Oftmals hab ich in diesem Forum den Vorwurf gehört, ich wisse gar nichts von der Krankheit (obwohl ich dies auch aus der Praxis sehr wohl tue), oder ich sehe alles aus "nichtalkoholiker" sicht, und schliesslich sei dies ein alkoholikerforum. gerade letzte aussage gibt mir zu denken, dass hört sich ja an als seien alkoholiker keine "normalen" menschen, sondern solche auf denen ein fluch lastet und die in ihrer eigenen begriffswelt leben. natürlich ist mir klar dass alkis nicht "normal" trinken KÖNNEN, und dass daher ein anderer umgang, nämlich die abstinenz notwendig ist. was ich aber nicht verstehe ist die verallgemeinerung dieser "alkoholiker"ansichten, mir ist aufgefallen dass sich offenbar eine "szene" gebildet hat, was ja aufgrund des wöchentlichen treffens nicht verwundernswert ist, und durch die existenz derartiger foren, wo abweichler oft sofort verbal zusammengeschlagen werden verstärkt wird. (jedes leugnen an dieser stelle hilft nichts). ich denke selbst als betroffener muss man vor allem in der lage sein sich einzugestehen, dass es nicht der schlimme stoff alkohol ist der ja ach so schön angepriesen wird und nicht die bösen bioleks und die bösen werbefachleute sind die einen in die sucht treiben wollen, sondern dass man SELBER einfach nicht stark genug ist um der sucht zu widerstehen.
ZitatGepostet von Thomas [Gast] .... wo abweichler oft sofort verbal zusammengeschlagen werden...
wer hat denn seine Posts in einer agressiven, saemtliche Netiquette missachtenden Weise formuliert, und fast schon gemeingefaehrliche Ratschlaege gegeben ? Du !
ZitatGepostet von Thomas [Gast] ... sondern dass man SELBER einfach nicht stark genug ist um der sucht zu widerstehen.
...und somit sind wir alle willensschwach (und vermutlich auch Charakterschweine) In welchem Jahrhundert lebst Du ?
du schreibst: "sondern das man selber einfach nicht stark genug ist der Sucht zu wiederstehen". Genau das ist der ->. Die Sucht war stärker bis ichs endlich mal begriffen hab. Is das so schlimm?
Thomas, ich habe das jetzt seit einem Jahr anders kennengelernt: Gerade die Leute die nicht mehr Alk trinken sind "normal", sie wissen zu schätzen was wichtig im Leben ist. Das hat nichts mit Religion oder sonstwas zu tuhn.
Nimm dir doch mal die Zeit und lese meine Geschichte die ich am Anfang hier auf den Board gepostet hab durch, und dann meine anderen Post´s. Bin jetzt seit fast einem Jahr trocken und ich bin mit 33 fast wie mit 14/15 manchmal, wie in der Pupertät. Vieles ist neu. Das finde ich als das schönste was mir passieren konnte.
ZitatGepostet von Thomas [Gast] (obwohl ich dies auch aus der Praxis sehr wohl tue)
Worin besteht diese Praxis ?
ZitatGepostet von Thomas [Gast] und schliesslich sei dies ein alkoholikerforum
Dies ist ein Forum, in dem es um das Thema Alkoholabhängigkeit geht. Das schliesst selbstverständlich nicht aus, dass sich darin auch Leute einbringen, die normal mit Alkohol umgehen können. Fakt ist dennoch: die meisten hier können das nicht. Dies ist auch kein AA-,Blaues Kreuz-,Guttempler-,Kreuzbund- oder sonstein Forum; es ist ein Forum für ALLE. Dafür u.a. habe ich es online gestellt.
ZitatGepostet von Thomas [Gast] ...und die in ihrer eigenen begriffswelt leben.
Für mich kann ich dazu schreiben: JA, für mich gilt das, denn ich habe etwas begriffen, im wahrsten Sinn des Wortes. Ich habe begriffen, dass ich Alkoholiker bin, und ich habe auch begriffen, dass ich etwas tun muss, um nicht als nasser Alki zu enden. Und darauf, Thomas, darauf bin ich verdammt stolz.
ZitatGepostet von Thomas [Gast] ...durch die existenz derartiger foren, wo abweichler oft sofort verbal zusammengeschlagen werden...
Sorry, aber wieso bezeichnest du dich als "Abweichler". Wovon weichst du ab ? Zum "verbal zusammenschlagen": der Ton macht die Musik, und den scheinst du meiner Meinung nach anfangs nicht gut getroffen zu haben. Einen 'Kammerton A' habe ich darin jedenfalls nicht feststellen können. Wer, wie du, anfangs einen recht agressiven und ein wenig provozierenden Stil schreibt .... (wer im Glashaus sitzt...). Ich habe mehr den Eindruck, dir liegt daran ein wenig zu 'kitzeln' und zu provozieren ?
ZitatGepostet von Thomas [Gast] (jedes leugnen an dieser stelle hilft nichts)
Einspruch ! Wer in solch einer Art zu argumentieren versucht, der nimmt eine Wertung vor, bevor ein anderer überhaupt seine Meinung kund tut. Das zeugt von sehr, sehr viel Voreingenommenheit deinerseits. Man sollte die Ansicht anderer nicht schon beurteilen bevor man sie überhaupt kennt.
ZitatGepostet von Thomas [Gast] ...dass man SELBER einfach nicht stark genug ist um der sucht zu widerstehen.
Die Mär, Alkoholiker wären schwache Menschen, ist längst überholt und widerlegt. Oder, einfach formuliert, Schwachsinn. Der überwiegende Teil Alkoholiker, die ich kenne, sind sehr starke Menschen und Persönlichkeiten. Und ich kenne viele, sehr viele. Solltest du es als Schwäche ansehen, dass man als Alkoholiker die Hilfe anderer annimmt, dann überlege einmal (falls du selbst keiner sein solltest), von wieviel Personen du in letzter Zeit Hilfe zum Leben angenommen hast. Du wirst dich wundern, wieviel dabei zusammenkommen, allerdings nur dann, wenn du ehrlich zu dir selbst bist.
das was Du als "Szene" beschreibst ist doch nur ein Austausch unter Betroffenen. Mit meinen gesunden Freunden und Bekannten kann ich dieses Thema nicht ständig durchkauen - ich würde ihre Geduld und ihre Nerven verständlicherweise überstrapazieren und sie langweilen. Außerdem teile ich mit ihnen andere Dinge, die es ja selbstverständlich auch noch gibt. Es gibt so viele Interessenverbände, wo sich überwiegend über ein bestimmtes Thema unterhalten wird. Es gibt zig Selbsthilfegruppen zu zig verschiedenen Themen, wo sich Betroffene finden und froh sind, sich austauschen zu können. Ist das so schwer zu verstehen? Worüber reden Fußballer beim wöchentlichen Training? Über ihre letzten Spiele. Und warum? Weil sich alle Spieler dafür interessieren. Nichts anderes ist das hier.
Ich persönlich habe überhaupt kein Problem mit Alkohol-Werbung, mit Alfred Bioleks Rotwein-Gesüffele oder mit Feiern, auf denen meine Bekannten Alkohol trinken. Ich gönne ihnen das vom Herzen solange ich nicht genötigt werde, mitzutrinken. Wenn ich mit meiner Freundin alle 14 Tage auf'n Zwutsch gehe, dann habe ich überhaupt nichts dabei, wenn sie ihren Prosecco trinkt, und sie freut sich, daß sie eine Fahrerin hat. Und glaube mir: Wir haben tausend Themen, über die wir reden - der Alkohol ist es bestimmt nicht. Um darüber zu reden gehe ich zur Gruppe oder schreibe hier im Forum. So einfach ist das. Der einzige, der ein Problem damit hat, das bist Du! Und ich frage mich schon wieder, was Dir daran so zu schaffen macht.
Zum Thema "verbal zusammenschlagen" fällt mir doch noch etwas ein, daß Du mir gegenüber mal geäußert hast: Ich solle aufpassen, daß ich nicht bald wieder beim Stammtisch in der Kneipe lande oder so ähnlich.
Du kannst froh sein, daß wir hier relativ gelassen mit solchen Äußerungen umgehen. Denn im Austeilen stehst Du doch hier an erster Stelle und hättest ganz andere Antworten bzw. keine einzige verdient.[f1][ Editiert am: 22-05-2003 7:32 ][/f]
Deine Sichtweise in Ehren. Und natürlich sind Alkoholiker ganz normale Menschen, ich sehe das auch so. Die Gersellschaft sieht das übrigens anders. Vorurteile sind dort an der Tagesordnung.
Was mich allerdings wenig kratzt. Im Gegenteil! Ich habe folgende Technik entwickelt: Sollte mir jemand sehr unangenehm sein ziehe ich die "Alkoholikerin" Karte. Von demjenigen siehst Du nur meine Staubwolke, der belästigt mich nie wieder......
Ich gebe Dir recht, weder die Werbung noch Biolek ist schuld daß Alkoholiker Alkoholiker sind.
Mich stört die Werbung auch nicht oder daß in fast jeder Fernsehsendung getrunken wird. Auffallen tut es mir trotzdem. Es gibt ja nichtmal Familienserien im TV wo nicht Alkoholtrinken zum guten Ton gehört.
In einem kann ich Dir nicht folgen. Ich, als Alkoholikerin kann die Welt nicht als "Nichtalkoholiker" betrachten.
Und eines habe ich nun wirkliche nicht festgestellt daß hier auf irgentjemanden eingeprügelt wird.
Das scheint mir eine sehr subjektives Gefühl Deinerseits zu sein.
Ich persönlich finde es wichtig daß ich mir bewußt bin das ich Alkoholikerin bin. Ich finde das heute, da schon so lange trocken, auch nicht als schlimm. Im Gegenteil, ich möchte den Lebensabschnitt in meinem Leben nicht missen. Mit der LZT ist mir ein neues Leben geschenkt worden, das ich heute weitmehr zu würdigen weiß als früher. Die wichtigste Erfahrung meines lebens.
In meinem Freundeskreis befinden sich Menschen die ganz normal trinken, ehemalige Junkies, trockene Alkoholiker.
Was es nichtmehr gibt sind Saufkumpane.
Es gibt in meinem Haushalt keinen Alkohol und Jeder der zu mir kommt weiß daß er bei mir keinen Alkohol zu trinken gibt, dadurch haben sich frühere "Freunde" von selbst erledigt.
Vielleicht postest Du hier mal warum Du Dich angegriffen fühlst, bzw. ungerecht behandelt????