nach anderthalb Jahren hab ich diese Woche mal wieder reingeschaut und Bachs Geschichte gelesen (Hallo Bach!); zunächst bis Seite 10; Beitrag 184 hast Du das geschrieben:
„Was mich interessiert hat, war: gibt es Leute, die lange trocken sind und sich gut dabei fühlen? Ich brauchte das, denn ich bin damit aufgewachsen, dass Trinken/Rausch Lebensqualität bedeutet und ich hatte immer furchtbare Angst, dass mir ohne was ganz wesentliches fehlt.“
Und genau so geht es doch sicher vielen zumindest mir. Weniger die Angst aufzuhören, mehr die Überzeugung ohne wird es brechlangweilig o. ä. (langweiliger als allein saufend kann es doch gar nicht sein) . Klar, man entwickelt dann andere Freizeitgestaltung. So die Theorie und sicher die Praxis der Erfahrenen.
Explizit interessiert mich: Hast Du Leute gefunden, die sich trocken gut fühlen? Sicher, denke ich. Aber was hat Dich überzeugt bzw. wie bist Du zu Deinem Entschluss gekommen? Hast Du es denen einfach geglaubt? So einfach ist das doch nicht. Der Verstand sagt mir klar: Mir kann es eigentlich nur besser gehen ohne, aber Bauch glaubt das noch lange nicht und die Umsetzung bleibt aus.
Hallo Aleinad, vllt darf ich dir mal antworten, ich bin seit 19 Jahren trocken und fühle mich sauwohl. Ich genießße das Leben ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Mir fehlt der Alkohol gar nicht, im Gegenteil, ich froh darüber nicht mehr trinken zu müssen, darüber nachdenken wie ich an Nachschub komme, wie ich das Leergut entsorge, da Leben ist einfach um so vieles besser. Das ging natürlich auch nicht von heute auf morgen, hat eine Zeit gedauert, aber es hat sich gelohnt. Ich wünsche dir das du das auch erkennst Elke
Ich freu mich über jede Nachricht zu diesem Thema mit positiver Ausrichtung. Veränderungen jedweder Art funktionieren doch nur, wenn man vom "Mehrwert" überzeugt ist.
Hmmm, wenn für Dich ein Leben ohne Alkohol nicht erstrebenswert ist, warum dann einen Gedanken daran verschwenden?
Jeder, der sich entschieden hat, mit dem Saufen aufzuhören, sieht doch ganz offensichtlich einen Mehrwert im Nichtsaufen, sonst würde er ja weiter saufen. Wieder saufen geht ganz einfach: Flasche holen, ansetzten und gut.
Nein, mir geht es nicht durchgehend gut. Ich habe Probleme und leide bisweilen unter Depressionen. Nur: Mit Alkohol ging es mir wesentlich schlechter. Ohne Alk bin ich wenigstens handlungsfähig. Mit Alk nicht. Ohne Alk muss ich mich vor meinen Kinder nicht schämen. Mit Alk hätte ich ihnen die Hölle auf Erden bereitet.
Wie gesagt: Das gilt für mich. Ich sehe einen deutlichen Mehrwert in der Nüchternheit. Warum auch sonst sollte ich mich für ein nüchternes Leben entschieden haben.
ZitatGepostet von zai-feh Ich sehe einen deutlichen Mehrwert in der Nüchternheit. Warum auch sonst sollte ich mich für ein nüchternes Leben entschieden haben.
Hier unterschreibe ich!
Und der Mensch, dem es durchgehend gut geht (ob mit oder ohne Droge) muß erst noch geboren werden. Wobei - dann wäre es ja kein Mensch.
ZitatbUnd genau so geht es doch sicher vielen zumindest mir. Weniger die Angst aufzuhören, mehr die Überzeugung ohne wird es brechlangweilig o. ä. (langweiliger als allein saufend kann es doch gar nicht sein) . Klar, man entwickelt dann andere Freizeitgestaltung. So die Theorie und sicher die Praxis der Erfahrenen.
Explizit interessiert mich: Hast Du Leute gefunden, die sich trocken gut fühlen? Sicher, denke ich. Aber was hat Dich überzeugt bzw. wie bist Du zu Deinem Entschluss gekommen? Hast Du es denen einfach geglaubt? So einfach ist das doch nicht. Der Verstand sagt mir klar: Mir kann es eigentlich nur besser gehen ohne, aber Bauch glaubt das noch lange nicht und die Umsetzung bleibt aus.
Wie war das denn genau bei Dir, Minitiger?
Würd mich freuen ….
Gruß Daniela[/b]
Hallo Daniela,
mit genau diesen Gedanken, die Du äusserst bin ich hier rumgeschlichen. Als We Trinkerin, die nur dem Genuss fröhnte fühlte ich mich zu Beginn sowas von anders. Darauf wollte ich niemals verzichten,ich bin ja so anders. Habe die Kurve vom fast täglich trinken( ich bin ja so dizipiniert, immer die gleiche Menge:gruebel, selber auf We vor 2 1/2 Jahren runtergepegelt. Sieh Welt, ich habe mich im Griff. ( Wenn Du magst schau doch bei mir mal nach).
Jedenfalls haben mir enorm hohe Leberwerte die dringend benötigte psy. Therapie vermasselt. Ab da ist es eben ein Selbstläufer geworden.
Heute ist Tag 27.
(Ich muss dazu aber sagen, das vorher im hintersten Hirnkämmerlein schon der Gedanke rumorte, das es so nicht ok ist.)
Da ich sehr einsam lebe, hat sich jetzt so viel nicht geändert. Ausser, das ich mich gleich losmache und den 2. Freitag durch die ganze Stadt bei der Hitze fahre um an einer offenen Suchtgruppe teilzunehmen, die dafür da ist, einen für das We zu stärken.
Sorry für die Abschweifung......
Ja, es geht mir gut damit. Aufzustehen und es geht mir gut, nicht dieses rumgeschlurfe mit Übelkeit, auf den Sonnabendabend gierend um weiterzumachen, den Gedanken dranhängend, Du kannst ja den So.abend weitermachen wenn Du willst.
Ich freue mich abends schon auf den Kaffee am morgen, der nicht würgend wieder hochkommt. Keine Ängste , Du musst noch Stoff besorgen.
Sicher ist meine Meinung nicht der Weisheit schluss, als Neuling, ich kann Dir aber nur sagen, für mich lohnt es sich, nicht nur gesundheitlich.
Keine Befürchtungen mehr, das jemand klingeln könnte und mich mittags versoffen sieht( und riecht). Keine Ausreden mehr, warum ich erst nachmittags mit einkaufen kommen kann( habe kein Auto und bin auf Leute angewiesen mitfahren zu dürfen). Die Pullen im Einkaufskorb unten verstecken, das es keiner sieht.
Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde nicht darüber nachzudenken, mal wieder.........aber ich halte mir dann vor Augen, was ich dafür aufgeben würde. Zufriedenheit, Stolz und Gesundheit.
Lg von crissy
[ Editiert von crissy09 am 16.07.10 13:39 ]
Man fällt nicht über seine Fehler, man fällt immer über seine Feinde, die diese Fehler ausnutzen.