ich möchte dir an dieser Stelle einfach mal Mut zusprechen, denn du hast dich auf den Weg gemacht! Was in deinem Thread fast untergeht ist die Tatsache, dass du schon seit längerer Zeit (war zu bequem nachzuschauen) nichts mehr trinkst.
Du schreibst, dass du seit 3 1/2 Jahren Antidepressiva nimmst und dass parallel dazu dein Suchtdruck anstieg. Hat sich deine Depression seit der Einnahme verbessert? Mir scheint es nicht so, dass dir dein AD zum Durchbuch verholfen hat. Du sprichst von innerer Leere, Lust- und Antriebslosigkeit, du kannst dich nicht einmal aufraffen, dir Hilfe zu organisieren, u.a. auch deshalb, weil dir der Glaube, dass dir etwas bzw. jemand helfen kann verloren ging? Glaube mir, mir erging es ähnlich. Das mag dich zwar wenig trösten aber ich versichere dir, dass du irgendwann auf dem von Vicco (sehr schöner Beitrag:gut beschriebenen Gipfel stehen und stolz hinab ins Tal blicken wirst!
Zur Zeit siehst du wahrscheinlich wirklich nur den finsteren Wald um dich herum. Würdest du trinken, ginge es dir vermeintlich für einen Augenblick besser, denn dann würdest du die Dunkelheit nicht sehen und die Unerträglichkeit des Daseins nicht spüren müssen. Glaube mir, ich kann mich sehr gut in dich hineinversetzen. Deshalb kann ich dir auch Mut machen, denn mein Wald hat sich gelichtet, spüre wieder mehr Freude und Lust in meinem Sein.
Ich würde dir wirklich sehr empfehlen, einen Psychiater aufzusuchen und ihm darlegen, wie es dir seit 3 ½ Jahren geht. Vielleicht hilft dir das AD nicht (mehr). Ich habe das nach mehr als einem Jahr in der Depression so gemacht. Ich habe ein anderes AD verschrieben bekommen (vor 4 Wochen) und seit einer Woche habe ich wieder Licht im Kopf. Klar ist das eine Krücke, aber besser mit Krücke gehen als Zuhause dahindarben.
Wenn du etwas mehr Antrieb hast, kannst du dich vielleicht auch dazu aufraffen, dich mit Menschen, die dich verstehen, persönlich zu treffen. Dies könnte in einer LZT (ich hatte dort übrigens -neben der Arbeit an mir selbst- auch sehr viel Spaß mit den Mitpatientinnen), in einer Selbsthilfegruppe oder in einer (Gruppen-)therapie sein. Und eventuell wirst du sogar später mal drüber nachdenken, welche Beschäftigung –außerhalb der Versorgung deines Pferdes- dir Spaß bringen würde. Hier gibt es so viele Möglichkeiten (denke gerade an Tierheilpraktikerin oder Pferdeflüsterin (ich glaube das kann man sogar lernen, wenn man den –zugegeben etwas spirituellen - Zugang dazu hat.)
Ich glaube fest daran, dass du hier auch irgendwann mal schreiben kannst: Heute geht’s mir gut!
Ich wünsche dir viel Geduld mit dir selbst.
LG acqua
[ Editiert von acqua am 06.09.11 11:41 ]
- sprudeln statt plätschern -
Nichts existiert, das von Dauer ist. Das einzig Dauerhafte ist die Veränderung. (Buddha)