während der Arbeit denke ich schon daran, dass ich nur noch eine Std. arbeiten muß und dann endlich mein Bier trinken kann (ca. 17.30 Uhr). Um 19.00 Uhr habe ich bereits 3 Flaschen "weg" und irgendwann kommt noch die vierte - am Wochenende trinke ich schon frührer. Jeden Morgen sage ich mir, heute trinkst Du nichts - aber Punkt 17.30 Uhr öffne ich die Flasche - das seit einigen Jahren jeden Tag.
Ich weiß, ich brauche Hilfe - bin aber schon zu feige, meine Leberwerte überprüfen zu lassen - denn: keiner soll es wissen - warum? ich weiß es nicht - vielleicht schäme ich mich!
hallo und erst mal willkommen hier. Offensichtlich fängst Du ja schon an, Deine ersten Schritte Richtung Hilfe zu gehen, das Schreiben ist doch ein guter Anfang.
So ein Trinkverhalten hatte ich früher auch, immer nach Feierabend. Es wurde irgendwie dann aber immer mehr, und im weiteren Verlauf hab ich dann immer noch 3-4 trockene Tage in der Woche eingelegt, in der Hoffnung, daß ich das ewig so weitermachen kann. Irgendwann gings halt nicht mehr.
Du hast im Prinzip 3 Möglichkeiten: 1) Du ignorierst Dein Problem und machst einfach weiter...nach dem Prinzip, es ist bequemer, weiterzutrinken, als Deine Scham zu überwinden.
2) Du überwindest Deine Scham nicht, aber schaffst es, für Dich alleine, ohne Hilfe, mit dem Trinken aufzuhören...Du schreibst aber selbst, daß Du das nicht kannst.
3) Du erkennst, daß Du viel mehr zu verlieren hast, wenn Du Deine Scham nicht überwindest...Du kannst davon ausgehen, wenn Du noch eine Weile weitertrinkst, dann merkt es Deine Umgebung mit größter Wahrscheinlichkeit auf die eine oder andere Art sowieso, nur eine Frage der Zeit... Dagegen unterliegt Dein Arzt der Schweigepflicht, und Leute in Selbsthilfegruppen haben das selbe Problem wie Du, die haben anderes zu tun als mit dem Finger auf Dich zu zeigen...auch wenn sie vielleicht Klartext mit Dir reden.
Du schreibst selbst, daß Du Hilfe brauchst. Das ist wahrscheinlich Dein Gefühl, und auf das solltest Du in diesem Fall auch hören. Denn egal, wie weit Du bist, Du schleppst ja Deinen Alkoholkonsum auf jeden Fall als Problem mit Dir rum...und ich kann Dir aus meiner eigenen Erfahrung sagen, das hört nie mehr auf, im Gegenteil, es wird mit großer Wahrscheinlichkeit immer schlimmer. Du kennst ja offensichtlich das schlechte Gewissen wegen dem Trinken...das wird mit der Zeit nicht kleiner, und ich zumindest hab dann auch immer mehr getrunken um dieses schlechte Gewissen zu betäuben, das heißt ich bin in den letzten Jahren mehr auf harte Sachen umgestigen, da ging das halt auch gründlicher.
Den Rat, den Du hören willst, hast Du Dir im Prinzip schon selbst gegeben...hole Dir diese Hilfe.
Ich meine, vielleicht bist Du besser dran, wenn Du zur Suchtberatung gehst, die findest Du in fast jeder Stadt, Telefonbuch...die haben laufend mit solchen Leuten wie Dir und mir zu tun, die wissen, daß Du deswegen weder verrückt noch ein Zombie bist, vor denen brauchst Du dich nicht schämen, und die können Dir auch jede medizinische Untersuchung vermitteln. Du mußt halt damit rechnen, daß die auf völlige Abstinenz hinarbeiten...was nach meiner Erfahrung auch die einzige Möglichkeit ist, dieses Problem wirklich und gründlich in den Griff zu bekommen. Glaub mir, ohne diese Last lebt sichs leichter..zumindest, wenn man das, wie Du, schon als Last erlebt.
Ich hoff ich hab Dich jetzt nicht gleich erschlagen und wünsche Dir alles Gute
Es ist gut das du dir Hilfe suchst. So wie du deine Sucht beschreibst wird es auch noch will schlimmer werden wen du jetzt nicht handelst. Ich habe auch bei 2 Liter Bier schon gewusst das etwas faul ist. Es hat sich auch immer und immer weiter gesteigert. Ich gehe jetzt wöchentlich zur Selbsthilfegruppe und habe es jetzt 7 Wochen geschafft nichts zu trinken ( Saufen ). Ich fülle mich sehr fiel besser und habe mehr Freude nüchtern zu sein als zuletzt besoffen zu sein. Es war sowieso Schluss mit lustig. Es war ja nur noch Betäubung und jetzt kann ich es mir wieder schöner gestalten. Ich muss aber noch fiel an mir arbeiten.
Du hast mich nicht erschlagen, ich bin froh, dass jemand meine probeleme erst nimmt. Ich denk', ich komm um die Suchtberatung (Dein Vorschlag) nicht herum, auch wenn ich es nicht 'wahrhaben will". Ich werde Dir auf jeden Fall schreiben, wenn ich irgendeinen Weg gefunden habe.
Mini-Tiger hat schon alles gesagt, was wichtig ist. Ich schließe mich ihm an und möchte noch etwas hinzufügen. Vielleicht tue ich Dir unrecht aber wenn jemand sagt, er trinkt drei bis vier Bier am Tag - dann sind es meistens fünf oder sechs. Drei bis vier ist die klassische Angabe von Menschen, die definitiv zuviel trinken. Drei bis vier Bier werden gerade noch zugegeben, ob bei Freunden oder beim Arzt. Ich schreibe das nur, weil ich diese Angaben selbst sehr gut drauf hatte. Bei mir waren es immer so zwei bis drei Gläser Wein, von denen ich sprach. Wirklich getrunken habe ich aber ein bis zwei Flaschen. Sei es drum - auch vier Bier am Abend sind zuviel, und Du hast einen ersten richtigen Schritt getan - Du hast Dir selbst gegenüber zugegeben, daß Du dem Alkohol machtlos gegenüberstehst. Wenn man sein Problem erkannt hat, sollte man etwas dagegen tun. Je früher desto besser - denn das Karussell Alkohol dreht sich irgendwann immer schneller. Ich wünsche Dir viel Mut - melde Dich mal wieder.
hallo, habe deinen bericht gelesen und finde mich darin wieder,noch mir geht es so.seit 2 tagen lese ich jetzt hier in dem forum und bin entsetzt,habe mir das doch alles viel einfacher vorgestellt,wollte auch alleine einen entzug machen,nach dem motto*das schaff ich schon*,muß ich nochmal überdenken. auf jedenfall wünsche ich dir viel erfolg und alles gute
hallo tommie, danke für die antwort,ging aber fix hier.ich lese mich noch durch alle seiten durch*g*naja so genau weiß ich das selber noch nicht,bin da noch hin&her gerissen,Entzug allein,traue ich mich jetzt auch nicht mehr,nach all den berichten,was*passieren*kann aber nicht muß.daher das überdenken,ob überhaupt wie ist das,wenn man sich *rausschleicht*also immer weniger trinkt,weiß schon die antwort(sorry). bin mir noch nicht im klaren,was ich machen soll. zumal in meinen arztbericht steht*Polytoxikomanie*.O-ton meines hausarzt,sie wissen schon,WAS das heißt,das wars aber auch,sonst kein kommentar von meinem doc. daher ja oder doch(entzug allein).bißchen wirr,ich weiß meine gedanken springen im dreieck. LG.sonnenschein
Was du beschreibst kommt mir sehr bekannt vor. War bei mir auch so, das "Warten und Freuen" auf das Trinken. Auf freie Tage, das man am abend davor reinhauen kann. Ich denke, du mußt wirklich wissen was du willst. Etwas an deiner Situation ändern oder nicht. Was du von Leben sonst noch so erwartest etc.
Und die Leberwerte beim Doktor abnehmen zu lassen ist nur EIN Punkt, vielleicht nicht mal der wichtigste. Das wichtigste ist ein Entschluß und zwar sein Leben ändern zu wollen, genug Bier getrunken zu haben und endlich Verantwortung für sich und sein Tun übernehmen zu wollen.
ob Du Dich wohl fühlst und wie Du Dich am wohlsten fühlst, das weißt Du nur selbst. Niemand sonst steckt in Deiner Haut, und unentschieden rumgeeiert bin ich wie die meisten anderen auch eine Zeit lang...laß Dich nicht drängen, sondern finde Dein eigenes Tempo. Es wäre nur wahrscheinlich nicht schlecht für Dich, wenn Du insgesamt am Ball bleiben würdest...aber auch das kannst nur Du entscheiden, es ist Dein eigenes Leben um das es geht.
da bin ich wieder. Heute geht es mir ganz gut. Habe gestern nur 2 Flaschen und heute erst 1 getrunken. Aber irgendwie ärgert es mich auch, dass ich es nicht einfach mal ganz lassen kann. Ich glaube ich bin "zu gut zu mir" - so hat es auch mal ein Arzt (andere Geschichte) zu mir gesagt - ich will damit sagen, ich gebe mir oder meinem Willen immer nach - ist ja einfacher so -. Du siehst, ich weiß, wo das Problem liegt - sich bloß nicht quälen. Ich besuche dieses Forum, ich kaufe mir Bücher, aber das allein kann es ja nicht sein. Ich weiß, ich muß auch selber was tun - "den eigenen Schweinehund" überwinden - wie man so schön sagt. Im Moment versuche ich zu reduzieren, da es natürlich einfacher ist, als ganz aufzuhören.
So, lange Rede...., aber nun zu Deinem Beitrag: ob man sich wohlfühlt, muß jeder selber wissen.... - habe ich nicht so recht verstanden. Ist doch irgendwie klar, dass man sich nicht wohlfühlt, wenn man gesoffen und morgens ein schlechtes Gewissen hat.
ich hab das sozusagen als Antwort auf Deine Aussage geschrieben, daß Du 'es nicht wahrhaben' möchtest. Ich meine, wenn Du in Dich reinhörst, dann spürst Du doch, ob es wahr ist oder nicht...nämlich daran, ob Du Dich mit Deinem Verhalten wohlfühlst.
Bis jetzt bist Du ja völlig unentschieden, Du bist gut zu Dir und fühlst Dich gleichzeitig nicht wohl dabei. Du wirst Dich irgendwie entscheiden müssen...wobei keine Entscheidung auf Dauer wahrscheinlich auch eine Entscheidung ist.