hast vollkommen recht; die morschen, unflexiblen und nicht anpassungsfähigen bäume fallen im sturm, aber ich denke, etwas rinde als schutz vor regen und kälte kann nicht schaden. das bild, das du weitergesponnen hast gab mir viel zu denken. besonders, wenn man dieses "zarte pflänzchen" auch auf andere gebiete im leben überträgt (hier bezog es sich ja nur auf das pflänzchen der abstinenz).
Hallo Ahorn2, wir sind so ungefähr auf dem gleichen Trocknungsstand. Ich habe seit dem 01.12. aufgehört und wünsche uns beiden die Kraft, die es braucht.
Meine Ärztin hatte im Gespräch mir vorgeschlagen, es gäbe eine Gruppe außerhalb unserer Kleinstadt. Grund: wegen dem evtl. erkannt werden. Die würde von den Patienten, die die gleiche Problematik haben, sehr angenommen. Habe ich mir auch überlegt.
Aber: Ich kenne mich. Jetzt wo das Wetter evtl. schlechter wird, bin ich die erste, die sagt, oh, bei dem Wetter, zu gefährlich. Oder oje, Kopfschmerzen (habe ich oft), da kann ich mich garnicht konzentrieren. Das macht keinen Sinn, so werde ich mich der Gruppe hier in der Stadt anschließen, d.h. ich werde hingehen und sehen, wie die Chemie so ist. Sollte es die nicht sein, habe ich noch 3 andere zur Auswahl.
Ich pack das jetzt an, Ahorn2, und ich denke, Du bist auch auf dem richtigen Weg.