Deinem Beitrag kann ich nur voll und ganz recht geben. Auch für mich ist es das woran ich glaube ( den Weg ohne Alkohol zu gehen) und es kann mir nur besser gehen.
Hallo Mietzekatz, ich muss ehrlich sagen, ich habe es früher gehasst zu lesen und schaffe es nun gar nicht schnell genug Ich wünsche mir dazu mal einen gaaaanz langen Urlaub in der Pampa Und das was du geschrieben hast stimmt voll und ganz: Nämlich, dass wir dann die Zufriedenheit (naja, sagen wir bis zu einem gewissen Rahmen) aus uns selber schöpfen können. Ich hatte den Fehler gemacht, dass ich mir für alles was mir in meiner Kindheit passiert ist die Schuld gab, daraus rührten Gefühle des Nicht-wert-Seins und so habe ich mich bis zu dem Punkt an dem eben nichts mehr weiter ging selbst schlecht behandelt. Wird man als Kind nicht gut behandelt (vernachlässigt, beschimpft, missbraucht oder was auch immer) so verinnerlich man es eben (das aber nur im Unterbewusstsein, man merkt es oftmals nicht selbst) als: Ich bin es nicht wert!Und bei den meisten Menschen bleibt das dann so. Das ist meine Meinung - oder Erfahrung?!! Ich lese gerade zwei tolle Bücher (und die stellenweise auch nur so wie ich es grade verkrafte): Sexual Healing von Wendy Maltz (da geht es zwar in erster Linie um die Folgen sexuellen Missbrauches in Bezug auf die Sexualität, aber ich denke es gibt viele Dinge aus der Kindheit die ähnliche Schädigungen hervorrufen...... ich bin der Meinung eine gute Beziehung läßt sich immer weiter vertiefen - und verbessern) und ein Buch von Stephanie Covinton: Immer wieder glaubst du es ist Liebe - Wege aus der Beziehungssucht. (Das was viele für Liebe halten ist nämlich keine Liebe, sondern Abhängigkeit und ein Geschäft - wie gesagt Sucht.) Wünsche allen hier einen guten Tag!
diesen SHG-Effekt brauche ich noch hin und wieder, deshalb bin ich auch auf dieser Seite „gelandet“. Allerdings: Bücher dieser Art gehen gerade gar nicht mehr. Ich hatte das in späteren Beiträgen erwähnt und auch warum. Seit ’93 lese ich und lese und rede und höre zu und lese und heule und renne zur Therapie, mache Partneraufstellungen und lese und verzweifle und trinke. „Das innere Kind“ habe ich auch gelesen und es gibt bestimmt noch ganz viele gute Bücher dazu dazu.... Mein Wendepunkt war von Robin Norwood „Wenn Frauen zu sehr lieben. Die heimliche Sucht gebraucht zu werden.“ Und zu aller Ironie hat mir das meine ältere Schwester zu meinem 30. Geschenkt. Das ist also 9 Jahre her. Danach war ich 4 Jahre lang in einer entspr. SHG.
Es hat sich viel in mir geändert, aber wie Matronula, meines Erachtens nach richtig, feststellte, bin ich die Kontrolle selbst. Ich weiß nun, nach all‘ den Jahren, warum ich so bin, auch Missbrauch spielte eine Rolle. Ich stoße immer wieder mal auf merkwürdige Dinge, eben dass meine Schwester keinen Deut besser ist, als meine Mutter. Im Gegenteil, letztere ist trocken, hat viel begriffen.
Aber was nützt es, dass ich alles erklären kann? Es ist ein Trost, bestimmt, denn ich bin nicht schuld, aber es ist wie eingebrannt.
Und zu dem Satz:
ZitatSo, wie wir als Kinder behandelt werden, behandeln wir uns während unseres ganzen restlichen Lebens.
....habe ich noch was Weiterführendes gefunden: Denn wir suchen uns auch (unterbewusst) immer Menschen aus, die uns ebenfalls so behandeln. Das ist zwar ganz und gar nicht angenehm, aber wir bewegen uns auf sicherem Terrain. Mit dieser Art Gefühle, die uns da entgegengebracht werden (oder eben nicht), können wir umgehen. Wir wissen, wie wir uns dazu verhalten können. Außerdem besteht nicht die „Gefahr“, dass Nähe entsteht und man uns „erkennt“, denn dazu sind sowohl wir, als auch „diese Bürger“, kaum in der Lage. Bei der männlichen "Spezies" handelt es sich meist um Machos oder deren Untergruppen (ist jetzt ganz fies von mir geschrieben, aber Wut kann ich super rauslassen) und für diese „harten“ Männer, auf die ich mal geflogen bin, weil ich mich doch selbst so schwach wähnte, habe ich heute nur noch ein bedauerndes Lächeln übrig.
Es ist Ruhe eingekehrt und ich bin ganz oft mit mir selbst konfrontiert, was oft echt übelst ist. Keinen Kick mehr (.... da könnte ich jetzt aufzählen, womit ich mich immer aus der Wirklichkeit gestohlen habe), keine Machtspiele mehr innerhalb der Beziehung – nur ich. Sicher, da sind auch mein Sohn und mein Partner und dessen Kinder, die Haustiere (Katzen, klar), aber wie du sagtest Mietzekatz:
ZitatDann sind wir geborgen in uns selbst. Dann brauchen wir Geborgenheit nicht im Außen zu suchen, um daran immer wieder zu scheitern. Wir sind doch ständig auf der Suche nach irgendwas, das wir garnicht richtig benennen können. Wir meinen, es warte irgendwo da draussen auf uns. Und das tut es nicht.
Genau, kein Mann dieser Welt, keine Freundin kann uns geben, was wir nur in uns finden können: Glück, Liebe, Geborgenheit. Und im besten Fall, geben einem das die Eltern mit.
Auch aus einem der vielen Bücher: Je weniger du einen Partner brauchst, desto mehr kannst du ein wirklicher Partner sein. Da knüpften wohl mal die ‘68er an und übertrieben es „etwas“. Ich bin keine Feministin, möchte nicht allein leben, lasse mich jeden Tag (gut, jedes Jahr ) ein bisschen mehr ein.
Meine Leute fragen mich immer als erstes, wenn sie mich lange (so 2 – 4 Monate) nicht gesehen haben, ob ich noch mit „ihm“ zusammen bin, oder schonwieder über einen Umzug nachdenke. Damit muss ich leben, genauso reagieren sie, wenn ich keinen Alk trinke: Ach, wieder auf Entzug?
Das Leben ist eines der härtesten
Ich mag’s nicht mehr so verbissen sehen, wobei das Schreiben dabei natürlich sehr hilft. Und dass mir das hier möglich ist, dafür bin ich Euch allen sehr dankbar.