Im Rahmen meiner persönlichen Recherchen bezüglich Suchtgedächtnis und Suchtdruck (implizites/explizites Lernen und Gedächtnis, Rückfallprophylaxe usw.) bin ich im Internet auf diverse Seiten gestoßen, die ziemlich, hmmm, sagen wir mal zumindest befremdlich sind , obwohl dabei "wissenschaftlich" (Professor als Leiter, Diagramme, Analysen etc.) hinterlegt!! In einem der Links wird zum Beispiel nahezu alles auf den Kopf gestellt, über das sich hier und auch in anderen Foren seit Jahren unterhalten und ausgetauscht wird (http://www.kontrolliertes-trinken.de/kon...erminismus.aspx) und bei dem jeder von uns auch seine eigenen bitteren und miesen Erfahrungen gemacht hat Das gibts z.B. die Annahmen und deren "Widerlegung" zu genießen: Danach sind wir alle gar nicht soooo krank, die Sucht dauert auch nicht ein Leben lang an, wir haben eigentlich auch gar keinen "richtigen" Kontrollverlust, können durchaus kontrolliert trinken etc.pp.usw.usf.
Wie findet ihr denn das, man kommt sich da manchmal - auch wenn man sich sehr intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt hat - ganz schön verarscht vor!! Also ich persönlich empfinde das als äußerst unverantwortlich, dies in dieser Form, auf "wissenschaftlich fundierter" Basis zu verbreiten und somit vielleicht dem Einen oder Anderen (da braucht man hier nur ein bisschen herumlesen) wieder "Hoffnung auf ein normales Leben" zu vermitteln ! Aber mir bestimmt nicht, das Leben ist im klaren Zustand viel zu schön und interessant, um es sich durch solche Dinge wieder kaputt machen zu lassen...
ich will es mal so formulieren: ausserhalb gewisser Gruppierungen sind die Meinungen zum Thema Alkoholismus längst nicht so eindeutig, wie es manchmal scheint.
Gerade wissenschaftlich ist viel umstritten...und Kinderkrankheiten werden auch nicht von Kindern geheilt, also das Expertentum von Betroffenen ist nicht sakrosankt.
Darüberhinaus ist sehr vieles von der Meinungsfreiheit gedeckt, und Du findest auch Seiten im Internet, die das Saufen offen verherrlichen.
Unterm Strich musst Du Dir immer selbst raussuchen, was für Dich passt, das ist der Preis der Freiheit.
habe bei "kontrolliertes Trinken" bestimmt eine Viertelstunde gelesen. Das ist ein "wunderbarer Text". Es wird genau das geschrieben, was ich sooo gerne lesen würde, wenn ich eine Suchtattacke habe. Dann ist ja alles in Ordnung, wenn ich mir jetzt sofort Alkohol kaufe.
ZitatAlso ich persönlich empfinde das als äußerst unverantwortlich, dies in dieser Form, auf "wissenschaftlich fundierter" Basis zu verbreiten ..
Unverantwortlich ist eine Verniedlichung einer ganz großen Sauerei. Schade, dass man den Link nicht mehr weglöschen kann. Mir ging das echt an die Nieren. Aber es hilft mir auch, auf mich gut aufzupassen, damit ich nie in so eine Stolperfalle reinfalle.
habe bei "kontrolliertes Trinken" bestimmt eine Viertelstunde gelesen. Das ist ein "wunderbarer Text". Es wird genau das geschrieben, was ich sooo gerne lesen würde, wenn ich eine Suchtattacke habe. Dann ist ja alles in Ordnung, wenn ich mir jetzt sofort Alkohol kaufe.
Isola
jo, und? Lasst Du Dich von Geschriebenem vom Saufen abhalten?
Wenn Du das brauchst, dann hast Du vom Saufen selbst sowieso noch nicht genug die Schnauze voll. Da ist es - nach meiner bescheidenen Meinung - nur eine Frage der Zeit, bis Du wieder anfängst.
Und zwar völlig unabhängig davon, was sonstwer dazu sagt.
1. Solange du die Abstinenz als Verzicht erlebst, denkst du dir immer "aber schön war es ja doch" aus. 2. Ich bin froh, dass ich - beginnend nach etwa 3 Jahren trocken - ganz langsam und allmählich ich selber geworden bin. Jeden Tag der verlässlich Selbe, und freundlich. Schon diese Konstanz konnte ich mir zuvor gar nicht vorstellen. Was ist aber wenn dun nun nicht zu denen gehörst, die irgendwas kontrollieren können? Dan plagst du dich weiter, so wie bisher. Max
"wir haben eigentlich auch gar keinen "richtigen" Kontrollverlust, können durchaus kontrolliert trinken etc.pp.usw.usf."
Ich habe den Link jetzt gar nicht geöffnet. Ich vertraue meiner eigenen Erfahrung. Wieder und wieder habe ich versucht, die Kontrolle über Trinkzeit und –Menge zu behalten. Es ist mir wieder und wieder missglückt. Da kann mir kein Professor was anderes erzählen. ch trinke gerne……..alles. was keinen Alkohol enthält.
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
mein Text war ironisch gemeint und sollte nicht so ernst genommen werden.
Ob ich die Abstinenz als Verzicht erlebe bzw. die Schnauze noch nicht voll genug habe, da bin ich mir echt unsicher.
Ich habe die letzten vier Wochen relativ locker überstanden. Die paarmal, die ich gerne Wein getrunken hätte, ließen sich leicht aushalten. Ich kann denken, heute will ich nicht trinken, aber lieber denke ich, dass ich nie wieder trinken will. Jetzt und heute kann ich sagen, ich erlebe mein alkoholfreies Leben als selbstbestimmtes, wirkliches, lebenswertes Leben. Die fürchterlichen Wochen, Tage und Stunden der letzten Monate, in denen ich noch trank, will ich nie mehr erleben.
Ich hoffe, das denke und meine ich auch noch morgen so und die nächsten Jahre. Ich hoffe, ich bin auch noch morgen ohne Alkohol, und die nächsten Jahre. Bei meinem bisherigen Trinkverhalten wäre ein halbes Glas ein Absturz. Kontrollieren könnte ich das nicht mehr, die Kontrolle hätte allein der Alkohol.
Vom 14.- 17. Juni 2011 finden die 6. Suchttherapietage in Hamburg im ZI statt. Der Kongress hat das Schwerpunktthema Selbstheilung.
Hinter diesem Wort verbirgt sich mehr, als man es auf Anhieb vermuten würde. Unter allen Teilnehmern herrscht Konsens darüber: die Annahme, es handle sich bei Alkoholismus um eine unheilbare Krankheit ist nicht zutreffend.
ZitatGepostet von Achternbusch Vom 14.- 17. Juni 2011 finden die 6. Suchttherapietage in Hamburg im ZI statt. Der Kongress hat das Schwerpunktthema Selbstheilung. Hinter diesem Wort verbirgt sich mehr, als man es auf Anhieb vermuten würde. Unter allen Teilnehmern herrscht Konsens darüber: die Annahme, es handle sich bei Alkoholismus um eine unheilbare Krankheit ist nicht zutreffend.
ein kongress über selbstheilung von einer unheilbaren krankheit
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
ich habs für mich schon rausgefunden. ich sehe mich als unheilbar an. warum? habs ja schon oft genug ausprobiert, die andere seite (mit alk weglassen) dann wieder gemässigt trinken usw. hat ja nie geklappt. also jetzt halt ohne.
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht
Mary, die These ist ja eben daß es keine unheilbare Krankheit ist, ich seh da keinen Widerspruch edith: Beschäftigt hab ich mich auch nicht damit, ich kann keine PDF Dateien öffnen. Bzw. mein PC kann das nicht und ich kanns ihm auch nicht beibringen (DAU)
ZitatGepostet von pueblo ich habs für mich schon rausgefunden. ich sehe mich als unheilbar an. warum? habs ja schon oft genug ausprobiert, die andere seite (mit alk weglassen) dann wieder gemässigt trinken usw. hat ja nie geklappt. also jetzt halt ohne.
Ich erlebe mich nicht als unheilbar krank, nur weil ich keinen Alkohol trinken kann darf will. Krank bin ich nur, wenn ich saufe. Meine Sicht.
Möglicherweise ist das für Manche doch gar nicht so sehr abwegig.
Ich kann für mich, so wie ich meine Suchtmuster (auch vom Rauchen her) kenne, eindeutig feststellen, dass ich totale Abstinenz leben muss um nicht noch einmal in die Gefahr zu geraten, abhängig zu werden.
Ich kann mir aber auch andere vorstellen, die das anders meistern bzw. leben.
Ein Freund von mir war zehn Jahre lang als Alkoholiker trocken und hat dann wieder Alkohol getrunken. Jetzt, auch rund zehn Jahre dieser Phase, ist er bei nicht mehr als ab und zu zwei Gläsern Wein angekommen. Betonung auf "bisweilen". Wenn er mit seiner Freundin zusammen ist, trinkt er sowieso nix.
WARNUNG: Ich will damit nichts recht reden. Aber ganz so sehr neben jeder Vorstellungskraft ist das auch nicht.
sehr intresante sichtweise. und gut das du das (kann,darf) gleich durchgestrichen hast.(weis schon wie du es gemeint hast) stösst nämlich oft bitter auf. manche sprechen es dann ,sogar noch in dritter person. als wenn man ,mit dem besitzer über sein tier spricht. darf der die wurst usw. ist mir selbst schon passiert ,zwar in direkter anrede, und sehr gut mitfühlend gemeint, genervt hats trotzdem. ich bin über 18 ,volljährig. ja ich darf schnaps kaufen, ja ich darf ihn auch trinken,und kann das sogar. aber ich will das nicht mehr!!!
[ Editiert von pueblo am 10.03.11 14:41 ]
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht