Lese schon geraume Zeit recht interessiert hier im Forum und habe mich nun endgültig überwunden, auch mal `was zu schreiben, bzw. fange erst mal mit einer Frage an:
Also ich habe erfolgreich mit Carrs Methode aufgehört zu Rauchen und bin total von seiner Art überzeugt. Jetzt habe ich mir zum Nichtraucherbuch eben noch "Endlich ohne Alkohol" gekauft, in der Hoffnung wider diesen Easyway aus der Sucht zu finden. Klar, viele von Euch werden nun tausend Gegenargumente, wie SHG, Therapie, Entwöhnung, Entzug und sonst noch Einiges dem entgegenhalten. Vielleicht ist es eben so, dass unterschiedliche Menschen auch unterschiedliche Wege aus der Sucht finden, oder? Bei mir ist die Lage so, dass ich schwanger bin und ich somit eigentlich eine schnellst wirksame Methode brauche. Das hört sich jetzt Alles irgendwie verkopft an, aber wo soll ich ansetzen? Bin im 6. Monat und bis jetzt war es so, dass sich der Alk immer mal wieder eingeschlichen hat und ich eigentlich gar nicht aufhören wollte bis zur Schwangerschaft und jetzt eigentlich nur den Druck verspüre es zu Müssen für mein Baby. Mit dem Einschleichen meine ich so ca. 5 Dosen Bier am Abend, wenn man den Tag gut rumgebracht hat und sich mal ausklinken will. Hoffentlich prügelt hier niemand auf nich ein, ich weiss selbst, wie verantwortungslos das in meinem Zustand ist, mir geht`s dabei ja auch nicht gut, bzw. die Sorgen kommen dann erst am Tag danach. Deshalb poste ich ja hier um Hilfe zu bekommen und nicht weiterhin den Kopf in den Sand zu stecken. Meine Lebenssituation sieht so aus: bin glücklich verheiratet und haben schon 3 supertolle, aber eben auch anstrengende Kinder ( 18 Monate, 7 und 8 Jahre) Tja, was soll ich noch schreiben? Alles eh schon viel länger geworden, als gedacht.... Es wäre toll, wenn ich ein paar Anregungen bekommen könnte und was der eine oder andere von diesem Buch, falls es überhaupt einer kennt, hält.
....Nicht auf mich einprügeln....
PS: Vielleicht noch wichtig zu wissen: Entzugserscheinungen, wie Zittern etc. habe ich nicht. Schätze die Sucht rein psychischer Natur ein.
Danke schon mal und dieses Forum finde ich echt super!!!
es gibt so viele Bücher und Broschüren die Anleitungen geben wie man aufhören kann zu Rauchen oder zu Trinken, aber es sind Worte - das Nicht-Rauchen oder das Nicht-Trinken muss mann / frau schon selber bleiben lassen.
Du hast selber gemerkt, dass Du es alleine nicht schaffst und willst Dich nur durch lesen dazu bringen es bleiben zu lassen. Das funktioniert nicht. Du brauchst professionelle, reale Hilfe. Also lass das Lesen und die Versuche, es vergeudet nur Deine so wichtige Zeit.
Gehe bitte sofort zum Arzt und erzähle ohne zu beschönigen Deine Lage. Du weißt was Du Dir und Deinem Baby antust – also handle sofort.
du hast ja sicher schon gelesen, dass ich eine "alte SHG-Tante" bin und diese in jedem und allen Fällen ans Herz lege.
Dir und deinem Baby lege ich aber ans Herz GANZ DRINGEND UND GANZ SCHNELL einen Arzt bzw. eine Ärztin aufzusuchen!!!!!!! Wenn dir etwas an deinem ungeborenen Kind liegt und das tut es, sonst hättest du dich nicht in diesem Forum so offen gemeldet, dann ist es höchste Eisenbahn, etwas zu unternehmen, dass Schäden begrenzt werden, dass ab sofort das Menschenmöglichste getan wird, um dem Kind alles zu geben was es braucht.
Ich drücke dir die Daumen, sende dem Ungeborenen Licht und Liebe. Ich wünsche dir Kraft, diesen Weg vollends zu gehen, jetzt zunächst einmal bis zur Geburt deines Kindes. Danach kannst du konkret etwas für dich selbst tun. Momentan sollte das Wohl des Babies an ALLERERSTER Stelle stehen!!!
Wieso bringt das Lesen nichts? Hat doch beim Rauchen geholfen und das musste ich auch alleine schaffen. Und was macht ein Arzt, wenn ich mich ihm oute? Schäme mich halt schrecklich, aber das kennt Ihr ja wohl auch. Trinke nicht täglich, sondern vielleicht 1 mal wöchentlich. Will nix verschönern, aber es hört sich halt so schlimm an, gleich mit Arzt und so.
ginge es nur um dich, würde ich dich nicht zum Arzt drängen. Dann hättest du einige Möglichkeiten. Von hier im Forum sein, Bücher lesen bis Gruppe aufsuchen, Suchtberatung... etc.pp.
Aber es geht um ein Kind, das noch nicht geboren ist und das die Chance bekommen sollte GESUND zur Welt zu kommen.... Deshalb der Rat, unbedingt so schnell wie möglich einen Arzt aufzusuchen. Er wird nicht begeistert sein, wenn du ihm erzählst.... das ist klar. Aber dieser Gang und dieses outing kann nicht nur für dein Kind die Rettung, es kann auch für dich der erste, tapfere Schritt in eine neue Zukunft sein. Tapferkeit macht süchtig man will mehr.... und das ist eine gesunde Sucht.... Probier es aus.
Treffe eine gute, glückliche Entscheidung! Das wünsche ich dir von ganzem Herzen.[f1][ Editiert von Moderator Miezekatz am 28-05-2003 11:14 ][/f]
du schreibst:Vielleicht ist es eben so, dass unterschiedliche Menschen auch unterschiedliche Wege aus der Sucht finden, oder? Sicher, aber : bei dir, vielmehr dir und deinem Baby zählt jeder Tag. Ich weiss nicht, inwieweit du die Fakten kennst. Ein paar stichwortartige Tatsachen wären zum Beispiel:
- das Baby erhält Alkohol über die Nabelschnur und bleibt länger alkoholisiert. - der Abbau des Alkohols dauert beim Ungeborenen erheblich länger als bei der Mutter. - bereits mehr als 1 Glas an alkoholischen Getränken pro Woche stellt mit Sicherheit ein Risiko für das Baby dar. - verschiedene alkoholische Getränke unterscheiden sich nicht in ihrer Wirkung auf das Baby. - insbesondere der erhöhte Alkoholgebrauch bei einzelnen Gelegenheiten stellt für das Baby eine besondere Gefährdung dar. - usw. ....
Du fragst, wo du ansetzen sollst ? Ganz einfach, bei dir ! Was dich betrifft: tu dir und deinem Baby den Gefallern und gehe zu einem Arzt, erzähle ihm das, was du hier geschrieben hast ... Du tust weder deinem Baby noch dir einen Gefallen damit, wenn du nichts unternimmst.
Du fragst auch, wieso dir das Lesen in deiner jetztigen Situation nichts bringen würde. Eine Gegenfrage : hast du aufgehört zu trinken, seit du es gelesen hast ? Wenn nein, ist das die Antwort auf deine Frage.
Der Arzt wird dich untersuchen, Blutanalysen machen und dich weiter beraten. Frage bei einer Beratunggstelle nach der Adresse eines darin ' geübten ' Arztes nach.
Ja, es ist schwierig, eine Krankheit ' anzunehmen ' . Denke bitte an eines : dein Baby hat keine Wahlmöglichkeit, es kann nicht 'nein ' sagen wenn du trinkst ! Lese weiter soviel du möchtest, lese für dich ; geh bitte zum Arzt, für dein Baby und für dich ! Heute ! Jetzt !
Eine ' gute ' Nummer ist immer : Persönliche Telefonberatung zum Thema Alkohol: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA); täglich ab 10 Uhr unter der Telefonnummer 0221 - 89 20 31.