bei Uwe isses ja sogar Berufs-"Krankheit", gewisse Ansichten sich anhören zu müssen. Das bringt da der Job so mit sich.
Ich kann halt gehen, wenn mir diesbezüglich was nicht passt und muss wiederum beruflich anderes blödes Zeug hören. So isses halt, schmeckt ja nicht immer alles nach Honig im Leben.
Ich war bei einem Aufnahmegespräch zu einer mehrwöchigen Therapie. Als der Arzt mich fragte, ob ich ein Problem mit Alkohol hätte, hab ich nein gesagt, bis mir ein paar Sekunden später eingefallen ist, dass das ja vll. gar nicht die Antwort ist, die ich in diesem Fall geben sollte. Ich unterbrach ihn und verbesserte mich und gab zu, dass ich eben in sofern ein Problem mit Alkohol hätte, wenn ich ihn trinken würde, also eben fast 10 Jahre kein Problem gehabt hätte.
Ich musste nach diesem Vorfall innerlich lachen, weil meine spontane Reaktion so war, dass ich einfach kein Problem habe, zumindest was den Alk angeht. Und genauso fühlt sich ja auch mein Alltag an.
So in meinem Umfeld scheint das ja komplett in Vergessenheit geraten zu sein, obwohl ich 2014 das letzte Mal entgiften war. Im Grunde wissen das ja auch unsere Protagonisten bei der Stadtverwaltung. Da ich zum Inventar gehöre bin ich auch bekannt und man vergisst doch schnell, wie ich feststelle. Bin nun seit einiger Zeit ganz bestimmt mit ner ganz anderen Darstellung auch nach außen unterwegs, ohne das ich das selbst so wirklich registriere. Ich denke einfach konsequenter und geradliniger als zuvor. Jetzt bin ich seit 17 Jahren am selben Arbeitsplatz, hab nun eine neue Stelle gefunden und jetzt will mich auch noch jemand da wegholen. Schade dass man bei der Stadt finanziell nicht so den Verhandlungsspielraum hat, sonst würde ich aus der Situation jetzt richtig was machen können. Gut, so schlecht bestückt bin ich ja nicht.
Trotzdem vergesse ich aber nicht, dass ich im Jahr 2014 noch glaubte, ich kann gar nicht mehr arbeiten. Aber heute habe ich zumindest gesellschaftlich gesehen, überhaupt kein Problem mehr. Geht schnell, gelle?