ZitatGepostet von karlbernd ich glaube eher,dass du die ausnahme bist, mt. daß du es ohne gruppe schaffst finde ich schon erstaunlich. [ Editiert von karlbernd am 25.01.10 18:03 ][/b]
hallo kb,
ist doch sch... egal, ob mit oder ohne. wichtig ist für mich, der auch in keine gruppe geht, dass man es packt. es ist für mich ne einstellungsfrage. ich bin zu bequem mich an irgendeinen thermin zu binden. deswegen bin ich nicht schlechter und nicht besser als andere.
lg uwe
PS: mir reicht das forum und einmal im jahr das ehemaligentreffen.
in meinem "kliniksjahrgang" sind aber auch alle(bis auf zwei:grins2 wieder voll drauf! weil die dachten: "gruppe brauch ich ja nicht". für mich ist meine gruppe eine ganz wichtige absicherung. ohne sie, hätt ichs wohl nicht geschafft. kb
[ Editiert von karlbernd am 25.01.10 18:03 ][/b]
Ich kann das nur bestätigen! Auch wenn ich mich alkoholmässig stabil fühle ist der Gruppenabend ein sehr wichtiger Termin,
Ich vergleichs mal so (auch wenns blöd klingt): In meinem sozialen Umfeld (Familie/Job/Freunde) kann keiner so richtig mit der Krankheit umgehen, ich bekomme mehr Gegenwind als Verständnis, in der Beziehung komm ich mir permanent wie der Aussenseiter vor, der gegen Windmühlem kämpft, da tut es sooo gut, einmal in der Woche mit Leuten zu reden, die gleich gestrickt sind.
So wie z. B. ein Schwarzer ais Afrika, der in Norwegen wohnt und einmal die Woche in eine Gruppe mit Landsleuten gehen kann.
In Zeiten,in denen man stabil ist tut es einfach gut, in instabilen Zeiten kanns die Rettung sein.
Ich kenne aber auch viele die ohne Gruppe gut zurechtkommen, die haben aber in der Regel einen anderen Anker, Familie etc....
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ZitatGepostet von karlbernd In meinem sozialen Umfeld (Familie/Job/Freunde) kann keiner so richtig mit der Krankheit umgehen, ich bekomme mehr Gegenwind als Verständnis, in der Beziehung komm ich mir permanent wie der Aussenseiter vor, der gegen Windmühlem kämpft,
nu ja, ein wesentlicher Unterschied ist wohl auch, dass ich mich nie als Opfer des Alkohols betrachtet habe.
Ich meine, ich war viele Jahre bekennender Hartsäufer...26 Jahre zwischen erstem und letztem Filmriss....und dann hatte ich das unverschämte Glück, dass ich beim ersten Versuch, das Trinken ganz bleiben zu lassen, auch prompt erfolgreich war. Ich hatte genug...da gibt es nix zu "schaffen".
Das prägt einfach anders, als wenn jemand jahrelang versucht aufzuhören und das nicht schafft.
ZitatGepostet von minitiger2 [b....und dann hatte ich das unverschämte Glück, dass ich beim ersten Versuch, das Trinken ganz bleiben zu lassen, auch prompt erfolgreich war.[/b]
Moin!
Das ging mir genauso und ich habe mich auch nie als Opfer gesehen (wenn schon, dann eher als Gefangener). Trotzdem ist eine reale SHG für mich wichtig. Weniger als stabiler und einziger Pfosten im sturmtosenden Meer, sondern eher als Ort, wo Leute meine Gedankengänge und Probleme nachvollziehen können.
Wenn ich aus irgendwelchen beruflichen oder privaten Gründen donnerstags keine Zeit mehr hätte, würde aber keine Welt zusammenbrechen. Was mich eher stören würde ist, dass ich dann das Gefühl hätte, vom Arbeitgeber nicht wertgeschätzt zu werden. Schließlich kümmere ich mich um meine Gesundheit und das wird nicht honoriert / ermöglicht....
In so fern hoffe ich, dass fuzzy und sein Arbeitgeber eine stabile Lösung finden. Ich denke, dass z.B. eine Lösung mit wechselnden Gruppen (durch unterschiedliche Zeiten) keine gute Alternative ist.
Viele Grüße aus Hamburg Andreas
__________________________________________ Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Laotse
ZitatWar die mündliche Vereinbarung ursprünglich Teile einer Vereinbarung
Ja war sie, stammt aus dem Jahre 2000. War nicht nur eine mündliche, wurde auch schriftlich niedergelegt als verpflichtung, unter anderem mitmaßnahmen wenn ich einen Rückfall "mache". Wurde aber schon 3 Jahre wieder aus der Personalakte wieder Entfernt. Gibt da so Richtlinien wann was wieder rauskommt. Es gibt/gab noch einige Vereinbarungen, haben aber alle nicht mit Sucht zu tun. Ich bin er einzige. Die andern sind entweder medizinischer Grundlage(ärztliches Attest),bzw. Kindererziehung, meist Teilzeitkräfte. es sollen bzw. werden von unserem NEUEN alle überprüft und er erkennt nur noch die an, die nicht vorm Gesetzgeber (Arbeitsgericht) bestand haben.
ZitatMeinst du das ernst? So richtig ernst?
Ja, ist mein ernst. Fast auf den tag 10 Jahre, will nicht trommel. Aber ich bin überzeugt, ohne wärs nicht soweit gekommen. Ich habe einige Situationen in der Zeit durchgemacht wo ich kurz davor stand alles hinzuschmeisen o. aufzugeben und dann in der Gruppe aufgefangen und neue motivation bekommen habe. Also für mich ja.
Hut ab wenn du´s anderst hinbekommst.
ZitatMeiner Meinung nach bin ich selbst dafür verantwortlich mir mein Umfeld so zu gestalten daß meine Trockenheit gewährleistet wird.
Auch da hast du Recht. Jeder ist für sich selbst verantwordlich. Auch ich habe große Teile meines Lebens umgestellt. Es ist aber ganz schön hilfreich wenn du jemanden hast mit dem du darüber reden kannst. Eine SH kann hilfreich sein, die wechselst ja nicht wie ein Hemd. Wenn mann nicht in einer Großstadt lebt, hast´e auch nicht die große AUswahl. Man baut ja hier eine Beziehung, Vertrauen auf. Eine Abhänigkeit würde ich das nicht sehn.
Was für eine Einstellung überprüfst Du denn regelmässig, ob Du eine SH brauchst.http://www.saufnix.com/smilies/board/disput2.gif Glaub ich weniger, das hier ist deine SH, wenn ich mir deine Beitäge anschaue.
Wenn du einmal glaubst,auf der Schattenseite der Welt zu stehen,denk einfach daran die Erde dreht sich!
Hi Fuzzy, danke für die Antwort Ich wollte Dich keinesfalls in so ne Art Rechtfertigungszwang bringen, Du hast Recht, das hier ist sozusagen meine SHG, zudem ist mein Partner ebenfalls trockener Alkoholiker, so daß ich tatsächlich jederzeit einen Ansprechpartner für alles mögliche finde. Entweder hier im Forum selbst, aber ich könnte auch jemanden anrufen oder per Nmail kontaktieren, oder eben auch mal direkt zuhause, sehr praktisch.
Hast Du mal nach Betriebliche Übung gegoogelt? Vielleicht wäre das ein Ansatzpunkt. Es gibt wohl tatsächlich sowas wie ein Gewohnheitsrecht in bestimmten Fällen...
Ach so, die Einstellungen, die ich regelmässig prüfe...so alle möglichen, eben auch die, daß ich meine Abstinenz gern so unabhängig wie möglich von äußeren Umständen hätte, weil ich mich sonst irgendwie weiter "abhängig" fühle. Ich bin mir z.B. unsicher ob die Position so überhaupt haltbar ist, darum frag ich manchmal andere trockene Alkoholiker so Sachen wie Dich heute.
Bezüglich SHGs wars bei mir so, zuerst hatte ich ne unüberwindliche Schwellenangst, dann gings als Alleinerziehende eine ganze zeitlang gar nicht, und zuletzt hab ich für mich die Feststellung getroffen daß ich keine SHG will.
Allerdings hab ich da auch so ne Vereinbarung, und zwar mit meiner Arbeitsvermittlerin...um eine Umschulung zu bekommen muss ich erst ne Therapie machen, und da sich eine angedachte stationäre Traumathera hinten und vorne nicht organisieren lässt, werde ich eine Suchttherapie machen. Das stell ich mir ein bissi vor wie die Hardcorevariante einer SHG. Das hab ich jetzt von meiner ewigen Gruppenverweigerung. Schlechtes Karma halt.
Britta, ich kann in Sachen Suchttherapie mangels eigener Erfahrung nicht mitreden und habe auch nur so meine Vorstellungen. Dass sie ein bisschen was "wie die Hardcorevariante einer SHG" ist, trifft aber wohl nicht zu, wenn du hier
(weiter unten im Text) dir mal die Prinzipien der Sucht-Selbsthilfe durchliest.
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Es ist aber ganz schön hilfreich wenn du jemanden hast mit dem du darüber reden kannst. Eine SH kann hilfreich sein, die wechselst ja nicht wie ein Hemd. Wenn mann nicht in einer Großstadt lebt, hast´e auch nicht die große AUswahl. Man baut ja hier eine Beziehung, Vertrauen auf. Eine Abhänigkeit würde ich das nicht sehn.
Hi Fuzzy,
was Du über das Vertrauen in und zu einer Gruppe sagst, ist natürlich richtig. Ich habe das auch erfahren, als ich in meiner Gruppe nach dem Tod meiner Eltern (Vater und Mutter verstarben innerhalb von fünf Wochen) aufgefangen wurde. Ich habe damals reden können, wie mir der Schnabel gewachsen war, und verspürte eine unglaubliche Nähe und ganz viel Vertrauen. Und das war nur möglich, weil ich den Stamm dieser Gruppe eben schon lange und gut kannte.
Ich habe diese Gruppe zwischenzeitlich aufgegeben, weil sie sich in einer Weise entwickelte ( immer größerer Kreis, hohe Fluktuation ), die mir nicht gefiel. Das war meine freie Entscheidung. Aber auch wenn ich noch dort wäre, müsste ich jetzt - meinem Umzug geschuldet - in einer neuen Stadt eine andere Gruppe finden. Und da würde ich mich ganz übel fühlen, wenn ich jemals in die Richtung gedacht hätte, dass meine Trockenheit nur mit Unterstützung dieser einen Selbsthilfegruppe funktioniert.
Ich habe vollstes Verständnis, dass Du diese Gruppe, in der Vertrauen und vielleicht auch Freundschaften gewachsen sind, weiter pflegen möchtest. Und ich glaube auch, dass Du das - so wie die Dinge liegen - auch dem neuen Herrn Bereichsleiter verklickern kannst.
Ich denke nur, dass Du Deine Trockenheit für den Fall, dass sich die Sache nicht so entwickelt, wie Du es Dir ( und ich auch ) wünscht, nicht in Frage stellen solltest, wie in Deinem Eingangspost geschehen. Das ist in meinen Augen lediglich ein gefährlicher gedanklicher Fallstrick.
Besser wäre doch aktiv und selbstbewusst Plan B zu entwickeln und in der Hintertasche zu haben. Kämpfe für das, was Dir wichtig ist, aber mache Dich nicht abhängig von Entscheidungen anderer. Dein Pflänzchen Trockenheit wird immer mal wieder böses Wetter erleben, aber Du allein hegst und pflegst es und kannst es wetterfest machen.
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Jetzt mal ehrlich, ich hab nicht gedacht das meine Eingangs gestellte Fragestellung eine solche Reacktion auslösen könnte.Hab mich gefreut und auch gewundert über Eure Ansichten. Zuerst, wenns interesirt, das "Gespräch" is gelaufen heute. Ich hatte nicht viel zu sagen, war nicht erforderlich. Hat alles mein Chefel gemacht. "Jup... Herr..... ich habe mich kundig gemacht(wo auch immer?)und auch mit den Personalern und der Produktiven Steuerung unterhalten,wir finden es in Ordnung und werden Sie auch in Zukunft in dieser Richtung unterstützen. //Es gibt auch eine betriebliche Gesundheitsfürsorgepflicht und einige Großkornzerne haben das in einer Betriebsvereinbarung auch festgeschrieben. Vieleicht haben Sie gegoggled. Hätte mir keinen großen Kopf machen brauchen.
Eins hatt´s mir auch wieder gezeigt und da bin ich hauptsächlich @ Kleinerfuchs dafür dankbar, deine direkten und kritischen Fragen/Einwände haben mich mal wieder richtig zum Nach- und Überdenken meiner eigenen Situation gebracht. Ist Richtig, so ein Gewohnheitsrecht in Sachfragen, aber man sollte höllisch Aufpassen das nicht alles andere auch wieder zur Gewonheit wird um man an alten Verhaltensweisen hängenbleibt.
Ich lass mich nicht aus ob eine SHG für jemand gut ist oder nicht, die eine besser oder die andere oder gar keine oder nur hier im Forum bzw. Chat. Muss jeder für sich selbst wissen was für ihn gut is oder nicht.
Mein Ding ist jedenfalls durch und ich bin zufrieden. Und nochmals Dank an alle, die sich bei dieser Diskussion beteiligt haben.
Wenn du einmal glaubst,auf der Schattenseite der Welt zu stehen,denk einfach daran die Erde dreht sich!
Hallo, ihr Lieben. Ich habe jetzt auch von meinem Arbeitgeber eine Aufforderung zur Therapie bekommen. Ich wollts sowieso machen, bin auch motiviert. Aber nach dem Tod meiner Schwester in ein solch tiefes Loch gefallen. Ich denke aucg, daß die Antideprisiva schuld sind. Ich hab jetzt bei der Caritas eine ambulante Therapie beantragt, bin beim Kreuzbund, reicht das?