Ich sitze mal wieder im Scherbenhaufen. Mir war ja klar, dass die Probs erst beginnen, wenn ich wieder in meiner Welt bin.
Dass es aber so chaotisch wird habe ich mir in meinen kühnsten Träumen nie vorstellen können.
Mein Drogenberater sagte zu mir: Es muss sich viel ändern, damit Sie es schaffen.“ Ein kluger Spruch von meiner Therapeutin: „ Ändern Sie sich, und alles wird sich ändern.“ Toll motiviert gehe ich „durch meine jetzige Welt“ und stelle fest nichts ändert sich. Es wird nur alles schlimmer. Mein Mann stand nach einer Auszeit, während meiner Therapie ganz fest und stolz an meiner Seite. Schon damals bat ich ihn auch eine Therapie zu machen. Machte es sogar als Bedingung.
Ich habe heute die Beziehung, weil ich den Druck nicht mehr ertragen konnte, beendet, mit der bitte, das er endlich etwas für sich selber tut. Es geht mir dadurch leider nicht besser. Ich möchte halt nicht weiter von Ihm heruntergezogen werden. Selbstschutz halt. Aber der Saufdruck ist weg. Ich kann es nicht in Worte fassen, beschreibe es als Co-Abhängingung zu einem Co-Abhängigen. Hört sich blöd an, aber was anderes fällt mir dazu nicht ein. Warum mache ich mir mehr Sorgen um Ihn, als um mich? Warum tu ich das mir an?
aber ich finde es sehr schlimm das es dir im Moment so schlecht geht. Du hast mir sogar Tips gegeben, damit kann ich dir leider nicht helfen aber ich hoffe für dich das es besser wird.
Denn jamanden der anderen Hilft der sollte nicht so etwas mit machen müßen!
ich fühle mich sehr betroffen, wenn du schreibst, dass du in einem Scherbenhaufen sitzt. Momentan fühle ich mich selber so. Doch ich glaube (hoffe sehr), es fühlt sich nur jetzt so an. Wir sollen vielleicht gerade eine besondere Hürde nehmen, die sich wie ein besonders großer Berg darstellt. Nach, ich glaubs selber noch nicht immer, 71 trockenen Tagen, habe ich jetzt den Faden verloren oder wie du sagst, alles ist chaotisch geworden. Ich glaube, ich muss nun ein paar Schritte zurück tun: Ich habe geglaubt ich kann jetzt schon ein berufliches Projekt angehen, sehe aber nun, dass mich das in den totalen Strudel wirft. Sicher muss sich viel ändern (wie deine Therapeutin sagt), aber auch nicht alles. Immerhin bleiben wir noch immer wir selbst, wie auch immer das Selbst von uns nun aussieht, oder? Und tief in uns steckt doch unsere Wahrheit.
Zu deinen letzten Fragen fällt mir ein: das klingt so besonders nach CO-abhängig. Genau diese Gedanken hab ich bei mir immer wieder entdeckt und deshalb glaub ich, dass zwischen mir (nur mir?) und Co-Abhängiger eine schlimme, echte Korrelation besteht. Ich bin sicher, dass Trinken und CO einander nicht ausschließen, im Gegenteil. Bei mir hat sicher das eine (CO) zum anderen geführt.
Es tut immer wieder gut von anderen zu hören, denen es ähnlich geht. Fühle mich zu sehr gefangen, wenn ich ein wenig Klarheit in meinem Gefühlschaos habe, melde ich mich wieder.
Ob ich mich geändert habe? Natürlich habe ich das. Auch dazu nachher mehr.
Möchte mich von Euch verabschieden, die Gästenachricht, war von meinem Mann. Bin nicht der Meinung das eine Beziehung hier ausgeschlachtet werden sollte.
Kann leider auch nicht mehr offen mit Euch reden, da ich genau weiß das er alles mitliest.
Habe damit nicht das Problem, schreibe hier nur was ich empfinde und denke. Ist dann aber für mich nicht mehr möglich. Es gibt Grenzen.
Wenn Du wegen Deinem Mann hier Probleme hast, dann zeigt das aus meiner Sicht nur, daß Du richtig gehandelt hast, als Du die Beziehung beendet hast.
Davon solltest Du Dich nicht hindern lassen, weiterhin etwas für Dich selbst zu tun. Und wenn es Dir hilft, hier zu schreiben, dann ist das richtig und wichtig für Dich.
Es wird Dir im Leben noch mehr begegnen, was nicht so läuft wie Du es gerne hättest, das geht schließlich jedem so. Aber niemand hilft sich selbst, inder er/sie dann einfach das Handtuch wirft.
Was hast Du jetzt zu verlieren? Deine Beziehung ist jetzt nun mal so, wie sie grade ist, und wenn es nicht mehr geht, dann gehts nicht mehr. Ungeschehen kannst Du sowieso nichts mehr machen, und wenns wieder werden soll, dann wird das mit oder ohne Forum, behaupte ich jetzt mal.
Aber Dich selbst kannst Du durchaus noch verlieren..denk bitte daran.
Ich wünsche Dir alles Gute und den richtigen Riecher für die für Dich passende Entscheidung, egal wie Du jetzt weitermachst.
ich kann Deine Reaktion gut verstehen. Dein Mann hat ganz klar eine Grenze überschritten. Vielleicht solltet ihr darüber reden, wenn ihr könnt. Vielleicht ist ihm nicht bewußt, daß er Dir gerade sehr schadet. Wenn die Sorgen zu sehr drücken - es gibt ja noch nmail!
Ich glaube auch nicht das du aufhören solltest hier zu schreiben. Es geht in deinem Leben um dich. Und um trockene Zufriedenheit. Ich denke das ist der Knackpunkt. Vielleicht hört sich das egoistisch an, aber ich glaube das auch nur so eine Beziehung längerfristig funktionieren kann (ich glaube das auch wenn eine Beziehung nicht das Problem Alk auf irgendeiner Seite hat).
Wenn in einer Beziehung zu sehr "gegluckt" wird, einer oder beide sich nur nach dem anderen richten und anpassen - sei es bei Hobbies oder Unternehmungen - kann das meiner Meinung nach nicht längerfristig gut gehen. Im Klartext meine ich, wenn man sich immer nur als Paar sieht und nicht als einzelne Person. Jeder ist doch ein Individuum, sollte auch eigene Hobbies, eigene Freunde, eigenen Freiraum haben. Sonst wird es doch 1. bald langweilig und man fühlt bald "bedrängt" 2. entwickelt man sich doch auch im Leben weiter und wenn einer stehen bleibt hat man ein Problem.
Dein Partner schreibt - ohne euch zu nahe treten zu wollen - ob du dich denn geändert hättest - ja ist denn die Nüchternheit nicht genug ? Damit veränderst du dich ganz klar. Du bekommst irgendwann zwangsläufig eine eigene Meinung, bist nicht mehr die "ja-sagende" Trinkerin, nur um nicht aufzufallen und es allen recht zu machen, da du ja um deinen "Fehler" Trinken weist. Vielleicht ist es das, was deinen Partner nun stört.
Liebe Anne, höre auf dein Gefühl und gebe dem Suchtdruck nicht nach, hole dir Hilfe bei einer SHG oder einer Beratungsstelle.
Das 1. Posting war der Versuch, vielleicht auf diesem Wege zu einer Kommunikation miteinander zu kommen. Im persönlichen Gespräch funktioniert es leider nicht.
Ich hatte gleichzeitig die Frage gestellt, ob das o.k. ist -> "Internes PS"!
Inzwischen ist geklärt, daß ich mich hier raushalten soll! - O.K. - ich fändes es zwar als (möglicherweise)guten Weg einer "moderierten" Kommunikation, akzeptiere und respektiere aber Deine Entscheidung: Ich werde also hier nicht mehr posten und die Beiträge auch nicht mehr lesen! - Du kannst also wieder ganz unbefangen schreiben.
PS: Du hast mich mehrfach auf das Board hingewiesen und wir haben auch in der Vergangenheit gemeinsam darüber gesprochen und gelesen! Ich habe Dir also nicht "hinterher spioniert" noch in sonstiger Weise einen "Vertrauensbruch" begangen! - Dies nur zur Klarstellung!
Liebe Anne Komme leider erst heute dazu, dies alles zu lesen. Das mit dem sich ändern versteh ich nicht ganz...Der erste Schritt für einen Alkoholiker ist das beenden des Trinkens. Entgiftung, ggf. eine LZ.Den Beginn hast Du nun gemacht und ich denke mal, das ist eine immens Änderung in Deinem ganzen Leben und sollte nicht als "nur" bezeichnet werden.Körper,Phsyche-das ganze Seelenleben ist in Aufruhr und es funktioniert wirklich nur,in dem man ein Schritt nach dem anderen geht. Liebe Anne, bleib Deinen Vorstellungen treu, trocken zu bleiben. Es ist manchmal nicht einfach, den Weg zu gehen. Aber die Steine die es leider überall hat, werden mit der Zeit immer etwas kleiner/leichter und mit der Zeit klappt das Gehen um vieles besser. Es ist die Herausforderung, das sich "Leben" nennt... Ich drücke Dir auf jeden Fall ganz dolle meine Daumen un bin mir sicher, dass Du es schaffen wirst. Was mir immer wieder gut tut, ist meine SHG. Für Probleme, gleich welcher Art, findet sich meist ne brauchbare Lösung. Ich weiß nicht,ob Du regelmäig etwas in dieser Hinsicht tust-wenn nicht, rate ich Dir dringlichst dazu..
Liebe Anne, bitte lass uns Co`s nicht im Regen stehen. Die Wahrheit ist oft unbequem, aber Ehrlichkeit schafft Klarheit! Das habe ich hundertfach erfahren! Ich hatte die letzten Tage viele Probleme und habe deshalb nicht früher reagieren können. (Ich war typisch "co-kraftlos") Ich habe aus den Zeilen des unbekannten Gastes gelesen, dass er gerne kommunizieren möchte.
In unserer Selbsthilfegruppe gibt es einige Paare. Ein Partner geht in die AAs, einer zu den Al-anons!
Mein Partner hat schon einfersüchtig auf meine Mitwirkung auf diesem Board reagiert, obschon ich ihn gebeten habe hier mitzulesen, denke ich, dass ihn hier nichts interessiert!Er mag auch nichts von einer Gruppe hören.
So wie ich das verstehe, bist du echt privilegiert! Hier interessiert sich jemand für dich, und versucht auf diesem Weg zu kommunizieren.
Eine Chance, aber vielleicht ist es noch zu früh?
Vielleicht kannst du im Moment noch nicht antworten. Aber mitlesen wäre für alle ein Geschenk. Hier braucht nicht "geknatscht" zu werden!(Uebrigens habe ich auch gelesen, dass der Gast nicht Palavern wollte, deshalb auch um deine Stellungnahme ersucht hat!)
Aus den Erfahrungsberichten in unserer Gruppe weiss ich, dass viele Paare sich nach dem Trockenwerden erst mal trennen.(Weil die wirklichen Probleme, die die Krücke Alkohol erst nötig machten, zum Vorschein kommen.)
Beide müssen sich selber finden, neu kennenlernen, besser verstehen...
Ich kann mir erst Trockenheit meines Partners wünschen. Aber alle , die Trockenwerden erfahren haben, stellen fest, dass die eigentlichen Probleme erst nachher kommen? (2 Co-Verhalten müssen zusammenfinden oder eben besser sich helfen lassen?)
Lieber Gast! Lohnt es sich? Für uns Angehörige ist es schwierig unser formendes , manipulierendes , verändern wollendes Gehabe , unser Kontrollieren und Organisieren... unser Verhalten zu verändern. Aber das ist und bleibt unser Teil an der Geschichte. Du bist mutig, du musst dich wieder selber behaupten, für dich alleine schauen. Ich überlege mir, ob ich in aller Liebe einmal 1/2 Jahr ausziehen müsste, um zu merken, was ich eigentlich im Leben will. Im Moment hat uns die Krankheit, aber auch die Gewohnheit schlechthin, stets wieder im Griff.
Genau dieses "im Leben SELBER(alleine) zurechtzukommen", eigenständig zu sein, brauchen wir unreifen Menschen(natürlich nicht körperlich gemeint hihihi!). Wir haben so schnell eine Erklärung bereit, warum etwas nicht geht, oder anders sein soll. (Wenn der andere würde könnte ich, ich würde wenn....)
Ja wenn ich herausfinde, was ich möchte, gefalle ich meinem Partner vielleicht wieder besser, wir haben einander wieder etwas zu erzählen, wir sind wieder gleichwertige Partner.(Geben wir`s doch zu, einen nassen Partner behandeln viele von uns gerne wie ein Kind) Trockene Partner sind eigenständige Personen mit neuen und vorallem eigenen, persönlichen Bedürfnissen!... Die gilt es erst einmal kennenzulernen. Alles was verschüttet wurde muss erst wieder ausgegraben , und neues entdeckt werden. Was bieten wir neues an? Ich versuche jetzt schon alten Gerümpel loszuwerden. (Feng Shui-mässig wortwörtlich ausmisten, alte belastende Erinnerungen und nicht vollendetes, Ueberzähliges, Unnützes. Dinge, die nicht einmal Erinnerungswert haben oder belastend wirken schmeisse ich weg oder ich kann sie verschenken.Ich habe so viel angesammelt,(Ersatzbefriedigung?) dass sich sogar ein Flohmarkt lohnen könnte...
Vielleicht entdecken wir irgendeinmal wieder gemeinsame Interessen für die sich neu ausprobierte Verhaltensmuster oder wie bei Euch, eine Pause durchaus lohnen könnten!
Lieber Gast, gönn DIR doch auch eine Selbsthilfegruppe. Ich sagte mir: "Nützt`s nüt, so schadet`s nüt!" (Nützt es nichts, so schadet es nichts!) Glaube mir, es hat sich jetzt schon gelohnt! Wir brauchen auch Hilfe, nur leider ist unser Krankheitsbild für uns selber noch viel schwieriger zu erkennen.(Alleine wahrscheinlich unmöglich!) Viel viel Mut. Ich hoffe, die Erinnerung und die Zukunftsaussichten eurer im Moment erst am Ufer geretteten, vor kurzem noch.... "ertrunkenen" Liebe, sind Versprechen genug für einen weiteren, gewaltigen Arbeitseinsatz! Trotzdem wünsche ich viel Vergnügen! (ehrlich, zwischendurch finde ich das Leben wieder richtig spannend, ohne Drameninszenierungen) "Es Grüessli" Zitrin
Da ich anfange hier mit guten Ratschlägen um mich zu schmeißen, finde ich es unfair, wenn ich nicht erzähle wie meine Geschichte weiterging. Also mein Mann ist wieder ausgezogen, hatte ich ja schon geschrieben. Und mir ging es noch schlechter einen Tag später. Dann kam was kommen musste ich habe einen Rückfall gebaut. Hab es erst nicht begriffen erst nur ein bisschen und war ganz schnell auf meinem alten Pensum. Am 3. Tag habe ich gedacht: Was hast Du für eine Scheiße gebaut? Danach habe ich mich derart vor mir selber geekelt, das ich mich nur noch übergeben musste. Heute ist mein 11. trockener Tag. Mir wird immer noch schlecht, wenn ich Alk nur rieche. Irgendwie habe ich das Gefühl es etwas weiter geschafft zu haben, da ich alles mit mir allein ausgemacht habe. Bin jetzt auch soweit sortiert, das ich wieder schreiben kann. Mein alter Schwung ist wieder da.
Es grüßt herzlich und nüchtern, eine sich hier wohlfühlende